Kritik an dem Verein "Schallwende"

Klaus P Rausch schrieb:
Macht jemand tatsächlich "neue" Sounds, dann sind alle die, die vorher noch danach geschmachtet haben, urplötzlich verschwunden. Warum? Weil das Lippenbekenntnisse sind. Neue Sounds muss man von alten unterscheiden können, aber was, wenn die alten gar nicht wirklich bekannt sich? Wer von denen, die nach neuer Musik hecheln, hat denn mal Bartok oder Stravinsky studiert, um überhaupt einschätzen zu können, ob was neu oder nicht neu ist?



Sehe ich ähnlich. Ich hab mittlerweile garkein bock mehr elektronisch unbedingt innovative ultrahippe sound-weltneuheiten "abzuliefern" , denn neben diesen obligatorischen experimentellen sachen ( zb modular) die eher spielerisch ablaufen bin ich voll und ganz zufrieden damit, diesem "alten" sound zu fröhnen bzw funktionale techno-house music zu machen wie das eben so mitte der 90er so war, inklusive der produktionsmitteln aus der damaligen zeit, vornehmlich jene vintage roländer, die damals dieses genre und jugendkulturelle subkultur ( sprich: meine jugend) massgeblich mitgeprägt haben. Fertig.
Kein spagat und kein hype, einfach eine zeitreise in die vergangenheit als mein persönlicher analoger jungbrunnen. Supi.^^
Und funktionalität ist mMn in bestimmten genres hunderttausendmal effektiver als ungehörte innovations-sensationen die tanzfreudige gäste zwar staunen lässt, aber nicht zum hüpfen animiert, weil vor lauter innovation die intension dahinter ( noch) nicht verstanden wird... oder so ähnlich^^
Okay, alles relativ, gibt ja auch leute die genau so etwas wollen...das neue., ungehörte etwas..
Ich denke, das sind dann höchstwahrscheinlich eben genau jene freaks die sowieso schon ALLES kennen und ich bin der meinung, die lassen sich auch bestimmt von qualitativem ' old school' überzeugen bzw begeistern. mM.
Is eh alles ne geschmacks und konditionierungsfrage.



Und "alt" wird mit "komplett verwertet" verwechselt, anstatt es als was Bewährtes anzusehen. Musik lebt aber von Funktionalem, da spielt Bewährtes sehr wohl eine wichtige Rolle.

.

Da stimme ich zu.
Mir reicht es zb völlig aus auf einem instrument das nur einen 'sound' und maximale polyphonie von 6 stimmen^^ hat meisterklasse anzustreben, und das bedeutet auch nix anderes, als eine spieltechnik ( zb. klassische bzw flamencogitarre ) die hundert jahre gewachsen ist und von musikergeneration zu musikergeneration weiterentwickelt wurde, aufzsaugen...
Da haben sehr viele instrumentalisten über die jahrzehnte ihre lebenszeit geopfert, um unter anderem mir, diese bewährt funktionale und äusserst effektive spieltechnik eines instrumentes zu ermöglichen ohne das ich zweihundert jahre leben müsste um mir das alles selber "draufzuschaffen".

Von dem abgesehen würd ich mich jetzt aber noch nicht meister nennen, hab da noch ein paar jahre vor mir., bevor mir wieder einer hier, einen narzistischen höhenflug attestiert.
Aber: bisschen angeben ist okay :mrgreen: .. Was wäre dieses forum ohne eitelkeiten.
( flamenco-pokal für besondere dienste reiche ich am dieser stelle 2020 nach ) :mrgreen:

Und dann gibt es ja noch das zusammenspiel mit anderen musikern... Da geht der Spass und freude doch erst richtig los, musik machen bedeutet für mich auch immer interaktion und kommunikation mit anderen musikern, auch eine art von lebensqualität.
Im vergleich dazu ist das " rumdaddeln" alleine, im vollausgebauten analogstudio auf dauer,für mich jedenfalls eher witzlos, dennoch schätze ich es sehr.. ich mag mein roland-hobby. :D
Von daher verstehe ich auch nicht direkt diesen zwist hier gerade im thread, wo die einen gegen die anderen sind, anstatt mal zusammen genreübergreifend , musik zu jammen... gerade das ist ja das schöne an der musik, sie kann und sollte eigentlich ideologiefrei sein und nicht mittel und zweck zur kriegsführung.
Wobei prinzipiell ja nix gegen eine kontroverse diskussion spricht... die allerdings alle paar monate murmeltierartig ausbricht und am ende doch nix dabei rumkommt, ausser der erkenntniss:

Übung macht den meister^^


In diesem sinne, ein herzliches umz umz
 
Jedem Tierchen sein Pläsierchen!
Man muss auch nicht jedem gefallen, weder als Person noch mit der Musik die man macht oder gut findet. ;-)
 
Es gibt so viele Vereine: Sport-, Schützen-, Tauben/Kaninchenzüchter-, Briefmarkensammler-Vereine etc., warum sollten sich die von der Allgemeinheit eher unverstandenen lieben Menschen nicht auch im Berliner Dudelverein organisieren. Ein kreativer Mensch wird sich künstlerisch immer nach vorne bewegen, ich verstehe jedoch, dass nicht jedem etwas einfällt, man Gutes bewahren und sich in die Sonne der ehemaligen Innovatoren stellen möchte. Der Anspruch hinter dem Verein ist, so wie ich das mitbekommen habe, natürlich irgendwie komisch bis lächerlich, macht aber nichts, solange man mich damit nicht behelligt. Gehe auch nicht zum Schlesiertreffen. Ob man den beschriebenen Preis als Ehrung oder eher als Kränkung empfindet, ist eine persönliche Sache. Da hätte ich vom lieben Bernie generell mehr Interesse am Verein schon im Vorfeld erwartet. Meinen Firmennamen wollten damals auch diverse Kunden auf ihre Alben schreiben, was ich mir wegen Geschäftsschädigung verbeten habe.
 
In der Abstimmung zum "Album des Jahres International" und zum "Künstler des Jahres International" landete Perge (eine Quasi-TD-Coverband) jeweils vor Node, das sagt einiges. Ich glaube aber nicht dass das nun ausgerechnet im EM-Bereich so speziell ist. Wie ist es denn bei Rock und Pop? Die alten Säcke füllen die Hallen. Irgendwie ist doch die ganze Musikwelt wie wir sie wahrnehmen zum Schlesiertreff geworden.
Das was die Kids gut finden fliegt wahrscheinlich komplett unter unserem Radar.
 
Noch was. Ich kenne nur zwei aus dem Schallwende-Dunstkreis zumindest ein bisschen persönlich, und zwar Stefan E. und Syndae-Stefan. Das sind beides nicht nur ausgesprochen nette Zeitgenossen, sondern sie haben auch einen musikalischen Tellerrand der höher liegen dürfte als bei sehr vielen von uns hier. Außerdem finde ich es prinzipiell super, wenn man was auf die Beine stellt.
Frau Sommerfeld kenne ich nur vom Sehen.
 
Jörg schrieb:
...Das was die Kids gut finden fliegt wahrscheinlich komplett unter unserem Radar.

Dass was unsere Kinder hören ist megadudelig, etwa auf DSDS-Niveau.
Die hören so Kram wie Cimorelli und Kayef.
Grausam für meine alten Ohren!
 
Bernie schrieb:
Mein Tipp:
Geht mit mehr Geduld, Herz und Liebe an die ganze Sache heran und macht euer eigenes Ding, das könnte dann vielleicht die Musik von morgen werden.
Ich möchte dir auch einen Tipp geben: Wenn man beruflich Musik macht, gehört es einfach dazu Kritik zu vertragen. Sei sie begründet oder unbegründet. Vorallem von Musikhörern, aber auch von Kollegen. Und je erfolgreicher man wird, desto schlimmer wird es. Einer der Schattenseite der Musikbranche.

Ich unterstütze jetzt nicht zwangsweise die These das hier Neid im spiel ist, aber wenn einen Preis in die Ecke feuerst nur weil es Leuten im Forum nicht so viel bedeutet wie dir... Das bringt doch nichts. Du hast den Preis doch für dich bekommen, nicht das Forum.
 
Es geht hier ja wohl in erster Linie nicht darum, ob man die Originale gut oder doof findet, sondern dass es offensichtlich eine Gruppe von mehr oder weniger untalentierten Synthesizer-Besitzern gibt, die sich in einem Verein (wie schrecklich) organisieren und versuchen, ihre mehr oder weniger stümperhafte und zum Teil schon peinliche Musik unter dem Genre-Begriff "Berliner Schule" an den Mann zu bringen. Das ist selbstverständlich legitim, macht die Musik aber auch nicht besser. Man feiert sich halt selber.
 
Eia das geht uns doch eigentlich alle gar nichts an. Kann doch jeder verleihen was er will. Das heißt doch als das Thema aufkam. Dadurch haben viele ihre Meinung drüber abgelassen, aber dafür ist ein Forum doch da ? Aber wie gesagt in erster LInie gings ja mal darum herauszufinden was es damit überhaupt auf sich hat.

Wie gesagt wenn man ein Stückweit in der Öffentlichkeit steht muss man einiges ertragen. Das gehört leider zwangsweise dazu.

Meine - bis jetzt - erfolgreichste Arbeit wurde zuerst mit sowas wie "Klingt wie ein Stück dreckige Scheisse" kommentiert. Von Leuten die früher eher wohlwollende Beurteilungen geschrieben haben.

Ich glaube richtig Bekannte Leute haben da noch viel mehr wegzustecken !
 
Zolo schrieb:
Ich möchte dir auch einen Tipp geben: Wenn man beruflich Musik macht, gehört es einfach dazu Kritik zu vertragen.

Allerdings. Und zwar lernen, sie zu ignorieren.

Ein Künstler ist gut beraten, sich einen sehr kleinen Kreis von vertrauenswürdigen und sachkompetenten Freunden zu schaffen. Und dann direkt Kritik abzufragen. Sich darauf einen eigenen Reim zu machen und fertig. Kunst ist eine diktatorische Angelegenheit, die geht nur den Schöpfer was an.

Nur in Deutschland, und vor allem im Netz und anonym, meint jeder Dahergelaufene irgendeine Meinung vom Stapel lassen zu wollen. Regelmäßig kommt das von Unbedarften. Nicht selten kommt diese vermeintliche Kritik im täuschenden Mantel daher und meint lediglich Anpinkelei.

Und Publikum fragt man erst gar nicht. Publikum ist grundsätzlich passiv, Sachkritik aber ist eine aktive Angelegenheit.
 
Ignorieren nur bedingt. Ich würde mehr sagen: "lernen eine art Durchschnitt im Feedback zu erkennen" :mrgreen:
 
Klaus hat schon recht. Liker und Gegenliker, darauf kann man sehr gut verzichten denn es bringt einem selbst überhaupt nicht weiter.
Dem Honnecker wurde damals auch immer erzählt daß im Staat alles super läuft. ;-) `89 hat er dann die Welt nicht mehr verstanden. :floet:
 
Zolo schrieb:
Wie gesagt wenn man ein Stückweit in der Öffentlichkeit steht muss man einiges ertragen. Das gehört leider zwangsweise dazu.
Ich bin durchaus jemand, der Kritik recht gut wegstecken kann, hatte auch in den vergangenen vierzig Jahren kein Problem damit.
Mir stinkt es allerdings gewaltig, wenn man mir allzu blöde kommt.
 
Klaus P Rausch schrieb:
Je leichter an das Zeug ranzukommen ist, desto uninteressanter.
Jepp, so isses.
Klaus P Rausch schrieb:
Macht jemand tatsächlich "neue" Sounds, dann sind alle die, die vorher noch danach geschmachtet haben, urplötzlich verschwunden.
Auch mal nebenbei: Eigentlich geht es doch um Musik und dazu braucht man zwar Sounds denn "ohne" bleibt nur Stille, aber Sounds sind nur die Zutaten, nicht die Musik selbst.
Weil das so ist, hört man (mit etwas Hörerfahrung) auch bei sogenannter Experimenteller Musik, fast immer schnell heraus ob da jemand etwas geleistet hat oder ob da nur ein Spielkind Bauklötzer umherwirft.
Es ist inzwischen ja schon fast "abnormal" wenn man einen Track hört der NICHT von einem Sequenzer oder eine Rhythmusmaschine angetrieben wird und der auch ohne den Wettbewerb um den "fettesten Baß" Spaß beim anhören macht
 
Bernie schrieb:
Zolo schrieb:
Wie gesagt wenn man ein Stückweit in der Öffentlichkeit steht muss man einiges ertragen. Das gehört leider zwangsweise dazu.
Ich bin durchaus jemand, der Kritik recht gut wegstecken kann, hatte auch in den vergangenen vierzig Jahren kein Problem damit.
Mir stinkt es allerdings gewaltig, wenn man mir allzu blöde kommt.

Ich stell mir mal vor ich gewinne einen Langlaufwettlauf, und dann heißt es:
das ist aber kein Marathon, wenn schon dann Snowboard, ich find das albern mir den Stöcken, das war jetzt aber kein Weltrekord sondern nur der ein lokaler Wettlauf,
die sind aber nicht im Alpenverein, ist schlecht für die Gelenke, kannst Du nicht normal laufen, das machen nur alte Leute,
warum nicht mit Krücken, also da jogg ich lieber, mein Cousin springt Fallschirm und ich hab schon mal ein Video davon gesehen usw
Und das ganze im Wintersportforum.

Würd ich mich eher drüber lustig machen als aufregen
 
Ich mag 90% der sogenannten elektronischen Musik nicht und 99 % von dem was ich hier im Forum höre, finde ich langweilig bis grauenhaft. Trotzdem würde es mir nicht in den Sinn kommen jemandem einen Preis madig zu machen und zwar egal wie ich den Verleiher des Preises, das Genre, die Musik, die Teinehmer oder den Preisträger finde. Wenn hier jemand postet er hätte einen Preis für seine Techno Tracks bekommen und freut sich darüber, würde ich mich entweder mitfreuen, oder es wäre mir egal, dann halte ich die Fresse.

Wenn man schon meint die Welt schenke einem zu wenig Beachtung und man müsse den Preisverleiher kritisieren, muß man das dann ausgerechnet in einem Thread machen, indem sich jemand über seinen Preis freut ? Imho geht das garnicht !
 
Neo schrieb:
Ich mag 90% der sogenannten elektronischen Musik nicht und 99 % von dem was ich hier im Forum höre, finde ich langweilig bis grauenhaft. Trotzdem würde es mir nicht in den Sinn kommen jemandem einen Preis madig zu machen und zwar egal wie ich den Verleiher des Preises, das Genre, die Musik, die Teinehmer oder den Preisträger finde. Wenn hier jemand postet er hätte einen Preis für seine Techno Tracks bekommen und freut sich darüber, würde ich mich entweder mitfreuen, oder es wäre mir egal, dann halte ich die Fresse.

Wenn man schon meint die Welt schenke einem zu wenig Beachtung und man müsse den Preisverleiher kritisieren, muß man das dann ausgerechnet in einem Thread machen, indem sich jemand über seinen Preis freut ? Imho geht das garnicht !

:supi:
Danke dafür! Sehe ich auch so.

PS: Außer den ersten Satz.
 
Moment mal, die Thread-Überschrift lautet: Kritik an dem Verein "Schallwende". Was hat das mit dem Preis für den lieben Bernie zu tun?
 
Neo schrieb:
Ich mag 90% der sogenannten elektronischen Musik nicht und 99 % von dem was ich hier im Forum höre, finde ich langweilig bis grauenhaft. Trotzdem würde es mir nicht in den Sinn kommen jemandem einen Preis madig zu machen und zwar egal wie ich den Verleiher des Preises, das Genre, die Musik, die Teinehmer oder den Preisträger finde. Wenn hier jemand postet er hätte einen Preis für seine Techno Tracks bekommen und freut sich darüber, würde ich mich entweder mitfreuen, oder es wäre mir egal, dann halte ich die Fresse.

Wenn man schon meint die Welt schenke einem zu wenig Beachtung und man müsse den Preisverleiher kritisieren, muß man das dann ausgerechnet in einem Thread machen, indem sich jemand über seinen Preis freut ? Imho geht das garnicht !
Bis auf den ersten Satz ;-)

Genau so is es!!! :supi: :supi: :supi: :supi: :supi: :supi: :supi: :supi:
 
Es ist halt kein sortenreiner Thread, deswegen überlappt sich da schon mal was. "Mach's uns nicht so schwer, sonst bleibt das Leben leer!" ;-)
 
mookie schrieb:
Auch das sich selber feiern haben Kraftwerk erfunden.

"Kraftwerk" sind bescheiden, und sie haben durchaus Demut. Viele wissen es nicht, aber ein amerikanischer Roadie ihrer US-Tour vor vielen Jahren hat über sie gesagt, dass sie die menschlichsten Musiker seien, die er je kennen gelernt hat. "Kraftwerk" haben an den gleichen Tischen zusammen mit den Roadies gesessen und gegessen. Außerdem waren auch schon Menschen mit Behinderung oder geringem Budget, die sie kennen, ohne eigene Kosten in ihren Konzerten. Zudem haben sie extra Konzerte gegeben, weil ihnen diejenigen, die keine Karten bekamen, offensichtlich leid taten. Diese Seite von "Kraftwerk" sollte auch erwähnt werden.
 
Klangreisender schrieb:
"Kraftwerk" haben an den gleichen Tischen zusammen mit den Roadies gesessen und gegessen.
Das ist schon eine sehr schöne sehr, sehr demütige Geste. Erinnert an die Geschichte vom Christus und den Zöllnern.
Und das auch noch auf ner Welttournee, das darf man nicht vergessen.
 
Muarr! Jetzt hätte ich fast den Tee auf den Monitor gespuckt. :lollo:

Ok, ich erkläre den Thread hiermit offiziell als abgeschlossen! :mrgreen:
 
Eine deutsche Schauspielerin hat mal Alain Delon in Deutschland kennen gelernt. Sie war erstaunt und sie empfand ihn als bodenständig. Sie sagte, die deutschen Serienschauspieler seien oft so arrogant und fragte ihn, was er dazu meinte. Er sagte: "Das ist der Grund, warum sie klein sind."
 


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