Minimoog wird neu aufgelegt / BFAM & bald beendet.

Re: Minimoog wird neu aufgelegt / BFAM

Im Musicstore steht ein neuer Mini zum Testen bereit.
War nicht oben auf meiner Prioritätenliste, daher habe ich ihn links liegen lassen, aber kann es sein dass die verwendeten Materialien anders sind als beim Original?
Mein Mini sieht jedenfalls edler aus. Wobei die Frage ist, ob das "original" oder "schön restauriert" ist.
 
Re: Minimoog wird neu aufgelegt / BFAM

Jörg schrieb:
Im Musicstore steht ein neuer Mini zum Testen bereit.
War nicht oben auf meiner Prioritätenliste, daher habe ich ihn links liegen lassen, aber kann es sein dass die verwendeten Materialien anders sind als beim Original?
Mein Mini sieht jedenfalls edler aus. Wobei die Frage ist, ob das "original" oder "schön restauriert" ist.

deiner ist sehr aufwendig restauriert.
 
Re: Minimoog wird neu aufgelegt / BFAM

Hallo Megavoice, dein Post zu den neuen Seriennummern vom 01.11.2016 ist ja interessant:

Woher hast Du denn die Information, dass Bob Moog selbst die höheren Seriennummern besser fand? Ich selbst habe 11750 (auch braun). Wie viele wurden denn insgesamt gebaut? Dann hätte ich ja einen guten. Ich bin auch sehr zufrieden, zumal auch die Stimmungsschwankungen so gering wie bei einer ausgeglichenen Frau sind und die Tastatur sich fantastisch weich spielt.

Die Diskussion um den originalgetreuen Nachbau verfolge ich mit großem Interesse.

Vorgestern habe ich im Shop einen angespielt und mit den Soundbeispielen meines MM auf meinem Handy verglichen (mithin meine eigenen aufgenommenen Demos auf dem Reissue nachgespielt / nachgebaut und verglichen). Ich hatte den Eindruck, dass der neue irgendwie sauberer und cleaner klingt als der alte. Daheim habe ich mich gleich an meinen alten MM gesetzt und war der festen Überzeugung, dass dieser ungestümer und noch druckvoller klingt als der Reissue. Aber wie gesagt, ist dies ein subjektiver Höreindruck. Es wäre wirklich mal interessant, beide Seite an Seite zu vergleichen. In den (offiziellen) Tests (Soundonsound, amazona u. a.) schreibt ja jeder, es gibt keinen Unterschied, was ich eine etwas kühne Aussage finde. Aber ich denke auch, dass in den Tests die Tester ihre wirkliche Meinung nicht immer kundtun (dürfen). Aber das ist eine andere Geschichte ... und vielleicht liege ich da auch falsch. Will hier keine Verschwörungstheorien schüren :agent:
 
Re: Minimoog wird neu aufgelegt / BFAM

Juno69 schrieb:
[...] Woher hast Du denn die Information, dass Bob Moog selbst die höheren Seriennummern besser fand? [...]

Siehe dazu Mark Vails "Vintage Synthesizer", in dem Bob Moog sich sehr ausgiebig und frei zu den Legenden äußert, die sich um das menschliche Element der frühen Mini Moog gebildet haben.

Stephen
 
Re: Minimoog wird neu aufgelegt / BFAM

Bernie schrieb:
Juno69 schrieb:
Vorgestern habe ich im Shop einen angespielt und mit den Soundbeispielen meines MM auf meinem Handy verglichen ...
Du hast den Minimoog nicht verdient.
:mrgreen:
Was soll diese arrogante Bemerkung? Nur weil ich selbst aufgenommene MP3 Dateien mit meinen In-Ears höre und sodann diese Sounds im Reissue nachprogrammiere und diese mit den selben In-Ears dort abhöre, oder womit hast Du ein Problem? Alle hier im Forum sind daran interessiert, inwieweit der Reissue baulich das Original getroffen hat und es wurde auch schon genug hierzu an Vermutungen und Indizien gepostet, die die eine oder andere Meinung stützen. Dazu habe ich meinen Höreindruck auch nur als persönliches Empfinden dargestellt und nicht als gegeben oder Beweis, was ich mir nicht herausnehmen würde. Jeder soll sich selbst ein Urteil erlauben und dann entscheiden.

Ich würde mir niemals anmaßen, jemand den Verdienst eines Instruments streitig zu machen, selbst, wenn es sich nur um einen Sammler mit viel Geld und Null Ahnung handelt, der nicht einmal Keyboard spielen kann.

Im Übrigen wundert es mich, dass derzeit viele alte MMs in der Bucht sind und dazu relativ günstig (zumindest im Vergleich zu vor ca. einem Jahr). Ich betrachte es als Fehler, einen gut erhaltenen MM zu verkaufen, um dann einen Reissue zu erwerben. Aber das muss jeder selbst entscheiden.
 
Re: Minimoog wird neu aufgelegt / BFAM

Juno69 schrieb:
Was soll diese arrogante Bemerkung? Nur weil ich selbst aufgenommene MP3 Dateien mit meinen In-Ears höre und sodann diese Sounds im Reissue nachprogrammiere und diese mit den selben In-Ears dort abhöre, oder womit hast Du ein Problem? Alle hier im Forum sind daran interessiert, inwieweit der Reissue baulich das Original getroffen hat und es wurde auch schon genug hierzu an Vermutungen und Indizien gepostet, die die eine oder andere Meinung stützen.
Die klanglichen Unterschiede von einem alten Minimoog zu Minimoog sind innerhalb einer Baureihe (bei gut kalibrierten Geräten) oft schon recht minimal und kaum festzustellen.
Das du die klanglichen Differenzen mit einem popeligen Handy in der Form von datenreduziertem mp3-Müll vergleichen möchtest, ist wirklich schon ziemlich schräg. Vergleichtests in dieser Art führt man eigentlich in einer Studioumgebung mit entsprechender Abhörsituation durch, damit man ein entsprechendes Urteil abgeben kann.
 
Re: Minimoog wird neu aufgelegt / BFAM

Juno69 schrieb:
Im Übrigen wundert es mich, dass derzeit viele alte MMs in der Bucht sind und dazu relativ günstig (zumindest im Vergleich zu vor ca. einem Jahr). Ich betrachte es als Fehler, einen gut erhaltenen MM zu verkaufen, um dann einen Reissue zu erwerben. Aber das muss jeder selbst entscheiden.

Du unterstellst, dass die MM verkauft werden, um einen Reissue zu erwerben. Das ist aber nichts weiter als eine Vermutung.

Die Preise für MM fallen kurzfristig. Das ist psychologisch erklärbar: Niemand weiss mit Sicherheit, wann und ob die Preise wieder und wenn, dann weiter steigen. Also steigen manche jetzt schnell aus und nehmen den Gewinn noch mit.

Der überwiegende Teil der Angebote umfasst MM, die nicht oder schon lange nicht mehr gewartet wurden. Die wurden also weder von Sammlern noch echten Liebhabern erworben, sondern weil man die Kiste irgendwoher günstig gekauft hat.

Ab und an kommt auch ein "Linhard MM" auf den Markt. I. d. R. sind die gebraucht teurer, als ein Reissue. Auch das ist völlig normal: Den MM in Echt hatte ich erstmals im Synthesizerstudio Bonn Anfang der 90er Jahre gesehen. Da war er bereits ein Relikt. Zwischenzeitlich steht der MM im Musical Instruments Museum.

Ein gut gepflegtes Original-Instrument wird immer ein wertvolles Original bleiben. Wer sich's leisten kann behält ihn oder kauft sich einen gut Gepflegten. Der "Neue" hingegen ist kein Original und wird es auch nie werden. Da nutzt es auch nix, wenn man sich das mit dem Invest von knapp 4.000 Euro schönredet.

Trendprognose: Der Wert des Originals steigt, der des Nachbaus sinkt.
 
Re: Minimoog wird neu aufgelegt / BFAM

Quatsch. Hab' keinen MM. Weder Original noch Nachbau :mrgreen:
 
Re: Minimoog wird neu aufgelegt / BFAM

kybernaut_01 schrieb:
CB schrieb:
Der "Neue" hingegen ist kein Original und wird es auch nie werden.

Klingt zwar markig - ist aber natürlich dennoch Quatsch.
Lass mich raten: Alter Hase mit altem MM? :lol:
Man könnte da durchaus Vergleiche in anderen Bereichen anstellen, da ist das Original fast immer wertbeständiger als das Remake.
Sieht man ja bei den Oldtimern.
Ein richtiger Sammler möchte eben ein möglichst altes, seltenes und originales Exemplar, ganz egal, ob es dann auch besser klingt.
 
Re: Minimoog wird neu aufgelegt / BFAM

Wenn CBs posting als Marktanalyse geschrieben war, dann mag das vielleicht so sein. Also dann halt wie bei Oldtimern vs. Replikas, oder sowas. Ich finde nur die Aussage nicht nachvollziehbar, dass ein vom selben Hersteller neu aufgelegtes Instrument (in diesem Fall sogar weitgehend baugleich) kein "Original" sein soll.

Meiner Meinung nach ist er sogar das bessere Original :supi:

Der Sound stimmt, die Verarbeitung stimmt und die Langzeithaltbarkeit lässt uneingeschränkt Gutes hoffen.

Oder??
 
Re: Minimoog wird neu aufgelegt / BFAM

Ach, das ist doch Wortklauberei und zudem an meinem Text, der sich auf eine konkrete Aussage bezog, zudem vorbei. Bernie hat's verstanden. Du halt nicht. Wer das neue Original prima findet, soll's kaufen. Ist doch gar kein Problem. Sammler kaufen das alte Original und zahlen ggf. auch mehr als für das neue Original. In der Geschichte der Musik(Instrumente) wird immer der erste Original-MM die Hauptrolle spielen. Der Nachbau bekommt die Nebenrolle. Hart, aber fair.
 
Re: Minimoog wird neu aufgelegt / BFAM

Sammler, Marktpreise, etc. Für mich persönlich (und sicherlich für viele Synth- und Musikbegeisterte) ist das doch irrelevant!
 
Re: Minimoog wird neu aufgelegt / BFAM

Und weil es irrelevant ist, schreibst du drei Beiträge zu dem Thema?! Scheint dich zu beschäftigen. Bin schon gespannt, ob die anderen Synth- und Musikbegeisterte, auf die du dich beziehst, das ebenfalls irrelevant finden und deinem Beispiel folgen. Dürfte dann der Thread mit den meisten Beiträgen hier werden. :mrgreen:
 
Re: Minimoog wird neu aufgelegt / BFAM

Lustige Diskussion hier...mir scheint, daß Gefilde der heutigen (Hochpreis-)Synth-User hat sich doch gewandelt.

Sind´s eher die>40jährigen, möglicherweise in normalen Jobs gut verdienenden, die sich die heutigen hochpreisigen Minis, Vermonas usw. kaufen oder die enthusiastischen, total Mucke-infizierten Mittzwanziger, die sich Drink, Joint und Proberaummiete immer wieder zusammenkratzen...

Zweitere Gruppe würde sich wohl eher weniger Gedanken machen , welches "Original" evtl. in ein paar Jahren ein paar Hundert mehr oder weniger wert sein wird... :kaffee:
 
Re: Minimoog wird neu aufgelegt / BFAM

Stimme dir zu. Der neue MM ist vermutlich eher für die erste Zielgruppe. Die, die sich den bislang (aus welchen Gründen auch immer) nicht gekauft hat. Die Nachfrage hat den Preis in den vergangenen Jahren so hoch steigen lassen, dass sich die Wiederauflage für Moog rentiert. Nicht schlecht, aber ob die Jungen das überhaupt noch interessiert (i. S. v. Kauf). Ich hoffe, dass dem nicht so ist :lollo:
 
Re: Minimoog wird neu aufgelegt / BFAM

kybernaut_01 schrieb:
CB schrieb:
Der "Neue" hingegen ist kein Original und wird es auch nie werden.

Klingt zwar markig - ist aber natürlich dennoch Quatsch.
Lass mich raten: Alter Hase mit altem MM? :lol:

Walter Benjamin: Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit (Auszüge):

II
Noch bei der höchstvollendeten Reproduktion fällt eines aus: das Hier und Jetzt des Kunst-
werks – sein einmaliges Dasein an dem Orte, an dem es sich befindet. An diesem einmaligen
Dasein aber und an nichts sonst vollzog sich die Geschichte, der es im Laufe seines Bestehens
unterworfen gewesen ist. Dahin rechnen sowohl die Veränderungen, die es im Laufe der Zeit
in seiner physischen Struktur erlitten hat, wie die wechselnden Besitzverhältnisse, in die es
eingetreten sein mag. Die Spur der ersteren ist nur durch Analysen chemischer oder physi-
kalischer Art zu fördern, die sich an der Reproduktion nicht vollziehen lassen; die der zweiten
ist Gegenstand einer Tradition, deren Verfolgung von dem Standort des Originals ausgehen
muß.
Das Hier und Jetzt des Originals macht den Begriff seiner Echtheit aus. Analysen chemischer
Art an der Patina einer Bronze können der Feststellung ihrer Echtheit förderlich sein; ent-
sprechend kann der Nachweis, daß eine bestimmte Handschrift des Mittelalters aus einem
Archiv des fünfzehnten Jahrhunderts stammt, der Feststellung ihrer Echtheit förderlich sein.
Der gesamte Bereich der Echtheit entzieht sich der technischen und natürlich nicht nur der
technischen – Reproduzierbarkeit.
Während das Echte aber der manuellen Reproduktion gegenüber, die von ihm im Regelfalle
als Fälschung abgestempelt wurde, seine volle Autorität bewahrt, ist das der technischen
Reproduktion gegenüber nicht der Fall. Der Grund ist ein doppelter. Erstens erweist sich
die technische Reproduktion dem Original gegenüber selbständiger als die manuelle. Sie
kann, beispielsweise, in der Photographie Ansichten des Originals hervorheben, die nur der
verstellbaren und ihren Blickpunkt willkürlich wählenden Linse, nicht aber dem menschlichen
Auge zugänglich sind, oder mit Hilfe gewisser Verfahren wie der Vergrößerung oder der Zeitlupe
Bilder festhalten, die sich der natürlichen Optik schlechtweg entziehen. Das ist das Erste.
Sie kann zudem zweitens das Abbild des Originals in Situationen bringen, die dem Original
selbst nicht erreichbar sind. Vor allem macht sie ihm möglich, dem Aufnehmenden entgegen-
zukommen, sei es in Gestalt der Photographie, sei es in der der Schallplatte. Die Kathedrale
verläßt ihren Platz, um in dem Studio eines Kunstfreundes Aufnahme zu finden; das Chorwerk,
das in einem Saal oder unter freiem Himmel exekutiert wurde, läßt sich in einem Zimmer
vernehmen.
Die Umstände, in die das Produkt der technischen Reproduktion des Kunstwerks gebracht
werden kann, mögen im übrigen den Bestand des Kunstwerks unangetastet lassen – sie
entwerten auf alle Fälle sein Hier und Jetzt. Wenn das auch keineswegs vom Kunstwerk allein
gilt sondern entsprechend z. B. von einer Landschaft, die im Film am Beschauer vorbeizieht,
so wird durch diesen Vorgang am Gegenstande der Kunst ein empfindlichster Kern berührt,
den so verletzbar kein natürlicher hat. Das ist seine Echtheit. Die Echtheit einer Sache ist der
Inbegriff alles von Ursprung her an ihr Tradierbaren, von ihrer materiellen Dauer bis zu ihrer
geschichtlichen Zeugenschaft. Da die letztere auf der ersteren fundiert ist, so gerät in der Re-
produktion, wo die erstere sich dem Menschen entzogen hat, auch die letztere: die geschicht-
liche Zeugenschaft der Sache ins Wanken.[...]
 
Re: Minimoog wird neu aufgelegt / BFAM

CB schrieb:
Und weil es irrelevant ist, schreibst du drei Beiträge zu dem Thema?! Scheint dich zu beschäftigen.
Nur für die Akten: Ich habe hier keinen Beitrag zu Sammlertum, Preisentwicklung, Spekulation, o. Ä. geschrieben. Das waren andere :)

Mir geht es beim Minimoog nur um die originären Eigenschaften eines Synthesizers, nämlich Klänge zu erzeugen. Sonst könnten wir hier ja auch über Modelleisenbahnen, Briefmarken oder Oldtimer sprechen.

moogist schrieb:
Walter Benjamin: Das Kunstwerk [...]

Ich hatte seinerzeit einen Prof, der uns immer mit Walter Benjamin gequält hat... aber zum Thema: Ich finde man sollte die Kirche im Dorf lassen, wenn es um den Kunstwerkfetisch des Minimoog geht. Er ist und bleibt doch ein technisches Gerät, das entworfenen wurde um eine bestimmte Funktion zu erfüllen (Klangerzeugung + Performanceeigenschaften). Wer frühere Beiträge hier von mir kennt, weiß dass ich klar der Fraktion angehöre die der Auffassung ist, dass sich diese Kernfunktionalität im Falle des Minimoog derzeit nicht in ebenbürtiger Qualität durch andere moderne Nachbauten (Studio Electronics etc.) oder Software (wenn man auf die Haptik verzichten kann) erreichen lässt.

Dies ist für mich die Berechtigung des Minimoog Reissue - er liefert in diesen Bereichen. Wenn man zudem neue Geräte aus rationalen Gründen schätzt und sie gegebenenfalls sogar ausdrücklich mag (finde es gut, wenn etwas auf hohem Niveau zuverlässig funktioniert), dann verschwendet man keine Gedanken an das historische Original.

Manche mögen eine solche Ansicht als Sakrileg sehen. Ich bin halt Ingenieur und Techniker; mir sind Dinge wie Voodoo, Esoterik, Glaube, etc. pp. grundlegend fremd. Die Funktion und das Ergebnis zählen - diese Paramter (in ihrer entsprechenden Qualität) bestimmen den Aufwand der dafür betrieben werden muss. Dieser sollte immer so niedrig wie möglich sein (in diesem Punkt denke ich wirtschaftlich) - im Falle des Minimoogs liegt dieser Aufwand nunmal im 1:1 Nachbau mit originalgetreuen Bauteilen. Ich wäre allerdings der erste, der bei entsprechendem Resultat einen SMD-Nachbau, Chip-Nachbau oder gar DSP-Nachbau + Hardwareinterface vollumfänglich akzeptieren würde.

VG
kybernaut_01
 
Re: Minimoog wird neu aufgelegt / BFAM

6Slash9 schrieb:
mir scheint, da Gefilde der heutigen (Hochpreis-)Synth-User hat sich doch gewandelt.

Ich glaube, das war noch nie anders. Ich hab zwischen 19 und 23 (also 1978 - 1982) immer wieder in einem Musikgeschäft als Verkäufer gejobt. Da gingen Instrumente >2000 nur an "Erwachsene" und (meistens ebenfalls ältere) Berufsmusiker. Mir gleichaltrige strichen Monate lang um einen Polysix oder Juno herum, und haben sich real einen MS10 oder SH-09 gekauft.


6Slash9 schrieb:
Sind´s eher die>40jährigen, möglicherweise in normalen Jobs gut verdienenden, die sich die heutigen hochpreisigen Minis, Vermonas usw. kaufen oder die enthusiastischen, total Mucke-infizierten Mittzwanziger, die sich Drink, Joint und Proberaummiete immer wieder zusammenkratzen...
Die aktiven Teilnehmer in diesem Forum gehören vermutlich zu 80% zu der Grupper der Ü40er.
 
Re: Minimoog wird neu aufgelegt / BFAM

kybernaut_01 schrieb:
Mir geht es beim Minimoog nur um die originären Eigenschaften eines Synthesizers, nämlich Klänge zu erzeugen. Sonst könnten wir hier ja auch über Modelleisenbahnen, Briefmarken oder Oldtimer sprechen.
Aus meiner Sicht ist dein Anliegen genauso legitim wie die Frage, ob man im Fall vom MM zum Original oder zum Nachbau greift. Wenn die Frage für dich eindeutig mit "Nachbau" beantwortet werden kann, ist das prima. Für andere ist die Antwort möglicherweise offen. Finde, da braucht's keiner Meta-Diskussion darüber, ob die Frage bzgl. Original, Werterhalt, usw. gestellt werden kann oder nicht. Wenn man sich mit einer Frage nicht beschäftigen möchte, lässt man's einfach bleiben, statt die eigene Sichtweise – Irrelevanz der Frage - anderen aufdrücken zu wollen.
 
Re: Minimoog wird neu aufgelegt / BFAM

CB schrieb:
kybernaut_01 schrieb:
Mir geht es beim Minimoog nur um die originären Eigenschaften eines Synthesizers, nämlich Klänge zu erzeugen. Sonst könnten wir hier ja auch über Modelleisenbahnen, Briefmarken oder Oldtimer sprechen.
Aus meiner Sicht ist dein Anliegen genauso legitim wie die Frage, ob man im Fall vom MM zum Original oder zum Nachbau greift. Wenn die Frage für dich eindeutig mit "Nachbau" beantwortet werden kann, ist das prima. Für andere ist die Antwort möglicherweise offen. Finde, da braucht's keiner Meta-Diskussion darüber, ob die Frage bzgl. Original, Werterhalt, usw. gestellt werden kann oder nicht. Wenn man sich mit einer Frage nicht beschäftigen möchte, lässt man's einfach bleiben, statt die eigene Sichtweise – Irrelevanz der Frage - anderen aufdrücken zu wollen.

Ich denke, hier geht es nicht darum, anderen eine Sichtweise aufzudrängen, sondern einfach darum, Instrumente aufgrund ihres Gebrauchswerts zu beurteilen, anstatt sie als Fetischobjekte zu behandeln. Ob es nun im Wesen von Waren liegt, dass letzteres passieren kann ist eine Sache, nur hat man den Minimoog ursprünglich sicher nicht für Glasvitrinen entwickelt. Und der Punkt dabei ist, dass Sammeln an sich nichts mit Musikmachen zu tun hat.
 
Re: Minimoog wird neu aufgelegt / BFAM

CB schrieb:
Aus meiner Sicht ist dein Anliegen genauso legitim wie die Frage, ob [...]
Aber hallo ist das legitim - selbst ganz ohne Bescheinigung deinerseits. Ich verspürte halt den Wunsch mich zu äußern - vielleicht einfach um den Fokus auf andere Aspekte zu lenken.

@Paul: Genau so war es gemeint :supi:
 
Re: Minimoog wird neu aufgelegt / BFAM

Paul Dither schrieb:
Ich denke, hier geht es nicht darum, anderen eine Sichtweise aufzudrängen, sondern einfach darum, Instrumente aufgrund ihres Gebrauchswerts zu beurteilen, anstatt sie als Fetischobjekte zu behandeln. Ob es nun im Wesen von Waren liegt, dass letzteres passieren kann ist eine Sache, nur hat man den Minimoog ursprünglich sicher nicht für Glasvitrinen entwickelt. Und der Punkt dabei ist, dass Sammeln an sich nichts mit Musikmachen zu tun hat.
Ich denke nicht, dass Sammeln und Musikmachen einander ausschließen müssen. Und warum sollte man abseits des Gebrauchswerts eines Instruments nicht auch dessen Geschichte & Anmutung wertschätzen?
 
Re: Minimoog wird neu aufgelegt / BFAM

serge schrieb:
Paul Dither schrieb:
Ich denke, hier geht es nicht darum, anderen eine Sichtweise aufzudrängen, sondern einfach darum, Instrumente aufgrund ihres Gebrauchswerts zu beurteilen, anstatt sie als Fetischobjekte zu behandeln. Ob es nun im Wesen von Waren liegt, dass letzteres passieren kann ist eine Sache, nur hat man den Minimoog ursprünglich sicher nicht für Glasvitrinen entwickelt. Und der Punkt dabei ist, dass Sammeln an sich nichts mit Musikmachen zu tun hat.
Ich denke nicht, dass Sammeln und Musikmachen einander ausschließen müssen. Und warum sollte man abseits des Gebrauchswerts eines Instruments nicht auch dessen Geschichte & Anmutung wertschätzen?

Das Sammeln von Ideen, Aufnahmen oder Skizzen hat natürlich mit Musikmachen zu tun, aber doch nicht das Sammeln von Instrumenten. Das ist eine Liebhaberei, die ja auch vollkommen okay ist, nur braucht man das nicht, um Musik zu machen. Ausschließen muss sich das freilich nicht, dennoch sind vor allem professionelle Musiker eher pragmatisch orientiert als daran interessiert, hervorzukehren, ob sie nun ein Museumsstück verwenden oder eben nicht.

Die Wertschätzung eines Instruments und dessen Geschichte ist eine Sache. Die andere ist, einen Gegenstand, der ja in erster Linie nur als Gebrauchsgegenstand gedacht war, über alle Maßen zu fetischisieren. Das hat dann eben mehr mit Gottesdienst als historischer Faktizität zu tun und ist daher streng genommen ahistorisch, also die Geschichte nicht wertschätzend, was man dann an nostalgischen Argumenten merken kann.
 
Re: Minimoog wird neu aufgelegt / BFAM

Zum Thema Warmlaufen: wer mal einen Korg MonoPoly besessen hat oder noch besitzt, lächelt da nur müde drüber, denn dessen SSM-VCOs haben eine Chipheizung, die auch ne ganze Weile braucht, bis das Ganze "in Tune" ist - dafür driftet danach aber auch nix mehr.
 
Re: Minimoog wird neu aufgelegt / BFAM

Es ist schon erstaunlich, mit welcher Energie einige Schreiber Käufern des Model D die negativsten und niedrigsten Charaktereigenschaften unterstellen oder ihnen gar das Recht ein Model D zu besitzen absprechen.

Mal ehrlich: Es sollte jedem völlig egal sein, warum ein anderer sich was auch immer zulegt. Selbst wenn er die Synthesizer mit Freude im Garten verbrennt, geht es niemanden etwas an.

Es machen sich einige mehr Gedanken um Menschen, die sie nicht einmal kennen, als um das Instrument.
Und nur nebenbei: Würde es Menschen mit dem entsprechenden Kleingeld nicht geben, würden diese wunderbaren Projekte wie ein Model D Reissue oder ein Vermona 14 von den Herstellern gar nicht erst in Angriff genommen werden.

Ihr solltet akzeptieren, dass es Menschen gibt, die sich einfach abends vor ein Model D setzen, eine halbe Stunde spielen und dabei das erleben, was andere vielleicht beim Fernsehen, einem Glas Wein oder ähnlichem empfinden. Keiner hat das Recht, diese Menschen dafür zu kritisieren.

Nicht jeder, der sich ein gutes Instrument gönnt, muss auch ein guter Musiker sein. Solange er es auf ehrliche Art erwirbt, hat er das Recht es auch zu besitzen, ohne sich dafür auch nur im Geringsten rechtfertigen zu müssen.

Ihr sollten wieder anfangen über diesen wundervollen Synthesizer zu schreiben als über die Menschen davor zu richten.
 


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