Midas F32 Solo-Buttons

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Tomy_Berlin

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Hallo !

Ich habe ein Problem mit dem Midas F32 Pult. Ich will es nur im Studio nutzen, nicht live. Aber die Philosophie mit den Solo- Buttons erschließt sich mir nicht ganz. Ich bin es eigentlich gewohnt, daß wenn ich einen Track SOLO schalte, dann alle anderen Tracks stumm sind und ich nur noch diesen einen höre, und das auch noch mit einem eventuellen Aux-signal. Leider kriege ich das nicht hin. Wenn ich Solo drücke spielen trotzdem alle anderen tracks noch munter weiter. wenn ich nun alle anderen mute, höre ich nur den einen, aber leider nicht den per AUx zugemischten Effekt. Also irgendwie
stimmt da was nicht oder ich bin zu bescheuert das System zu durchschauen. Vielleicht kann mir ja jemand helfen. Ich möchte eigentlich nur einen ganz normalen Studio-recording-Betrieb....

Viele Grüsse, Tomy
 
Hast Du Deine Abhöre auch an den Monitor Out angeschlossen? Dann sollte das mit der Solo Funktion funktionieren.
Effekte im Insert Weg hörst Du nur wenn du von PFL auf AFL umstellst. Solo in Place hat das VeniceF nicht, das bedeutet man hört immer eine Mischung aus allen Signalen bei denen der Solo Knopf gedrückt ist.
 
danke für die schnelle Antwort. Es ist also nicht möglich, den Solo-button zu drücken und dann nur noch den entsprechenden Kanal mit entsprechendem auxweg zu hören? dann ist doch das pult aber für mixing vollkommen unbrauchbar, oder?
Ich kenne eigentlich nur Pulte die so funktionieren.
gibt es keine Möglichkeit das so zu konfigurieren, dass man auch mal schnell von 20 Kanälen nur einen hören will um Effekt, eq ect zu beurteilen?

tomy
 
Das geht dann aber nur mit der "Solo in Place" Funktion, d.h. alle anderen Kanäle werden automatisch gemutet wenn Du einen Kanal auf Solo schaltest. Das gibt (gab) es meines Wissens bei Analog Pulten nur in deutlich höheren Preisklassen, da ein gewisser Schaltungsaufwand damit verbunden ist, z. B. ein VCA pro Kanal oder ein Relais. Günstig können das natürlich heute digitale Mischpulte.
Ich komme aber trotzdem gut mit meinem VeniceF24 zurecht. Für das was Du vorhast die Solo Funktion auf AFL stellen und zum Abhören mit Effekt die Rückwege der Effektwege auch auf Solo schalten und eventuell Kanäle die man im Effekt nicht hören will muten. Ist natürlich erheblich mehr "Drück" Aufwand.
Falls die Spuren schon alle aus der DAW kommen kann man natürlich auch die Solo Funktion dort nutzen, mach ich auch oft und das funktioniert dann wie Du es beschrieben hast, da dann nur noch der ausgewählte Kanal zum Pult gesendet wird.
Das Pult ist natürlich in erster Linie ein Live-Pult aber durch das integrierte Interface und den Monitorbereich zum unabhängigen Pegeln von Abhöre und Kopfhörer trotztem super zum Recording geeignet.
Gruß, Frank
 
ja, da hast du recht, das ist erheblich mehr drückaufwand..... aber du hast natürlich vollkommen recht; in der DAW kann ich immer solo klicken und dann kommt nur noch der Kanal - ich dachte halt, daß es im pult geht.
blöde frage - wo stellt man denn auf afl um?
wenn ich das SIP-Problem aber durch die DAW umgehe, ist es doch auch eigentlich egal ob ich am Masterausgang oder am Monitorausgang die Boxen anschliesse oder? ich hab sogar noch ein monitorcontroller von presonus wo man mehrere bozenpaare zum vergleich anschliessen an.

Tomy
 
Umschaltung auf AFL geht einfach in dem man "nicht" den PFL Knopf in der Local Monitor Sektion drückt.
Es hat einfach mehrere Vorteile die Abhöre an die Local Monitor Sektion anzuschließen:
1) Du kannst die Solo Funktion vom Pult nutzen, die brauchst Du ja zum Einpegeln wenn Du die analogen Pulteingänge benutzt.
2) Regelung der Abhörlautstärke getrennt von der Kopfhörer Lautstärke direkt am Pult.
3) Nutzen der getrennten Mute Funktion für Abhöre und Kopfhörer
4) Keine Platzverschwendung durch extra Monitorcontroller
Tipp am Rande: Wenn Du Effekte im Einschleifweg der Mastersektion hast werden die über den Digitalausgang der Mastersektion nicht ausgegeben! Für Live-Mitschnitte sicherlich sinnvoll, aber ich will beim Abmischen oft den Insertweg mit dabei haben, z. B. wenn es mal schnell gehen muss (Mitschnitte vom Probenraum) wird da gleich "gemastert" ;-). Als Workaround einfach LR in die Matrix schicken und dann den Ausgang der Matrix digital ausgeben und aufnehmen, dann sind die Effekte aus dem Einschleifweg der Mastersektion dabei.
Gruß, Frank
 
Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Wenn ich das mit Masterout in Matrix input so mache wie du beschrieben hast, muss ich doch einen Stereorückkanal freihalten oder? ich hab bisher eigentlich eigentlich immer auf Band aufgenommen vom Pult.

Gruss Tomy
 
Nein, brauchst Du nicht. Um die Matrix über Firewire auszugeben musst Du in der orangen Schalterreihe oben den Firewireausgang vom dritten Stereokanal umschalten. Den Analog und den Digital Eingang des Stereokanals kannst Du ganz normal weiterverwenden.
 
Wie zufrieden seit Ihr denn mit dem F24 bzw. F32 ??

Ich habe mir vor einigen Wochen ein F32 zugelegt, hatte aber bisher noch nnicht die Zeit mich wirklich richtig damit auseinander zusetzen.

Wie verwendet Ihr das Pult in Kombination mit der DAW? Nutzt ihr das FW Interface?
 
Ich bin hoch zufrieden mit dem Pult. Merkt man auch sicherlich an meinen Beiträgen, wenn das Pult Thema ist.
Ich nutze natürlich das eingebaute Interface, erspart immensen Verkabelungs- und Geräteaufwand. An den Analog Eingängen habe ich die ganzen Synthesizer, Mikrofone, DI-Boxen und Effekte, an den Gruppenausgängen habe ich tlw. die Eingänge von den Synthesizern, z. B. Nord Modular G2, oder die Audioeingänge vom Vermona PerFourmer etc. kann so also sehr einfach ohne Kabelstöpselei fast alle Signale in meinem Studio zu den Maschinen schicken. Habe zusätzlich noch Patchbays dazwischen um auch Sachen temporär anschließen zu können ohne hinter das Pult zu kriechen. Arbeitsweise ist meistens dann so, dass ich in der DAW Midi Spuren anlege und wenn ich dann mit der musikalischen Performance und dem Sound zufrieden bin dann spurenweise in der DAW aufnehme, das kann trocken über die Digitalausgänge der Kanäle erfolgen, oder auch mit Effekt in dem ich dann den LR Ausgang des Pultes aufnehme und natürlich die Spuren mute die nicht auf die Aufnahme sollen. Aufnehmen und Abmischen geht dann bei mir fließend ineinander über, d. h. ich schalte dann die Eingänge um auf digital, d.h. ich lege dann die Einzelspuren oder auch mal Gruppen aus der DAW an die Pult Eingänge. Bin ich dann irgendwann zufrieden, dann nehme ich das fertige Stereosignal wieder in der DAW auf.

Bin ich der Meinung, dass der Mix der Nachwelt erhalten werden muss (selten), dann nehme ich noch alle Kanäle aus dem Pult, wenn gewünscht mit Kanal EQ und Kanal Kompressor einzeln in der DAW auf, das geht dann auch in einem Rutsch. Die Effektreturns müsste man dann aber noch getrennt aufnehmen.

Richtig Spass macht das ganze natürlich erst dann wenn ein wenig Outboard Equipment vorhanden ist. Hier finde ich Effektgeräte am wichtigsten, Compressoren und/oder Gates lassen sich immer noch einfach in der DAW in den Kanal einschleifen. Ich habe zwar testhalber auch schon die Aux-Wege des Pultes zurück in die DAW geschickt und dort VST-Plugins eingesetzt und dann wieder zurück ins Pult. Da summieren sich dann aber die Latenzen und es ist alles nicht mehr ganz einfach zu durchschauen.

DAW ist bei mir Cubase 7 auf PC Win7 mit einem saugünstigen AMD PhenomII 6-Kern Prozessor. Ein- und Ausgangslatenzen sind mit 3,4 bzw. 5,4 ms voll im grünen Bereich wenngleich höher als mit der RME HDSP 9652 die ich vorher für Audio und Midi nutzte.
Sound des Pultes ist richtig super. Ich habe auch noch ein altes Venice 160, ich kann keinen Unterschied feststellen.
Der einzige, klitzekleine Wermutstropfen war, dass mein Firewire Chipsatz auf dem Computer Mainboard nicht mit dem Pult wollte. Das Problem war aber leicht durch eine Firewire PCIe Karte von Dawicontrol zu lösen. Generelle Empfehlung ist wohl eine Schnitstelle zu benutzen die Firewire 800 unterstützt, auch wenn das Pult nur eine Firewire 400 Schnittstelle hat.

Gretchenfrage: Klingt das ganze besser als in der DAW (bei mir Cubase7) gemischt? Rein technisch glaube ich nicht. Gelegentlich arbeite ich doch wieder komplett in der DAW, weil ich grad die aktuelle Pulteinstellung nicht "zerstören" will (Bandaufnahme vs. eigene "Produktionen"). Die Ergebnisse hängen wohl stärker von meinen "skills" ab als vom eingesetzten Werkzeug. Der Umstieg auf bessere Monitorboxen hat mir mehr gebracht.
 
Also ich bin sicherlich nicht halb so eingefuchst und kompetent mit dem F32 wie Francesco, aber enorm hat mir das Feeling etwas gebracht, wirklich wieder Regler zu schieben und einen analogen EQ zu benutzen, nachdem ich nun fast 10 Jahre lang alles in Logic oder PT gemacht habe. Es ist einfach was anderes und das Ergebnis ist es auch ! Ich will jetzt auf keinen Fall eine Grundsatzdiskussion anfangen, aber der Sound von analogem Outboard ist einfach was anderes als irgendein Plugin aufzumachen. Also ich bin eigentlich echt zufrieden mit dem Pult, bis auf die fehlende SIP :sad:((( Könnten von mir aus auch 64 Kanäle sein. :)

Gruss Tomy
 
Ja, 48 kHz/24bit ist Maximum, für mich völlig ausreichend. Da gibt es ganz andere Baustellen ;-)

Edit: 44.1 kHz geht auch, nutze ich ausschließlich.
 
francesco, hast Du Erfahrungen mit dem F32-Pult und einer Bandmaschine? Ich könnte eine gut erhaltene Tascam 24 Spurmaschine bekommen, das müsste doch eigentlich per direct out und Line in mit dem Venice gut funktionieren oder?
gruss tomy
 
Bandmaschine? Konnten wir uns nie leisten :) . Wir haben früher immer mit einem TASCAM 238 (8-Spur Kasettendeck) gearbeitet. Zum vernünftigen Arbeiten mit einer Bandmaschine brauchst Du entweder viele Kanäle (Doppelte Spuranzahl), ein Inline-Mischpult oder zwei Mischpulte, eins für die Aufnahme und eines als Monitorpult für die bereits aufgenommenen Kanäle. Die Stärke der VeniceF Pulte liegt aber in der Zusammenarbeit mit einer DAW über Firewire, da es dann fast wie ein Inline-Pult funktioniert. Das heist für Monitorzwecke benutzt man die DAW und für den Mixdown drückt man dann den Knopf in jedem Kanal der diesen dann zum Ausspielweg der DAW macht, genial.
 
nagut, aber ich könnte doch per direct out in die Bandmachine aufnehmen und per line in zurück von der Maschine. kommt mir vor als ob das geht, oder mach ich ja jetzt einen Denkfehler?
 
Dann ist halt kein Eingang mehr übrig für die "Klangquellen", oder man stöpselt halt ständig um. :?
 
Also ich habe mir nun doch eine 24 Spurmaschine besorgt. Wenn ich die nun an mein Venice F32 anschließe, funktioniert auch alles super mit LINE in und DIRECT OUT, aber nun habe ich ja keine Eingänge mehr für Instrumente.... :sad:

Hat jemand eine Idee wie ich dieses Problem lösen kann?
Ich kann mir nicht vorstellen, daß ich der Einzige bin mit dieser Fragestellung.

viele grüsse tomy
 
Halbgare Lösung: Patchbay mit Normalisierung, dann muss man wenigstens pro Kanal nur einmal stöpseln und nicht zweimal.
 

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