Kraftwerk Radioactivity Hintergrund-Chor-Pad

Man will halt immer genau das, was gerade nicht hat. Das kenne ich auch schon, habe es mir aber abgewöhnt.

Damals: Ich wünschte, ich hätte viel realistischere Klänge auf meinen Synths.
Heute: Ich wünschte, ich hätte diese vintage Tools, ums so cool lofi oder synthetisch zu klingen.

Heute finde ich es umso wichtiger, sich auf wenige(r) Instrumente und Tools zu konzentrieren, um nicht in den unendlichen Möglichkeiten abzusaufen.

Ach ja, wie konnte ich ihn nur vergessen. Mein Kawai K5000s macht auch so wunderbare semirealistische Chöre. Sogar noch bessere mit der richtigen Nachbearbeitung mit Filter und FX. Und wesentlich dynamischer als mit Samples.
Bei Samples muß ich als Analogie immer irgendwie an ein Foto einer Wärmflasche denken. Man erkennt sie und weiß, was sie tun soll, sie wärmt aber trotzdem nicht.
 
Ich denke @SynthGate hat weniger auf die technischen Möglichkeiten als vielmehr auf die Zeit angespielt, als das alles noch "Neuland" war und nicht jeder elektronische Sound bis zur Beliebigkeit schon gehört war. Ich kann das gut nachvollziehen. Damals war das alles noch frisch mit viel Spielraum für kreative Pionierarbeit. Ich habe erst jüngst einige Bücher über diese Zeit in Düsseldorf gelesen und fand das superspannend zu lesen, wie Dinge entstanden sind und wie sie umgesetzt wurden.
 
Zuletzt bearbeitet:
[...] Kann ich nicht nachvollziehen, ich hätte gerne viele der aktuellen Möglichkeiten vor knapp 40 Jahre gehabt, als ich mit Synthesizern angefangen hab'. [...]

Das ist sicher richtig, aber ich vertrete nach wie vor die Auffassung, daß man eine Sache wesentlich mehr zu schätzen lernt, wenn man sie sich hart erarbeitet hat, als wenn sie einem einfach so in den Schoß fällt.

Außerdem ist die eigene Leidensfähigkeit ein Gradmesser dafür, wie wichtig einem diese Sache dann auch ist.

Ist aber nur meine Meinung, was weiß ich schon.

Stephen
 
Zu einer Zeit als das Equipment noch scheiß viel Geld gekostet hat, na vielleicht kannst du dir das ja leisten.


Kann ich nicht nachvollziehen, ich hätte gerne viele der aktuellen Möglichkeiten vor knapp 40 Jahre gehabt, als ich mit Synthesizern angefangen hab'. Es geht im Moment so viel mehr als ich mir 1984 erträumt hatte und vieles davon ist sogar kostenlos.
absolut! 😊
 
o.k. , der originalchorsound den wir so lieben wurde also von einem Melotron gesampelt. Aha! Dann müsste das Arturia Mellotron das doch gut hinbekommen.!?
 
Heute finde ich es umso wichtiger, sich auf wenige(r) Instrumente und Tools zu konzentrieren, um nicht in den unendlichen Möglichkeiten abzusaufen.
Man sollte in einen Song nicht alle Register ziehen. Ansonsten ist es doch'n Knaller alle Sounds der Synthetischen Klangerzeugung der letzten Jahrzehnte nutzen zu dürfen. Wer hatte schon das Glück wie wir? Nutzt es
und erfreut euch am Sound solange es geht!
 
Außerdem ist die eigene Leidensfähigkeit ein Gradmesser dafür, wie wichtig einem diese Sache dann auch ist.
Leben heißt auch Leiden. Zum großen Teil sogar. Das Leiden hat sich aber gelohnt die letzten Jahrzehnte die Entwicklung miterlebt haben zu dürfen, der eine mehr der andere weniger.
Bei mir ging es mit echten Synthesizern ja erst vor 30 Jahren los. Davor waren nur so Casio Keyboards aus dem Kaufhaus angesagt. Meinen ersten Sampler (Akai S01) kaufte ich von meinem
ersten Lohn als Geselle im Jahr 1993 bzw. hatte ich schon etwas vorher gespart dafür. 1599,- hat das Teil gekostet.
 
Das ist sicher richtig, aber ich vertrete nach wie vor die Auffassung, daß man eine Sache wesentlich mehr zu schätzen lernt, wenn man sie sich hart erarbeitet hat, als wenn sie einem einfach so in den Schoß fällt.
Bei kostenlosen Sachen sind bei der Masse der User immer welche dabei die die Arbeit die z.B. hinter einem Software Klangerzeuger oder einem Emulator inklusive Editor stecken nicht zu würdigen wissen. "Was nix kost' ist nix wert", das kann ich von mir nicht behaupten, ich hab' sogar die Hoffnung dass Open Source Software länger überleben wird als so mancher Hersteller, weil sich hoffentlich immer jemand finden wird der die Software anpasst und neu kompiliert.
Früher musste man sich zwangsweise intensiver mit dem wenigen vorhandenem Equipment beschäftigen, andererseits gibt es User die einfach nur Musiker sind und sich nicht noch groß mit den Details rumärgern sondern einfach nur Musik machen möchten. Beides hat seine Berechtigung.
Ich geb' zu, dass ich mich manchmal wirklich zwingen muss, mich 'ne Zeit lang auf nur ein Gerät oder nur eine Software zu konzentrieren, die Ablenkungen vieler Geräte/Programme die man noch nicht komplett erforscht sondern die Möglichkeiten nur am Rand angekratzt hat oder wenn man gerade bei 'nem anderen Synth auf 'ne Lösung/Idee gekommen ist, die man von gerne auch bei einem in diesem Detail ähnlichen Gerät probieren möchte. Da fällt es schwer sich nicht ablenken zu lassen.😬

Außerdem ist die eigene Leidensfähigkeit ein Gradmesser dafür, wie wichtig einem diese Sache dann auch ist.
Das Gefühl hab' ich bei manchen japanischen Spiele Produktionen, bei mir ist es eher der Forschergeist der mich antreibt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke @SynthGate hat weinger auf die technischen Möglichkeiten als vielmehr auf die Zeit angespielt, als das alles noch "Neuland" war und nicht jeder elektronische Sound bis zur Beliebigkeit schon gehört war. Ich kann das gut nachvollziehen. Damals war das alles noch frisch mit viel Spielraum für kreative Pionierarbeit. Ich habe erst jüngst einige Bücher über diese Zeit in Düsseldorf gelesen und fand das superspannend zu lesen, wie Dinge entstanden sind und wie sie umgesetzt wurden.
Ich denke das ist mit Sounds wie mit Erfindungen, Zeit und Ort müssen stimmen, vieles von dem was man aktuell hört hätte man auch vor 30+X Jahren mehr oder weniger genau so hinbekommen. So wie ich in den 80ern von meinen Kumpels z.B. für meinen Chord Pad Sound am Poly 800 verlacht wurde, gibt es auch aktuell noch 'ne Menge Spielraum für Sachen die im Moment vielleicht einfach noch nicht in die Zeit passen, für die man unter Umständen ausgelacht wird.
 
o.k. , der originalchorsound den wir so lieben wurde also von einem Melotron gesampelt.
Nein, bitte höre Dir nochmal zumindest die Stelle ab 16:49 in diesem Video an.

Melody Recording Services Inc. hat eine Chor-Aufnahme im Mellotron-Format hergestellt,
die wahrscheinlich für einen auf Kundenwunsch angefertigten, aber nicht offiziell erhältlichen Mellotron-Rahmen verwendet worden ist,
die aber mit Sicherheit für den Chor des Mattel Optigan/VaKo Orchestron verwendet worden ist.
 
Man sollte in einen Song nicht alle Register ziehen.
Darum gehts mir auch gar nicht. Eher so, wie z.B. dieser Chor Sound: Was wurde verwendet? Warum klingt das so? Wie kann ich das erreichen mit den Mitteln, die mir eh schon zur Verfügung stehen, ohne etwas neues herunterladen oder kaufen zu müssen?

Das Endresultat muß nicht mal absolut genau so wie original klingen. Im Gegenteil, das Endresultat gefällt mir dann oft sogar besser, ist individuell von mir und auf mich abgestimmt. Es gibt mir auf jeden Fall mehr als ein fertiges Sample zu nutzen.

Ist halt mittlerweile meine Auffassung, die natürlich nicht jeder teilen muß. Ist doch schön, wenn jeder auf seine Weise glücklich wird. Wäre langweilig, wenn alle das Gleiche machen würden.
Mittlerweile heißt, daß ich auch mal Jäger und Sammler war und Terrabytes an Samples angehäuft habe. Die sind jetzt auf externen HDs ausgelagert und ich fühle mich sogar erleichtert, weil ich diesen Riesenballast nicht mehr sortieren und durchforsten muß.

OK, will jetzt den Fred nicht zumüllen mit meinem Gesülze. Ist vielleicht besser, daß an dieser Stelle gut sein zu lassen. Wollte auch nur einen kleinen Denkanstoß geben, falls es irgend jemand ein kleines bisschen interessieren sollte.
 
Ich freue mich, eine Diskussion angeregt zu haben ... :) und noch viel mehr, dass mich einige wenige auch tatsächlich auf Anhieb verstehen. Ja, natürlich meinte ich mit früher besser eben die Pionier- und Entdeckerarbeiten, da wäre ich gerne dabei gewesen. Da ich aber erst 10-15 Jahre später auf dem C64 angefangen habe zu musizieren und das dummerweise irgendwann aufgegeben habe, habe ich noch viel Neues zu entdecken ... :heyho:
 
Hier kann man die besagte Lib bestellen:


Habe ich auch schon gemacht, erhalten hatte ich eine CD-ROM im Akai-Format,
sowie eine DVD mit den Master-Aufnahmen.

Wer es kratzig mag, kann die Akai laden, wer es clean mag, muss die (einzelnen) Samples von der DVD importieren.

Das ist über 8 Jahre her, vielleicht wird es heute als Download angeboten.
 
Ich schweife etwas ab,
vielleicht kann jemand auch etwas zum Flächen-Chor von "Flames of Love" (Fancy) sagen.

Vorab: es ist nicht eine Korg M1
 
Was wurde verwendet? Warum klingt das so? Wie kann ich das erreichen mit den Mitteln, die mir eh schon zur Verfügung stehen, ohne etwas neues herunterladen oder kaufen zu müssen?

Das Endresultat muß nicht mal absolut genau so wie original klingen. Im Gegenteil, das Endresultat gefällt mir dann oft sogar besser, ist individuell von mir und auf mich abgestimmt. Es gibt mir auf jeden Fall mehr als ein fertiges Sample zu nutzen.
Ja, ich kann dich voll verstehen und ich denke ja auch eher pragmatisch und bin zufrieden wenn ein Sound ähnlich klingt aber auch geil.Ich will auch nicht die Hütte und Platte voll Klangerzeuger die ich eigentlich gar nicht alle brauche. Ich weiß aber nicht nicht wie ich in diesem Fall entscheiden werde, weil durch das sampeln ansich, und dadurch daß die Platten von dem Gerät alt waren etwas uriges da ist was man mit einem Wavetablesynthie
oder einem Melotron Vst nicht so urig hinbekommt. Mal abwarten, hören, vergleichen. Schaden kann das nicht. Nur nicht überstürzen, das ist klar.
 
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Wenn du Kontakt hast, wäre das noch eine günstige Lösung. Da ist auf jeden Fall derOptigan Choir mir dabei.
Das geht schon sehr in die gesuchte Richtung, DANKE. Scheint ja eine Mischung aus echt und synthetisch zu sein, mit Reglern für Beides. Sehr schön.
 
So wie ich in den 80ern von meinen Kumpels z.B. für meinen Chord Pad Sound am Poly 800 verlacht wurde
Wenn man angegriffen wird macht man irgendetwas richtig. Denn es wird nur derjenige angegriffen der den Ball hat.
Will auch sagen...i like it if you don't like it. Der Poly 800 hat ein gutes ,analoges Filter und ungewöhnliche Oszis die ihn für mich interessant machen.
Er macht analogen Trash Sound hervorragend finde ich. Wenn ich irgendwann mal einen trashigen Splatterfilm produziere werde ich die Filmscore mit
meinem Poly 800 machen und meinem Korg Delta.
 
Wenn man angegriffen wird macht man irgendetwas richtig. Denn es wird nur derjenige angegriffen der den Ball hat.
Will auch sagen...i like it if you don't like it. Der Poly 800 hat ein gutes ,analoges Filter und ungewöhnliche Oszis die ihn für mich interessant machen.
Er macht analogen Trash Sound hervorragend finde ich. Wenn ich irgendwann mal einen trashigen Splatterfilm produziere werde ich die Filmscore mit
meinem Poly 800 machen und meinem Korg Delta.
Das dürfte so 1985 gewesen sein - hier auf dem Land, wir hatten uns schon vorher immer mal wieder zum Musik machen getroffen. Ich hatte noch keinen Synth aber einen DJ Mixer und ein Tape Deck, er hatte den Poly 800 von seine kranken Bruder und ein Tapedeck, er konnte Klavier spielen und ich hatte das bessere Rhythmus Gefühl. Also hatten wir so seit ca. 1984 zusammen Musik gemacht, es war sein Synth mit dem ich den Sound gemacht hab' und ich war fasziniert von der Chord Funktion und hab' den Sound drumherum gebastelt.
Ich hab' mich dann an sowas wie 'ne Sitar als Belgeitung zum Chords probiert, das Klang natürlich vom Poly 800 nur entfernt nach 'ne Saiteninstrument, aber eigentlich war der Kumpel schon vom Chord nicht so recht überzeugt, so ein Dub Chord artiger Sound war wohl für sein damaliges Harmonieverständnis zu schräg.
 
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Free Download (bei den anderen Sachen), aber ich darf meine kompletten Kontaktdaten hingeben ... LOL. Warum bloß machen mich solche Dinge stutzig? Aber ist ja OT.
Ich hab früher öfter mal was bei Hollow Sun gekauft. Da war immer alles absolut in Ordnung. Das war aber noch zu Lebzeiten von Stephen Howell, dem Gründer von Hollow Sun.
Wenn mich nicht alles täuscht, müsste eigentlich Mario "EvilDragon" (u.a. für NI tätig) den Laden noch nebenbei am Laufen halten.
 
Es gibt eine Ipad App von Stefan Stenzel.

Es gibt ein Deconstructed Video zu Blue Monday von der Point Blank Music School, da wird ebenfalls auf die Herkunft des Samples (Kraftwerks "Radioaktivität" und das Orchestron) eingegangen, aber jemand hat schon die Doku geposted, die ist sicher detailreicher
 
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Ich empfehle eine Polymoog-Resonatorbank, die bei der Synthese solcher Klangfarben aus Standardwellenformen Wunder wirken kann:



Es gab mal hier im Forum eine DIY-Lösung unter fachkundiger Anleitung.

Aber bitte keinen Polymoog dafür schlachten, sonst gibt's Ärger mit mir! ;-) :flowerjaeger: Das ist auch gar nicht notwendig, die Resonatorbank beim Polymoog hat separate Ein- und Ausgänge, kann also sozusagen auch "standalone" betrieben werden. Damit sind wirklich sehr schöne chor-ähnliche Sounds möglich, aber die richtigen Obertonverhältnisse zu treffen, ist bei den kurzen Reglern Millimeterarbeit und nicht ganz leicht...

TEE gilt nicht, da hier der gräßliche Streicherklang aus dem ARP Omni im Vordergrund steht -- erkennbar an diesem komischen Flanging, das dem geräteeigenen Chorus (Waveform Enhancement) geschuldet war.
Nee, die gräßlichen Streicher bei TEE kommen vom Polymoog (in Verbindung mit der besagten Resonatorbank). :D
Bei meinem Omni-2 ändert das Waveform Enhancement übrigens nicht den Chorus, sondern die Wellenform hört sich bei aktiviertem Waveform Enhancement eher nach Rechteckwelle als nach Sägezahn an. Zu hören ist dieser Sound in voller Dröhnung auf dem "After The Snow"-Album von Modern English (das Album würde ich Dir daher also nicht empfehlen, Stephen! ;-)). Da kam allerdings ein Omni-1 zum Einsatz. Und das ist jetzt wirklich off-topic. ;-)

Da ich aber erst 10-15 Jahre später auf dem C64 angefangen habe zu musizieren
Ich auch. :D
 


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