Moog Synthesizer 15 Wertschätzung

So das Gerät ist verkauft, der Intressent war am Samstag da (ein Kapellmeister mit sehr fundierten Wissen und ein alter Kollege vom Großvater) er hat sich das Gerät angeschaut und auch darauf gespielt, da es vielleicht einige hier interessieren könnte, fasse ich mal den Kern seiner Prognose zusammen: das Gerät funktioniert hervorragend und ist für das Alter in einem erstaunlichem Zustand eine Restaurierung ist nicht nötig, lediglich eine Reinigung des Gerätes von innen wäre notwendig da trotz Abdeckung sich immer Staub im Inneren ansammelt. Ein paar Drehknöpfe knistern was aber angesichts des Alters und der Nutzungsbedingungen der letzten Jahre nicht als Defekt gewertet werden kann und sich wahrscheinlich mit steigender Benutzung sowie Reinigung wieder problemlos beheben lässt. Die Klaviatur sowie das kleine Fußpedal sind in Ordnung gewesen lediglich am Mischpult funktionierte eine Anzeige nicht und auch da gab es Knistern an den Schiebereglern. Alles in allem war er begeistert und hat sofort ein Angebot gemacht, ich habe mich nach reifer Überlegung dazu entschlossen dieses anzunehmen, da wie auch der Bernie hier bereits gesagt hat, denke ich das es im Sinne meines Großvaters ist wenn dies wieder in gute Hände gelangt und ein Musiker sich daran erfreut.

Ich möchte mich kurz noch bei allen hier bedanken die mir geantwortet habe und verabschiede mich nun aus diesem Forum mit einem freundlichen Gruß, Tanja!
 
Tanja77 schrieb:
Alles in allem war er begeistert und hat sofort ein Angebot gemacht, ich habe mich nach reifer Überlegung dazu entschlossen dieses anzunehmen, da wie auch der Bernie hier bereits gesagt hat, denke ich das es im Sinne meines Großvaters ist wenn dies wieder in gute Hände gelangt und ein Musiker sich daran erfreut.

Das war sicherlich eine gute Entscheidung!
 
ich frag mich nur, was ein Kapellmeister mit ´nem Moog will :?
Oder haben Kapellmeister auch noch andere Interessen ;-)
Hoffen wir, dass der Synth in guten Händen ist... der Segen ist ihm ja sicher :)
 
Wie war das noch mit den Wannabe Thread!?

Keine Fotos, die übliche "geerbt" und ich bin so unwissend Geschichte, Moog durch Verwandte in den Osten, Kabellmeister und Tubas, usw ... na ich bin skeptisch.
 
tomcat schrieb:
Wie war das noch mit den Wannabe Thread!?

Keine Fotos, die übliche "geerbt" und ich bin so unwissend Geschichte, Moog durch Verwandte in den Osten, Kabellmeister und Tubas, usw ... na ich bin skeptisch.

na na na - nichts gegen ossi(s)latoren.........aber die story "haben die verwandten aus dem westen mit in den osten gebracht" ist schon erstaunlich. bei dem besonders korrekten zoll der DDR wäre es schon ein "wunder von helmstedt" wenn die die kleine orgel nicht moniert hätten.

aber gut, der opi war ja auch in der nationalen volksarmee........da gab es auch privilegien und vielleicht war die einfuhr des instruments offiziell genehmigt usw..

na egal, die gute tanja hat sich ja aus dem forum direkt auch wieder verabschiedet. hauptsach der deal war juut.

i.
 
analogfriedhof schrieb:
ich frag mich nur, was ein Kapellmeister mit ´nem Moog will :?
Oder haben Kapellmeister auch noch andere Interessen ;-)
Hoffen wir, dass der Synth in guten Händen ist... der Segen ist ihm ja sicher :)

Ihr glaubt garnicht, wieviele solcher Schätze bei Musikern aller Art im Keller liegen. Vom Schlagersänger, über Kapellmeister, vom Posaunisten bis hin zur Uffta-Uffta Volksmusik -es gab Zeiten, da war sowas angesagt und diese Leute hatten auch die Kohle und konnte sowas steuerlich absetzen. Gerade bei Jazzern schlummert noch so mancher unbenutzte EMS noch im Keller herum.
 
Bernie schrieb:
analogfriedhof schrieb:
ich frag mich nur, was ein Kapellmeister mit ´nem Moog will :?
Oder haben Kapellmeister auch noch andere Interessen ;-)
Hoffen wir, dass der Synth in guten Händen ist... der Segen ist ihm ja sicher :)

Ihr glaubt garnicht, wieviele solcher Schätze bei Musikern aller Art im Keller liegen. Vom Schlagersänger, über Kapellmeister, vom Posaunisten bis hin zur Uffta-Uffta Volksmusik -es gab Zeiten, da war sowas angesagt und diese Leute hatten auch die Kohle und konnte sowas steuerlich absetzen. Gerade bei Jazzern schlummert noch so mancher unbenutzte EMS noch im Keller herum.

So'n Keller mit EMS würd ich gern kenn :roll:
 
ossi-lator schrieb:
na na na - nichts gegen ossi(s)latoren.........aber die story "haben die verwandten aus dem westen mit in den osten gebracht" ist schon erstaunlich. bei dem besonders korrekten zoll der DDR wäre es schon ein "wunder von helmstedt" wenn die die kleine orgel nicht moniert hätten.

aber gut, der opi war ja auch in der nationalen volksarmee........da gab es auch privilegien und vielleicht war die einfuhr des instruments offiziell genehmigt usw..

na egal, die gute tanja hat sich ja aus dem forum direkt auch wieder verabschiedet. hauptsach der deal war juut.

i.

wieso, wenn man verwante hatte konnte man doch sonstwas in den osten mitbringen. nur in die andere Richtung ging nicht.

Auf dem Schwarzmarkt war schon teurer: Man musste den DM preis x10 rechnen und dann das doppelte in Mark bezahlen....
also ein 50 DM Mikro hat dann 1000 Mark gekostet. Man wusste es ja auch nicht besser, weil man die Preise natürlich nicht kannte, es sei denn, man hatte Verwandte. Die Kunst war es damals, denen beizubringen was sie denn mitbringen sollen und wer hatte schon Verwandte die selbser musiker waren. Damals gabs ja auch viel weniger bands als heutzutage.
Im osten erst recht, und die kannten sich untereinander auch oft persönlich.. Letztenendes war es einfach der hohe Preis der westgüter, da mussten eben poly800, casio cz-serie usw. herhalten, das ging auch sehr gut.

gab ja auch viele, die damals selber gebaut haben (mischpulte, lautsprecher usw.)
 
C0r€ schrieb:
ossi-lator schrieb:
na na na - nichts gegen ossi(s)latoren.........aber die story "haben die verwandten aus dem westen mit in den osten gebracht" ist schon erstaunlich. bei dem besonders korrekten zoll der DDR wäre es schon ein "wunder von helmstedt" wenn die die kleine orgel nicht moniert hätten.

aber gut, der opi war ja auch in der nationalen volksarmee........da gab es auch privilegien und vielleicht war die einfuhr des instruments offiziell genehmigt usw..

na egal, die gute tanja hat sich ja aus dem forum direkt auch wieder verabschiedet. hauptsach der deal war juut.

i.

wieso, wenn man verwante hatte konnte man doch sonstwas in den osten mitbringen. nur in die andere Richtung ging nicht.

Auf dem Schwarzmarkt war schon teurer: Man musste den DM preis x10 rechnen und dann das doppelte in Mark bezahlen....
also ein 50 DM Mikro hat dann 1000 Mark gekostet. Man wusste es ja auch nicht besser, weil man die Preise natürlich nicht kannte, es sei denn, man hatte Verwandte. Die Kunst war es damals, denen beizubringen was sie denn mitbringen sollen und wer hatte schon Verwandte die selbser musiker waren. Damals gabs ja auch viel weniger bands als heutzutage.
Im osten erst recht, und die kannten sich untereinander auch oft persönlich.. Letztenendes war es einfach der hohe Preis der westgüter, da mussten eben poly800, casio cz-serie usw. herhalten, das ging auch sehr gut.

gab ja auch viele, die damals selber gebaut haben (mischpulte, lautsprecher usw.)

ja, ich hab auch schon überlegt wie das damals mit dem zoll war - ich hatte nie verwandte im westen die irgendwas besonderes besorgen sollten. zumindest gab es aber auf einige waren ein einfuhrverbot oder beschränkungen (zeitungen und zeitschriften sowie tonträger). wie das bei elektronik war weis ich nicht. für meinen ersten sharp stereocassettenrecorder für 300 dm hab ich auch 1200 ostmark gelöhnt........ja, so war das. michael jackson und depeche mode lp's wurden für 150-200 mark auf dem schwarzmarkt gehandelt.
 
Muss mich nun auch mal zu Wort melden, obwohl mir die ganze Moog Hysterie eigentlich ziemlich egal ist. Ja ich bin ein "Ossi", und manche hier würden sich wundern was für Instrumente auch in der damaligen DDR Zeit im Umlauf waren, Schwarzmarkt etc. und selbstverständlich auch durch die lieben Verwandten mit rüber gebracht wurden, wer denkt wir hätten damals alle nur diese Vermona Tröte oder den Tiracon benutzt der irrt massivst. Ich selbst kenne viele Musiker aus ehemaligen DDR Bands die schon damals Moogs, Arps und des ganze Zeugs benutzt haben. Wie so oft spiegelt sich leider auch hier eine gewisse Arroganz, mancher Leute, wieder welche absolut unangebracht ist, oder ist es einfach nur Neid und Missgunst weil jemand was hat was man selbst auch gerne hätte. Und eines muss ich auch mal sagen wer denkt das ein Kapellmeister oder Posaunist, oder egal was auch immer er für nicht-elektronische Musik macht, sich auf gar keinen Fall für elektronische Klangerzeugung zu interessieren hat und schon garnicht für so ein alt-ehrwürdiges Teil, weil die ja alle keine Ahnung haben und dies nicht in dein Weltbild passen würde, dann muss ich demjenigen sagen, das ist echt arm und ein Zeugnis von Intoleranz.

Mein Beleid Tanja zum Verlust des Großvaters und du wirst schon in seinem Sinne das richtige getan haben!
 
Nochwas, der Mann war Heeresmusikant ergo er war in der Partei, noch Fragen???
 
Ich kenne nur einen Ostdeutschen der einen Moog Modular hatte und das war Lakomy. Dieser hatte den Moog Modular von Edgar Froese abgekauft und damit dann einige feine LPs im Osten rausgebracht.
Lakomy hatte übrigens sogar von Froese das Angebot, bei Tangerine Dream einzusteigen. Hat er dann aber doch nicht gemacht.
 
Synthdicate schrieb:
Muss mich nun auch mal zu Wort melden, obwohl mir die ganze Moog Hysterie eigentlich ziemlich egal ist. Ja ich bin ein "Ossi", und manche hier würden sich wundern was für Instrumente auch in der damaligen DDR Zeit im Umlauf waren, Schwarzmarkt etc. und selbstverständlich auch durch die lieben Verwandten mit rüber gebracht wurden, wer denkt wir hätten damals alle nur diese Vermona Tröte oder den Tiracon benutzt der irrt massivst. Ich selbst kenne viele Musiker aus ehemaligen DDR Bands die schon damals Moogs, Arps und des ganze Zeugs benutzt haben. Wie so oft spiegelt sich leider auch hier eine gewisse Arroganz, mancher Leute, wieder welche absolut unangebracht ist, oder ist es einfach nur Neid und Missgunst weil jemand was hat was man selbst auch gerne hätte. Und eines muss ich auch mal sagen wer denkt das ein Kapellmeister oder Posaunist, oder egal was auch immer er für nicht-elektronische Musik macht, sich auf gar keinen Fall für elektronische Klangerzeugung zu interessieren hat und schon garnicht für so ein alt-ehrwürdiges Teil, weil die ja alle keine Ahnung haben und dies nicht in dein Weltbild passen würde, dann muss ich demjenigen sagen, das ist echt arm und ein Zeugnis von Intoleranz.

Mein Beleid Tanja zum Verlust des Großvaters und du wirst schon in seinem Sinne das richtige getan haben!

jaaa, nich gleich alles so persönlich nehmen was hier im forum evtl. etwas kritisch geschrieben wird............dieses übersensible lastet uns ossis ja schon etwas zu recht nach finde ich.

die leute hier sind alle sehr geschmeidig, da kannste beruhigt sein. ;-)

grüße von einem leipziger.

i.
 
Synthdicate schrieb:
Nochwas, der Mann war Heeresmusikant ergo er war in der Partei, noch Fragen???

das habe ich auch vermutet = privilegien.

ich bezweifle dass man einfach so ein moog system im kofferraum über helmstedt mit in den osten nehmen konnte. ich kann aber auch irren, da ich keine west-verwandtschaft hatte.

i.
 
Synthdicate schrieb:
Nochwas, der Mann war Heeresmusikant ergo er war in der Partei, noch Fragen???
Naja, in der Partei waren doch fast alle, ging ja nicht anders. Das sagt auch nix darüber aus, welche Musik er gerne mochte.
Vielleicht war er ja, trotz jobbedingter Marschmusik, ein Liebhaber von elektronischen Klängen, sonst hätte er sich bestimmt keinen Modularsynthesizer gekauft.
 
Moogulator schrieb:
Member Synthfrau ist übrigens auf der Suche nach einem Moog, also sie würde ihn sicher gern nehmen, ist sicher am besten das direkt zu machen..

Nurso, weil es da kürzlich einen Thread zu gab, ansonsten haben viele ja schon gesagt, was los ist. Der kleine Moog 15 ist heute auch schon einiges Wert..

Moog ist schon speziell,.
Lass dich nur nicht übers Ohr hauen von wegen "alter Schrott". Das wichtige ist nur: Muss funktionieren - Wenn nicht, gibts auch Leute, die ihn wieder hinbiegen können.


Schade, schade, schade, leider hab ich das alles hier nicht mitbekommen weil ich bei Martin Hollinger in der Schweiz war.

Tanja, liebend gerne hätte ich dein System 15 zu mir genommen. Ich bin auf der Suche nach einem alten Moog Modularsystem aber da kann man nichts machen... :cry: egal, mein Auto macht eh bald die Krätsche und Motorad fahren im Winter ist a....kalt und mein erspartes wird jetzt erst mal in ein Auto investiert. Ich hoffe sehr das dein Moog in gute Hände jetzt ist. Kommt Zeit, kommt ein Modularsystem... :)
 
Naja, in der Partei waren doch fast alle, ging ja nicht anders.

Eben nicht, anders als meist angenommen waren eben nicht alle in der Partei, ich würde mal behaupten die wenigsten "Durchschnitts-DDR-Bürger" waren drin, es ging auch ohne. Und da hast du recht ob Mitglied oder nicht, das lässt absolut nicht auf den persönlichen Musikgeschmack schliessen, ich meinte damit aber das, wenn man denn drin war, dies so seine Vorteile hatte und es machte das Leben in der DDR etwas angenehmer, besonders in solchen Positionen. Siehe ossi lator, Privilegien.

jaaa, nich gleich alles so persönlich nehmen

Nein, nein ich nehm gar nichts persönlich, ich finde nur das wenn man über Dinge spricht sollte man wissen wovon man da erzählt und keine Halbwahrheiten unters Volk bringen, es ist erstaunlich wieviele Menschen glauben über das Leben in der DDR genauestens Bescheid zu wissen ohne dort gelebt zu haben. Trotz aller Einschränkungen waren wir nicht weltfremd und wussten schon wie wir uns behelfen können, Schmuggel und Schwarzmarkt waren an der Tagesordnung und nur in den seltensten Fällen konnte dies unterbunden werden auch wenn die Propaganda dies anders darstellte, im Knast gibts auch Drogen obwohl strengstens untersagt und kontrolliert.

Also sooo unglaubwürdig finde ich die Story nicht, möglich war das auf jeden Fall ich kenne selbst jemanden persönlich der schon zu DDR Zeiten einen Minimoog hatte.
 
Synthdicate schrieb:
Naja, in der Partei waren doch fast alle, ging ja nicht anders.

Eben nicht, anders als meist angenommen waren eben nicht alle in der Partei, ich würde mal behaupten die wenigsten "Durchschnitts-DDR-Bürger" waren drin, es ging auch ohne. Und da hast du recht ob Mitglied oder nicht, das lässt absolut nicht auf den persönlichen Musikgeschmack schliessen, ich meinte damit aber das, wenn man denn drin war, dies so seine Vorteile hatte und es machte das Leben in der DDR etwas angenehmer, besonders in solchen Positionen. Siehe ossi lator, Privilegien.

jaaa, nich gleich alles so persönlich nehmen

Nein, nein ich nehm gar nichts persönlich, ich finde nur das wenn man über Dinge spricht sollte man wissen wovon man da erzählt und keine Halbwahrheiten unters Volk bringen, es ist erstaunlich wieviele Menschen glauben über das Leben in der DDR genauestens Bescheid zu wissen ohne dort gelebt zu haben. Trotz aller Einschränkungen waren wir nicht weltfremd und wussten schon wie wir uns behelfen können, Schmuggel und Schwarzmarkt waren an der Tagesordnung und nur in den seltensten Fällen konnte dies unterbunden werden auch wenn die Propaganda dies anders darstellte, im Knast gibts auch Drogen obwohl strengstens untersagt und kontrolliert.

Also sooo unglaubwürdig finde ich die Story nicht, möglich war das auf jeden Fall ich kenne selbst jemanden persönlich der schon zu DDR Zeiten einen Minimoog hatte.

ich würde meinen bernies aussage, dass alle in der partei waren, bezieht sich auf musiker in der NVA - er meint mit sicherheit nicht alle ddr-bürger.

die geschichte, wie dein bekannter zu dem minimoog in der ddr kam wäre echt mal interessant. nach meiner bisherigen kenntnis kamen nur parteitreue musikanten und vorzeigebands wie phudys, karat und reinhardt lakomy zu ehren sich teure "westinstrumente" anschaffen zu können - schon grundsätzlich wegen den megapreisen. und weil die auch im west-ausland gastspiele hatten wo sie die instrumente mitnehmen konnten. lakomy war der einzige ddr musikant der in der ersten hälfte der 80er jahre einen Roland Jupiter-8 hatte.

i.
 
Naja, kaufen konnte man im Osten auch alles -wenn man die Kohle hatte.
Mein erster Synthi war z.B. ein oller KORG 770 Analogsynthesizer. Ich traf mich bei Berlin auf einem Parkplatz mit dem Verkäufer bei strömenden Regen. Da gab es keinerlei Unterstellmöglichkeiten und einen Regenschirm hatte ich auch nicht dabei :)
Der Verkäufer hiefte dann eine riesige Holzkiste aus dem Kofferraum seines PKWs (weiß nicht mehr welcher Typ, vermutlich Trabbi): kurz aufgeklappt und darin lag dann das süße kleine aber unheimlich schwere Baby.
Zu weit mit einem Kumpel zusammen haben wir die Kiste dann zum Bahnhof geschleppt, ein Auto hatte ich mit 18 noch nicht :)
Gekostet hat mich die Aktion 5000 Ostmark.
Der nächste Deal war dann mein erster polyphoner Synthi, ein Casio CZ5000. Den wählte ich, weil der multitimbral war und über einen eingebauten Sequencer verfügte. Also für mich "die" Workstation schlechthin.
Abgeholt in Berlin bei einem Keyboarder einer bekannten Ostband. Der zeigte mir voller stolz eine Videoaufnahme von dem Gig im DDR Fernsehen.
Transportiert habe ich den CZ dann in der Originalverpackung, einen großen Karton. Darauf war ein durchgestrichener Fuß abgedruckt. Ein Passant der das sah meinte: schau mal, eine Kiste voller Käfer :)
Im Osten gab es auch einige Synthiliebhaber. So hatten z.B. Servi eine Menge analoger Synthis, z.B. die vollpolyphone, speicherbare KORG Kiste.
 
Mit Beziehungen und etwas Kleingeld konnte man auch im Osten einiges bekommen.
Ich erinnere mich an diverse Anzeigen in den Tageszeitungen, in denen z.B. ein DX-7 und ein Minimoog für je 10000 Ostmark angeboten wurde. Einen Korg Poly-800 konnte man relativ oft finden.

Unmöglich ist es sicherlich nicht gewesen selbst ein Moog 15 über die Grenze zu schaffen. Man mußte einfach einen guten Draht zu bestimmten Leuten haben. Und einige, wenn auch eine Minderzahl hatten das auch. Es war weitaus mehr möglich als man denkt.
 
intercorni schrieb:
Zu weit mit einem Kumpel zusammen haben wir die Kiste dann zum Bahnhof geschleppt, ein Auto hatte ich mit 18 noch nicht :)
Gekostet hat mich die Aktion 5000 Ostmark.

Mit 18 in der DDR 5000 Mark gehabt, um einen Synth zu kaufen? Was es nicht alles gibt bzw. gab.
 
Herr Schulz schrieb:
ging schon was im Osten, das stimmt. Sogar einige polnische Jazzmusiker haben Synthies wie Minimoog oder Micromoog benutzt.

Z.B. SBB, Niemen ab den frühen Siebzigern!
 
Scaramouchè schrieb:
Mit 18 in der DDR 5000 Mark gehabt, um einen Synth zu kaufen? Was es nicht alles gibt bzw. gab.
Für den Casio CZ5000 hatte ich 14.000 Mark bezahlt ;-)
Und da war ich ca. 20 Jahre alt.
Ein DX7 kostete auf dem Schwarzmarkt um die 30.000, ein Roland D50 auch.
 
intercorni schrieb:
Scaramouchè schrieb:
Mit 18 in der DDR 5000 Mark gehabt, um einen Synth zu kaufen? Was es nicht alles gibt bzw. gab.
Für den Casio CZ5000 hatte ich 14.000 Mark bezahlt ;-)
Und da war ich ca. 20 Jahre alt.
Ein DX7 kostete auf dem Schwarzmarkt um die 30.000, ein Roland D50 auch.

Wie hast Du das gemacht? Warst Du der Sohn des Staatsratsvorsitzenden oder hast Du eine Bank geknackt?
 
ne kleine Musikausrüstung hat schnell >20000 Mark gekostet. Nur paar gitarren, verstärker Mikros und nen Poly800 (oder ähnliches), das billigste. Da mussten eben mehrere Leute in der Band zusammenlegen. Sicherlich wegen der kosten gab es damals viel weniger bands. Viele hatten ja nen normalen beruf und nebenbei noch musiziert. Dadurch hatte man dann ca. den doppelten verdienst. Man musste also zwangsläufig mit dem Musizieren Geld verdienen, aus purem Spaß/Hobby wie heutzutage hat das wohl kaum einer machen können. Da gabs wohl kaum jemanden der sich so ne teure kiste nur aus Spaß/Zimmerschmuck/Sammlerobjekt gekauft hat.

Dafür musste man als Musiker damals aber noch Techniker, Lichtmann etc. mit auf die Rechnung schreiben, die es garnicht gab, sonst wären nichtmal die Fahrtkosten reingekommen...
Damals war jedem klar dass die Musiker die steuer bescheißen müssen, anders war es garnicht möglich, da wurde auch offensichtlich nicht weiter kontrolliert... ;-)
 
Im Osten gab es genug Geld, sparen war auch kein Problem weil es ja nichts gab :)
Und dann war man gerne bereit, den 10fachen Preis für einen Synthesizer auf die Theke zu legen.
 


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