Referenz hören vor dem Mischen

ACA

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Wegen Faulheit überspringe ich des öfteren das Referenz hören von guten Aufnahmen oder halt Vorgabe Tracks.
Es passiert mir deshalb auch öfters das dann der Mix eines neuen Tracks nicht wirklich gut ist im Vergleich zu was ich sonst gemacht habe und dann muss ich nochmals nachbessern.

Frage an euch, beim Mastern und Mixen macht ihr vorher oder dazwischen immer ein Referenz hören?
Findet ihr das nötig oder Unsinn oder habt ihr einen anderen Tipp um eine Ausgewogenheit bei mehreren Song zu erhalten?
 
Wenn Faulheit dein Problem ist, dann müsstest du vielleicht versuchen die Faulheit auszuhebeln ?
Z.bsp, duch das etablieren eines möglichst effizienten workflows vs. dem Gegenhören ?...nachdem "gegehören" ja anscheinend das eigentliche Problem löst.


wie wärs z.bsp. damit nen Referenztrack direkt in dein Projekt in der DAW mit reinzuladen auf ne Spur ?
Solo /mute button drücken. Mehr brauchts dann nicht mehr. ( anyway, bin selber woanders zuhause)
 
Das Referenztrackhören sollte ich auch öfters machen. Was ich aber wirklich wichtiger finde, was auch hier angesprochenen wurde, sind die Hörpausen. Wenn ich nach einer halben Stunde oder auch schon nach 10 Minuten nochmal rein höre, dann bin ich oft erschrocken wie schlecht das gerade klingt. Was ich vor ein paar Augenblicken noch als großen Wurf meiner letzten Tage empfunden habe, ist wie bei der Sanduhr in die unterste Etage der Bedeutungslosigkeit gesickert.

Ich muss dazu sagen, dass ich aber weniger am Produzieren interessiert bin. Mixing und Mastering versuche ich zwar, aber das sind eigentlich für mich total unwichtige Sachen. Erstens weil ich nichts veröffentlichen möchte und zweites weil Musikmachen bei mir mehr Jammen ist und das wird dann wieder meist nach ein paar Tagen gelöscht, einfach weil es mir nicht mehr gefällt und ich nicht jeden Quatsch vom mir bis in alle Ewigkeit aufheben muss. Das Jammen hat seinen Zweck erfüllt, nämlich mich nach Feierabend entspannt und damit können die Aufnahmen dann auch weg.
 
Frage an euch, beim Mastern und Mixen macht ihr vorher oder dazwischen immer ein Referenz hören?

Da ich nur Mische und nicht Mastere (das können andere besser) , kann ich das nur aus dieser Perspektive beantworten..

Bei manchen "Genre-Produktionen", die mir nicht neu sind, reicht meistens schon vorheriges Referenz-Hören (aber da mehrmals plus Notizen) um eine Grundvorstellung des Spektrums , Pannings, FX-Einsatz etc. zu bekommen...

Bei eher nicht so bekannten Stilrichtungen/Subgenres/Genre-Mixes etc. höre ich viel öfters mal dazwischen gegen...aber da leider bei machen Genres mmer mehr mit online Sampling Packs/Libraries ("royalty free") gearbeitet wird anstatt selbst zu programmieren, ist das ganze irgendwie ein gleichklingender Einheitsbrei geworden, wo man dann eigentlich fast nichts mehr machen muss, außer Levelling /Summing. *hahaha*
 
Möglich. Referenz Einhören, bis hin zur Sezierung einzelner Tracks im A/B Vergleich.

Vorteil: Du näherst dich deinem Ideal

Nachteil: Weniger Subjektivität, weniger von dir und deinem Raum.

Hin und wieder eichen ist m.E. ein guter Kompromiss. Visuelle Tools würde ich als erfahrener Mischer nicht nehmen, als Anfänger schon
 
ich nehme es mir immer wieder vor, da facto höre ich aber eigentlich nie Referenztracks. Was dazu führt, dass mein Output zwar nicht „amtlich“, aber nach mir klingt. ;-)
 
ich nehme es mir immer wieder vor, da facto höre ich aber eigentlich nie Referenztracks. Was dazu führt, dass mein Output zwar nicht „amtlich“, aber nach mir klingt. ;-)
das impliziert man würde sofort wie X klingen weil man zwischendurch zum gehörkalibrieren X hört.
Find ich Quatsch.
Unser Gehör ist durchaus adaptiv und relativ … dadurch hört man, wenn man die ganze Zeit nur seine eigene Musik hört Fehler oder Unausgewogenheit nicht mehr.

Man könnte auch auf eine vernünftige Lautstärke verzichten und eben immer bei -4 oder -24 Lufs produzieren.

Wenn man möchte das andere seine Musik hören sollen, ist das aber suboptimal
 
Wenn man möchte das andere seine Musik hören sollen, ist das aber suboptimal

Kommt drauf an. In den letzten 25 Jahren hat sich der klangl. Charakter immer mehr angenähert. Ich empfinde das als langweilig, weshalb ich die "ideale Grenze" eher in den 90ern sehe - und das was davor war.

Nicht, weil objektiv besser - Sondern weil jeder anders klang und dort genug Referenzen mit Fehlern produziert wurden.

Aus heutiger Sicht: Fehler, Rauschen, Resonanzen sind toll (Im Rahme) - Absichtliches hinzufügen von Fehlern klingt anders, als wenn man diese aktiv bekämpft und diese als Rest übrig bleiben.

Dass diese Herangehensweise nur bedingt mit aktueller Referenz zu vergleichen ist, liegt auf der Hand.
 
Ich glaube, wenn man das entspannter sieht ist auch das Ergebnis dementsprechend…

Es gibt ja sogar verschiedene Ansätze, die man verfolgen kann. Zum Beispiel die mitten Abstimmung über einen kleinen Brühwürfel wie diese JBL Control One oder sogar ein Bluetooth Lautsprecher. Dann kann man sagen, es klingt nicht wie, sondern es ist auf so einem kleinen System verständlich - ein gutes Full Range System zeigt das eben nicht, da funktioniert fast alles. Man kann sagen, dann geht es weniger darum, einem Referenztrack zu entsprechen, sondern mehr darum einem kleinen Lautsprecher eine gute Energieverteilung zu setzen. Natürlich danach auch Full Range oder Kopfhörer.. man könnte auch sagen, ein kleiner Lautsprecher hilft dabei, den trackfähigen Informationsbereich zu fokussieren
 
Es geht nicht um die Übernahme von einem Stil oder der Noten eines Referenz Tracks, sondern nur um den Mix.
Elemente wie Kompression, Lautstärkeverhältnis, Bässe und Höhen.


Beispiel, ich bin einem einem Kurzfilm Soundtrack dran. Der erste finale Track ist fertig, klingt gut, Regisseur ist sehr zufrieden. Nun ein paar weitere Tracks mit ähnlichem Thema und Synths gemacht, im Nachhinein aber festgestellt das ich den handmodulierten Filter bei einem Sound weniger geöffnet hatte, die Lautstärken einzelner Synth anders sind und alles eher dumpfer gemischt ist. Hätte ich mit dem ersten Track Referenz gehört wäre das wohl nicht passiert.


Bei Einzeltracks spielt es nicht so eine grosse Rolle, da kann es auch durchaus gewollt sein einen nicht geläufigen Mix zu haben. Finde das manchmal sogar spannend. So wie alte Metal Alben, die Höhenlastig sind.


Ein paar Referenztracks ins Ableton Template zu packen wäre vielleicht mal eine Idee.
 
Ab und an passiert das schon beim bauen eines neuen Tracks...

Also: Klingt das wirklich gut? Wie verhält es sich zu aktuellen oder Lieblingstracks? Könnte das Klangtechnisch oder auch vom "Druck" im Vergleich standhalten? Könnte es in einem DJ Mix oder in einer Compilation mithalten? Klinge ich zu dünn oder fremdartig?

So ein referenzieren passiert schon mal.
Oft aber auch nicht weil ich einfach nur machen will :)
 
Eigtl ist das nicht gut, im Sinne von etwas eigenes zu schaffen.

Ist halt die Frage, ob man den eigenen Weg gehen möchte oder wie die meisten nur einem Genre hinterherzulaufen.

Finds bei elektronischer Musik extrem problematisch mittlerweile, siehe Beatport und co charts
 
Fehler, Rauschen, Resonanzen sind toll (Im Rahme)
ich glaub wir reden da aneinander vorbei bzw kannst du nicht wissen was ich meine - für mich hat das nichts mit gutem Mix oder Master zu tun. Ich lass solche Sachenauch gern bewusst drin. Dennoch find ich n guten Klang - der die musikalische Idee transportiert wichtig.
Was nützt es das man sich eine ganz tolle Bd sounddesigned hat, die dann aber im Mix untergeht !?
 
das impliziert man würde sofort wie X klingen weil man zwischendurch zum gehörkalibrieren X hört.
oh, das habe ich nicht gemeint.
Ich höre auch nicht nur ständig mein eigenes Zeug, aber beim eigentlichen Mischen/Mastern habe ich bisher ohne Referenztracks gearbeitet.

Was für mich wichtig ist, sind unterschiedliche Abhören: zwei verschiedene Nahfeldmonitore, drei unterschiedliche Kopfhörer und Billig-PC-Boxen/Handy zur Kontrolle werden immer im Wechsel eingesetzt.

Ich stimme aber zu: wenn man im Kontext anderer Produktionen gehört werden will, kannn es nicht schaden, Referenztracks zu verwenden - vor allem, wenn man kommerziell arbeiten möchte. 🤷‍♂️

Man könnte auch auf eine vernünftige Lautstärke verzichten und eben immer bei -4 oder -24 Lufs produzieren.
Wenn ich "nach Gefühl" Mastering mache, lande ich meistens so bei -12 LUFS. Damit kann ich eigentlich ganz gut leben für meine Musik.
 
Wenn ich "nach Gefühl" Mastering mache, lande ich meistens so bei -12 LUFS. Damit kann ich eigentlich ganz gut leben für meine Musik.
-12 halte ich auf für sehr im Rahmen . ich bin auch selten völlig off. Ich kenne auch gut die Lautstärkeeinstellung meiner Monitore

Was für mich wichtig ist, sind unterschiedliche Abhören
das kann definitiv helfen. Ich nutze gern mein Sonos "Küchenradio" und das berühmte Auto. Nicht ideal vom Workflow her, aber passt schon. Mit meinem aktuellen Monitorsetup fühl ich mich ziemlich sicher.
 
ich glaub wir reden da aneinander vorbei bzw kannst du nicht wissen was ich meine - für mich hat das nichts mit gutem Mix oder Master zu tun. Ich lass solche Sachenauch gern bewusst drin. Dennoch find ich n guten Klang - der die musikalische Idee transportiert wichtig.
Was nützt es das man sich eine ganz tolle Bd sounddesigned hat, die dann aber im Mix untergeht !?

Das Thema lässt sich nur allgemein besprechen, da pers. Präferenz und individuelle Fallbeispiele eben sehr individuell sind. Aber ich geh mal davon aus, dass hier jeder mehr oder weniger das ganze für sich richtig einordnen kann, da die Problemstellungen dann doch irgendwo die gleichen sind
 
Achso, prinzipiell reicht es auch einen vernünftigen Speaker Simulator zu nehmen, anstatt sich Brüllwürfel hinzustellen.. Genauer genommen mixt man dann die Informationen in ein begrenztes und meist nicht linear laufendes Frequenzband.
 
 
Klar , man kann jetzt meilenweit Philosophieren, oder mal Versuchen, den Mix so transparent einzustellen, das er beim Switchen nicht wegsackt .. das tolle an dem Programm ist, es simuliert auch Resonanzen.
 
Achso, prinzipiell reicht es auch einen vernünftigen Speaker Simulator zu nehmen, anstatt sich Brüllwürfel hinzustellen.. Genauer genommen mixt man dann die Informationen in ein begrenztes und meist nicht linear laufendes Frequenzband.

Bei Brüllwürfeln geht es mehr darum Maskierungseffekte insb durch den Bass zu umgehen. Auch Monomix mit nur einem davon hat sich bewährt.

Ob das Spaß macht? Das sind so "Geheimtipps" von reinen Mischern für reine Mischer. Für Leute, bei denen der Mix mit der Produktion entsteht, dürfte das weniger was sein.

Altes Studio, siehe weisse Brüllies

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