Ich bin hoch zufrieden mit dem Pult. Merkt man auch sicherlich an meinen Beiträgen, wenn das Pult Thema ist.
Ich nutze natürlich das eingebaute Interface, erspart immensen Verkabelungs- und Geräteaufwand. An den Analog Eingängen habe ich die ganzen Synthesizer, Mikrofone, DI-Boxen und Effekte, an den Gruppenausgängen habe ich tlw. die Eingänge von den Synthesizern, z. B. Nord Modular G2, oder die Audioeingänge vom Vermona PerFourmer etc. kann so also sehr einfach ohne Kabelstöpselei fast alle Signale in meinem Studio zu den Maschinen schicken. Habe zusätzlich noch Patchbays dazwischen um auch Sachen temporär anschließen zu können ohne hinter das Pult zu kriechen. Arbeitsweise ist meistens dann so, dass ich in der DAW Midi Spuren anlege und wenn ich dann mit der musikalischen Performance und dem Sound zufrieden bin dann spurenweise in der DAW aufnehme, das kann trocken über die Digitalausgänge der Kanäle erfolgen, oder auch mit Effekt in dem ich dann den LR Ausgang des Pultes aufnehme und natürlich die Spuren mute die nicht auf die Aufnahme sollen. Aufnehmen und Abmischen geht dann bei mir fließend ineinander über, d. h. ich schalte dann die Eingänge um auf digital, d.h. ich lege dann die Einzelspuren oder auch mal Gruppen aus der DAW an die Pult Eingänge. Bin ich dann irgendwann zufrieden, dann nehme ich das fertige Stereosignal wieder in der DAW auf.
Bin ich der Meinung, dass der Mix der Nachwelt erhalten werden muss (selten), dann nehme ich noch alle Kanäle aus dem Pult, wenn gewünscht mit Kanal EQ und Kanal Kompressor einzeln in der DAW auf, das geht dann auch in einem Rutsch. Die Effektreturns müsste man dann aber noch getrennt aufnehmen.
Richtig Spass macht das ganze natürlich erst dann wenn ein wenig Outboard Equipment vorhanden ist. Hier finde ich Effektgeräte am wichtigsten, Compressoren und/oder Gates lassen sich immer noch einfach in der DAW in den Kanal einschleifen. Ich habe zwar testhalber auch schon die Aux-Wege des Pultes zurück in die DAW geschickt und dort VST-Plugins eingesetzt und dann wieder zurück ins Pult. Da summieren sich dann aber die Latenzen und es ist alles nicht mehr ganz einfach zu durchschauen.
DAW ist bei mir Cubase 7 auf PC Win7 mit einem saugünstigen AMD PhenomII 6-Kern Prozessor. Ein- und Ausgangslatenzen sind mit 3,4 bzw. 5,4 ms voll im grünen Bereich wenngleich höher als mit der RME HDSP 9652 die ich vorher für Audio und Midi nutzte.
Sound des Pultes ist richtig super. Ich habe auch noch ein altes Venice 160, ich kann keinen Unterschied feststellen.
Der einzige, klitzekleine Wermutstropfen war, dass mein Firewire Chipsatz auf dem Computer Mainboard nicht mit dem Pult wollte. Das Problem war aber leicht durch eine Firewire PCIe Karte von Dawicontrol zu lösen. Generelle Empfehlung ist wohl eine Schnitstelle zu benutzen die Firewire 800 unterstützt, auch wenn das Pult nur eine Firewire 400 Schnittstelle hat.
Gretchenfrage: Klingt das ganze besser als in der DAW (bei mir Cubase7) gemischt? Rein technisch glaube ich nicht. Gelegentlich arbeite ich doch wieder komplett in der DAW, weil ich grad die aktuelle Pulteinstellung nicht "zerstören" will (Bandaufnahme vs. eigene "Produktionen"). Die Ergebnisse hängen wohl stärker von meinen "skills" ab als vom eingesetzten Werkzeug. Der Umstieg auf bessere Monitorboxen hat mir mehr gebracht.