Roland JD800 / 990

retrosound schrieb:
Der JD-990 klang in meinen Ohren bei identischen Soundprogrammen immer etwas ungeschliffener und rauher als der JD-800. Mir lag einfach der 800`er Sound mehr. Ob jetzt meine Schweine-Ohren eine Referenz darstellen sei dahingestellt. Das ist nur mein subjektiver Eindruck.
Dürfte dann wohl auf leicht unterschiedliche Wandler zurückzuführen sein. IMO.
 
Jörg schrieb:
Ich las mal irgendwo, dass die JV-Reihe mit 32 kHz Samples arbeitet, der JD-800 aber mit 44,1 kHz. Kann das jemand bestätigen?

Das könnte sein, müsste man mal recherchieren, wofür ich aber zumindest bislang noch keinen begründeten Anlass gesehen habe.

Die Samples selber haben spezifische Vorzüge. Es sind klar erkennbar viele geloopte one-shots dabei und die gehen wie Cycle Waves über 88 Keys, das ist wirklich erstaunlich. Die Brillanz lässt niemals zu wünschen übrig, es sei denn, das Sample selber ist mittig, solche sind auch dabei.

Roland selbst beschreibt sein JD800 Konzept mit einem Zitat von Steven Spielberg, steht ganz vorne im Manual, und besser kann man es kaum sagen. JD800 Besitzer kennen es. Daraus folgt eine Designkonzeption, die beim Instrument derart schlüssig umgesetzt wurde, wie es auch bei Roland nicht so oft vorkommt. Da hat sich ein Ingenieur von denen seinen eigenen Traum verwirklicht, da bin ich mir sicher. Der Verzicht auf bestimmte Funktionen ist also Absicht und kommt dem Musiker zugute. Wie gut das funktioniert wissen begeisterte JD800 Besitzer sehr wohl. Das erklärt auch den Status als Dauerbrenner, der es noch nicht mal nötig hat mit großartigem Kultstatus in Szene gesetzt werden zu müssen.

Ein solcher Wurf gelingt auch jemandem wie Roland nicht jeden Tag. Interessant ist, das am Anfang die Schar der Begeisterten vergleichsweise gering war, vor allem wegen des Preises. Dass ein digitaler Synth mit eigentlich knapper Ausstattung es schafft, sich dermaßen musikalisch brauchbar bei hohem Spaßfaktor während der Bedienung der Features zu positionieren, ist bemerkenswert.
 
Moogulator schrieb:
nu, FXM hätte einen Knopf mehr bedeutet, wäre kein Schaden gewesen.. Strukturen: ok.. kann man streiten.

Ja sicher, das meine ich auch, und meine Wunschliste wäre noch länger, z.B. mehr PCM Cards und vor allem welche mit mehr ultrakomischen Waves drauf. Nur finden diese Diskussionen selbstverständlich bei der Entwicklung statt und mit Argumentation landen solche strittigen Positionen dann in der Tonne, die Liste der Wunschknöpfe war nämlich garantiert lang. Und manche davon schaffen es ins Parameterset. So läuft das halt. Insofern bin ich froh, nicht bei der Entwicklung dabei gewesen zu sein, das hat viele weitere Knöpfe und eine Menge teurer PCM Card Sets verhindert ;-)
 
Wenn der JD-880 nicht so groß wäre, dann hätte ich ihn mir schon längst zugelegt. Außerdem hat er den besten Pitch-Hebel aller Zeiten!!!
 
der kleine JD880 ist nicht grtoß, der JD800 ist groß, hat etwa andromeda-ausmaße..

ich kombiniere: in den 80ern waren die Wohnungen riesig, da hatten alle solche Größen, heute scheinen die Wohnungen alles winzig, da jetzt die gleichen Geräte zu groß sind, erklärt mir das einer?
 
kpr schrieb:
Moogulator schrieb:
der JD800 ist groß, hat etwa andromeda-ausmaße..

Die stehen hier Rücken an Rücken und meine Frau sagt, die zeigen sich gegenseitig ihre Buchsen ;-)

Ja sagt meine auch, zuviele Synthies dürfen es auch nicht sein DENN meine Frau sagt ich muß die auch sauber machen und dann komme ich nicht mehr zum Musik machen wiel ich die ganzen Synthies sauber machen muß.. Auch nen problem! :sad:

Frank
 
retrosound schrieb:
Der JD-990 klang in meinen Ohren bei identischen Soundprogrammen immer etwas ungeschliffener und rauher als der JD-800. Mir lag einfach der 800`er Sound mehr. Ob jetzt meine Schweine-Ohren eine Referenz darstellen sei dahingestellt. Das ist nur mein subjektiver Eindruck.
Ist was dran. Der 800 klingt etwas wärmer, der 990 etwas höhenbetonter.
Aber... :gay:
 
Moogulator schrieb:
der kleine JD880 ist nicht grtoß, der JD800 ist groß, hat etwa andromeda-ausmaße..
ich kombiniere: in den 80ern waren die Wohnungen riesig, da hatten alle solche Größen, heute scheinen die Wohnungen alles winzig, da jetzt die gleichen Geräte zu groß sind, erklärt mir das einer?

Tja, wie Meister Helge schon gesacht hat: "Ich habe mich vertan!"
Aber war scheinbar auch der Freud'sche Versprecher, mit dem Wunschdenken eine Mischung aus JD800 und JD990 könnte existieren. So mit 'ner 49er Klaviatur und Minifadern. :D
 
Jörg schrieb:
retrosound schrieb:
Der JD-990 klang in meinen Ohren bei identischen Soundprogrammen immer etwas ungeschliffener und rauher als der JD-800. Mir lag einfach der 800`er Sound mehr. Ob jetzt meine Schweine-Ohren eine Referenz darstellen sei dahingestellt. Das ist nur mein subjektiver Eindruck.
Ist was dran. Der 800 klingt etwas wärmer, der 990 etwas höhenbetonter.
Aber... :gay:

Das macht bestimmt das Aliasing ;-)
 
Ich glaube, ich habe hier eine ganz andere Einstellung zu dem Gerät bzw. Denkweise als die meisten.
Was mich hauptsächlich am JD 800 interessiert, ist der Real-Time Zugriff auf die einzelnen Parameter.
Und zwar nicht um einen Sound schneller zu programmieren, sondern um den Sound zu verändern während des Spielens.

Gruß,
Markus
 
Das ist viel Wert und macht eben ein Instrument auch aus.. theoretisch könnte man auch per Sysexcontroller dran.. aber das wird ein ziemlich großer sein.. ;-)
 
Es macht meiner Erfahrung mehr beim spielen der Sounds mehr Sinn mehrere Parameter gleichzeitig und gezielt veraendern zu koennen, als wie wild an den Knoepfchen zu drehen, wo man doch eh nur maximal mit zwei Haenden gleichzeitig schrauben kann.
Anderen Leuten beim Soundschrauben zuzuhoeren zu muessen entspricht zumindest nicht meiner Vorstellung von musikalischen Genuessen...
 
Markus Berzborn schrieb:
Ich glaube, ich habe hier eine ganz andere Einstellung zu dem Gerät bzw. Denkweise als die meisten.
Was mich hauptsächlich am JD 800 interessiert, ist der Real-Time Zugriff auf die einzelnen Parameter.
Und zwar nicht um einen Sound schneller zu programmieren, sondern um den Sound zu verändern während des Spielens.

Gruß,
Markus

Das ist beim JD-800 zwar schön, man hat aber trotzdem leider nur ca. 1/5 (4 Tones + FX mitgerechnet) des Potenzials im direkten Zugriff :sad:
Die Effekt-Parameter lassen sich hierbei nur in alter "TX81Z-Bedienung" per Cursor durchfahren... dennoch einer meiner Lieblings-Synths ;-)
 
Summa schrieb:
Es macht meiner Erfahrung mehr beim spielen der Sounds mehr Sinn mehrere Parameter gleichzeitig und gezielt veraendern zu koennen, als wie wild an den Knoepfchen zu drehen,

Wer redet von wild?

Anderen Leuten beim Soundschrauben zuzuhoeren zu muessen entspricht zumindest nicht meiner Vorstellung von musikalischen Genuessen...

Ich mache keine Popmusik. Meine Musikvorstellung orientiert sich an den von Herbert Eimert und anderen definierten Grundkriterien des Klanges. Tonhöhe, Dauer, Lautstärke, Klangfarbe. Es besteht kein objektiver Grund, eine Melodie für wichtiger zu halten als eine Klangfarbenentwicklung. Eine Melodie ist eine Abfolge von Grundfrequenzen, eine Klangfarbenentwicklung eine Änderung von Obertonfrequenzen. Einer kontinuierlichen Filteröffnung würde beispielsweise auf melodischer Ebene etwa einem Glissando entsprechen.

Gruß,
Markus
 
Wie gesagt, "musikalischer" wird's meiner Erfahrung nach beim gut gemachten Parameter Morphing...

Herbert Eimert ist (was Synthese betrifft) imho durch aktuelle Psychoakustische Erkenntnisse schon wieder ueberholt...

Zumindest nach dem was ich hier lesen kann:

http://www.elektropolis.de/ssb_story_eimert.htm
 
Summa schrieb:
Herbert Eimert ist (was Synthese betrifft) imho durch aktuelle Psychoakustische Erkenntnisse schon wieder ueberholt...

Es geht nicht um seine Musik oder sonstigen Theorien, sondern rein um die von mir aufgeführten Grundcharakteristiken des Klangs. Die haben sich keinen Deut verändert - das ist ebenso Naturgesetz wie 2+2 = 4 ist.

Gruß,
Markus
 
Jörg schrieb:
retrosound schrieb:
Der JD-990 klang in meinen Ohren bei identischen Soundprogrammen immer etwas ungeschliffener und rauher als der JD-800. Mir lag einfach der 800`er Sound mehr. Ob jetzt meine Schweine-Ohren eine Referenz darstellen sei dahingestellt. Das ist nur mein subjektiver Eindruck.
Ist was dran. Der 800 klingt etwas wärmer, der 990 etwas höhenbetonter.
Aber... :gay:

Das meine ich. Es gibt Unterschiede (wenn auch nicht so gravierende) trotz identischer Samples im Klangcharakter zwischen den JV`s und den JD`s, selbst bei dem JD`s untereinander.
 
retrosound schrieb:
Jörg schrieb:
Das meine ich. Es gibt Unterschiede (wenn auch nicht so gravierende) trotz identischer Samples im Klangcharakter zwischen den JV`s und den JD`s, selbst bei dem JD`s untereinander.

Genau, wie eben die JV's auch selber untereinadern Unterschiedlich waren, ein JV1080 empfand ich nie so Glasklar im Sound wie ein JV2080, den fand ich immer sauberer, schöner, klarer im Klang als den kleinen Bruder mit Mini Display, auch die anderen abklatsch waren total Unterschiedlich im Klang wie MC505, D2 etc. waren alle nicht so gut, erst wieder der XV3080 war dem JV2080 ebenbürtig...!

Diese Diskussion hatten wir auch mal bei KVR, da kam dann der gute alte Herr Persing und hat dies auch bestätigt das es Unterschiede gab in den Wandlern...

Frank
 
Markus Berzborn schrieb:
Summa schrieb:
Herbert Eimert ist (was Synthese betrifft) imho durch aktuelle Psychoakustische Erkenntnisse schon wieder ueberholt...

Es geht nicht um seine Musik oder sonstigen Theorien, sondern rein um die von mir aufgeführten Grundcharakteristiken des Klangs. Die haben sich keinen Deut verändert - das ist ebenso Naturgesetz wie 2+2 = 4 ist.

Gruß,
Markus

Klar, die Physik hat sich seit Newton ja auch nicht veraendert ;-)
 
Hat sie auch nicht, wenn Du mit der Physik "die Realität" meinst.
Sie ist nur ein Stück weiter erkannt worden, wobei das meiste immer noch im Dunkeln bleibt.
Aber trotzdem ist nach wie vor 2+2 = 4, und ein Klang hat nach wie vor seine Frequenz, seine Dauer, seine Lautstärke und seine Farbe.

Gruß,
Markus
 
Markus Berzborn schrieb:
Ich glaube, ich habe hier eine ganz andere Einstellung zu dem Gerät bzw. Denkweise als die meisten.
Was mich hauptsächlich am JD 800 interessiert, ist der Real-Time Zugriff auf die einzelnen Parameter.
Und zwar nicht um einen Sound schneller zu programmieren, sondern um den Sound zu verändern während des Spielens.

Gruß,
Markus
Der JD-800 ist in erster Linie interessant durch den direkten Zugriff, was denn sonst? Von den Syntheseparametern her ist das doch wohl eher ein Langweiler. Wenn es um die Freiheit der Klanggestaltung geht, dann verspeist mein SY77 den JD-800 zum Frühstück.
Sicher, der JD-800 Sound ist schon toll, aber wenn man ehrlich ist: dafür müsste man sich nicht das Riesenschiff hinstellen, da würde es ein anderes Rompler-Modul von Roland auch tun.

Bei Eingriffen während des Spielens muss man übrigens imho ziemlich sensibel vorgehen, da ansonsten das überdeutliche Stepping der Parameter ziemlich nerven kann.
 
Jörg schrieb:
Sicher, der JD-800 Sound ist schon toll, aber wenn man ehrlich ist: dafür müsste man sich nicht das Riesenschiff hinstellen, da würde es ein anderes Rompler-Modul von Roland auch tun.

Genau, nur der Sound kann es nicht sein, sehe ich auch so - obwohl hier, wohl zu Recht, gesagt wurde, dass sich da einzelnen Modelle in gewissen Tendenzen unterscheiden.

Bei Eingriffen während des Spielens muss man übrigens imho ziemlich sensibel vorgehen, da ansonsten das überdeutliche Stepping der Parameter ziemlich nerven kann.

Auch das unterschreibe ich mal. Richtig "analog" ist das alles nicht. ;-)

Allerdings muss ich sagen, dass ich den JD800 soundtechnisch keineswegs ausgeschöpft habe, ich stoße da immer noch auf Neues und Interessantes. Also SO begrenzt sind die Möglichkeiten nicht.
Ich arbeite z.B. viel mit gezielter und fein dosierter Verstimmung.

Gruß,
Markus
 
Markus Berzborn schrieb:
Hat sie auch nicht, wenn Du mit der Physik "die Realität" meinst.

Nach der newtonschen Physik muesste unser Sonnensystem mit dem Lauf der Planeten um die Sonne komplett anders aussehen...

Aber trotzdem ist nach wie vor 2+2 = 4, und ein Klang hat nach wie vor seine Frequenz, seine Dauer, seine Lautstärke und seine Farbe.

Genau hier liegt das Problem, Herr Eimert geht davon aus dass unser Ohr wie ein Oszilloskop funktioniert, macht es aber nicht. Es sind ganz andere Parameter die den Menschen einen Klang erkennen lassen. Das ungeuebte Ohr kann nicht mehr als 2000 Klangfarben voneinander unterscheiden, das erkennen von Instrumenten/Sprache etc. laeuft von daher vornehmlich ueber Formanten und (noch wichtiger) deren Bewegung ab. Das eigentliche Spektrum koennte man von seiner Bedeutung eher mit so einer art Textur vergleichen.
 
Selbstverständlich gehören zu einem Klang auch Hüllkurven. Das Phänomen der Dauer beschränkt sich nicht nur auf den Grundton.

Gruß,
Markus
 
ich bewerte das nicht so, am JD800 kann man durchaus mal hier mal da hingreifen und eine richtig lange Ambientfilmmusik"nummer" basteln.. und da greife ich oft eher mind 3-6 PArameter an, meist mehr und unterschiedliche.. feinfühlich und eher wie das so gemacht wird bei Instrumenten..

Denke das "ich" kann man durch "einige Leute" ersetzen..

Wer die Regler nutzt, bekommt einen sehr organischen lebendigen Klang hin..
 
Markus Berzborn schrieb:
Selbstverständlich gehören zu einem Klang auch Hüllkurven. Das Phänomen der Dauer beschränkt sich nicht nur auf den Grundton.

Gruß,
Markus


Nur kann man auf diese Weise die Formanten nicht bewegen, das erreicht man nicht durch umschischten von Samples, denn bei Samples verschieben die sich mit der Tonhoehe, in der Natur nicht...
Ausserdem reichen 4 Partials nicht um aus den Ein-/Ausfaden sowas wie eine Bewegung zu erzeugen...
 
Selbstverständlich kannst Du mit einem JD 800 keine gezielten Obertonstrukturen aufbauen und kontrollieren, hat aber auch keiner hier behauptet. Das geht nur mit komplexer additiver Synthese.
Ich glaube, wir reden gerade etwas aneinander vorbei.

Gruß,
Markus
 
Solange der komplexe additive Synth mit eine Formant-Filter ausgestattet ist, kommt das hin ;-) Ansonsten verschieben sich auch additiv erzeugte Formanten (ich glaub ich werd mich nie an die Schreibweise gewoehnen) mit der Tonhoehe, aehnlich wie man das von Samplern kennt...

Mit der prefiltered Ringmod des JD990 oder JV/XV/Fantom kann man uebrigens auch relativ gezielt div. Formantspielereien erzeugen...

Ich glaube, wir reden gerade etwas aneinander vorbei.

Naja, du hast mit dem guten Herrn Eimert angefangen ;-)

Aber es macht auch beim Sample-Player Sinn, wenn man mehrere Parameter gleichzeitig manipuliert, die Veraenderung einzelner Parameter kann das Ohr noch recht gut nachvollziehen, sobald sich mehrere Parameter (z.B. Filter- und Oszillator-Balance) gleichzeitig veraendern, wirkt es fuer das Ohr wie aus einem Guss...
 


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