Roland CR78 Sammelthread

florian_anwander schrieb:
ppg360 schrieb:
Ich hatte mir vor Ewigkeiten mal eine Box gebaut, die die Signale der DIN-Sync-Buchse auf vier einzelne Buchsen legt -- mit der Clock habe ich dann ohne Probleme die CR78 zur 808 gesynced bekommen. Ist zwar etwas unelegant, hat aber funktioniert.
Aber nur, wenn die 808 im Doubletime Mode läuft.

[...]

Öhm... ich hab´ sie einfach laufen lassen, ganz normal, und es hat geklappt.

Ich mache mir ja nie allzuviel Gedanken über funktionierende Systeme ;-).

Beim Akku ist natürlich noch zu bedenken, daß er gar nicht unbedingt auslaufen muß, um Schaden anzurichten, es reichen schon die ätzenden Ausgasungen, die ein sterbender Akku von sich geben kann. Ich spreche aus leidvoller PPG-Erfahrung...

Stephen
 
Über eine Sync-Lösung werde ich mir dann noch später Gedanken machen, erstmal muss die CR-78 repariert, oder zurückgeschickt werden.
 
"Zu schnell" klingt eine CR-78 auch gerne bei Zufallstriggern. Aussagekraft hat immer die Tempo-LED, die gibt die wahre Geschwindigkeit an. Zufallstrigger hingegen sind meistens das Resultat defekter Latches (74174/74175) und/oder der Adressdekoder (74138). Und die erste CR-78, in der ich den Lötkolben hatte, hatte zu diesen Macken nichtmal einen Batterieschaden.

Die Latches verrecken übrigens grundsätzlich gerne, wie auch die RAMs für die Programmierrhythmen, letztere bekommt man aber entgegen dem Rest extrem schlecht her. Hatte da mal ein Ersatzmodul gebastelt, das in Zusammenarbeit mit meinem MIDI-Retrofit dann auch 128 Banks per MIDI Program Change kann, weils keine so kleinen Speicher mehr gibt :)

MIDI wäre dann auch eine Sync-Variante, wer einen Lötkolben und einen AVR-Programmer hat, darf sich da gerne an meinem Machwerk bedienen: https://github.com/MusicMiK/MIDItriggs

Das Ding kann man auch in nicht-SMD bauen, siehe erster Prototypen der eher generisch gehaltenen Hardware, aus dem das ganze Projekt entstanden ist, als ich diesen alten Hohner Automatic Rhythm Player MIDIfizieren wollte. Die Steuerung für die CR-78 ist allerdings deutlich komplexer und erfordert auch einige Eingriffe am CPU-Board, da MIDItriggs alles von "mitlauschen" bis "volle Kontrolle" kann.
 
MiK schrieb:
"Zu schnell" klingt eine CR-78 auch gerne bei Zufallstriggern. Aussagekraft hat immer die Tempo-LED, die gibt die wahre Geschwindigkeit an.
Das war ja ein Missverständnis. Er wollte "zu langsam schreiben, und kam daher weil er den 16/tel Clock der 707 in den Clock in der 78 geschickt hat, der 48tel erwartet.

Zufallstrigger hingegen sind meistens das Resultat defekter Latches (74174/74175) und/oder der Adressdekoder (74138).
Interessanter Hinweis.
Als Analysetip für Trojax: Wenns den Dekoder erwischt hat, dann muss auch der Clockout unregelmäßiges von sich geben. Ansonsten rentiert es sich sicher die Dinger pauschal zu tauschen. Sind ja wirklich nur Cent-Beträge.

Florian

EDIT: @Trojax: Bei den Latches handelt sich um die
ICs 112, 113 und 115 = 74LS175 (oder MC14175B)
IC 114 = 74LS175
IC107 und IC108 = 74LS138

IC 108 wäre zwar nicht für Doppeltrigger verantwortlich, aber das tauscht man dann gleich mit.
 
florian_anwander schrieb:
Das war ja ein Missverständnis. Er wollte "zu langsam schreiben, und kam daher weil er den 16/tel Clock der 707 in den Clock in der 78 geschickt hat, der 48tel erwartet.

Ich meinte vom Originalpost her - CR-78 läuft standalone zu schnell. Hab mit Trojax grad noch woanders nen Thread offen - so bin ich erst in diesen Thread hier gepurzelt :)

florian_anwander schrieb:
Als Analysetip für Trojax: Wenns den Dekoder erwischt hat, dann muss auch der Clockout unregelmäßiges von sich geben. Ansonsten rentiert es sich sicher die Dinger pauschal zu tauschen. Sind ja wirklich nur Cent-Beträge.

Wäre da alles gesockelt, wäre sowas ja alles kein Problem. Aber bei dem Aufwand, da das Board rauszufummeln, ists in der Tat dann sinnvoller, gleich auf Nummer sicher zu gehen. Zumal Knausern auch nicht rentiert - wenn die ersten paar Chips sterben, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, daß andere bald nachziehen, ich tausche die Latches z.B. in der Regel immer komplett. Die 138er verrecken selten, ich hatte glaub bisher nur den einen Fall.

Aber im anderen Thread konnte ich nun mal ein Sounddemo hören, das alle lustigen Spekulationen ausgeräumt hat - die Kiste läuft wirklich einfach nur zu schnell und gegen den Matsch im RAM hat ein CLEAR geholfen. Akku suppt scheinbar leicht rum, im Moment steht noch die Frage aus "altes oder neues Board" - wenns das alte Board ist, sind die beiden Trimmer zur Begrenzung des Tempo-Reglers direkt neben dem Akku, bei der letzten CR-78, die ich in den Fingern hatte, war auch ein GL-9 drin und eben einer dieser Trimmer vom Akku zerstört. Zwar nicht voll offen (wie es bei Trojax gerade aussieht), aber "wackelig", die Kiste hat also die Geschwindigkeit selber ein wenig variiert. Aufgefallen ists natürlich erst beim Abschluss der Arbeiten, als ich das Ding nach Specs eingestellt hab.

...Michael
 
Die CR-78 gibt nix unregelmäßiges von sich, die läuft halt nur gefühlt 10x schneller. Ich habe zur Veranschaulichung ein Demo aufgenommen. Es ist das erste Rock Pattern. Angefangen mit Tempo 0 und dann aufgdreht bis zu Stellung 10.

src: http://soundcloud.com/trojax/cr-78-problem

Der Trigger sendet genauso schnelle Pulse zum Sequencer (Jx-3P)
 
Ich hab' mich heute auch mal meiner kränkelnden CR 78 angenommen.

Eigentlich scheint sie ganz gut zu funktionieren, die Preset Beats sind alle da und die Sounds hören sich normal an.

Allerdings macht sie so ein Störgeräusch, als ob ein tiefer Bongo-Sound mit der Clockrate mitlaufen würde. Also sozusagen 48 48stel Bongoschläge pro Takt.
Dieser Sound tritt beim Abspielen von Preset Beats immer dann auf, wenn der Schalter in der Programmersektion nicht in der Stellung "Memory" steht. Im Programmiermodus ist das Störgeräusch allerdings immer zu hören, unabhängig auf welcher Position der Schalter steht. Ach ja, und es ist auch immer dann zu hören, wenn ein Fill-In abgespielt wird.

Programmieren lässt sie sich eigentlich auch (über einen Umweg mit ner TR707), allerdings ist das Timing da nicht wirklich tight, manche programmierten Schläge liegen leicht daneben.
Ich hab' die Maschine vorhin mal aufgemacht und die Akkuspannung gemessen: 2,7 Volt statt der 3,6 V die auf dem Akku stehen. Könnte das bereits das Problem sein, oder kämen die Latches trotzdem noch in Frage? (Mich würde ja mal interessieren, wofür so ein Latch eigentlich gut is..)
 
Die Latches sind quasi Speicher. Die CPU hat nicht unbegrenzt viele Ausgänge, also werden die Triggersignale (und einige LED-Signale und so Zeug) in einem Rutsch (fast) in diese Latches gespeichert. Da liegen sie dann so lange am Ausgang an, bis irgendwas entscheidet, daß sie einen anderen Wert erhalten sollen. In der CR-78 werden sie auch global zurückgesetzt, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.

Kannst Du anhand des Instrumentenselektors der Programmiersektion und Anschließen eines Pedals am Write Switch das "Störgeräusch" exakt einem Instrument zuordnen? Oder ändert es sich vielleicht sogar, wenn Du den Instrumentenschalter auf was Anderes stellst? Funktioniert die Programmiersektion ansonsten? Wie verhalten sich die LEDs der Programmiersektion? Hast Du mal das gesamte Pattern gelöscht? (Schalter auf ALL und CLEAR drücken)

2.7V sind gerade noch okay, der Akku ist schon einigermaßen leer. Aber die Ladung ist nicht direkt abhängig vom Zustand des Akkus. Viel wichtiger ist, ob er an den Seiten irgendwo raussuppt, das sieht dann entweder weiß oder grün flockig aus oder einfach rostig. Dreckig halt. Wenn das der Fall ist, muß das Ding dringend raus, auch, wenn er 3.6V oder mehr hat. Ein Speicherverlust tut weniger weh als eine kaputte Platine.
 
MiK schrieb:
Die Latches sind quasi Speicher. Die CPU hat nicht unbegrenzt viele Ausgänge, also werden die Triggersignale (und einige LED-Signale und so Zeug) in einem Rutsch (fast) in diese Latches gespeichert. Da liegen sie dann so lange am Ausgang an, bis irgendwas entscheidet, daß sie einen anderen Wert erhalten sollen. In der CR-78 werden sie auch global zurückgesetzt, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.
Gut zu wissen, Danke :supi:


Kannst Du anhand des Instrumentenselektors der Programmiersektion und Anschließen eines Pedals am Write Switch das "Störgeräusch" exakt einem Instrument zuordnen?
Oh ja, Tatsache, es ist der LC Sound. Ist beim Programmieren der Switch auf LC gestellt, ist das Störgeräusch nicht zu hören. Man kann dann LC Anschläge programmieren, allerdings gehen die dann bei der Wiedergabe sozusagen unter, weil der interne Sequencer ja auf jedem 48stel einen LC Sound triggert.


Oder ändert es sich vielleicht sogar, wenn Du den Instrumentenschalter auf was Anderes stellst?
Nein, ist nur der LC Sound.


Funktioniert die Programmiersektion ansonsten?
Ja, soweit ich das beurteilen kann funktioniert alles.


Wie verhalten sich die LEDs der Programmiersektion?
Die zappeln gemäß der programmierten Anschläge brav mit. Auch wenn ich vier Sounds programmiert hab, zappeln die vier LEDs gemäß der Anschläge, schön wie es sein soll. Beim LC Sound übrigens auch so, wie ich's programmiert hab'.


Hast Du mal das gesamte Pattern gelöscht? (Schalter auf ALL und CLEAR drücken)
Ja hab ich. Der 48stel LC Sound bleibt. Bei allen vier programmierbaren Patterns ist er ständig zu hören. Bei einem komplett leeren Pattern zappelt demnach auch keine LED mehr.


2.7V sind gerade noch okay, der Akku ist schon einigermaßen leer. Aber die Ladung ist nicht direkt abhängig vom Zustand des Akkus. Viel wichtiger ist, ob er an den Seiten irgendwo raussuppt, das sieht dann entweder weiß oder grün flockig aus oder einfach rostig. Dreckig halt.
Ne, der Akku sabbert nicht. Ein paar Elkos mit rostigen Füsschen hab ich gesehen und gleich ausgetauscht.
Was für ne Funktion hat der Akku genau? Kann ich den einfach so austauschen, ohne dass irgendwas wichtiges verloren geht?


Apropos LED: Die Tempo LED funktioniert nicht..
 
osc schrieb:
Gut zu wissen, Danke :supi:

Im Gesamtkontext ists etwas komplizierter, aber solange Du nicht in die interne Funktionsweise von Computern einsteigen willst, reicht das Wissen, daß diese Latches in der CR-78 einfach die Ausgabeeinheiten für diverse Steuersignale sind :)

Oh ja, Tatsache, es ist der LC Sound. Ist beim Programmieren der Switch auf LC gestellt, ist das Störgeräusch nicht zu hören. Man kann dann LC Anschläge programmieren, allerdings gehen die dann bei der Wiedergabe sozusagen unter, weil der interne Sequencer ja auf jedem 48stel einen LC Sound triggert.

Ist Dein Write Switch ein Öffner? Nur dann ist das plausibel, weil Du dann das eingestellte Instrument "festhältst", also den Trigger nicht mehr loslässt.

Nein, ist nur der LC Sound.

Okay, dann hast Du definitiv ein Problem mit den Triggern von der CPU. Starker Verdacht auf IC113. Da hängen auch CB, M und HB dran. Funktionieren die einwandfrei?

Die zappeln gemäß der programmierten Anschläge brav mit. Auch wenn ich vier Sounds programmiert hab, zappeln die vier LEDs gemäß der Anschläge, schön wie es sein soll. Beim LC Sound übrigens auch so, wie ich's programmiert hab'.

Gut, dann ist der Kram (inklusive Latches für die 4 LEDs :) in Ordnung

Ja hab ich. Der 48stel LC Sound bleibt. Bei allen vier programmierbaren Patterns ist er ständig zu hören. Bei einem komplett leeren Pattern zappelt demnach auch keine LED mehr.

Weiteres Indiz für IC113...

Ne, der Akku sabbert nicht. Ein paar Elkos mit rostigen Füsschen hab ich gesehen und gleich ausgetauscht.
Was für ne Funktion hat der Akku genau? Kann ich den einfach so austauschen, ohne dass irgendwas wichtiges verloren geht?

Der ist ausschließlich für die programmierten Rhythmen da, aber Vorsicht ist angesagt, es gibt 2 verschiedene Board-Versionen (hast Du ein braunes Board mit einseitigen Leiterbahnen oder ein helles Board mit beidseitigen Leiterbahnen?), außerdem 2 verschiedene Akku-Typen (3 oder 4 Zellen) und dazu noch einen sonderbaren Designfehler in Form einer überflüssigen Diode, die bei Abwesenheit des Akkus beim Einschalten der Kiste möglicherweise Deine RAMs vernichtet. Die muß laut Service Notes grundsätzlich raus, D109 ist das. Wenn Du ein helles Board hast, mußt Du für einen 3-Zellen-Akku noch einige Teile enfernen.

Rostige Elkos klingt übrigens nicht so toll, wie sieht Dein Board aus? Auch unten ist relevant.

Apropos LED: Die Tempo LED funktioniert nicht..

Die hängt auch an einem Latch. IC115. Aber die hängt beim GL-9 (einseitiges Board) auch in der Nähe des Akkus, könnte also eine durchgefressene Leiterbahn dran schuld sein. Es bleibt aber auch noch die Chance, daß einfach die LED im Eimer ist oder irgendwas an der Verkabelung krankt.
 
Der Akku dient nur als Spannungsversorgung für das Backup dessen, was Du selbst in die vier Programmspeicher eingespielt hast. Das ist natürlich bei Ausbau des Akkus weg. Wichtige Teile des OS gehen nicht verloren, die stecken in irgendeinem EPROM.

Ab welcher Seriennumer wurden denn die Board-Versionen geändert?

Stephen
 
MiK schrieb:
Im Gesamtkontext ists etwas komplizierter, aber solange Du nicht in die interne Funktionsweise von Computern einsteigen willst, reicht das Wissen, daß diese Latches in der CR-78 einfach die Ausgabeeinheiten für diverse Steuersignale sind :)
Auch die ausführliche Version wäre sicher interessant ;-) Ich würde gerne das Service Manual voll verstehen, das würde mir "schon" reichen..

Ist Dein Write Switch ein Öffner? Nur dann ist das plausibel, weil Du dann das eingestellte Instrument "festhältst", also den Trigger nicht mehr loslässt.
Ah ok. Ne mein "Switch" war ein Schließer. Hab einfach zum Testen ein Monoklinkenkabel am Write Input angeschlossen und dieses zum Programmieren kurzgeschlossen. Ansonsten dachte ich an nen S-Trigger, um die CR-78 von einem externen Sequencer aus zu programmieren. Aufgrund Deiner Anregung hab' ich nun aber festgestellt, dass die CR-78 tatsächlich nen Öffner braucht. Bei geschlossenem Kontakt sind dann auch die programmierten Anschläge zu hören.


Okay, dann hast Du definitiv ein Problem mit den Triggern von der CPU. Starker Verdacht auf IC113. Da hängen auch CB, M und HB dran. Funktionieren die einwandfrei?
Bin nochmal alles genau durchgegangen. Beim manuellen Antriggern im "Play" oder "Memory" Modus höre ich alle Sounds korrekt. Die LEDs zappeln nach dem Programmieren bei allen Sounds richtig mit. Allerdings höre ich programmierte CY und AC Rhythmen nicht, obwohl die LEDs richtig zappeln. Und die LC höre ich eben immer 48 mal pro Takt..


..es gibt 2 verschiedene Board-Versionen (hast Du ein braunes Board mit einseitigen Leiterbahnen oder ein helles Board mit beidseitigen Leiterbahnen?), außerdem 2 verschiedene Akku-Typen (3 oder 4 Zellen) und dazu noch einen sonderbaren Designfehler in Form einer überflüssigen Diode [...] Wenn Du ein helles Board hast, mußt Du für einen 3-Zellen-Akku noch einige Teile enfernen.
Das obere Board mit den ICs drauf ist ein grünes mit beidseitigen Leiterbahnen. Meine CR-78 hat die Ser.# 9872xx. D109 fehlt bereits. Der Akku ist ein gelber Sanyo 3,6V 90mAH, Cadnica N-SB 3. Reicht es, wenn ich nur den ersetze?


Rostige Elkos klingt übrigens nicht so toll,
Deswegen hab' ich die Elkos ja auch ausgetauscht :) Erst neulich hab' ich in meinem System 100 Sequencer (104) drei ausgelaufene Elkos im Netzteil gefunden und ausgetauscht, was mir ein jahrelanges Problem behoben hat. Seither sind Elkos offizielle Feinde und werden beim kleinsten Anzeichen ersetzt.

Die Oberseite der oberen Platine war ziemlich dreckig. die Kiste stand wohl mal längere Zeit in staubiger Umgebung offen rum. Die Unterseite is allerdings gut. Korrosion ist nur vereinzelt zu finden. Die Steckverbinder sind alle bisschen angelaufen gewesen. Hab ich alle mal bisschen gereinigt und paar mal ein- und ausgesteckt um die Kontakte zu "refreshen".

Es bleibt aber auch noch die Chance, daß einfach die LED im Eimer ist oder irgendwas an der Verkabelung krankt.
Hab mal die LED gecheckt, da liegen 0,13V Dauerspannung an..
 
Poah. Nachdem meine Posts gestern so knapp waren, weil das Forum am Tablet unglaublich schmerzhaft ist, hats mir jetzt grad eine Stunde Schreibwerk zerfetzt, weil das Ding plötzlich meinte, einen Login dazwischen schieben zu müssen. Wohl ein Session-Timeout.

Okay. Nachdem jetzt alles kaputt ist, was ich geschrieben hab, nur noch die Kurzfassung und hiermit auch mein (vermutlich) letzter Post in diesem Thread. Verziehe mich wieder in den Hintergrund ;-)

osc schrieb:
Auch die ausführliche Version wäre sicher interessant ;-) Ich würde gerne das Service Manual voll verstehen, das würde mir "schon" reichen..

CR-78 Service Notes, Seite 5ff. Da steht der Computerkrams recht gut beschrieben.


Ah ok. Ne mein "Switch" war ein Schließer. Hab einfach zum Testen ein Monoklinkenkabel am Write Input angeschlossen und dieses zum Programmieren kurzgeschlossen. Ansonsten dachte ich an nen S-Trigger, um die CR-78 von einem externen Sequencer aus zu programmieren. Aufgrund Deiner Anregung hab' ich nun aber festgestellt, dass die CR-78 tatsächlich nen Öffner braucht. Bei geschlossenem Kontakt sind dann auch die programmierten Anschläge zu hören.

Du hast Recht, ich hab mein Pedal grad nochmal durchgemessen. Roland sind ja die Freunde des Öffners, also kurzgefasst: Wenn an Write Switch was angeschlossen ist, was offen ist, wird beim Programmieren das ausgewählte Instrument nicht mehr getriggert, weil der Trigger im Ein-Zustans festgehalten wird.

Bin nochmal alles genau durchgegangen. Beim manuellen Antriggern im "Play" oder "Memory" Modus höre ich alle Sounds korrekt. Die LEDs zappeln nach dem Programmieren bei allen Sounds richtig mit. Allerdings höre ich programmierte CY und AC Rhythmen nicht, obwohl die LEDs richtig zappeln. Und die LC höre ich eben immer 48 mal pro Takt..

Der Write Switch geht über den Schalter direkt auf die Instrumententrigger, vorbei am Computer. Der greift nur beim Abspielen der Rhythmen. Entsprechend werden die Latches auch nur beim Abspielen benötigt. CY und AC kommen von IC112, nächster Kandidat.

Das obere Board mit den ICs drauf ist ein grünes mit beidseitigen Leiterbahnen. Meine CR-78 hat die Ser.# 9872xx. D109 fehlt bereits. Der Akku ist ein gelber Sanyo 3,6V 90mAH, Cadnica N-SB 3. Reicht es, wenn ich nur den ersetze?

Reicht nur, um den Händler reich zu machen, aber nicht, um Deine Triggerprobleme zu beseitigen. Statistiken: Hatte bisher 3 neue und 2 alte Boards. Bei allen 3 neuen Boards waren die Triggerlatches kaputt, bei beiden alten Boards waren sie noch in Ordnung. Dabei lags nicht am Typ, eines der alten Boards hatte 74C, das Andere 74LS drin. Eventuell greift hier "früher war alles besser" schon in den frühen 80ern und die ICs, die es zu den neueren Boards gab, waren Schrott.

Grundsätzlich: Wenn Dein Akku auch nur die geringsten Anzeichen hat, auslaufen zu wollen - tauschen. Ansonsten einfach mal aufladen, indem Du die Kiste 1-2 Tage eingeschaltet lässt.
Und beim Tausch tendiere ich mittlerweile zu 3 AAA-Zellen im Schrumpfschlauch, da der originale Akku wieder so ein stinkender NiCd ist (gut, NiMH ist nicht viel besser, aber NiCd ist heutzutage ja verboten und nur noch in wenigen Elektrohandwerkzeugen anzutreffen). Billiger, sicherer (wegen dem Schrumpfschlauch und dem längeren Kabel zum Verbinden mit dem Board kommts beim Auslaufen nicht so schnell am Board an) und ganz Paranoide können das Akkupack auf diese Art sogar fernab des CPU-Boards unterbringen.

Deswegen hab' ich die Elkos ja auch ausgetauscht :) Erst neulich hab' ich in meinem System 100 Sequencer (104) drei ausgelaufene Elkos im Netzteil gefunden und ausgetauscht, was mir ein jahrelanges Problem behoben hat. Seither sind Elkos offizielle Feinde und werden beim kleinsten Anzeichen ersetzt.

Ich meinte in Bezug auf die Umgebung. Sobald irgendwo Korrosion auftaucht, unbedingt die Umgebung prüfen und peinlich genau reinigen.

Elkos sind technisch gesehen einfach die harmlosere Form der Akkus - auch sie enthalten ein Elektrolyt, das bei einigen Typen auslaufen kann, bei anderen Typen (vor allem denen in schlecht designter chinesischer PC-Technik oder Unterhaltungselektronik) austrocknet. Wirklich schlimm sind aber nur die Tantal-Elkos der 70er-Jahre, die heutzutage gerne mal einfach beim Einschalten kurzschließen. Beobachtet an Elektor Formant und ARP 2600. Bei ersterem habe ich auf normale Elkos umgerüstet, beim ARP des Originalzustands halber halt wieder Tantals verbaut.

Die Oberseite der oberen Platine war ziemlich dreckig. die Kiste stand wohl mal längere Zeit in staubiger Umgebung offen rum. Die Unterseite is allerdings gut. Korrosion ist nur vereinzelt zu finden. Die Steckverbinder sind alle bisschen angelaufen gewesen. Hab ich alle mal bisschen gereinigt und paar mal ein- und ausgesteckt um die Kontakte zu "refreshen".

Isopropanol, Zahnbürste, Küchentücher, Geduld -> Erfolg. Wirklich immer extrem pingelig jede noch so kleine Stelle, die irgendwie türkisfarben aussieht, schrubben.

Hab mal die LED gecheckt, da liegen 0,13V Dauerspannung an..

In gestopptem Zustand? Nur dann leuchtet die LED dauernd und nur dann macht die Messung ohne Scope Sinn. Wenn in diesem Zustand keine Spannung anliegt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, daß nicht die LED schuld ist.

Also meine Empfehlung: Kauf Dir jeweils 5 der 74174 und 74175 (schau in Deine Kiste nach den Details, ods 74C17x oder 74LS17x sind), offiziell muss man bei Änderung eventuell was umbauen, inoffiziell tuts aber auch so problemlos, dann würde ich persönlich LS bevorzugen) plus ein paar IC-Sockel (Präzision, nicht die billigen Mistdinger mit den Federkontakten). Zum Testen kannst Du die ICs erstmal drauf stecken, aber ehrlich gesagt würde ich alle 4 Trigger-ICs (IC112-115) einfach rausreißen, Sockel einlöten und da neue ICs reinstecken. Ich bin mir mindestens 80%ig sicher, daß da Dein Problem liegt. Und die letzten 20% kriegt man nur mit dem Oszilloskop weg :)

...Michael
 
Sehr informativer Thread! Danke für diese tiefgründigen Einsichten.

Ich verstehe sie zwar nicht, aber mein Techniker wird es verstehen, wenn er eines Tages mal meine 78 durchchecken darf :).

Stephen
 
MiK schrieb:
Poah. Nachdem meine Posts gestern so knapp waren, weil das Forum am Tablet unglaublich schmerzhaft ist, hats mir jetzt grad eine Stunde Schreibwerk zerfetzt, weil das Ding plötzlich meinte, einen Login dazwischen schieben zu müssen. Wohl ein Session-Timeout.
Okay. Nachdem jetzt alles kaputt ist, was ich geschrieben hab, nur noch die Kurzfassung und hiermit auch mein (vermutlich) letzter Post in diesem Thread. Verziehe mich wieder in den Hintergrund ;-)
Autschn!! Schade, war bestimmt ne Menge interessanter Infos drin :/ Da mir das mit dem Session Timeout auch schon öfters passiert ist, hab ich mir angewöhnt, meinen Text immer wieder zu markieren und zwischenzuspeichern, bevor ich ne Vorschau mache bzw. auf absenden klicke.


Hab mal die LED gecheckt, da liegen 0,13V Dauerspannung an..
In gestopptem Zustand? Nur dann leuchtet die LED dauernd und nur dann macht die Messung ohne Scope Sinn. Wenn in diesem Zustand keine Spannung anliegt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, daß nicht die LED schuld ist.
Die 0,13 V liegen an der LED an, unhabhängig davon, ob ein Rythmus läuft oder nicht. Indem Fall hat wohl IC115 auch nen Schuss..


Also meine Empfehlung: Kauf Dir jeweils 5 der 74174 und 74175 (schau in Deine Kiste nach den Details, ods 74C17x oder 74LS17x sind), offiziell muss man bei Änderung eventuell was umbauen, inoffiziell tuts aber auch so problemlos, dann würde ich persönlich LS bevorzugen) plus ein paar IC-Sockel (Präzision, nicht die billigen Mistdinger mit den Federkontakten). Zum Testen kannst Du die ICs erstmal drauf stecken, aber ehrlich gesagt würde ich alle 4 Trigger-ICs (IC112-115) einfach rausreißen, Sockel einlöten und da neue ICs reinstecken. Ich bin mir mindestens 80%ig sicher, daß da Dein Problem liegt. Und die letzten 20% kriegt man nur mit dem Oszilloskop weg :)
Ok, hab mir Sockel und die ICs bestellt. Bei mir sind CMOS und TTL gemischt verbaut: 74LS175er (IC 112, 114 u. 115) und ein 74C174er (IC 113). Die neuen werden dann alles LS Typen sein. Die LS sind ja sogar offiziell kompatibel :)
Ich freu mich schon auf die ICs und bin gespannt, wie's dann wird. Werde dann auf jeden Fall berichten.


Eine Sache ist mir noch aufgefallen. Ich hab die Existenz von D109 nochmal gecheckt. D109 ist doch drin, R237 wurde ausgelötet, was bei Betrieb mit N-SB3 ja auch ok ist. Allerdings sieht mein Board oberhalb von R237 anders aus. Es gibt dort keine Stelle für eine D221. Auch C115-C117 sind etwas anders positioniert. Es scheint also noch eine weitere Rev. des Boards zu existieren, die in meinen vorliegenden Service Notes vom 20. Juni 1979 nicht zu finden ist.
 
osc schrieb:
Autschn!! Schade, war bestimmt ne Menge interessanter Infos drin :/ Da mir das mit dem Session Timeout auch schon öfters passiert ist, hab ich mir angewöhnt, meinen Text immer wieder zu markieren und zwischenzuspeichern, bevor ich ne Vorschau mache bzw. auf absenden klicke.

Mach ich auch immer so. Außer dann, wenn ichs brauche, da vergess ichs dann immer :)

Eine Sache ist mir noch aufgefallen. Ich hab die Existenz von D109 nochmal gecheckt. D109 ist doch drin, R237 wurde ausgelötet, was bei Betrieb mit N-SB3 ja auch ok ist. Allerdings sieht mein Board oberhalb von R237 anders aus. Es gibt dort keine Stelle für eine D221. Auch C115-C117 sind etwas anders positioniert. Es scheint also noch eine weitere Rev. des Boards zu existieren, die in meinen vorliegenden Service Notes vom 20. Juni 1979 nicht zu finden ist.

D109 noch drin und R237 draußen? Das ist Umbau auf N-SB3 aber den Rest der Service Notes nicht durchgeführt. Schau mal auf die ICs, da gibts nen Datecode, z.b. sowas wie 7840, das wäre 1978, Woche 40. Schau mehrere ICs an, um ein einigermaßen plausibles Ergebnis zu bekommen. So kannst Du in etwa das Baujahr Deiner Kiste bestimmen.

D109 muß auf jeden Fall raus. Und wenn Dein Board von den SN abweicht, gleiche das Verfolgen von Leiterbahnen mit dem Schaltplan ab, um sicher zu gehen. Man findet sich in dem Stück Akkuladeschaltung auf die Art ganz gut zurecht. Ansonsten Erfolgskontrolle: RAMs raus nehmen (GANZ WICHTIG!), Akku abklemmen, Kiste einschalten, Spannung an Pin 22 von einem RAM-Sockel messen. Wenn >5V, D109 noch anwesend.
 
D109 noch drin und R237 draußen? Das ist Umbau auf N-SB3 aber den Rest der Service Notes nicht durchgeführt.
Wieso, was meinst Du? Für meine CR78 ("SerNr. 872900 and higher") käme ja die Prozedur S.17a rechte Spalte in Frage:

1. D109 kann in dem Fall drin bleiben, schützen die RAMs sogar noch
2. D221 u. R237 müssen raus.

Ich hab mir nur Sorgen gemacht, dass ich keine D221 finde. Hab nun aber gesehen, dass mein Board ein 052-438 D ist. Das neuere Board in den Notes ist nur ein 438 B. Ich nehme daher an, dass Roland in meiner Revision diesbezüglich schon alles richtig gemacht hat und D221 direkt weggelassen wurde.


Schau mal auf die ICs, da gibts nen Datecode, z.b. sowas wie 7840, das wäre 1978, Woche 40. Schau mehrere ICs an, um ein einigermaßen plausibles Ergebnis zu bekommen. So kannst Du in etwa das Baujahr Deiner Kiste bestimmen.
Die meisten ICs ham was um 8025.
 
osc schrieb:
Wieso, was meinst Du? Für meine CR78 ("SerNr. 872900 and higher") käme ja die Prozedur S.17a rechte Spalte in Frage:

1. D109 kann in dem Fall drin bleiben, schützen die RAMs sogar noch
2. D221 u. R237 müssen raus.

Steht in der Tat so da. Bezieht sich aber beides aufs GL-9, dann ist irgendwas nicht plausibel. D109 ohne Akku wird für die RAMs gefährlich, wenn oben an R161 ne Spannung >5V liegt. Davon geht man nach der linken Spalte aus. Beim gleichen Board kann sich das aber nicht plötzlich mit nem anderen Akku ändern. Außer, da fehlts wieder im Detail irgendwoanders.

Miß doch mal bei anwesendem Akku die Spannungen an R161, um sicher zu gehen. Wenn da an einem Ende mehr als 5V anliegen, raus mit D109!

Ich geh da immer nach der linken Spalte auf Nummer sicher, zumal D109 laut Schaltplan nicht wirklich Sinn macht (eventuell Begrenzung der Ladechlusspannung auf etwa 5.6V, was aber für nen N-SB3 auch zu viel wäre). Und die Form des Pfeils oben an R161 verweist auf +15V (siehe Netzteil im Schaltplan vom Voice-Board). Ich hatte bisher aber auch erst ein Board (GL-9), wo D109 bestückt war.

Ich hab mir nur Sorgen gemacht, dass ich keine D221 finde. Hab nun aber gesehen, dass mein Board ein 052-438 D ist. Das neuere Board in den Notes ist nur ein 438 B. Ich nehme daher an, dass Roland in meiner Revision diesbezüglich schon alles richtig gemacht hat und D221 direkt weggelassen wurde.

Vermutlich, weil die Kiste schon ab Werk ne N-SB3 drin hatte. Ich hab auch noch kein GL-9B mit dem 4-Zellen-Akku gesehen.

Die meisten ICs ham was um 8025.

Also Mitte 1980.
 
osc schrieb:
Hab' da an beiden Enden 4,94 V. Passt das so?

Jep. So kann nix schief gehen und es gibt keinen Weg, über den die RAMs mehr als 5V bekommen könnten.

Jo und somit gebaut nach Redaktionsschluss der mir vorliegenden Service Notes. Gut zu wissen!

Dann haben die da wohl noch was geändert. Mal beim nächsten GL-9B drauf achten, wo R161 wirklich dran hängt. Entweder haben die das nach den SN geändert, weil sie nur noch den N-SB3 verbaut haben oder die SN sind nicht ganz korrekt. Wäre jetzt auch nicht das erste Mal, daß Serviceunterlagen Fehler haben. Ich hab leider vergessen, bei welchem Gerät das Thema Asiaten und das R auf die Spitze getrieben wurde und im Schaltplan begriffe wie "Frip Frop" und "Franger" auftauchten :)
 
MiK schrieb:
Ich hab leider vergessen, bei welchem Gerät das Thema Asiaten und das R auf die Spitze getrieben wurde und im Schaltplan begriffe wie "Frip Frop" und "Franger" auftauchten :)
:D Geil. Die N-SB3 ist laut Schaltplan ja auch eine "Battely".
 
Yes!! Sie tut wieder!!

Habe Die Latches IC112-115 ausgetauscht und alles läuft wieder normal. LED tut wieder, "Störbongos" weg. Genial!!

Das einzige über was ich jetz noch meckern könnte ist, dass sie recht leise ist. Verglichen mit meiner TR-808 ist sie in etwa 20 dB leiser (am Hi Output). Is das normal bei der CR-78?
 
osc schrieb:
Yes!! Sie tut wieder!!

Habe Die Latches IC112-115 ausgetauscht und alles läuft wieder normal. LED tut wieder, "Störbongos" weg. Genial!!

Congrats!

Das einzige über was ich jetz noch meckern könnte ist, dass sie recht leise ist. Verglichen mit meiner TR-808 ist sie in etwa 20 dB leiser (am Hi Output). Is das normal bei der CR-78?

Versuch mal den Lo-Output. Das Lo/Hi bezieht sich auf die Impedanz des Amps. Bei Hi kommt also schwaches Signal für nen Gitarrenamp raus, bei Lo eher was für nen Mixer. Wenn das nicht reicht, stimmt vielleicht was mit der Fade-Mimik nicht. Aber prüf erstmal, ob der Lo-Out Dir hilft.
 
Jo Fade In und Out geht. Short - long haben auch ne unterschiedliche Dauer. Könnte es vielleicht auch irgendwo ein Kurzschluss gegen Masse sein?
 


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