Netzteil brummt plötzlich

[Dehenry]

Ich habe meinen V50 gestern auseinandergenommen, um eine kaputte Taste am Keyboard zu reparieren. Seit dem Zusammenbau brummt das Netzteil leise, obwohl ich das nicht angerührt habe. Kann das durch Erschütterung passieren (habe den Synth vorsichtig auf den Kopf gedreht zum Aufschrauben) und kann man etwas dagegen tun?

 

[Audiohead]

ist es/meinste ein menchanisches Brummen/vibrieren?

(wenn nicht mechanisch: womöglich! haste irgendwo ne Masseverbindung vergessen wieder anzuklemmen, bzw. eine aus versehen getrennt..?)

 

[Dehenry]

Es ist ein typisches leises Netzbrummen, würde aber sagen 100Hz nicht 50Hz. Es scheint nicht wärmer zu werden als normal, aber ich hatte es noch nicht sehr lange laufen seitdem. Vibration spüre ich nicht. Außer den kleinen Steckverbindern für die Klaviatur (die alle wieder dran sind) habe ich elektrisch nichts gemacht, schon gar nicht am Netzteil.

 

[VEB Synthesewerk]

Nochmal... brummt es mechanisch oder aus den Lautsprechern?!

 

[Dehenry]

Ach so, sorry - nicht aus den Lautsprechern, sondern vom Netzteil selbst kommt das Brummen, also wohl mechanisch.

 

[fanwander]

Wird das Brummen leiser wenn Du die Frontplatte oder das Bodenblech mit aufgelegter Hand bedämpfst?

Wenn ja, dann schraub den Synth nochmal auf, und achte dann beim wieder zusammenschrauben darauf, dass er nie in irgendeiner Weise verwunden wird, sondern immer schön plan auf einem Tisch aufliegt oder zB auf der Rückseite liegend an einer Wand anlehnt.

Wenn nein, dann wird sich intern was verschoben haben. Ggf liegt nur ein Kabel auf dem Trafo auf und vibriert leicht mit.
Dass der Trafo in sich ganz leicht vibriert ist normal und dass er über sein Magnetfeld andere Metall-Bestandteile zu Vibrationen anregt ist bei Blocktrafos zu erwarten, bei Ringkerntrafos etwas weniger.

Grundsätzlich geht da nix kaputt, das Brummen kann natürlich nerven.

 

[Dehenry]

Vielen Dank! Ich muss ihn demnächst ohnehin noch mal aufmachen (muss Austauschtasten bestellen, Klebestelle hat leider nicht gehalten). Dann probiere ich das noch mal aus. Dass es lose Kabel gibt, glaube ich nicht. Die Kabel sind alle sehr sauber und fest verlegt/fixiert. Ich hoffe nur, dass sich nicht im Trafoblock selbst irgendwas gelockert hat, zB die Metallblätter jetzt Spiel haben und vibrieren. Ist zwar nur leise, aber trotzdem störend.

 

[VEB Synthesewerk]

zB die Metallblätter jetzt Spiel haben und vibrieren.

Das ist praktisch unmöglich, da fast jeder Trafo heutzutage mit Tauchlack im Vakuum behandelt wird.

 

[fanwander]

jeder Trafo heutzutage

Der V50 ist 33 Jahre alt. Damals war das noch nicht selbstverständlich.

 

[VEB Synthesewerk]

Der V50 ist 33 Jahre alt. Damals war das noch nicht selbstverständlich.

Das stimmt natürlich. Aber die Japaner waren damals schon cleverer.

 

[fanwander]

Der Trafo vom DX7 ist zB nicht vergossen/verklebt. Der ist nur genietet.

 

[opt.X]

Klinke mich hier mal kurz ein:
gibt es bei eher leichtem Pfeifen/Sirren eines Netzteils (von einem Roland A-80) auch eine schnelle Ferndiagnose , Überprüfungsprotokoll?
Oder ist das Phänomen allgemein aus "1989" bzw. Roland-damals bekannt?

(ggf. mach ich nochmals einen einen Thread auf wenn ich zum Zerlegen kommen, muss noch anderes überprüfen ...)

 

[fanwander]

Das A-80 hat eigentlich ein linear geregeltes Netzteil, aber es ist eine kleine Schaltung drauf, die wohl ähnlich wie ein Schaltnetzteil arbeitet:


Ich hab jetzt nicht nachgesehen, für was das da ist, aber ich nehme an, dass es die Sektion ist, die da "pfeift"

 

[opt.X]

Danke Florian!
ich habe jetzt im Service-Manual auch noch nicht gefunden, wo das hingeht. Kann das die Versorgung für die Displaybeleuchtung sein, oder so?
Vielleicht tun es ja auch die Tipps mit Festschrauben, oder akustischem Entkoppeln.
Werde bei Gelegenheit berichten.

 

[Miks]

Das, was Florian rot umrandet hat, ist der Inverter (= Spannungsversorgung) für die EL-Folie der Display-Hintergrundbeleuchtung. Dürfte, je nach Bauart, so irgendwo zwischen 80 und 180 Volt AC (= Wechselspannung) ausgeben - teilweise auch höher! Die Frequenz(en) liegen so zwischen 100 Hz bis zu ca. 2 KHz.

Wenn die Folie altert, wird oft ein höherfrequentes 'Sirren/Pfeifen' hörbar - kann von der Spule dieser Schaltung kommen, aber auch von der Folie selbst (hatte ich schon bei einem Synth...).

 

[Dehenry]

Ich habe meinen V50 noch mal aufgemacht. Am Trafo gibt es keine sichtbaren lockeren Teile wie Kabel etc. Fest auf den Trafo drücken hat das Geräusch leider auch nicht verändert/reduziert.

 

[humax5600]

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[silvae]

es wäre zunächst wichtig die exakte Stelle zu ermitteln (insofern mechanisch möglich), an der das Brummen entsteht. Sollte es sich um "lockere Trafowicklungen" handeln, so kann dieses evtl. mittels entspr. Plastiksprays beseitigt werden.

 

[Sevo Stille]

Das ist praktisch unmöglich, da fast jeder Trafo heutzutage mit Tauchlack im Vakuum behandelt wird.

Obwohl ich beim Reparieren schon ziemlich viel gesehen habe, vergossene Trafos in älteren Synthesizern sehe ich kaum. Und wenn ist das meist ein Indiz, dass da schon was umgebaut wurde.

 

[Sevo Stille]

Erst mal nachsehen, ob versehentlich eine Schraube der Trafobefestigung gelöst wurde, oder ob sich beim wiederverschrauben das Gehäuse verzogen hat.

 

[fanwander]

Das Motorstethoskop ist grundsätzlich nicht schlecht, aber da muss man schon sehr aufpassen, dass man keinen Kurzschluss macht. Das ist ja dafür gedacht, mechanische Defekte an einem Motor über die Geräuschsuche zu identifiziern. Das hat eine Metallspitze, die in einem elektronischen Gerät prima "SchmurgelZisch" verursachen kann.

 

[humax5600]

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[fanwander]

Das taugt aber nicht mehr um ein mechanisches Brumm- oder Klopfgeräusch zu identifizieren, weil es den direkten Berührungsschall dämpft (das hat mir mein Automechaniker erklärt, dem ich ein medizinisches Stethoskop empfehlen wollte, nachdem ich ihn mit einer selbstgebastelten Lösung hantieren gesehen hatte)