Musik und Zeitgeist II

Zotterl schrieb:
Natürlich waren die alten Sachen besser...aber ich kann sie so langsam nicht mehr hören ;-)

Also bei mir ist das eher so...
Die alten Sachen sind ein Fass ohne Boden!
Es hört irgendwie nie auf...Je mehr ich kennenlerne, desto mehr neue Ebenen tun sich auf...

Und zum Thema Floyd...Pipers und die frühen Singles sind definitv der Zenith.
Pipers ist eine meiner persönlichen "einsame Insel" Platten.
 
Die alten Sachen sind ein Fass ohne Boden!
Es hört irgendwie nie auf...Je mehr ich kennenlerne, desto mehr neue Ebenen tun sich auf...
Der Begriff der „Dichte“ kam mir noch in den Sinn. Innerhalb einer recht kurzen Zeitspanne
entstanden viele neuartige Stile – also nicht nur Elektronisches. Thema Zeitgeist, politisches
und soziales Umfeld! Experimentieren und explosionshaftes Evolvieren war angesagt, ins-
besondere im Bereich der Kunst + Musik. Hatten wir ja hier schon als Thread.

Sicherlich gab es auch faszinierende Jugendkulturen und gute Musik nach Mitte der 70er,
aber nicht mehr in dieser Exotik und Artenvielfalt.
Die Begeisterung, die ich anfangs für Techno & Co. hatte, erwuchs sicher nicht aus der
Musik allein, sondern aus der Szene/Kultur drumherum. Aber das ist längst vorbei,
Mainstream geworden, gar dekadent?

Eigentlich wäre es UNSER Job, weiterzumachen statt wiederzukäuen. Bei DEN Mitteln!
Das kann Klangfarbenmusik, statt der jahrhundertalten tonhöhenorientierten Musik
oder mikrotonale Musik oder sonstwas sein. Experimentieren kann Spaß machen, auch wenn
nicht (immer was) Neues dabei herauskommt. Amen.
 
Schnuffi schrieb:
Na, wer von euch kennt denn noch den allgemeinen Schlachtruf der Publikums bei Konzerten Anfang/Mitte der 70er Jahre: Lippmann, Rau - dumme Sau!

Der hielt sich sogar noch bis in die 80er.

Dann gabs da noch eine Konzertagentur, die sich "Shitman&Blau" nannten, gab natürlich prompt Ärger ...

Mir geht's so wie manch Anderem hier: so ab den 90ern empfand ich die meiste Musik als ziemlich beknackt. Die meisten Tonträger hab ich vorher gekauft.
 
Zotterl schrieb:
Die alten Sachen sind ein Fass ohne Boden!
Es hört irgendwie nie auf...Je mehr ich kennenlerne, desto mehr neue Ebenen tun sich auf...
Der Begriff der „Dichte“ kam mir noch in den Sinn. Innerhalb einer recht kurzen Zeitspanne
entstanden viele neuartige Stile – also nicht nur Elektronisches. Thema Zeitgeist, politisches
und soziales Umfeld! Experimentieren und explosionshaftes Evolvieren war angesagt, ins-
besondere im Bereich der Kunst + Musik. Hatten wir ja hier schon als Thread.

[...]

1968 lag der Krieg erst 23 Jahre zurück, die meisten Menschen gerade der jüngeren Generation wollten diesen Spuk und die Trostlosigkeit der Nachkriegszeit schnell hinter sich bringen. Um sich vom Lebensstil und den Lebensinhalten der Elterngeneration abzugrenzen gab es kein besseres Mittel als völlig gegensätzliche Musik und Lebensstile. Es gab zwar Konsumgüter, aber nicht in dem Maße wie heute, und nicht für jeden in diesem Maße verfügbar. Das heißt, die Leute waren noch hungrig, hatten Sehnsüchte nach einer *besseren* Welt (wie auch immer die sich definierte) oder -- wie Klaus Schulze es mal ausdrückte --, "Als Künstler mußt Du unzufrieden sein mit Deiner Umwelt, denn als Künstler hast Du den Anspruch, die Umwelt nach Deinem Gusto umzugestalten."

Heute sind alle satt, zufrieden, perfekt sediert, und Konsum steht über allem. Wer sich nur regt, die bestehenden Verhältnisse infrage zu stellen, wird sofort mit der Konsumkanone beschossen, damit er gefälligst schön ruhig ist. Heute hören Kinder die Musik, zu denen schon ihre Eltern gebumst haben -- wie sonst soll ich mir diese Retro-Welle à la Adele oder Amy Winehouse erklären? Die Kinder sind wie die Eltern, und noch nicht einmal die Musik dient noch als Mittel zur Abgrenzung.

Und solange alle schön tanzen -- nur bloß nicht aus der Reihe --, kommt keiner auf die Idee, eine Revolution loszutreten. Die Botschaft aller Disco-Lieder seit 1974.

Disco und Tanzen fand ich schon mit vier doof. "Rumhopsen", wie ich das nannte.

Genug der Pauschalplätze eines alten Mannes.

Stephen
 
ificantdance.jpg
 
Kölsch schrieb:
Ach ja...sehr cool ist natürlich der Opa mit der Jazzmaster :phat:


So isses :)

Vor allem weil Keith Richards unter anderem eine Jazzmaster spielt(e).

Und weil die Karikatur eine Fälschung ist, denn das Haderer Original textet die Sprechblasen anders:

beatles-stones_small.jpg


Wodurch sich auch ein ganz anderer sachlicher Ansatz ergibt als bei der Variante. Schnuffi-Know-How halt :)
 
Braintickets erstes Album Cottonwoodhill ist angeblich die Vertonung eines LSD-Trips und gilt bis heute als eines der psychedelischsten Alben überhaupt. Auf dem Plattencover sind mehrere Warnhinweise abgedruckt, z.B. man solle die Platte nicht im Beisein von Freunden abspielen, falls man diese wiedersehen möchte.

http://de.wikipedia.org/wiki/Brainticket
 
KalleWirsch schrieb:
Braintickets erstes Album Cottonwoodhill...
Haben wir früher immer zum Frühstück gehört, Samstag morgens.
Hat eh keiner mehr was mitgekriegt; von den lästigen Nachbarn abgesehen :mrgreen:
 
Für Pappenfresser zum nachlegen:


Fande die 90er interessanter wie die 70er oder 80er
Das neumodische Zeug kickt nicht sonderlich.
Liegt vermutlich nicht an der Musik sondern an mein Alter - bin an den 90ern hängengeblieben :opa:
 
Zotterl schrieb:
krahz schrieb:
Fande die 90er interessanter wie die 70er oder 80er
Wobei Dein Beispiel an die 70er erinnert. Mußte bei manchen Passagen an
die alten Gong-Sachen denken.

die grüne Reise - 1971− (A. R. & Machines)
ist aus den 70ern - war als Nachschlag zu Brainticked gedacht. (Beides tolle Alben)

Gong kenn ich nicht :) *Google anwerf*
 
KalleWirsch schrieb:
Braintickets erstes Album Cottonwoodhill ist angeblich die Vertonung eines LSD-Trips und gilt bis heute als eines der psychedelischsten Alben überhaupt. Auf dem Plattencover sind mehrere Warnhinweise abgedruckt, z.B. man solle die Platte nicht im Beisein von Freunden abspielen, falls man diese wiedersehen möchte.

http://de.wikipedia.org/wiki/Brainticket

Die Scheibe ist eigentlich nur seltsam, genauso wie die "Celestial Ocean". Das LSD-verbrämte Gerede auf dem Cover war wohl mehr ein Werbetrick -- nicht jeder geworfene Trip ist ein guter. Erinnert mich an das Statement von Uschi Obermayr zum Thema "Amon Düül und LSD": "Wir haben auf Trip stundenlang gejammt und kamen uns vor wie die Götter. Am nächsten Tag haben wir uns dann mal die Aufnahmen angehört und haben uns nur gefragt, was wir uns dabei bloß gedacht haben."

Die Alben von den Cosmic Jokers bzw. den Cosmic Couriers aus dem Hause Rolf-Ulrich Kaiser fand ich da anhörbarer, was psychotrope Substanzen angeht.

Stephen
 
KalleWirsch schrieb:
ppg360 schrieb:
Die Alben von den Cosmic Jokers bzw. den Cosmic Couriers aus dem Hause Rolf-Ulrich Kaiser fand ich da anhörbarer, was psychotrope Substanzen angeht.



The wasp sting bicycle experience (2012)

Der Trip ist was du draus machst ;-)
it´s all in your mind



geilen Scheiss den du machst :lollo:
Zuhörer die unter chemischen Halluzinogenen Substanzen standen hatten bestimtm ihren Spaß :lollo:

Was für ein Setup habt ihr da benutzt ? Synth ? Mit was getriggert ? Bandecho ? sequenzer ?
Würd mich echt ma interessieren ...
 
KalleWirsch schrieb:
...abgedrehter Kram...

der Trick ist ja eigentlich, von den psychedelischen Erfahrungen zu zehren, und im späteren Bewusstwerdungsprozess die Erfahrungen in die kreative Arbeit mit einfliessen zu lassen. Wenn man andererseits voll auf Sendung Musik macht, kommt halt sowas wie bei Dir heraus :selfhammer: Ich parke Dein Video mal unter "verpeilte Koordination sonst wär vielleicht was vernünftiges bei rumgekommen" :mrgreen:
 
Klangforscher schrieb:
geilen Scheiss den du machst :lollo:
Zuhörer die unter chemischen Halluzinogenen Substanzen standen hatten bestimtm ihren Spaß :lollo:

Was für ein Setup habt ihr da benutzt ? Synth ? Mit was getriggert ? Bandecho ? sequenzer ?
Würd mich echt ma interessieren ...

Den Spaß hatten sie gewiss. Ich auch. *schmunzel*

Simples Setup. Schallplatten. 101 und ein Mic für meinen Percussionisten.
Gut, kleines Reverb ... das war es aber auch schon ... 606 kam nicht zum Einsatz.
Mein Drummer musste an dem Weekend leider - kaum zu glauben aber wahr - arbeiten. (Ich denke er ärgert sich noch heute)

Beim Kapitel "Stahlwerksinfonie" sind die letzten Zombies erwacht.
 


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