Modal Electronics - Argon8 Polyphonic Synthesiser

Manko fand ich aber auch die etwas geringe Lautstärke und auch Pegelunterschiede zwischen den Patches.
Das kannst Du bei einem digitalen Synth dieser Art nur umgehen, wenn Du ab Werk schon Limiter einbaust, die alles tot komprimieren. Pegelunterschiede ergeben sich schon dadurch, dass der eine Sound velocity-abhängig ist und der andere nicht. Bei dem, der velocity-unabhängig ist, kann man dann alles bis zur Grenze ausfahren, bei den dynamischen Sounds geht das nicht, sonst sind sie nicht mehr dynamisch ;-) ... Die wirken bei "normalem" Anspielen, ohne voll reinzuhauen, natürlich erst einmal leiser.

M. E. ist dieser Punkt ein oft unterschätzter, aber sehr wichtiger Gesichtspunkt - auch beim Vergleich von analogen und digitalen Synths generell. Die (häufig) nicht-anschlagsdynamischen Analogen klingen immer erst mal laut und daher "gut". Selbst wenn sie anschlagsdynamisch spielbar sind, ist dort eine harmonische Sättigung möglich, digitale Synths haben dagegen ein hartes Pegel-Limit der maximalen Lautstärke vor Verzerrung. Wenn sie dynamisch spielbar sein sollen - was oft der Fall ist - muss man den "Durchschnitt" des Klanges leiser machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Na ja, für so einen Delay-Waber ist es eher schnuppe , ob man nun Modal, Berhinger, Moog , Sequential oder irgendein Plugin als Ausgangsbasis arbeiten lässt .

Mein Fazit, nach nunmehr 2 intensiven Wochen mit dem Argon unter meinen Fingern:

600 Euro, die ich Ende Februar spontan, anhand des Lesens der Specs und der Argon Fotos ausgegeben hatte, sind super angelegt.
Klang gefällt mir sehr, weil präzise und klar, gerade auch ohne viel FX. Das klingt so wie es in meinen Ohren klingen soll, durchsetzungsfähig bis subtil, ohne die mir von vielen VAs bekannte Flachheit im Klangbild.

Bedienung und Editmöglichkeiten finde ich ebenfalls gut. Gerade dieses kleine einzelne OLED Display ist gelungen. Es nimmt keinen Platz weg, zeigt die Standards gut an und für die anderen Dinge , die ich direkt sehen möchte, kann ich die Argon App -hier- auf meinem 9,7 ipad nutzen. Die App bzw das mitgelieferte Programm / Plugin ist für mich eh ein Highlight und unterstreicht, wie gut der Argon unter Berücksichtigung der iOS / DAW Einbindung als Gesamtkonzept entworfen wurde. Ich mag üblicherweise nicht, wenn ein Hersteller das Editieren stark auf eine App oder ein Programm verlegt . Hier ist es aber ein sinnvolle Ergänzung und kein Muss. Mir ist kein anderes Gerät bekannt, das ein ähnliches Gesamtkonzept, unter Berücksichtigung Mobilgeräte, und DAW Einbindung bisher so gut hinbekommen hätte. Elektron sicherlich zu nennen, aber bisher ohne Mobilgeräte Unterstützung.

Der Argon ist auch- und das waren >50 % meiner Kaufentscheidung vor ca 2 Wochen - ein verdammt guter Desktop Midi Controller, mit einer hervorragend zu spielenden, gut gewichteten, 3 -Oktaven Fullsize Synth-Tastatur mit Aftertouch, und mit zusätzlich ca 20 Encoder, die allesamt Midi Out senden können. Gibts das sonst irgendwo in der Qualität und dem bei dem Formfaktor ? Ich habe lange nach so etwas gesucht.

Ich kann nach den 2 Wochen keine für mich gravierenden Kritikpunkte am Argon finden. Zumindest keine, die nicht durch ein Firmware Update zu beheben wären.

Minuspunkte, die dennoch etwas nerven:
a) Die Encoder könnten gerne etwas Widerstand haben
b) Die Prestauswahl mit dem zusätlichen Bestätigen durch Drücken des Encoders ist zwar logisch nachvollziehbar, stört mich aber, obwohl ich alternativ mit dem Desoktop Programm oder meinem iOS Gerät, die Presets und Bänke schneller erreichen kann.
c) Release Zeiten und ein paar FX Issues finde ich -wie andere Nutzer- änderungsbedürftig. Modal weiß das und wird hoffentlich schnell nachbessern

Alles Supi also ? Ja, für mich gilt das.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich hab den ja noch nicht lange und komme da so langsam rein in die Materie. Zumal das mein erstes Wavetabler ist.
Also ich finde die Effekte nicht so berauschend. Was meinst ihr? Vielleicht täusche ich mich?!?

Achja irgendwas mit dem Release hab ich gelesen. Ich habe festgestellt dass die Releasezeit am Ende hin abgeschnitten wird.
Meint ihr das?
 
Zuletzt bearbeitet:
...
Achja irgendwas mit dem Release hab ich gelesen. Ich habe festgestellt dass die Releasezeit am Ende hin abgeschnitten wird.
Meint ihr das?
Die maximale Decay und Release Zeiten sind recht kurz und daher nicht für langsame Klangverläufe der Wavetable-Oszillatoren geeignet. Und auch lange ausklingende Ambient-Klänge sind so nicht möglich.
Abgeschnitten wird da nichts.
 
Ich hab den ja noch nicht lange und komme da so langsam rein in die Materie. Zumal das mein erstes Wavetabler ist.
Also ich finde die Effekte nicht so berauschend. Was meinst ihr? Vielleicht täusche ich mich?!?
Ich würde sagen, das ist für eingebaute Effekte in einem Synthesizer guter Durchschnitt, insbesondere live kann man die durchaus gut einsetzen. Im Studio hat man vielleicht speziellere oder hochwertigere Effekte als Plug-Ins in der DAW - damit sollte man die internen Effekte eines Synths generell nicht unbedingt vergleichen, meine ich.
 
Klanglich gefällt mir der Argon bisher auch sehr gut.
Probleme bereitet mir jedoch die Reaktionszeit auf eingehende Midinotenbefehle.
Hab die Firmware eben noch geupgedatet was aber nichts daran geändert hat dass die Midievents viel zu träge verarbeitet werden.
In den Einstellungen kann man auch nix in der Richtung anpassen.
Hab da ne gefühlte Latenz von 20-30ms.
Ist das bei euch anders?
 
Zuletzt bearbeitet:
Anscheinend scheint der Umstand hier keinen wirklich zu stören.
Was das verzögerte Ansprechen auf die Midiclock angeht könnte man das theoretisch noch mit ner multiclock oder einem Acme ausgleichen, wenn man aber den Synthie mit nem Sequencer ansteuern möchte, an dem noch andere Geräte hängen, ist das Timing für mein Empfinden leider total daneben.
 
ich steuere den argon über digitakt und merke nichts auffälliges. bis jetzt immer im timing.

edit: achso du meinst den internen sequenzer. ja der startet manchmal spät. aber ich benutze den int. seq. nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich meine schon beide Varianten.
Extern gesequenced spielt der Argon die Midinoten arg spät.
Ist bei keinem anderen Synthi von mir so.
 
hab vergessen zu erwähnen, über midi. aber ich denke so wird es auch klappen wie du erklärt hast.
Solange du keinen MIDI Filter irgendwo außerhalb des Argon8 dazwischen hast, funktioniert das wie von @Horn beschrieben. Du kannst am Argon8 in den Settings den Empfang von Velocity über Din MIDI oder USB MIDI nicht versehentlich ausschalten. Aber Sachen wie Aftertouch oder Programmwechsel kann man dort abschalten. Standardmäßig ist dort aber alles auf Empfang eingestellt.
 
habs nicht hin bekommen mensch! velocity gedrückt, am mod regler hoch gedreht bis 64, auf display ercheint ja dann velocity seite.
...
Aufpassen, dass man nicht im Shift-Mode ist!
VELO Taste rechts vom Joystick drücken und gedrückt halten.
Amp Hüllkurven mit der Taste AMP-EG unter dem VOLUME-Knopf auswählen.
DEPTH-Regler rechts vom RELEASE Regler bewegen.
Also bei mir erscheint in der unteren Zeile:

Code:
Mod
-------------------
Velo>AEG Amount ???

wobei statt den Fragezeichen der Modulationstiefenwert von 0-127 anzeigt wird.

Ist doch ganz einfach wie @Horn beschrieben hat, oder?
 
Der Sound bei 2:55 hats mir echt angetan. Das muss eine Wavetablemodulation sein. Finde ich genial. Muss ich mal auf dem Hydra probieren. Auf dem Quantum fälkt mir grad kein Wavetable ein das so klingen kann.
 
Die Leichtgängigkeit der Knobs ist vom Hersteller gewollt, ich komme mit denen gut zurecht. Ich behalte beide. ;-)
Bei mir wackeln die irgendwie und fühlen sich auch nicht so gut an. Gäbs andere Potikappen würde ich die austauschen. Je nach Soundeinstellung teilweise zu wenig output im Pegel.
Ansonsten finde ich den Argon ebenfalls klasse.
 
Nachdem ich mir den Argon8 nun auch gegönnt habe, möchte ich auch gern meinen Senf ein paar Eindrücke dazugeben.

Verarbeitung:

Der Argon8 ist wirklich recht robust verarbeitet; das Keyboard als Fatar natürlich prima. Bei dem Preis für einen digitalen Synth dieser Größe würde ich das aber auch erwarten.

Die Drehgeber/Encoder sind in der Tat ziemlich leichtgängig und haben teilweise auch etwas vertikales Spiel.
Trotzdem lassen sie sich gut bedienen, und das versehentliche Verstellen durch ungewollte Berührungen mit der falschen Hand wird dadurch erschwert, dass sich der eingestellte Wert erst nach einer Schwelle von einigen Grad ändert (hat man den Wert erst einmal verstellt, reagieren die Encoder natürlich direkt und präzise).

Auf Dauer sehe ich hier vielleicht zwei Probleme:

1. Gerade die beiden gerasterten Encoder links und rechts vom Display müssen oft und weit bewegt werden - ob hier die Rasterung eine gute Wahl war, sei dahingestellt. Hier hätte ich mir eine intelligente Beschleunigungsfunktion gewünscht.

2. Der "Patch"-Button dürfte als erstes verschleißen - kein anderes Element benötige ich bisher so häufig, um zurück zur Menü-Startposition zu springen.

Übrigens: Zumindest bei meinem Gerät ist es so, dass der Joystick nicht den gesamten phyikalischen Bewegunsspielraum für die Regelung ausnutzt. So ist z.B. das Pitchbend-Maximum schon bei ca. 30-50% der Vollausschlages erreicht (dasselbe gilt für die Modulation anderer Ziele über die vertikale Achse). Dadurch verliert man einiges an Präzision.

Ich bin allerdings nicht sicher, ob das a) gewollt ist, damit auch beim diagonalen Ausschlag sowohl X- aus auch Y-Wert auf Maximum bleiben (das Ding lässt sich eher kreisförmig als quadratisch "umrühren").
Vielleicht gibt es da auch eine Kalibrierungsmöglichkeit, die ich nicht gefunden habe.

Die Kappe des Joysticks ist (bei mir) übrigens recht locker und lässt sich um die Stick-Achse drehen (allerdings nicht abschrauben oder nach oben abziehen).


Bedienung / Controlling:

Gut gelöst finde ich:

1. die Zuordnung der verschiedenen Modulationsquellen und -Ziele. Viele Modulationsquellen haben einen eigenen Button, der mit einem Klick in einen "Latch-Modus" schaltet und es erlaubt das Modulationsziel (meist ein Regler) durch Bewegung zuzuordnen (der Zielregler dient hier auch gleich zum Einstellen der Modulationstiefe). Alternativ kann man die Quelltaste auch gedrückt halten - das nutze ich aber nicht, weil ich beim Einstellen der Modulationstiefe die Veränderung natürlich auch durch Tastenanschlag hören will.

2. Die schon mehrfach kritisierte Doppelbelegung via Shift- oder Patchtaste finde ich in der Praxis nicht so problematisch, weil auch die Shift-Taste einen Latchmodus kennt, und damit dann wieder eine Hand zum Spielen von Noten frei wird, während der Zielwert verändert wird. Nach ein paar Versuchen geht es z.B. recht schnell von der Hand, nach einem Klick auf Shift durch die Liste der Wavetables zu navigieren, und nach einem weiteren Klick dann durch die Wellenformen selbst.

3. für einige Standard-Modulationen gibt es eigene Slots, die keinen der 8 freien Modulationsslots belegen.


Klang(formung):

Dass der Argon8 eher digigal klingt, ist bekannt und auch kein Manko. Auch das Filter hätte etwas mehr zugreifen können (durch die zwei Filtermodelle wird das etwas ausgeglichen), klingt aber annehmbar und der Fokus der Klangformung liegt oft sowieso eher auf Oszillator und Modulationsebene.

Die Resonanz klingt bei Selbstoszillation (nur mit Standardfilter, das Classic-Filter geht nicht ganz bis zur Selbstoszillation) etwas verzerrt und lässt sich (anscheinend) leider nicht tonal spielen: Der Einfluss der Notenhöhe auf die Filteröffnung lässt sich nicht bis zu einem Halbton pro Tastenschritt einstellen. Vielleicht wird hier an der Firmware noch nachgebessert.

Sinus-Leads bekommt man allerdings über die Oszillatoren vermutlich sowieso sauberer hin (bzw. wird man für einen Resonanz-Sinus ein richtiges Analogfilter bevorzugen).

Die Menge der Wavetables und Wellenformen hält sich zwar in Grenzen, die Auswahl ist in der Praxis aber meist ausreichend, zumal durch die unterschiedlichen Crossmodulations-Modi und das sehr schnelle zweite LFO noch einiges an Klangformung möglich ist.

Gewünscht hätte ich mir neben dem Regler zur Einstellung der Balance zwischen den Oszillatoren richtige Gain-Regner, um den Pegel der Oszillatoren getrennt einzustellen: Damit hätte man z.B. mit LFO 2 eine Amplitudenmodulation im Audiobereich auf OSC 2 legen können, während dieser dann OSC 1 auf andere Weise moduliert ...

Eine Amplidudenmodulation habe ich (abgesehen vom entsprechenden Crossmod-Modus für OSC 1) nur für beide Oszillatoren gemeinsam über den Amp-EG-Level hinbekommen (für Hinweise auf Workarounds an dieser Stelle bin ich dankbar!).

Auch getrennte Amp-Envelopes für OSC 1 und 2 hätte ich begrüßt (dafür dann den Pegel der OSCs getrennt regelbar machen, und sowohl für die Amp- als auch für die Mod-Envelope die Möglichkeit schaffen, diesen Pegel als Modulationsziel (entweder für jeweils einen OSC oder für beide zusammen) auszuwählen. Dann wären Sounds mit kurzer metallischer Attack-Phase und langem weicheren Sustain noch einfacher zu realisieren.

Eine schnelle Modulation der CrossMod-Tiefe neigt zu digitalen Artefakten - hier muss man vorsichtig agieren, wenn man im "Schönklang"-Bereich bleiben will.
Die meisten anderen Modulationsziele lassen sich aber nach meinen bisherigen Erfahrungen auch mit hoher Frequenz recht sauber modulieren.

kleiner Exkurs zu den Hüllkurven:

Ausreichend schnell sind die Envelopes für einen Wavetable-Synth - leider aber nicht ausreichend langsem ...

Während sich tatsächlich noch eine ziemlich lange Release-Phase einstellen lässt, ist beim Decay nach 1-2 Sekunden (hab den Argon gerade nicht an, aber irgendwas in dem Bereich war es) Schluss. Langsame Filter- oder Wavetable-Sweeps sind damit leider (noch) nicht möglich. Man hofft ja auf ein Firmware-Update ...

Übrigens: Regelbares Exponentialverhalten wie beim DeepMind hätten die Envelopes aus meiner Sicht enorm aufgewertet (auch, weil sich damit z.B. eine langsam abfallende oder aufsteigende Sustain-Phase realisieren lässt). Das wäre von meiner Seite aus auch ein Wunsch für ein zukünfiges Update (Kurvenverhalten z.B. bei aktiver Shift-Taste regeln).


Presets / Patching:

Die Werkspresets wurden schon verschiedenfach kritisiert. Dem muss ich mich (in aller Deutlichkeit) anschließen.
Für meinen Geschmack ist da tatsächlich kaum etwas dabei, das nicht in den Ohren wehtut. Ist natürlich Geschmackssache, aber ich konnte bisher vielleicht 2-4 der Presets als Basis für etwas brauchbares verwenden.
Verkaufsfördernd dürften sich die Werksklänge alles in allem kaum auswirken.

Ein paar gute Ergebnisse habe ich allerdings schon mit der Randomize-Funktion erzielt. Es ist (erwartungsgemäß) kaum etwas dabei, dass sich direkt verwenden lässt, aber als Ausgangsbasis für gezielte Schraubereien gibt es da öfters geeignete Ergebnisse.

Die Mod-Slots werden übrigens (soweit ich das feststellen konnte) nicht mit Random-Werten befüllt - nach Erfahrungen mit anderen Geräten/Editoren kommt da auch meistens nichts sinnvolles bei heraus.

Vermisst habe ich (ein wenig) eine Compare-Funktion beim Speichern/Überschreiben von Patches. Ich gehe aber mal davon aus, dass ich sie noch nicht gefunden habe (das Manual habe ich mir noch nicht angesehen, bisher hat das beigelegte einseitige "CheatSheet" ausgereicht).

Etwas schade ist, dass sich der Pitch-Bend Regelbereich nur global und nicht pro Patch einstellen lässt. Auch getrennte Einstellung für positiv und negativ wäre hier wünschenswert gewesen.


Effekte:

Dass sich der Pegel mit den Reindrehen der Effekte hörbar absenkt, wurde schon erwähnt. In gewissem Maße kann man das mit dem "Patch Gain"-Wert (der sich bei gedrückter Patch-Taste mit dem Lautstärke-Regler einstellen lässt) ausgleichen.

Die meisten Effekte sind in Ordnung aber nichts besonderes. Das Reverb ist nicht so mein Fall (vergleichen z.B. mit dem, was im Deepmind angeboten wird), aber bei manchen Patches kann man es durchaus subtil einsetzen.
Ansonsten geht (wenn man auf sowas steht) bei der Kombination des Argon mit einem BigSky natürlich die Sonne auf. ;-)

Gut gelöst finde ich auch hier, dass sich die bis zu 6 Parameter jedes Effektslots über eigene Encoder einstellen lassen (es gibt drei Encoder; gedrückte oder "gelatchte" Shift-Taste für Parameter 4-6).

Der Overdrive ist leider nicht so mein Fall - klingt sehr digital und clippig, in meinen Ohren. Eine Sättigung mit zumindest leicht analogem Charakter hätte dem Argon8 an dieser Stelle besser gestanden.


Fazit:

Alles in allem gefällt mir der Argon8 wirklich gut. Er passt in der aktuellen Situation allerdings auch gut in mein Setup, dem es an einem gut bedienbaren Wavetable-Synth gefehlt hat.

Ob er gegenüber dem Summit hier noch seine Berechtigung haben wird, wird sich zeigen müssen (wenn der Summit endlich mal kommt ;-) ). Ich halte es allerdings gut für möglich, da gerade der digitale, etwas kalte Touch im Mix ein beliebter Gegenpart zu den oft eher wärmeren Analogsounds ist. Diese Lücke haben bei mir traditionell bisher Rompler (D50, JV-90, SY-85) gefüllt - da feht es aber wieder an der angenehmen Programmierung und fehlenden Modulationsmöglichkeiten.

Vorerst bleibt er auf jeden Fall hier und ist meist einer der ersten, die eingeschaltet werden. Bei mir steht er über der Grandmother, was zum einen ein guter klanglicher Kontrast ist, und zum anderen spiele ich ihn gerne mit beiden Tastaturen - die untere der GM dann 2 Oktaven tiefer gestimmt. Ist dann fast so nett wie ein 6-Oktaven Keyboard ;-)
 
Nachdem ich mir den Argon8 nun auch gegönnt habe, möchte ich auch gern meinen Senf ein paar Eindrücke dazugeben.
...
Vielen Dank für einen so ordentlich strukturierten und nachvollziehbaren Bericht aus deiner Perspektive.
Die Kappe des Joysticks ist (bei mir) übrigens recht locker und lässt sich um die Stick-Achse drehen (allerdings nicht abschrauben oder nach oben abziehen).
Bei mir dreht sich nicht die Kappe, sondern der ganze Stick an sich ist drehbar. Das war auch schon bei der Modal 00x Serie so.
Übrigens: Zumindest bei meinem Gerät ist es so, dass der Joystick nicht den gesamten phyikalischen Bewegunsspielraum für die Regelung ausnutzt. So ist z.B. das Pitchbend-Maximum schon bei ca. 30-50% der Vollausschlages erreicht (dasselbe gilt für die Modulation anderer Ziele über die vertikale Achse). Dadurch verliert man einiges an Präzision.

Ich bin allerdings nicht sicher, ob das a) gewollt ist, damit auch beim diagonalen Ausschlag sowohl X- aus auch Y-Wert auf Maximum bleiben (das Ding lässt sich eher kreisförmig als quadratisch "umrühren").
Vielleicht gibt es da auch eine Kalibrierungsmöglichkeit, die ich nicht gefunden habe.
Bei mir sind es eher 70% des Winkelbereichs des Pitchbends die eine Veränderung der Tonhöhe bewirken. Das so auch bei diagagonalen Bewegungen alle Maximalwerte erreicht werden können halte ich für gut durchdacht. Ich will ja nicht, wenn ich einen Bending bis zum Maximum mache, dass ich wenn ich dann eine Modulation oder ein Parameter mit der anderen Achse verstelle, dass die Tonhöhe dann ungewollte sich verändert, nur weil ich nach oben oder unten den Stick bewege.
Ich empfinde daher dieses nicht als Mangel, sondern als durchdachtes Detail.
Man kann nur das Bending insgesamt in der Intensität Global einstellen. Es gibt kein Parameter um diesen toten Bereich der Bewegung auszuschalten.
Vermisst habe ich (ein wenig) eine Compare-Funktion beim Speichern/Überschreiben von Patches.
Stimmt, ich kenne auch keine Compare-Funktion. Hast du die von Modal mal danach gefragt?
Ich gehe aber mal davon aus, dass ich sie noch nicht gefunden habe (das Manual habe ich mir noch nicht angesehen, bisher hat das beigelegte einseitige "CheatSheet" ausgereicht).
Demnach ist die Bedienung auch für dich gar nicht so schwierig wie es manche dem Argon8 nachsagen. Ich kam auch schnell damit zurecht. Schade nur, dass die per "Patch" + Knopf veränderten Parameter nicht mit einer weiteren Farbe auf dem Gehäuse ausgedruckt sind. Also z.B. die 4 Filter Modi die über "Patch" und "Cutoff" verstellt werden können. Wenn man mal nach langer Zeit mal wieder an den Argon8 geht, könnte man das vergessen haben. Ich will ja nicht für alle Instrumente solche unsichtbaren Parameter mir merken müssen. Moog hat das ja beim Minitaur und Sub Phatty so weit übertrieben, dass man ohne einen Ausdruck der nicht sichtbaren Belegungen die nicht voll bedienen kann. Oder man darf vielleicht nicht mehr als 2 solcher Instrumente zum Auswendiglernen besitzen und muss regelmäßig sein Gedächtnis auffrischen.
 
hallo qwave,

Bei mir dreht sich nicht die Kappe, sondern der ganze Stick an sich ist drehbar.
Kann gut sein, den Stick selbst habe ich nicht geprüft und bin von der Kappe ausgegangen. Warum das so ist, erschließt sich mir eigentlich nicht (wenn sie sich nicht abschrauben lässt).

Bei mir sind es eher 70% des Winkelbereichs des Pitchbends die eine Veränderung der Tonhöhe bewirken. Das so auch bei diagagonalen Bewegungen alle Maximalwerte erreicht werden können halte ich für gut durchdacht. Ich will ja nicht, wenn ich einen Bending bis zum Maximum mache, dass ich wenn ich dann eine Modulation oder ein Parameter mit der anderen Achse verstelle, dass die Tonhöhe dann ungewollte sich verändert, nur weil ich nach oben oder unten den Stick bewege.
hm, bei 70% Regelweg hätte ich nichts gesagt, aber es ist bei mir wirklich höchstens die Hälfte.
Die Idee dahinter mit der ungewollten Interaktion beider Achsen ist sicher nicht schlecht, ich finde aber, man hätte sich hier noch ein wenig mehr rantasten können. Viele Korgs haben einen ähnlichen Stick (habe selbst aber nur den DW8000 hier); dort ist der Regelweg größer, und beide Achsen sind dennoch sauber steuerbar.

Ist jetzt aber auch kein Merkmal, wegen dem ich den Synth nicht empfehlen würde - es fiel mir halt auf, weil ich es von anderen Geräten anders gewohnt war.

Stimmt, ich kenne auch keine Compare-Funktion. Hast du die von Modal mal danach gefragt?
Soweit bin ich noch nicht. ;-) Aber vielleicht stelle ich mal einen kleinen Fragen- und Anregungskatalog für Modal zusammen. Weitere Hinweise und Wünsche nehme ich dann gerne mit auf. ?

Demnach ist die Bedienung auch für dich gar nicht so schwierig wie es manche dem Argon8 nachsagen.
Richtig. Bevor ich den Argon unter den Fingern hatte, war ich aufgrund der teilweise kritischen Aussagen zur Bedienung etwas skeptisch.
In der Praxis habe ich mich aber (mit leichten Abstrichen) schnell einarbeiten können.

Aber: Wenn man Shift und die Modulationsquellen gedrückt halten müsste, wäre das schon ein großer Nachteil.

Es ist mir allerdings schon ein paar Mal passiert, dass ich vergessen habe, den Modulations-"Latch" wieder abzuschalten, und dann statt einen Parameter zu ändern versehentlich einen neuen Modslot belegt hatte. Muss man halt dran denken, aber ein Timeout zum Beenden des Zuweisungsmodus z.B. nach 5 Sekunden Inaktivität wäre sicher auch nicht verkehrt.

Ansonsten ist ja auch das Menü recht übersichtlich aufgebaut, und es ist auch kein Problem, da mal fix einen Modslot händisch einzustellen. Ich würde fast vermuten, dass ich mit dem Wavestate oder Hydrasynth mehr Probleme hätte - der Argon8 ist gerade noch so einfach aufgebaut, dass man intuitiv damit zurechtkommt, bietet aber (auch durch die gut bedienbare Modmatrix) genug Flexibilität, um die meisten Ansprüche zu erfüllen.

Ich hatte eine zeitlang den Microfreak - auch ein nettes Gerät auf seine Art, aber die Bedienung der Modulationsmatrix fand ich weitaus weniger intuitiv, auch wenn sie rein funktional ziemlich mächtig ist.

Schade nur, dass die per "Patch" + Knopf veränderten Parameter nicht mit einer weiteren Farbe auf dem Gehäuse ausgedruckt sind. Also z.B. die 4 Filter Modi die über "Patch" und "Cutoff" verstellt werden können.
Ja, das finde ich auch. Ich kann mir aber vorstellen, dass es mit weiteren Firmware-Updates noch mehr Funktionen im Zusammenhang mit der Patch-Taste geben wird; die wären ja dann auch nicht sichtbar.

Vielleicht wäre es praktisch, bei gedrückter Patch-Taste im Display eine (scrollbare) Liste der Regler mit zweiter "Patch"-Funktion anzuzeigen - so könnte man entweder direkt den jeweiligen Regler bedienen, oder im Menü durch Auswahl direkt zur entsprechenden Einstellung springen.

Wie gesagt: regelbares Exponentialverhalten (und Sustain-Slope) bei den Envelopes wäre eine sehr nette Sache! :cool:

Moog hat das ja beim Minitaur und Sub Phatty so weit übertrieben, [...]

Stimmt, ich hatte mal den Sub Phatty, und habe da alles über die App gemacht, was nicht direkt auf dem Panel greifbar war. Mache ich beim Neutron z.B. auch so - der hat nicht mal eine eindeutige Shift-Taste, sondern gefühlt für jede Funktion eine andere Tastenkombi ...

Beim Argon8 bin ich allerdings mit diesem "Cheatsheet" aus dünner Pappe recht zufrieden - da reicht es, das Blatt nach einer längeren Pause einfach noch mal kurz zur Hand zu nehmen. Bei mir steht eine Ablage mit Sheets und Datenblättern (sofern es welche gibt) immer griffbereit - finde ich besser, als in dicken Handbüchern zu suchen.
(Btw.: besonders grausam sind übrigens diese gemischtsprachigen Schnellanleitungen von Behringer - sehr anstrengend zu lesen)
 
...
Beim Argon8 bin ich allerdings mit diesem "Cheatsheet" aus dünner Pappe recht zufrieden
...
Oh, das war bei meinem sehr frühem Exemplar nicht dabei. Ich klebe bei selten genutzten Geräten gerne die versteckten Tasten- und Knopf-Kombinationen gerne auf den Gehäuseboden. Dann ist der Zettel auch auf Sessions immer mit dabei, wenn benötigt. Habe ich u.a. unten am Minitaur.

Klar, neue Parameter können nicht auf der Frontplatte aufgedruckt sein. Aber die Version 1.0 Parameter sollten eigentlich drauf sein. Oder waren die 4 verschiedenen Filtermodi erst in letzter Minute dazugekommen?

Lieber ein Handbuch mit babylonischen Sprachsammlungen als nur ein PDF-Link in einer zu kurzen Kurzanleitung.
 
Oh, das war bei meinem sehr frühem Exemplar nicht dabei.
hast Du dann noch den mit der hellen Oberfläche? Oder wurden die nie ausgeliefert?

Gehäuseboden stelle ich mir zwar etwas umständlich vor, wenn das Gerät dafür angekippt werden muss ... da würde ich eher eine Klarsicht-Tasche unten befestigen, aus der man die Anleitung nach vorne herausziehen kann. ;-)
Eigentlich keine schlechte Idee, kann man sich ja für alle wichtigen Synths basteln, und es reicht in vielen Fällen die Checkkartengröße.
Beim Ensoniq Mirage hatte ich mir noch alle Parameter oben ausgedruckt aufgeklebt - aber der hatte ja noch genug Platz dafür.

Lieber ein Handbuch mit babylonischen Sprachsammlungen als nur ein PDF-Link in einer zu kurzen Kurzanleitung.
Soweit ich weiß sind die Behringerteile auch nur Download-PDFs.

<offtopic>
Ich habe nichts gegen PDF-Anleitungen, wenn sie gut gemacht sind (in Papierform reicht mir allerdings meist ein kurzes Übersichtsblatt) - was mich bei B. eher stört, ist die Sortierung der Sprachen - jede Seite nacheinander für alle drei Sprachen, und dann erst die nächste Seite. Grafiken gibt es teilweise nur einmal neben der englischen Beschreibung (kein Problem damit), aber die anderen Sprachen sind dann schon zwei Seiten weiter, und man muss hin und herblättern.

Da hätte ich die konservative Sortierung (z.B. erst alles EN, dann alles FR, dann alles DE) vorgezogen. Oder gleich Downloads für einzelne Sprachen - was Behringer aktuell aber nur für Chinesisch und Japanisch macht.
</offtopic>
 


Neueste Beiträge

News

Zurück
Oben