Habe heute meinen kürzlich erworbenen Cobalt8x auseinander genommen, weil der Encoder B1 seine Funktion recht plötzlich gänzlich eingestellt hat...
Ich habe mich schon immer gefragt was wenn das mal passiert bei den vielen billigen Encodern. Nunja, ans Werk und nachgeschaut. Habe auch noch nie so einen von innen gesehen. Das könnt ihr jetzt auch.
Wie man sieht ist nach abnahme der Potikappen auch schön zu sehen wie versifft darunter alles ist. Offenbar stand das Gerät oft und lange nicht abgedeckt herum und ist schön eingestaubt. Dabei reicht schon sowas wie ein Geschirrhandtuch. Sammelt sich alles rund um die Achsen der Encoder, die sind nämlich leicht fettig.
Da ich keinen Ersatz habe und das Gerät noch nicht so alt ist, bin ich erst mal davon ausgegangen dass eine Reinigung bei dem Encoder helfen könnte. Ohne zu wissen was da drin ist und ob man sie überhaupt öffnen kann. Man kann wie ich festgestellt habe, aber man muss den Encoder dazu auslöten... meh. Die Halteklammern sind auf der Unterseite und eingelötet kommt man nicht 'ran. Kacke.
Wenn man nun einen neuen hat, macht es natürlich Sinn den auch gleich einzubauen. Habe ich aber nicht. Also Reinigung.
Wie man evtl, auf den Fotos erkennen kann, ist im Encoder alles siffig, fettig. Und zwar auch da wo kein Fett sein sollte. In der Wellenführung gehört welches rein, das soll aber nicht unten in den Kontaktbereich hineinschmieren. Entweder ist der Encoder nicht gut gefertigt, oder der Besitzer hat Kontaktsprayiiii versucht in das Ding reinzudrücken. Der löst das Fett nämlich auf und es fliesst fröhlich in den Kontaktbereich hinen. Wo es wieder trocknet und alles zusifft.
Merke: NIE aber auch niemals nie Kontaktsrpay in Encoder. Das wird nix.
Nach Reinigung mit Wattebausch und Deoxit für Pots+Sliders (schmiert auch, aber so wie es der Kontaktabnahmer braucht) wieder zugeklammert, eingelötet und funzt wieder. Geht nur jetzt viel leichter. Der mechanische Widerstand beim Drehen kommt vom Fett.
Hinweise:
Solltet ihr jemals den Deckel der Benutzeroberfläche abnehmen, seid sehr vorsichtig. Das Flachbandkabel vom Display ist ULTRAkurz. Man sollte den Deckel von der Rückseite (Steckerseite) her vorsichtig nach oben klappen und muss dann das Kabel an der Hauptplatine herauspfriemeln. Die Buchse hat einen schmalen schwarzen Rahmen, den muss man zurückschieben, dann geht das Flachkabel ohne Gewalt raus.
Dann muss man auch aufpassen, der Stecker vom Joystick (ganz links im einen Bild) hat einen schwarzen Kleber, der bei mir auch am Deckel hing und das Öffnen verhindern wollte. Wenn man das nicht weiss ist es schwer zu erkennen was denn gerade die Öffnung verhindert. Unterhalb vom Joystick ist die Verkabelung vom Aftertouch zu sehen, das ist auch superkurz verkabelt und verhindert ein leichtes Abnehmen die Platine mit den Encodern und Tastern.
Nach Zusammenbau ist alles wieder okay, vielleicht sollte man beim näcshten Mal gleich einen oder mehere Encoder greifbar haben, außerdem macht es Sinn das superkurze Displaykabel gegen ein längeres zu tauschen. Habe noch nicht danach gesucht, aber zumindest habe ich mal ein Foto von den Bezeichnungen darauf gemacht als Refernz.
Außerdem habe ich Spasseshalber mal andere Potikappen auf "Schlüsselkontrollen" gemacht. Die sind von einem PC4 und passen zwar nicht so wirklich, aber mir zeigt das ein Designflaw vom Cobalt. Warum er irgendwie zu glatt und unintuitiv rüberkommt: Alle Regler sehen bis auf die Größe identisch aus. Das macht es beim Cobalt und auch beinm Argon schwer sofort zu erfassen wo man gerade mit den Fingern ist, ohne jedes Mal zu lesen was drunter steht. Zumindest bis man die Position im Schlaf kennt. Und auch da langt man immer wieder mal daneben. Das Ding braucht für Gruppen oder Regler mit "Überschriftcharakter" andere Kappen. Mir wirkt er mit anderen Kappen sofort etwas zugänglicher. Komisch, ne.