Modularsound Jeff Mills

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thomas909808

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Hallo,

ich muss sagen, dass ich komplett neu bin was modular-synthese angeht. ich habe mir gerade zum einstieg den micro-modular gekauft und warte nun auf das buch von peter gorges. ich denke, dass wird mir den einstieg erleichtern. momentan gehts noch via learning by doing... und spaß macht es auch :)

ihr kennt ja mit sicherheit diese typischen jeff mills sounds wie in folgendem beispiel. könnt ihr mir hier tipps geben zum erstellen eines solchen sounds ?
ich will keine anleitung und den sound auch nicht zwingend kopieren weil besser als mills werd ich es eh nicht hinbekommen und mein stil ist es auch nicht unbedingt zu 100% aber ich möchte es halt gerne wissen und ggfs dann und wann für mich einsetzen.
außerdem stelle ich jetzt schon fest, dass man verdammt gut abtauchen kann, wenn man im editor am soundschrauben ist ;-) zumindest tiefer, als wenn ich auf meine weise tracks in ableton baue...
evtl. kann man ja einige grundsätzliche dinge und bestandteile heraushören. über hilfe wäre ich dankbar !!!
 
Klingt wie es bei mir öfters klingt wenn ich mal wieder sehr uninspiriert am Modular schraube... ;-)
Geschmäcker halt, ich habe es nie verstanden wie der so berühmt werden konnte...

So was wie Mills macht kannst du mit jedem Modular ohne Probleme machen. Da gibt's nicht mal was bestimmtes ausser dem üblichen. Für den Hauptsound wäre dann aber ein Wavetable Modul, wohl die einfachste Wahl. Dann bräUchtest du nicht mal einen Sequenzer, die drei Noten gehen auch anders mit einem S&H plus LFO, Hüllkurve, und Filter, das von Mills ja in dem Track die einzige Abwechslung bringt... Beats kannste aufm PC machen oder halt mit den Modulen, Kick mit einem Filter, Snare mit einer Mischung aus Filter und Noise, Hihat mit Noise, etc. dann brauchste aber für die Rythmik sowas wie ein triggersequenzer oder RCD&SCM...

Hör dir mal die Tracks von unserem Q960, alles modular zum grössten Teil, da sieht slebst der Mills blass aus...
 
READYdot schrieb:
So was wie Mills macht kannst du mit jedem Modular ohne Probleme machen.

das klingt gut und das habe ich auch vertsanden ;-) alles andere ist total neu für mich. wenn du socleh sounds dann erstellst, wenn du uninspiriert bist scheint es ja wirklich nichts spektakuläres zu sein. hast du denn auch den micor modular ? gibt es irgendwo patches damit ich das mal im editor sehe wie so ein sound aufgebaut ist ?
mir fehlt einfach noch das grundwissen um deine antwort technisch zu verstehen. deswegen vielleicht auch die ab und zu mal blöden fragen...
ich hab schon versucht selbst was zu basteln oder mir auch schon sehr viele patches angehört aber irgendwie ist das noch nicht ansatzweise das was ich will... aber danke auf jeden fall für deine antwort !
 
READYdot schrieb:
Da kann ich dur wärmstens das Buch von Florian Anwander, der auch hier aufm Forum ist empfehlen:
http://www.amazon.de/gp/search/ref=...&tag=lpo_ixdpgousdeengl_book-21&index=blended

Der erklärt dir so manches, auch das neue A-100 Buch von Andreas Krebs, das ich selbst aber noch nicht besitze, scheint interessant. Hierdurch lernst du mal die basischen Patches.

ja das buch vom andreas krebs ist auch bestens zu empfehlen und darf neben florians nicht fehlen. Andreas hat noch mehr patch beispiele und geht von der idee anders heran, daher sind beide bücher ein muss!
 
Beide erwähnten Bücher besitze ich, und beide kann ich empfehlen.

READYdot schrieb:
Geschmäcker halt, ich habe es nie verstanden wie der so berühmt werden konnte...
Am schlimmsten waren immer diese hingehudelten DJ Sets von Herrn Mills.

Keine Platte lief länger wie 30 Sekunden, und die Übergänge waren dermaßen schlampig hingeschludert, dass es nur noch grausam war.
Das konnte man sich wirklich nicht anhören. Noch schlimmer wurde es als er auch noch anfing mit einer 909 dazuzupöckeln.

Diesen ganzen Detroit Hype kann ich eigentlich bis heute nicht verstehen.
DeBug z.B. tut ja geradezu so als wenn in Detroit der Techno erfunden worden wäre.
Underground Resistance und Konsorten verdienen ohne Zweifel und absolut Ihre Anerkennung, die haben Hammer Sachen abgeliefert und tun das auch heute noch, aber sie waren eben bei weitem nicht die einzigen die diese Musik damals weltweit nach vorne trieben.

Früher ging uns das auch manchmal gewaltig auf die Nerven. Hauptsachte schwarze Haut und aus Amiland, und schon wurden Gagen gezahlt die in unermessliche gingen. Die Massen strömten unaufhaltsam.
Aber gerade diese strömenden Massen führten dazu, dass so manch wirklich guter Akt aus Heimatgefilden unbeachtet unterging.
Hätte ein lokaler Dj Sets wie Mills abgeliefert, er wäre für die vollzogene Schlampigkeit nach einer Nacht aus dem Club geflogen.
 
In diesem Falle ist es ganz sicher kein Modularsystem, sondern ein sequenziertes Chordmemory. Ich würde sagen ein klassischer Fall für den Korg MonoPoly
Also am MonoPoly Akkord greifen, Chordmemory drücken. Die Sequenz über CV/Gate In von extern rein geben. Fertich...

Wenn Du es am Modularsynth nachbauen willst, dann bau einen ganz normalen 3-Oszillator-Synth in Minimoog-Struktur nach. Stimme die 3 Oszillatoren in dem Akkord, und dann spiele es.

Florian
 
florian_anwander schrieb:
In diesem Falle ist es ganz sicher kein Modularsystem, sondern ein sequenziertes Chordmemory. Ich würde sagen ein klassischer Fall für den Korg MonoPoly
Also am MonoPoly Akkord greifen, Chordmemory drücken. Die Sequenz über CV/Gate In von extern rein geben. Fertich...

Wenn Du es am Modularsynth nachbauen willst, dann bau einen ganz normalen 3-Oszillator-Synth in Minimoog-Struktur nach. Stimme die 3 Oszillatoren in dem Akkord, und dann spiele es.

Florian

cool, danke florian !

über jeff mills lässt sich mit sicherheit streiten und die meinungen gehen auch bestimmt auseinander aber ich denke trotzdem, dass man ihn als ikone bezeichnen kann und er es immer wieder schafft mit wenig mitteln, oder besser gesagt mit wenig audiospuren eine sehr technoide stimmung zu schaffen. naja, es ist halt alles geschmackssache, aber der erfolg spricht schlußendlich dann ja auch für sich.
wobei mills ja aktuell ziemlich freaky mit seinem ufo-wahn daherkommt ;-)

anyway, danke nochmal für all die guten tipps. ich hab jetzt erstmal eine menge lektüre abzuarbeiten ;-)
 
aus meinem modular kommt auch von ganz alleine so detroit techno sounds raus... einfach loslegen!
mir hatte es auf alle fälle die augen geöffnet, wo der echte techno herkommt
 
tomk schrieb:
Diesen ganzen Detroit Hype kann ich eigentlich bis heute nicht verstehen.
DeBug z.B. tut ja geradezu so als wenn in Detroit der Techno erfunden worden wäre.
....Wir hatten die Sounds, die Amis die Idee. Und waren halt im Marketing "besser".

thomas909808 schrieb:
evtl. kann man ja einige grundsätzliche dinge und bestandteile heraushören. über hilfe wäre ich dankbar !!!
Reduzierung der Drums/Perc auf das wichtigste, Hauptthema der Sound. Stepsequenzer kann nicht schaden. Chords
müssen nicht sein! Weg von der Sequenzer-Automation, handgesteuert und manuell gefadet, sind kleine Dinge, aber
sehr wirkungsvoll.
Der Rest ist Notensuche, OSC Verstimmung und LFO Bastelei.

Ich benutze den MicrowaveXT und JP8000 und ab und zu den Voyager für Bass oder FX. Wer will kann sich mal durch die 20 Tracks hören.
Ist aber ne Stunde in Bild und Ton.

 
edit:Zur Soundfrage:Die Leute aus Detreoit haben ja früher gern alles mögliche an billigen Maschinen benutzt,viele FM Sachen aber auch Sachen wie die Casio CZ Serie.Habe da schon so einige Sachen wiedererkannt als ich nen CZ 3000 hatte.Und ich erinnere mich da auch mal einen Sound mit gebaut zu haben,der dem hier schon sehr nahe kam...



Die alten Jeff Mills DJ-sets sind sicher streitbar,ich fand ihn in der ersten Hälfte der 90er schon amüsant wie er da gewirbelt hat.Übergänge mau,ok.Aber Superparty und Mensch,keine Maschine wie er da so stand mit links rechts jeweils 10 Platten unterm Arm und am Ende des sets genau solange Platten eintüten wie das set selbst gedauert hat :mrgreen:

Naja,später dann natürlich nicht mehr so witzig,habe etliche Jahre später nochmal gehört und fand es schrecklich (da hatte er dann seine 909 dabei) und die Leute (etwa 4000)haben alle aufgehört zu tanzen und
nur noch gegafft und Fotos gemacht.Schlimmer als auf`nem Konzert (auf die ich aus solchen Gründen prinzipiell kaum gehe).

Aber der Grund warum Schwarze damals wie heute so gehyped wurden ist doch einfach:"Soul"ist das Zauberwort.Aus der Hüfte,nicht auf`s Fressbrett (das war schon eher die europäische Domäne).Kenny Dixon Jr.,Carl Craig,Kenny Larkin(imo einer der grössten überhaupt),Juan Atkins,Derrick May,DJ Pierre,...Alle haben ihre große Zeit völlig zurecht verdient.Und wenn die Europäer bereit waren so viel Kohle zu zahlen,selber Schuld.Hat ja keinen arm gemacht zu der Zeit.Armand van Helden (kein Schwarzer)hat hier drüben seine 20-30k D-Mark bekommen für einen(!)Gig Mitte der Neunziger.Dann lass doch so`nen Typen aus Detroit mit nem Drittel davon nach Hause gegangen sein.Gab auch viel mehr Raves,da haben sich eh alle die Taschen voll gemacht und solche Gagen waren nicht so unbedingt ein Problem.

Die Musik von Mills fand ich immer schon ästethisch (den Track hier oben auch),hat ja nicht nur harten Techno gemacht.Aber selbst das hatte mehr Funk als jeder Adam Beyer/Chris Liebing Abklatsch.Viele Soundkollagen waren dabei und die 3 Waveform Transmissions waren Meilensteine (Oder Rings of Saturn,oder...).Gebe aber zu das ich vor etlichen Jahren das Interesse daran verloren habe weil sich die Klangästhetik dann doch irgendwie immer wiederholt.

UR sind aber definitiv nicht antastbar (Red Planet Serie alleine schon...),geht ja nicht nur um die Musik sondern auch um eine ernste Message.Black Indians ist das Stichwort...Und heute kümmern sich die Jungs darum die kids von der Strasse zu holen und ihnen eine Perspektive zu geben (Detroit ist wirklich übel dran heutzutage) und stecken jeden übrigen Cent in all ihre (Vinyl)Labels und Liebhabereien.7inch Collectors Scheiben (nur zum sammeln,wer will schon singles auflegen),Submerge undundund...ich weiss wovon ich rede,ich war da.Bodenständig/nicht abgehoben,gastfreundlich bis einem die Tränen kamen und Mad Mike hat ganz sicher keinen Sack voll Gold aus glorreichen Zeiten irgendwo gehortet...Ne,ey.Wer das bashen will sollte sich vorher erstmal informieren,sorry.
 
WORD^3!

@ Crabman: Danke. Ich sehe das auch so, dass Kenny Larkin eigentlich mit der größte ist (nach meinem Geschmack). Das frühe Werk auf dem Plus-8 Sampler "Blueprints for Modern Technology Vol. 1" ist geradezu ein abstraktes Gemälde: Colonize. Anhören, wenn man das noch nicht kennt. Und dann bitte verstehen, dass Techno tatsächlich im Herzen Soul Music ist.

(Frage zurück an tomk: Woher stammt denn Deiner Meinung nach Techno her? Besser noch, definiere vorher den Begriff "Techno". Vielleicht redet man ja aneinander vorbei.)

Die jüngeren Jeff Mills Sets sind schon "eigen". Aber "eigen" ist prinzipiell gut. Nicht? Ich kenn nur einen der so auflegt. Ich persönlich kann mit den jüngeren harten Sets auch eher nichts anfangen. Im Grunde lotet er aber damit die Grenzen aus. Das ist immer wichtig um Kultur vorwärts zu treiben.

Die Platte klingt nach einem billigen FMler oder einem Casio PD Synth (CZ). Oder eine 101 mit Mod voll aufdreht. Die Leute hatten alle sehr wenig Equipment, und eher kein Modular. Das ist so eine "neumodische" Erscheinung. Roland 0x0 (die waren am Anfang ja auch billig), Ensoniq Sampler, DX, CZ, ... sowas in der Art. Reicht um gute Musik zu machen. Ein grosser Teil des Sounds liegt ja auch am exzellenten Mastering der Platten damals (insbesondere bei UR und Plus-8 und Familie).
 
DoubleWORD @Crabman & Lauflicht
Juan Atkins war im übrigen der Erste der den Techno Begriff in dem Zusammenhang verwendet hat.
Was Kenny angeht gehe ich auch voll mit wobei für mich die "Vanguard EP" (als POD) auf Buzz das Beste ist was er je gemacht hat.
Ich denke Carl Craig mit dem Landcruising Album und die Sachen als Psyche/BFC sollte man auch nicht vergessen ganz zu schweigen von Anthony Shakir.
Aber ich schweife ab.
Was Jeff Mills angeht...seine Tracks mögen vordergründig ähnlich sein aber wenn man genau hinhört gibt es viele subtile Feinheiten die sich im Hintergrund abspielen und die seine Sachen für mich so "hreausragend" machen.
Btw. ich hab mal gelesen, dass er unter anderem einen Oberheim OB-X besitzt.
Abgesehen davon, wer sich über sein Mixing beschwert sollte sich mal ein paar Sendungen bzw. Mixe anhören, die er als "The Wizard" gemacht hat. Der Mann hat definitiv richtig was aufm Kasten!
 
Alles schön und gut, find die Mucke trotzdem langweilig. Da könntet ihr hier genauso alle Errungenschaften eines X-beliebigen Trance, Goa, Jungle oder Schiess-mich-tot Produzent loben und historisch belegen, das würde die Musik für mich nicht interessanter machen. ABER dass diese Musik eine gewisse Esthetik und sicherlich einen kleineren oder grösseren Beitrag zum Ganzen beigetragen hat, bestreite ich gar nicht, da gebe ich euch sogar Recht. Und bestärke dies sogar dadurch dass viele Leute auf der ganzen Welt irre auf diese Musik abfahren. Ich bin halt mehr der Melodiker, ohne Melodie und Bassteppich geht bei mir sehr wenig. Aber egal, abgehen und abtanzen! :phat:

Und da könnt ihr auch noch soviele Synths aufzählen, mit einem Modular kriegt man den Detroit Sound tausendmal hin.
 
interessante diskussion über detroit techno hier. mein fazit: zwischen leber und milz passt immer ein jeff mills

zurück zum modular: ja, ich merke schon, dass man nur ein wenig rumspielen muss und das gehör sinnvoll einschalten muss um ähnliche sachen zu kreieren. ich liebe den micro modular jetzt schon. irgendwie liegt mir das von der arbeitsweise. finde ich gut. schwirig ist allerdings die sequenzen rhythmisch interessant zu gestalten. aber auch da heißt es probieren und rumspielen, möglichst abstrakt denken und fx wie hall und delay sinnvoll einstzen.
 
READYdot schrieb:
Und da könnt ihr auch noch soviele Synths aufzählen, mit einem Modular kriegt man den Detroit Sound tausendmal hin.

ändert aber genausowenig dran,das man dafür absolut keinen modularen braucht :dunno:
 
Crabman schrieb:
READYdot schrieb:
Und da könnt ihr auch noch soviele Synths aufzählen, mit einem Modular kriegt man den Detroit Sound tausendmal hin.

ändert aber genausowenig dran,das man dafür absolut keinen modularen braucht :dunno:

also ich habe jetzt keine ahnug was ihr mit detröit meint aber wenn das ne elektronische musik sein soll dann bin ich mir sicher geht da ncihts ohne modular !!!


:mrgreen:




ich bin mal vor ner weile auf die doku gestoßen und wer sich für die alten sachen interessiert kann hier ein bisschen in nostalgie schwelgen ...



sind 12 teile und auch mills sagt was, was nicht gleich mit kunst zu tun hat :lollo:

meine lieblingsstelle ist irgendwo in part 7 (glaube ich) als goldie in 5 sätzen ca. 35X das f-wort benutzt :phat: und der hat björk gevögelt :mrgreen:
 
READYdot schrieb:
Klingt wie es bei mir öfters klingt wenn ich mal wieder sehr uninspiriert am Modular schraube... ;-)
Geschmäcker halt, ich habe es nie verstanden wie der so berühmt werden konnte...

So was wie Mills macht kannst du mit jedem Modular ohne Probleme machen. Da gibt's nicht mal was bestimmtes ausser dem üblichen. Für den Hauptsound wäre dann aber ein Wavetable Modul, wohl die einfachste Wahl. Dann bräUchtest du nicht mal einen Sequenzer, die drei Noten gehen auch anders mit einem S&H plus LFO, Hüllkurve, und Filter, das von Mills ja in dem Track die einzige Abwechslung bringt... Beats kannste aufm PC machen oder halt mit den Modulen, Kick mit einem Filter, Snare mit einer Mischung aus Filter und Noise, Hihat mit Noise, etc. dann brauchste aber für die Rythmik sowas wie ein triggersequenzer oder RCD&SCM...

Hör dir mal die Tracks von unserem Q960, alles modular zum grössten Teil, da sieht slebst der Mills blass aus...


LOL ... stimmt - ich habe ja auch gerne mal (um leute zu ärgeren) über mills abgelsätert - aber lass mal die kirche im dorf - oder frag dich warum du und der andere kollege der mills blass ausehen lassen soll eben NICHT berühmte urgesteie einer musikrichtung seit ...
 
Die"History"Doku ist ganz cool,stimmt.Allerdings frage ich mich auf welchen Drogen Björk gewesen sein muss als sie mit Goldie in die Poofe gestürzt ist :selfhammer:
 
Jeder urteilt natürlich aus seinem persönlich erlebten, uns so auch ich.

Damals als DJ legte man sich grundsätzlich noch an mit dem "Disco" Betreiber an, wenn man diese neu sprossende Musik auflegte. Jede Techno Platte war ein Experiment, das den eigenen Arbeits/Dj-platz kosten konnte. Ich kann mich noch zu gut daran erinnern, wie der damalige Discobetreiber mehrfach erzürnt das DJ Pult stürmte, und sofort andere Musik forderte. Diese ersten Platten in meinen damaligen Case waren nicht alleinig aus Detroit. Überhaupt würde "ich" sagen dass der Begriff , das Wort „Techno“, sich aus Frankfurt und stark aus der EBM Szene ableitete, bzw. sich dann salonfähig machte.

Ich stelle durchaus die These auf, dass diese Art der Musik nicht von einer Institution allein nach vorne getrieben, oder gar erfunden wurde. Den Status von UR oder Detroit stelle ich nicht in Frage, aber das handwerkliche gehudel von Herrn Mills sehr wohl, und diese alleinige Detroiter Urheberschaft durchaus.

Gehe ich weit zurück so würde „ich“ eine der herausragendsten und prägendsten Produktionen „Planet Rock“ von Africa Bambaataa & the Soul Sonic Force nennen. Produziert von Arthur Baker, welcher sich wiederum bei Kraftwerk bediente. Legendär gerade wegen der Dub Seite. Ich kann mich nicht erinnern dass früher in der Disco so ausgiebig eine Dub Seite gespielt wurde. Das war wahrlich die Geburt von etwas neuem, etwas anderem.

Im Laufe der Jahre vermischte sich dann alles: Dieser alte Electro Sound, Acid House, House, Hip Hop, Hip House, EBM usw. usf., daraus entstand irgendwann Techno. Kann man übrigens bei Atkins in der Discografie bestens verfolgen. Die Entstehung dieser Musik aber nur einer Stadt zuzuschreiben, ist in meinen Augen Unsinn. Wie das Beispiel von Planet Rock nur zu eindeutig symbolisiert.

Musik kennt keine Grenzen.

Man könnte natürlich auch die Behauptung aufstellen und sagen: Laid Back mit White Horse haben sowohl Techno wie auch House erfunden. Dies schon 1983 wohlgemerkt. Da hat Atkins noch eine völlig andere Stilistik vertreten. Atkins ist übrigens Kraftwerk Fan. Seine Produktionen Techno City oder Ufo als erste Techno Platten zu bezeichnen, halte ich für sehr gewagt. Usw. usf.

Um jetzt nochmals kurz auf Mills gehudel zurückzukommen. Lange bevor Techno Dj`s an den Plattenspielern standen, mixten Hip Hop Dj´s Platten mit einer Präzision, das eigentlich Techno Dj selbst heute noch nur weinen können. Aber genau Mills meinte ja diesen QuickMix rüber in den Techno holen zu müssen. Ich rede hier von handwerklichem Können.

Ich legte einmal im Parkaffee im Vorprogramm für David Fascher auf,

und wenn dann plötzlich Hudelmills um die Ecke biegt, muss man ihn einfach am erlebten messen. Das jetzt Hudelmills diesen TechnoQuickMix erfunden hat, wage ich auch zu bezweifeln, bzw. kannte ich damals HipHop Dj`s wie auch Techno DJ´s die schon von Anfang an diese Platten in einer Geschwindigkeit und Präzision mixten, dass Mills Jahre später davon nur träumen kann.

Mein persönliches Fazit ist: Musikrichtungen entstehen nie nur durch eine Person, oder Institution. Viele verschiedene Parameter spielen zusammen, und lassen dann etwas Neues entstehen. Natürlich gibt es Pioniere. Fragt man aber diese Pioniere nach ihrem Urheberrecht, winken sie meistens ab, und zählen ihre Inspirationsquellen auf.
 
wie auch immer das alles entstand, es ändert nichts an der tatsache das solcher sound erstmal gemacht werden muss ohne etwas 1 zu 1 zu kopieren...


kopieren, wenn man das handwerk erst mal intus hat, ist nicht so schwierig.

und gerne werde ich hier mal in dieses unmotivierte modulargedudel reinhören, wenn das auch so gut sein soll. ;-) allerdings verpackt in etwas stimmigem.
 
diese ganze diskussion darum wer hat was "erfunden" und wo kommt welche musik her mag interessant sein aber gerade hier ist es meiner meinung nach so, dass wennn man zwei leute fragt man drei verschiedene meinungen bekommt.
letztich ist es ja auch egal und jeder der betroffenen hat seine eigene sicht der dinge. es ist alles im kollektiv entstanden. jeder hat sich seine inspiration vom anderen genommen und das ganze dann wieder weiterentwickelt oder besser gesagt für sich neu definiert.

um nochmal kurz auf die eigentlich frage des sounds von jeff mills zurückzukommen... neben dem technischen know-how geht es nur noch um den spirit, um das gefühl für musik und diese interessant zu gestallten.
komischweise haben meine favourite-tracks ever immer relativ wenig elemente. ein super beispiel ist dafür zb. der track jaguar von dj rolando. eine relativ einfach sequenz mit drums und etwas schnörkelei drum herum ;-) mehr nicht. aber dennoch ist diese melodie einfach unverwechselbar UND das wichtigste: dj rolando hat den track produziert. und kein anderer. und deswegen gebührt ihm der respekt dafür. genauso ist es bei vielen tracks von jeff mills. und ich finde es lächerlich wenn dann leute kommen und sagen das die sequenz ja so einfach und billig sei, das könne ja jeder... das sind die leute, die im kämmerlein sitzen und es nicht gebacken bekommen mal vertikal zu arbeiten und tracks fertig zu machen.

 
thomas909808 schrieb:
ein super beispiel ist dafür zb. der track jaguar von dj rolando. eine relativ einfach sequenz mit drums und etwas schnörkelei drum herum ;-) mehr nicht.


ähm,ja.nee.Sorry aber das halte ich dann doch für etwas untertrieben ;-)
Die ganzen Strings etc. sollte man nicht unter den Tisch fallen lassen,dazu ist es mehr als eine Sequenz und die Drums machen auch nicht einfach nur"Bumm/Tschak".Das der Track Hammer ist steht natürlich ausser Frage.
 
Crabman schrieb:
thomas909808 schrieb:
ein super beispiel ist dafür zb. der track jaguar von dj rolando. eine relativ einfach sequenz mit drums und etwas schnörkelei drum herum ;-) mehr nicht.


ähm,ja.nee.Sorry aber das halte ich dann doch für etwas untertrieben ;-)
Die ganzen Strings etc. sollte man nicht unter den Tisch fallen lassen,dazu ist es mehr als eine Sequenz und die Drums machen auch nicht einfach nur"Bumm/Tschak".Das der Track Hammer ist steht natürlich ausser Frage.

ja, du hast recht, das was ich als "schnörkelei" bezeichnet habe ist schon etwas mehr als nur schnörkelei ;-) da passiert schon ne ganze menge im track...mir ging es nur um die sequenz. es gibt ja auch sehr viele remixe von diesem track wo es hauptsächlich um die sequenz geht.
ich wollte damit nur zum ausdruck bringen, dass es nicht um die technik geht sondern um das gefühl für musik. und das gefühl, um auf jeff mills zurückzukommen, macht ihn so besodners in meinen augen.

apropros einfache sounds
David-Guetta%60s-Piano.jpg
 
thomas909808 schrieb:
ich wollte damit nur zum ausdruck bringen, dass es nicht um die technik geht sondern um das gefühl für musik. und das gefühl, um auf jeff mills zurückzukommen, macht ihn so besodners in meinen augen.
Bei den von mir erlebten Dj Sets von Mills konnte ich genau dieses Gefühl nicht feststellen. Das war eben lieblos hingeschludert. Ich kenne auch nicht alle Tracks von ihm, aber die welche ich kenne erreichen bei weitem nicht die Klasse von Jaguar. Dies betrifft natürlich nur meinen persönlichen Geschmack, aber das die von mir erlebten Mix Sessions madig waren (3 an der Zahl), ist und bleibt ein leicht zu beurteilender Fakt.
 
ich spreche ja nicht vom dj jeff mills sondern vom produzenten jeff mills. ob er als dj ein gespür und gefühl für die stimmung des abends hat kann ich nicht beurteilen.
 
tomk schrieb:
Man könnte natürlich auch die Behauptung aufstellen und sagen: Laid Back mit White Horse haben sowohl Techno wie auch House erfunden. Dies schon 1983 wohlgemerkt.

1981:
A number of names - Sharevari:



Soundwave schrieb:
und gerne werde ich hier mal in dieses unmotivierte modulargedudel reinhören, wenn das auch so gut sein soll. ;-) allerdings verpackt in etwas stimmigem.

Ich auch, behaupten lässt sich ja immer viel und hier hält sich ja eh fast jeder für den größten und weiß und kann alles besser. :lollo:
 

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