natürliches Decay / Release

dislo

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Hallo

Wie sind Eure Erfahrungen?
Welches Modul bietet von sich aus das natürlichste Ausklingverhalten bei längeren Releasezeiten wie bei Gitarren/Pianosaiten oder großen Toms?
Oder welche Verknüpfungen bieten sich an? VC-Release -> Waveshaper? Vor dem Waveshaper vllt noch ein bisschen was von einem LFO dazuaddieren?

Schöne Grüße
 
Ich schätze den Malekko Envelator hier besonders. Sobald es um musikalische Kurvenformen geht, ist für mich Wiard bzw. Grant Richter die Nr. 1 unter den Modularherstellern. Die Art und Weise wie der Envelator auf CVs reagiert und seine Kurvenform ändert (von exp. bis lin bis log) gefällt mir. Beim Malekko ist das schon vorgepatcht, beim 300 verkable ich das praktisch jedes Mal. Ich habe noch andere Hüllkurven, aber auf dem letzten VCA ist fast immer der Envelator. Die Hüllkurve auf dem VCA am Schluss der Modulkette ist absolut wesentlich. Ich habe (und hatte) noch weitere (Doepfer, Blacet EG-1, Blacet AD, AMSynth, Analogue Solutions, Analogue Systems), aber nichts kommt da ran. Ich möchte aber mal die von Circuit abbey ausprobieren.
 
Mit dem Gate-Signal in den unteren Teil des Doepfer Dual Slew Limiters,
falls du so einen zufällig haben solltest.
Oft hat man den eh im System und übersieht diese Möglichkeit der Anwendung.
Ich empfinde den bzgl. Attack/Release-Phase als sehr natürlich.
 
Meine Antwort hat vorhin nicht ganz auf die Frage gepasst.

Egal, ich würde das so machen:

Struktur ist VCO-VCF-VCA.

Eine CV-Hüllkurve nehmen mit CV-Release-Möglichkeit, die den (Lineare Kennlinie) VCA steuert. Mittels Hüllkurven-Feedback (Hüllkurven-Out geht in den CV-Release-input derselben Hüllkurve) steuert man die Kennlinie des Hüllkurvensignals - bzw. die Form davon. Evtl. das CV-Feedbacksignal invertieren (dann hast Du alle möglichkeiten: exp.-lin-log). Sobald die Hüllkurve "gefeedbacked" wird, muss die Release-Zeit nachgestellt werden, der Einfluss des Feedbacks ist teilweise sehr stark. Diese Hüllkurve steuert den VCA. Gleichzeitig - ein CV-Mixer ist notwendig - moduliert ein LFO (Triangle) den VCA und den Filter sowie die Tonhöhe gleichzeitig mit unterschiedlichen Modulationshuben. Zwischen Ausgang LFO und den Modulationseingängen VCO/VCF und VCA benutzt Du nochmals einen CV-fähigen VCA (DC), der per weiterer Hüllkurve den grundsätzlichen LFO-Amount steuert, so dass per Tastenanschlag der LFO stark wirkt und dann (lange Release) die Wirkung des LFOS immer mehr - zu 0 - abnimmt.

Es gibt viele Synths mit Modulationsmatrix, die das so nicht beherrschen - also eine typische Modularsynthaufgabe. Die Steuerung des LFO-Amounts via VCA ist etwas ,das findet man in den seltensten Hardwaresynths, ist aber für viele Sounds notwendig. Vor allem bei String Physical Modeling M ist das natürlich vorhanden.
 
dislo schrieb:
Hallo

Wie sind Eure Erfahrungen?
Welches Modul bietet von sich aus das natürlichste Ausklingverhalten bei längeren Releasezeiten wie bei Gitarren/Pianosaiten oder großen Toms?
Das entscheidende ist: analoge Standard-Envelopes haben bereits ein exponentielle bzw. logarithmische Charakteristik. Um ein "natürliches" Ausschwingverhalten(*) in der Lautstärke darzustellen, muss man ein lineares VCA verwenden. Für lineare Steuer-Spannungen, wie zB LFOs, Velocity oder Lautstärkeregelung per Bender, braucht man eine exponentielles VCA. Leider berücksichtigen das die wenigsten.





(*)Das "natürliche" Ausschwingverhalten schlecht hin gibts natürlich nicht, denn die Wirkung der Bedämpfung ist ja immer unterschiedlich.
 
dislo schrieb:
Hallo

Wie sind Eure Erfahrungen?
Welches Modul bietet von sich aus das natürlichste Ausklingverhalten bei längeren Releasezeiten wie bei Gitarren/Pianosaiten oder großen Toms?
Oder welche Verknüpfungen bieten sich an? VC-Release -> Waveshaper? Vor dem Waveshaper vllt noch ein bisschen was von einem LFO dazuaddieren?

Schöne Grüße

Hallo
hör doch mal genau hin. Die Klangentwicklung UND der Lautstärkenverlauf ist bei jedem Instrument anders. Es kann daher nicht 1 Modul für alle Fälle geben. Analytisches Hören ist angesagt.
Bei Flöten ist z.B. viel wichtiger als die Lautstärke-Hüllkurve, das das Anblasgeräusch dabei ist. OHNE wird der Klang nicht richtig identifiziert. Beim Saxophon gehört eine Portion Unsauberkeit an den Anfang, z.B. mit einem Transientengenerator zu machen.... Das alles sind sehr individuelle Angelegenheiten, dehalb klingen Instrumemte ja "typisch", das macht nicht nur die Kurvenform (die auch nur seltenst statisch ist)
 
Hey, Danke für die Empfehlung und vor allem (@ smoo)die interessanten Patchtipps.

Ich hab die a- 141 vc-adsr und die kommt mir ,auch wenn ich zb die release mit einem lfl moduliere, ziemlich leblos vor.
mit dem vc feedback sieht das schon ein bisschen anders aus. habe es erstmal per multiple und inverter realisiert, aber ich denke so ein matrixmixer wäre einen lohnende investition.
in verbindung mit zb diesem min-max modul von doepfer oder nem waveshaper kommt man da bestimmt zu überraschenden modulationen ;-).

wahrscheinlich wirds der matrixmixer von doepfer, auch wenn man sich wegen des rauschfaktors auf vc-beschränken muss, aber für audio-matrix sachen nehm ich eh ganz gern die aux-kanäle meines mixers.


so viel zum experimentellen,
aber ein edel-vca mit ner edlen adsr die ohne viel zutun was feines macht wär auch schön.
 
florian_anwander schrieb:
Um ein "natürliches" Ausschwingverhalten(*) in der Lautstärke darzustellen, muss man ein lineares VCA verwenden. Für lineare Steuer-Spannungen, wie zB LFOs, Velocity oder Lautstärkeregelung per Bender, braucht man eine exponentielles VCA. Leider berücksichtigen das die wenigsten.

Ja, weils in jedem Fall "knackig" sein soll :)
Was auch wichtig ist, es macht viel aus wenn man z.B. Release mit der Keyboard-CV koppelt. Wenn wie beim Klavier z.B. hohe Töne kürzer nachklingen als die tiefen, bringt auch das schon viel.
 


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