Rompler für Mellotron Sounds

Danke für die umfangreiche Info. Da habe ich erstmal einiges zu recherchieren. Aus Platzgründen soll es wohl vorzugsweise eine Rackgerät sein. Ein S950 ist als einziger Sampler vorhanden. Aber ich nehme an, die Mello Zone Samples passen da nicht rein.

Ich würde es mit dem S950 und den kostenlosen Samples probieren. Du hast im Sampler mehrere Frequenzoptionen, um den Speicherplatz ökonomisch zu nutzen, unter Berücksichtigung des Frequenzganges der Mellotron Samples. Der ist nämlich wg. Tape damals ziemlich eingeschränkt, was dein Vorteil ist! Und so schindest du bist zu 63 Sekunden Samplingzeit raus. Auch Profis arbeiten so und nehmen halt für ein Multisample des ohnehin geringen Tastaturbereiches eines Mellotrons zum Beispiel nur 10 Einzelsamples, die gut zusammenpassen. Bei einer Länge von sagen wir 4 Sekunden pro Sample lässt sich das im Akai auch halbwegs ordentlich loopen, und fertig ist die Sache.

Die Mellozone ist dann im zweiten Schritt, nachdem das alles erfolgreich war, ebenfalls eine gute Idee. Und zwar die Audio Version, die gibts nämlich auch.
 
'Habe den Hype um Mellotron (in der heutigen Zeit wohlgemerkt) nie verstanden.
Für die Einen ist es ja ein dickes Plus: Wenn Du das Mellotron (oder eben gute Samples
davon hast), dann ist das schon mal die halbe Miete, wenn Du wie Berliner Schule a la
TD oder KS klingen willst.

Das Teil ist einfach „vorbelastet“, was den eigentlichen Klängen natürlich keinen Abbruch tut.

Das wurde mir deutlich bewußt, als ich mit dem „neumodischen“ C15 als Hauptinstrument
und Mellotronsounds als Farbtupfer arbeitete: man kann in ein Muster geraten, ein schubladenhaftes
Arbeiten (vielleicht will man das so. Ich nicht).

„Spin Up“ * war ein Experiment wert; evtl. der Beweis, daß sich eine alte Kröte auch mit einem
jungen Frosch paaren kann *quark*

*

Ansehen: https://www.youtube.com/watch?v=xpYG7NV6NCg&feature=youtu.be
 
Die Clavia Library würde mir schon gefallen. Schade, dass Sie anscheinend mit keiner Rack Version kompatibel ist. Die Idee mit dem S950 finde ich auch sympathisch. Mit 2.25 MB und verringerter Samplingrate müsste ja schon ein bisschen was gehen ;-) Das M400 umfasst ja 3 Oktaven, wenn ich mich nicht irre. Von welchen Frequenzen - z.B. für Flöten Sounds - sprechen wir da?

Roland, E-MU und den Rest muss ich mir erst in Ruhe ansehen.
 
Bei einer Querflöte ist mit etwa 2,8 kHz Schluss (höchster Ton). Woraus sich eine Sampling Frequenz von 6 kHz ergibt, um die Querflöte komplett einzufangen.
 
[...] wenn Du wie Berliner Schule a la TD oder KS klingen willst. Das Teil ist einfach „vorbelastet“, was den eigentlichen Klängen natürlich keinen Abbruch tut. [...]

Komisch, daß aber auch immer wieder auf dieses Genre eingedroschen wird, wenn es um Mellotron-Klangfarben geht.

Wie schrieb Albrecht Piltz seinerzeit in der Keyboards, als er eine Barclay James Harvest Retrospektive rezensierte? "Das Mellotron auf dem Gipfel seiner Schreckensherrschaft" -- Prog-Rock ist da genauso vorbelastet, aber was weiß ich schon.

Stephen
 
Prog-Rock ist da genauso vorbelastet

So ist es, und Andys legendäre Mello Website listet ja allein bei Buchstabe A schon eine lange Liste an Alben. http://www.planetmellotron.com/albumsa.htm

Weiß jemand, ob es auch deutsche Schlagerproduktionen mit Mellotron gibt? Die hatten seinerzeit immerhin mit am meisten Geld und oft die teuersten Sachen eingekauft und auch verwendet. Costa Cordalis, Freddy Breck und Tony Marshall anyone? :)
 
So ist es, und Andys legendäre Mello Website listet ja allein bei Buchstabe A schon eine lange Liste an Alben. http://www.planetmellotron.com/albumsa.htm

Weiß jemand, ob es auch deutsche Schlagerproduktionen mit Mellotron gibt? Die hatten seinerzeit immerhin mit am meisten Geld und oft die teuersten Sachen eingekauft und auch verwendet. Costa Cordalis, Freddy Breck und Tony Marshall anyone? :)

(Ost-)Deutscher Schlager (wenn man so gehässig sein will) verwendete öfter Mal Mellotron, so z. B. Karat auf "Albatros" und "Das Narrenschiff".

Stephen
 
Komisch, daß aber auch immer wieder auf dieses Genre eingedroschen wird, wenn es um Mellotron-Klangfarben geht.
Quatsch. Von "eindreschen" kann nicht die Rede sein.
"Das Teil ist einfach „vorbelastet“, was den eigentlichen Klängen natürlich keinen Abbruch tut".

Setze ja selbst Mellotron(clones) ein.
 
Na klar, geht ja mit einigen Probesamples ratzfatz. Lass mal wissen, ob das was wurde.
 
Da kenne ich mich echt zu wenig aus. Lt. Abbildung 5 haben Querflöten Obertöne bis etwa 12kHz:

https://www.digital-audio-systems.com/technischer-hintergrund/sinn-und-unsinn-von-hohen-sampleraten/

Wie man das auf Mellotron Flötenklänge - auch in Hinblick auf das verwendete Bandmaterial - umlegen kann, weiß ich leider nicht.

@Klaus P Rausch

Ich melde mich dann wieder, sobald ich etwas Zeit finde.

Willst Du 'ne Flöte samplen oder ein Mellotron?

Ein Mellotron klingt nicht wie eine Flöte, sondern wie ein Mellotron -- da geht jenseits der 10 kHz nicht mehr viel, und wenn, dann ist man froh, daß man die Tone Control am Tron hat.

Mit niedriger Bandbreite und niedriger Auflösung liegt man genau richtig, wenn man ein Tron samplen will.

Stephen
 
Es schadet ja nicht, die beste Samplefrequenz zu suchen, damit auch Obertöne einfangen werden. Allerdings ist das eine andere Baustelle, denn bei Mellotron Sounds sind ja gerade die Details der technischen Schwächen seinerzeit von besonderer Bedeutung. Also Gleichlaufschwankungen, brutale Nebengeräusche bei den einzelnen Samples, mal so einen Attack und mal so einen je nach Taste. All sowas halt. Die Tapes selber hatten durchaus einen verträglichen Frequenzbereich, eine exakte Angabe habe ich bislang jedoch noch nicht gefunden. Vielleicht weiß das ein Kollege wie @ppg360 . EDIT: Hat in der gleichen Sekunde in der ichs gedacht habe schon gepostet. Der Beweis für Telepathie ist damit erbracht :)

Bei Nicht-Mellotronsounds spielen feinste Details wie White Noise beim Anblasen etwa selbstverständich eine Rolle, mehr noch beim Überblasen.
 
[...] brutale Nebengeräusche bei den einzelnen Samples, mal so einen Attack und mal so einen je nach Taste. All sowas halt. [...]

Ja, und gerade das würde ich *nicht* mitsamplen, denn das ist genau das, was a) dem Mellotron seinen schlechten Ruf eingebracht hat, denn genau das hat b) das Mellotron in der Regel unspielbar gemacht. Ich kenne Leute, die sich genau wegen dieser -- ähem -- Charakterstärken besondere Spieltechniken angeeignet haben, weil sie wissen, daß bei diesem Bandsatz das F in der zweiten Oktave nicht geht, also spielt man dann immer das F in der dritten -- oder löst den Akkord ganz komisch auf, damit das F überhaupt nicht drin vorkommt.

Beim Mellotron will man nicht die volle Bandbreite -- Rauschen, Zerren und Brummen sorgen für Schmutz, der klanglich im Mellotron immer schön maskiert wurde. Zieht man den Vorhang beiseite, ist der Anblick ein nicht ganz so toller.

Sonntagmorgen im Puff, Kehraus nach der Stoßzeit.

Stephen
 
Zuletzt bearbeitet:
Da kenne ich mich echt zu wenig aus. Lt. Abbildung 5 haben Querflöten Obertöne bis etwa 12kHz:

https://www.digital-audio-systems.com/technischer-hintergrund/sinn-und-unsinn-von-hohen-sampleraten/

Wie man das auf Mellotron Flötenklänge - auch in Hinblick auf das verwendete Bandmaterial - umlegen kann, weiß ich leider nicht.

Wenn ich die Grafik richtig interpretiere, betrifft das nur die hohen Noten, je höher man so ein Instrument spielen kann, desto höher schieben sich natürlich auch die Obertöne. Es bedeutet aber nicht dass viele Obertöne vorhanden sind, grob geschätzt und ohne überblasen und den Geräuschanteil der Flöte kann man 'nen Flötensound mit 'ner Hand voll Harmonischen nachbauen.
Das mit der höher der Note der Klang immer weiter Richtung Grundton bzw. Sinus geht, dürfte aber nicht weiter stören. Die hohen Noten könnten bei 'nen alten Sampler aber unter Umständen zu "unerwünschten" extra Frequenzenabteilen führen.
 
.. für ne minimalanforderung könnte man auch das mal probieren..

mel9.jpg
 
.. für ne minimalanforderung könnte man auch das mal probieren..

Melo9 Pic

Eher nicht. Ich dachte das zuerst auch, bis ich es ausprobiert hatte. Es ist klar ein Gitarren-Effektgerät, und selbst da kommt man nur mit richtig Übung klar, denn die Spielweise muss drauf abgestimmt werden. Der oben gezeigte Videoclip ist sehr smart gemacht, und zeigt das auch korrekt mit Gitarre. Am Keyboard angeschlossen merkt man sofort, dass es überhaupt kein Sampleplayer ist und auch die Loops teils fürchterlich sind. Meine mit einer Strat eingespielten Sachen hört man hier https://www.amazona.de/test-electro-harmonix-mel9/

Was übrigens schade ist, denn so eine kleine billige Mellotronbox ist im Grunde eine hübsche Idee. Aber die EHXe haben wohl andere Pläne.
 
Die Samples alleine machen ja noch kein Mellotron aus.
Super finde ich beim Orignal wie auch bei Memotron, das man in Echtzeit einer Flöte ein bisserl Chor oder Streicher beimischen kann oder drei verschiedene Chöre stufenlos mischen kann. Mit einem normalen Sampler geht das eben nicht.
 
Die Samples alleine machen ja noch kein Mellotron aus.
Super finde ich beim Orignal wie auch bei Memotron, das man in Echtzeit einer Flöte ein bisserl Chor oder Streicher beimischen kann oder drei verschiedene Chöre stufenlos mischen kann. Mit einem normalen Sampler geht das eben nicht.

Wieso sollte das mit einem normalen Sampler nicht gehen?
Heutzutage bieten all diese Geräte Layer- oder Stack-Funktionen an, die Lautstärke der einzelnen Bestandteile kann wie beim Memotron über einen MIDI-Controller
gesteuert werden.
So klappt es dann mit der Mischung von A-B oder B-C wie beim Memotron.
 
Wieso sollte das mit einem normalen Sampler nicht gehen?
Heutzutage bieten all diese Geräte Layer- oder Stack-Funktionen an, die Lautstärke der einzelnen Bestandteile kann wie beim Memotron über einen MIDI-Controller
gesteuert werden.
So klappt es dann mit der Mischung von A-B oder B-C wie beim Memotron.
Intuitiv während des Spielens am Knopf zu drehen, das ist doch was völlig anderes.
Man kann ja direkt den Klang verändern und ich weiß nicht ob man das nach deiner Technik auch so hinbekommt.
Hab mein altes Memotron nur aus Platzgründen verkauft, würde es nur wegen der Mischfunktion als Desktop wieder kaufen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wieso sollte das mit einem normalen Sampler nicht gehen? [...]

Das war auch mein Gedanke -- schließlich hat man da genügend Zugriff auf Speicherplatz und gute Klänge, die in voller Länge (also acht Sekunden) geladen werden können. Mit der Mellozone-CDROM bzw. Audio-CD hat man einen guten Start, auch wenn das Mapping umständlich ist und es eine Weile dauert, bis alles so organisiert ist, daß man Klänge kombinieren kann.

Seinerzeit unerschwingliche Sampler kosten heute ein Taschengeld, lediglich das SCSI-Geraffel ist zu Anfang noch umständlich. Wenn dann aber erst alles auf Floppy-Simulatoren umgebaut worden ist und per Flash-Card funktioniert...

Stephen
 
Intuitiv während des Spielens am Knopf zu drehen, das ist doch was völlig anderes.
Man kann ja direkt den Klang verändern und ich weiß nicht ob man das nach deiner Technik auch so hinbekommt.
Hab mein altes Memotron nur aus Platzgründen verkauft, würde es nur wegen der Mischfunktion als Desktop wieder kaufen.

Das ist nicht meine Technik, das ist die Nutzung heutiger technischer Möglichkeiten.
Du musst doch nur beispielsweise das Mischen der Klänge auf das Mod-Wheel legen und die entsprechenden Parameter am Sampler einstellen.
Das ist nichts besonders Schlaues und entspricht der Arbeit mit dem Memotron.
Ich verwende Sampler und Memotron und habe das schon am Sampler <=> MIDI Controller Keyboard realisiert.
 
Das war auch mein Gedanke -- schließlich hat man da genügend Zugriff auf Speicherplatz und gute Klänge, die in voller Länge (also acht Sekunden) geladen werden können. Mit der Mellozone-CDROM bzw. Audio-CD hat man einen guten Start, auch wenn das Mapping umständlich ist und es eine Weile dauert, bis alles so organisiert ist, daß man Klänge kombinieren kann.

Seinerzeit unerschwingliche Sampler kosten heute ein Taschengeld, lediglich das SCSI-Geraffel ist zu Anfang noch umständlich. Wenn dann aber erst alles auf Floppy-Simulatoren umgebaut worden ist und per Flash-Card funktioniert...

Stephen

Die Arbeiten am Memotron bzw. an dessen Instrumenten war auch keine 5-Sekunden-Angelegenheit, das ist nur für den Endverbraucher so.
Da hatte sich der geschätzte Klaus Hoffmann-Hoock eine Menge Arbeit gemacht, damit es dem Memotron-Dreher ein Leichtes ist.
 


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