Selbständigkeit als Sounddesigner... nur wie ?

einige von euch machen das ja sicher schon, wie habt ihr angefangen ?

währe sehr dankbar für tips und erfahrungen aller art.


zb.

gibts was zu beachten an was man am anfang gerne übersieht ?

ist es nötig sich bei der gema anzumelden um samplepacks zu verkaufen ?

...etc.


vielen dank schonmal
 
Gema: Nein, die schützen keine Sounds. Urheberrecht ist geschützt in D. Jedes Land hat andere Regeln was wie geschützt ist.
Du musst eigentlich eher deine Hausaufgaben im Bereich "Selbständigkeit" drauf haben. Heute etwas schwieriger. Überhaupt ist die Gema ja für mechanische Vervielfältigung von Taten- und Datenträgern mit Musik ausgelegt.

Samplekram verkaufen ist auch nicht ganz einfach, es gibt ja heute große Anbieter. Vermutlich werden einige davon ja dann schon jetzt deine Kunden sein. Und eine Nase für Trends oder Nischen. Aber das ist ja ein Unterschied, weiss nicht was genau du erfragst davon, denn das besteht ja aus vielem .Aquise, Fähigkeiten, Netzwerk, Vermarktung und Aufmerksamkeits-Haifischbecken etc.
 
Moogulator schrieb:
Gema: Nein, die schützen keine Sounds.

...weiss nicht was genau du erfragst davon... Vermarktung und Aufmerksamkeits-Haifischbecken etc.

das mit der gema ist sehr gut...

ja, grob gesagt schon das mit vermarktung etc. seriöse, gut besuchte plattformen (geheimtips ?) usw. wo man leicht und unbürokratisch als one-man-show reinkommt.

bringt ja auch nix wenn der stuff dann auf zb. ebay rumdümpelt und alle 200 jahre mal einer was kauft.
 
Einige User hier wissen da bestimmt auch mehr. Wo man toll groß rauskommt weiss ich nicht. In jedem Falle sind viele Standbeine besser.
 
Finde es jetzt ein bißchen verwegen, so aus dem Nichts als Sounddesigner bestehen zu wollen - überlege, was Du noch an stärken hast, die eine gewisse Diversifiezierung bedeuten könnten!

Monokultur ist immer übel!
 
Ich gehe davon aus, dass man sowas nicht als einzige Geschäftsidee sieht und bereits ein Netzwerk hat. Sonst ist es faktisch aussichtslos und eher Träumerei. Aber es gibt ja gute Laberer und Connectoren. Wem das liegt und fachlich gut ist, der kann das schaffen. Wer von der SAE oder SfT glaubt, das das wie eine Bewerbung ginge, der wird natürlich scheitern. Auch, weil das eh sehr viele machen, teilweise Leute die schon ewig davon leben.

Niemand will Mauerer sein, alle wollen was mit Photoshop und Musik werden, aber da gibts keine Jobs, es sei denn man generiert die selbst. Die Zeit der Studios wird auch sicher etwas schwerer, da immer mehr sowas selbst machen können. Man braucht heute ja auch nicht mehr viel dafür, damit es auch klingt. Aber das wissen alle, die hier im Forum sind.
 
Schaltwercc schrieb:
gibts was zu beachten an was man am anfang gerne übersieht ?

Oft wird das Arbeitspensum übersehen, man muss in dem Job schon ganz gut was abliefern. Dafür ist es sinnvoll, sich eine gewisse Kondition anzueignen, um stundenlange Sessions durchzuhalten. Ganz gleich um welchen Teiljob es sich beim Sounddesign handelt, sowohl Quantität als auch Qualität müssen durchgehalten werden. Mit dieser Grundlage kann viel gehen, und zusätzlich braucht es eine längere Liste an Sekundärtugenden sowie Kontakte. Da man heutzutage immer an dem gemessen wird, was man als letztes Arbeitsresultat abgeliefert hat, muss man auch und gerade als Neueinsteiger was fix und fertig in der Schublade vorführbereit haben. Das gilt durchweg, also egal ob man der persönliche Sounddesigner für XYZ werden, als Mitarbeiter bei einer etablierten Company anheuern oder selber was auf die Beine stellen will. Nebenbei ein fingerfertiger Musiker zu sein ist kein Makel.


Schaltwercc schrieb:
ist es nötig sich bei der gema anzumelden um samplepacks zu verkaufen ?

Nein. GEMA Mitgliedschaft bezieht sich auf musikalische Werke, die bei Veröffentlichung anzumelden sind und Loops und Grooves etc. fallen da nicht darunter.
 
Das kann ich nicht nur dick unterstreichen, ich würde dem noch hinzufügen wollen, was für alle Freelancer gilt: Immer dran sein und gutes Netzwerk haben und immer wieder auch neue Ideen haben. Das macht zwar auch Spaß, aber man sollte sich nie wirklich "ausruhen". Ansonsten kann Klaus eh die besseren Tipps geben würde ich streng monoton vermuten. Danke übrigens fürs reinschauen, dachte dabei nämlich an dich.
 
Guter Thread. Genau die Frage habe ich mir auch mal gestellt und versucht ein "paar" Soundschnippsel herzustellen, quasi ne Noise-Library für mich privat um zu sehen was dahinter steckt. Ich muss sagen der Aufwand halbwegs was brauchbares herzustellen ist gemessen am Output enorm. Der Glaube binnen kürzester Zeit eine DVD befüllen zu können hat sich als zutiefst naiv erwiesen. Es mag natürlich auch an mangelnder Routine liegen aber selbst eine CD-Rom, das sind immerhin 700MB, mit unterschiedlichen Samples und womöglich noch Loops die kontextuell was können, zu generieren schafft ein gewaltiges Stück Arbeit.

Ich kann mir vorstellen Parameter beim Samples-Vernichten und rekonstruieren zu automatisieren und das ganze über eine gewissen Zeitraum laufen zu lassen, recorden,extrahieren und erneut vernichten um daraus brauchbares Material in größeren Mengen zu gewinnen .... das muss ich erst einmal probieren.


Gruß

Robert
 
erstmal danke für die antworten.

was das arbeitspensum angeht ists natürlich nicht ohne, ich merke halt das sich immer mehr material anhäuft. viel zuviel um es in eigenen produktionen zu benutzen

als einziges standbein finde ichs auch mehr als bedenklich, war eher als nebenverdienst gedacht. ist natürlich fraglich ob sichs das ganze lohnt, von wegen selbständigkeit etc.
 
coole sounds machen, den richtigen leuten vorspielen, und dann fragen die dich wieviel du
dafuer haben willst. so in etwa.

da du ja anscheinend "samplepacks" verkaufen moechtest, ist die zahl der "richtigen leute"
ja eher ueberschaubar, will sagen all die grossen und kleinen abieter die es so gibt.
oder vielleicht noch irgendeine nische an die jetzt gerade niemand denkt.

sounddesign fuer film/video/werbung/... waere dann noch eine weitere
moeglichkeit, meiner einschaetzung nach braucht man da aber noch mehr
vitamin-b zu agenturen etc. um da ins geschaeft zu kommen.

ansonsten kann man es natuerlich auch ganz selbst versuchen, wobei das als
(klein)-gewerbetreibender eher mehr papierkram dranhaengt denn als "freier".
und mit endkunden rumaergern kann auch nervig sein...

steuererklaerung wird etwas komplizierter, aber so schlimm ists nicht.
steuerberater des vertrauens fragen, oder entsprechenden vhs-kurs besuchen.

bis denn!
martin (der vor urzeiten mal presets gegen geld gebaut hat, und hin und wieder
auch mal von befreundeten marketingheinis dazu genoetigt wird irgendwelche
geraeusche zu machen...)
 
Mal nen praktischer Vorschlag: Man kann heute sehr einfach irgendwo ne Website oder so aufmachen oder einer Community angehören und dort ein Plätzen bekommen oder der Admin sorgt dafür, dass das irgendwo runterladbar ist. Wenn du reich werden willst und es auch so planst, ist das natürlich nicht DER Weg, aber Sound und Musiik misst man heute oft in GB oder TB. "In diesem Heft 4 GB Sounds 4 free". Das ist klar, dass mit dieser Gigantomanie nicht Schritt gehalten werden kann.

Es geht daher nicht um Massen, um das Aufbrauchen von Restmüllen, sondern oftmals um spezielle Ziele. Da würde es nicht immer nutzen, wenn noch etwas Käse im Kühlschrank ist. Das ist jetzt etwas "böse" gesprochen. Es kann aber auch sein, dass sie gut sortiert zu einem Konzept passen. Dann bringt die Sammlung "Edelkäse Vol II" das, was eine Suchmaschine fürs Netz ist. Sortiert und dokumentiert und dem Zweck angemessen.

Vielleicht ist so eine Käserei eine gute Idee. Aber erkenne die Sorte oder Richtung und mach aus deiner Passion DANN einen genauen Zielangriff. Heute reicht es lang nicht mehr "Ich hab Samples" zu rufen. Oft ist Produzent X oder Spezialanwender oder Firma XY da, braucht bestimmte Sachen und du lieferst. Das sind dann natürlich nicht 384787 GB sondern eine überschaubare Anzahl gut sortierter Klänge. Das kann man schaffen.

Vom wilden Samplekorb mit Industrial und EBM Loops bis zum Dubstep-Special aber auch mit dem gewissen Etwas kommt man schon weiter, aber eigentlich geht es heute noch mehr in Richtung "Customizing". Kommt bisschen drauf an was du hast. Gute Instumentalaufnahmen, Field REcording? Oder doch eher Synthsounds? Patches? Das ist nämlich auch ein Unterschied..

Wer ist die Zielgruppe? Wo sind die? Was würden die Zahlen? Was suchen die eigentlich genau?
Wenn du das weisst, kannst du das ja anbieten. Und idR braucht man erstmal keinerlei Anmeldung, GEwerbe oder sowas. Unten anfangen, wenn es erfolgREICH ist, kann man immernoch voll ins Business gehen ;-)
Es geht nix kaputt. Nur Hartzler dürfen idR fast nix. Glaube 157€ / mtl oder so dürfen sie. Das klammere ich also mal aus. Alle anderen dürfen genug und wenn du mtl 440€ überschreitest mit deinem GEWINN, kannst du immer noch was offizielles aufmachen. Also: Niemand muss ein Label sein, um Musik zu machen, niemand muss ein Konzern sein oder einen gründen, um ein kleines Bauchladending zu machen. Das Finanzamt fängt eh erst ab einer Summe X an zu zählen. Unter 6679€ (etwa) ist man eh steuerfrei und glaubmir: DU willst keine Buchführung, die du nicht brauchst machen!! Das nervt und kostet 2 Tage Arbeit. Also: Fang an und lass es wachsen und wenn es groß genug ist, kannst du damit immer noch anfangen, bis dahin bist du auch so im Thema, dass es dir nicht mehr so schwer fallen wird.
 
Ich schildere mal einen ganz unkonventionellen Weg - er entspricht weitgehend meinem Lebenslauf;-) Von daher klappt es schon mal auf diese Art und Weise. Aber ich glaube, dass ich bei weitem nicht der einzige bin, bei dem es von Details abgesehen irgendwie so funktioniert hat.

Schritt 1 war bei mir ein Job in einem Musikgeschäft in der Synthie Abteilung. Man lernt in diesem Job schnell viele Leute kennen, die Sounddesign suchen. Das kann so etwas profanes wie ein Top Fourty Keyboarder sein, der mit seinem Set nicht zufrieden ist, oder aber das örtliche Theater, die für ein Schauspiel eine bestimmte Klangpalette benötigen. Mehr als hilfreich ist natürlich, wenn Du in die ausgestellten Instrumente schon mal ein paar deiner Klänge unterbringst, die es in anderen Läden eben nicht gibt. Es ist meistens nicht sonderlich schwer, die Werkssounds zu toppen. Als positiven Nebeneffekt, lernst Du sehr viele verschiedene Geräte genauer kennen. Wenn Vertreter der Hersteller vorbeikommen, solltest Du diese Klangfarben gut vorstellen können. Ich konnte damals meinen Chef auf jeden Fall dazu bringen, beliebige Geräte mit nach Hause zu nehmen, um sie zu testen oder zu programmieren. Damit verschaffst Du Dir natürlich auch den Ruf, eine richtig guter Keyboard-Verkäufer zu sein, den man auch mal was fragen kann.
Diese ersten Jobs - meinetwegen bei einem Theater - werden noch nicht so wahnsinnig viel Geld einbringen - aber im Laden verdienst Du ja auch schon mal was.

Schritt 2
Stelle Soundbänke fertig, die der Laden zunächst exklusiv verkauft und verschenke die an die Vertreter mit der Bitte, diese an die Produktspezialisten weiterzureichen.

Schritt 3
Passierte bei mir recht schnell - plötzlich wirst Du unter Umständen schon angefragt, ob Du nicht mal eine Woche auf der Messe aushelfen kannst. Bei mir war es damals zum Beispiel die Firma Roland. Das klappt natürlich nur, wenn Du durch Fachwissen, sicherem Umgang mit Kunden und guten englisch Kenntnissen ausgestattet bist. Aber das ist dann der erste Schritt, in das etwas grössere Business. Auf der Messe lernst Du nämlich wieder viel interessantere Leute kennen und Dir wird nach ein paar Jahren feststellen, dass unsere Branche doch recht klein ist und bekannte Gesichter in regelmässigen Abständen immer wieder woanders auftauchen - es aber so etwas wie einen harten Kern von unverbesserlichen Idealisten gibt, die niemals mehr etwas anderes machen werden, wie in der Musikbranche Geld zu verdienen.

Schritt 4
Mit den gesammelten Erkenntnissen in der Branche hast Du deutlichst mehr Chancen, einen festen und besser bezahlten Job in der MI Branche zu bekommen, als wenn Du versuchst diese Lehrjahre zu überspringen. Seh also zu, dass Du nach ein paar Jahren im Laden zu einer grösseren Firma kommst. Dein Sounddesign lässt Du dabei nie aus den Augen sondern bleibst mit dem Ohr am Markt und programmierst fleissig weiter. Mit dem soliden Standbein eines solchen Jobs hast Du eine wesentlich bessere Ausgangsposition für dein Endziel - dem freien Sounddesigner. Vor allem aber hast Du Dir auf diese Art und Weise ein Netzwerk von Kontakten aufgebaut. Wie Moogulator schon sagt - das ist am wichtigsten.

Bei mir sah das so aus:

Musikhaus Schönau, Giessen Musikalienhändler Ausbildung ->Leitung Synthie Abteilung.
Synthax Aussendienst für C-Lab Software (Vorläufer von Emagic), MIDItemp und EES
Quasimidi Aussendienst und später Produktspezialist
Radikal Technologies

diverse Jobs wie zum Beispiel Sounddesign fürs Stadttheater Giessen, Iduna Versicherung, Remix Aufträge, Sounddesign Korg MS2000, Access Virus, Waldorf Attack, Waldorf Blofeld (noch nicht veröffentlicht). Wenn man beim Sounddesign einmal Referenzen vorweisen kann, klappts natürlich später um so besser.

Wenn der Name dann da ist, kann man auch anfangen selbst Soundsets oder Samplesets anzubieten. Mein Sampleset für den Spectralis hat mir zum Beispiel ein gutes Zubrot eingebracht.

Also - meiner Meinung nach braucht man schon ein wenig Zeit, um richtig vorwärts zu kommen. Eine Begeisterung für etwas auch nach Jahren nicht zu verlieren ist eine Eigenschaft, die nicht jeder hat. So ein Sounddesign Arbeitstag kann auch schnell mal ein stundenlanges Sample-Loopen bedeuten. Jahrelange Erfahrung auf dem Gebiet ist ein wahnsinniger Vorteil. Beim Finden von Looppunkten kann man zum Beispiel unglaublich schnell vorwärts kommen, wenn man die Klänge vor dem Samplen schon so bearbeitet, dass sie leicht loopbar werden. Das sind alles Erfahrungswerte, die man eben über diesen langen Weg in Ruhe sammeln kann. Mit auch nur leicht knacksenden Loops oder Übergängen zwischen verschiedenen Samples eines Multisamples bist Du jedenfalls schnell nicht mehr gefragt. So was konnte man vor 20 Jahren abliefern. Heute sind sowohl Kunden als auch die Firmen sehr anspruchsvoll geworden. Früher war ein Sample an sich ja etwas tolles - da konnte man die Leute mit einem einzelnen HiFi Pfurz Klang noch richtig begeistern. Aber diese Zeiten sind lange vorbei. Heute zählt Qualität.
 
Eins stimmt vielleicht für alle: Einen Ausbildungsgang "Kreativer", "Soundesigner" Oder "Photoshopfuzzy" gibt es ja bis heute nicht. Diese verdammte "da rutscht man so rein"- Sache kann man leider nie wirklich erklären. Aber eins stimmt besonders: Es fällt nicht vom Himmel und niemand sucht nach dir, aber es kann trotzdem kommen, weil du da bist wo es passt. Du tuest letzlich was du eh immer schon konntest und vielleicht lernst du dazu. Jörgs Story ist sozusagen eine von vielen möglichen, meine sieht noch anders aus, direkt vom Tellerwäscher und ITler zum Tellerwäscher.

Ich hab da mal nix vorbereitet. Aber irgendwie ist immer irgendwas, was man tun kann, selbstverständlich unterbezahlt und unter normalen Verhältnissen vollkommen schwachsinnig. Deshalb sollte man auch immer nach Trends und Prognosen gehen. Nee, mal im Ernst: Tu es, aber warte nicht drauf bis "nach der Ausbildung" oder sowas, es beginnt JETZT, sofort. Und das habe ich auch nie begriffen, deshalb bin ich immer noch nicht reich & berühmt, aber ich will damit eigentlich Mut machen: Auch Leute, die ansich nicht total überbegabt in der Hose sind, können was schaffen, selbst die die nicht gut in Anlabern sind. Darin bin ich vermutlich der König. Ich überlebe, ich würde sogar sagen, ich wohne schon. Und das ist doch auch toll. Meint: jammern muss man nicht, aber man muss sein Ding machen und du findest das auch. Wenn du engagiert bist und die Punkte hier und die dazwischen liest, hast du auch eine Chance.

Nur bitte eins: Musiker werden ist vorbei. Es ist eindeutig die Luft raus aus dem unteren Segment. Aber das willst du zum Glück nicht. Und wenn man das mal mit der Szene in New York oder so vergleicht: Da sind echt brilliante Künstler, die nicht genommen werden oder nicht irgendwo was machen, weil es welche gibt, die noch frecher sind und noch besser. Aber Frechness™ ist es natürlich auch nicht oder die berühmte schwere Kindheit, damit man nen coolen Lebenslauf hat.

Yo! Bronx und nun Stardesigner.
Mach deinen Weg,

My Way ...lalalalalaaa
 
@ elektro_lurch & moogulator:

schön dass ihr euch die zeit genommen und euch gedanken gemacht habt, wirklich nützliche tipps. das mit dem einstieg und kontakte knüpfen direkt über bewerbungen bei musikhäusern habe ich auch schon versucht, mangels einer kaufmännischen ausbildung jedoch erfolglos. denen kann man mit fachwissen und referenzen kommen wie man will, sobald der brief fehlt darf ich mir immer wieder von porschefahrenden mp3-dj firmeninhabern sagen lassen: wir haben uns leider gegen sie entschieden.

naja, mit viel optimismus würde ich sagen das ich natürlich volles verständnis dafür habe und mich auch gerne mal von dem keyborder einer bon-jovi cover band (mit kaufmännischer ausbildung) von den vorzügen einer workstation gegenüber analoger klangerzeugung überzeugen lassen würde mit der begründung: im mix hörts ja eh keiner und ausserdem klingen die piano und brass presets der workstation doch eh viel realistischer...

denke der zug ist abgefahren.

nun ja, schau ma mal, dann seh mas scho.
 
Schaltwercc schrieb:
@ elektro_lurch & moogulator:

schön dass ihr euch die zeit genommen und euch gedanken gemacht habt, wirklich nützliche tipps. das mit dem einstieg und kontakte knüpfen direkt über bewerbungen bei musikhäusern habe ich auch schon versucht, mangels einer kaufmännischen ausbildung jedoch erfolglos. denen kann man mit fachwissen und referenzen kommen wie man will, sobald der brief fehlt darf ich mir immer wieder von porschefahrenden mp3-dj firmeninhabern sagen lassen: wir haben uns leider gegen sie entschieden.

naja, mit viel optimismus würde ich sagen das ich natürlich volles verständnis dafür habe und mich auch gerne mal von dem keyborder einer bon-jovi cover band (mit kaufmännischer ausbildung) von den vorzügen einer workstation gegenüber analoger klangerzeugung überzeugen lassen würde mit der begründung: im mix hörts ja eh keiner und ausserdem klingen die piano und brass presets der workstation doch eh viel realistischer...

denke der zug ist abgefahren.

nun ja, schau ma mal, dann seh mas scho.

Als Verkäufer bist Du halt nunmal in erster Linie Verkäufer. Punkt. D.h. Kaufmann, Händler, Geschäftsmann. So ist das nun mal. Die Kompetenz bzgl. dessen was Du verkaufst kommt erst an zweiter Stelle. Siehst Du ja auch sogar bei Managern. Heute noch im Vorstand eines Autokonzerns, morgen schon Aufsichtsrat bei einem Gasunternehmen.
Als Kunde mag man das ja ganz toll finden, wenn einen der Verkäufer stundenlang zutexten kann. Als Musikhausinhaber könnte ich aber nichts mit Mitarbeitern anfangen, die eine Netto- nicht von der Bruttospanne unterscheiden können, keine vernünftige VK-Kalkulation machen und auch Lagerbestände nicht richtig kalkulieren können.
Ist halt so, die Zeiten wo man mal ebenso überall locker einen Job als Verkäufer bekommt sind vorbei, sorry.
 
Mr. Roboto schrieb:
1. Als Kunde mag man das ja ganz toll finden, wenn einen der Verkäufer stundenlang zutexten kann.


2. Als Musikhausinhaber könnte ich aber nichts mit Mitarbeitern anfangen, die eine Netto- nicht von der Bruttospanne unterscheiden können, keine vernünftige VK-Kalkulation machen und auch Lagerbestände nicht richtig kalkulieren können.
Ist halt so, die Zeiten wo man mal ebenso überall locker einen Job als Verkäufer bekommt sind vorbei, sorry.


zu 1. gerade in dieser branche finde ich es essenziell nicht nur zu verkaufen sondern dem käufer auch eine einführung bzw. problemlösungen bieten zu können. gerade bei komplexen und teuren geräten sollte man service erwarten können der über das drucken der rechnung hinausgeht. geht ja nicht um nen verkäuferjob bei lidl (bzw. um den verkauf von milch und käse etc.), und zufriedene kunden sind schliesslich treue kunden.

zu 2. irgendwo hast du schon recht, nur muss man auch beachten das hier gerade durch den einsatz von immer benutzerfreundlicher werdenden software der lernaufwand ungleich geringer ist und von jedem zu bewerkstelligen sein sollte der in den genuss einer ordentliche einweisung kommt und schonmal mit computern zutun hatte. wer brutto von netto nicht unterscheiden kann wird auch noch keinen lohnzettel in der hand gehabt und somit auch keine ausbildung als ...egal was haben. ok, zum lagerbestände prüfen sollte man ausserdem noch in der lage sein einen scanner zu halten.

sollte keineswegs respektlos oder abwertend gegenüber leuten mit kaufmännischer ausbildung gemeint sein. ich respektiere jeden der arbeitet dafür dass er heutzutage noch jeden tag aufsteht um sein eigenes geld zu verdienen statt für 200 euro weniger liegen zu bleiben, wobei ich es vielen dieser leute die liegenbleiben auch nicht verdenken kann, denn das ist die logische konsequenz auf zeitarbeit und niedriglöhne.

mir geht es explizit um diese branche und das abwägen und verteilen von kompetenzen.
 
Bleib dran, lass Dich häufig im Laden blicken, frag ggf. mal nach 'nem Aushilfsjob. Alles geht, man muss nur hartnäckig sein. Es sind schon mehr Freaks ohne kaufmännische Ausbildung da rein geschlüpft!
 
Das ist schon gut, wenn du dir deine "Nische" aussuchst und machst, was zu dir auch passt. Ein Teil davon wird quasi später deine "Handschrift".
 
Schaltwercc schrieb:
zu 1. gerade in dieser branche finde ich es essenziell nicht nur zu verkaufen sondern dem käufer auch eine einführung bzw. problemlösungen bieten zu können. gerade bei komplexen und teuren geräten sollte man service erwarten können der über das drucken der rechnung hinausgeht. geht ja nicht um nen verkäuferjob bei lidl (bzw. um den verkauf von milch und käse etc.), und zufriedene kunden sind schliesslich treue kunden.

zu 2. irgendwo hast du schon recht, nur muss man auch beachten das hier gerade durch den einsatz von immer benutzerfreundlicher werdenden software der lernaufwand ungleich geringer ist und von jedem zu bewerkstelligen sein sollte der in den genuss einer ordentliche einweisung kommt und schonmal mit computern zutun hatte. wer brutto von netto nicht unterscheiden kann wird auch noch keinen lohnzettel in der hand gehabt und somit auch keine ausbildung als ...egal was haben. ok, zum lagerbestände prüfen sollte man ausserdem noch in der lage sein einen scanner zu halten.

sollte keineswegs respektlos oder abwertend gegenüber leuten mit kaufmännischer ausbildung gemeint sein. ich respektiere jeden der arbeitet dafür dass er heutzutage noch jeden tag aufsteht um sein eigenes geld zu verdienen statt für 200 euro weniger liegen zu bleiben, wobei ich es vielen dieser leute die liegenbleiben auch nicht verdenken kann, denn das ist die logische konsequenz auf zeitarbeit und niedriglöhne.

mir geht es explizit um diese branche und das abwägen und verteilen von kompetenzen.


Die Musikinstrumentenbranche ist voll von Quereinsteigern, Multitalenten, Eigensinnigen, Disqualifizierten - und lebt gerade davon. Bis man da als Exot aufgefasst wird, muss also schon einiges kommen. Wovon man sich aber nicht täuscnen lassen sollte, denn auch klassisch konventionelle Berufsbilder müssen erfüllt werden. Oft tragen die Betreffenden das in der Öffentlichkeit nicht wie einen Bauchladen vor sich her, sondern es zeigt sich lediglich in der täglichen Arbeit. Natürlich gibt es eine Menge Leute, etwa Sounddesigner, die auch mal einen ordentlichen Beruf erlernt haben und dessen Kernkompetenzen sich ganz wunderbar auch in der Musikinstrumentenbranche verwerten lassen. Das heißt konkret: Ein Hinweis auf fehlende Qualifikationen solltest du genauer beleuchten, ganz gleich von wem er kam. Auch per Fernstudium lässt sich sowas erledigen.

Ebenso wesentlich ist der Aspekt der Rollenverteilung. Es kommt gar nicht mal selten vor, dass jemand, aus welchen Gründen auch immer, auf dem Chefsessel sitzt, aber seine Qualifikationen für den Außenstehenden nicht auf Anhieb erkennbar sind. Manchmal sind sie auch schlichtweg nicht vorhanden. Dennoch ist der Chefsessel vorhanden und die damit verbundenen Entscheiderfunktionen. Hier einen Rollentausch zu probieren geht nur mit jugendlicher Rebellion, also große Klappe an den Tag legen. Auf diese Weise kann man tatsächlich eine Chance bekommen, also den Job, und sich dann entsprechend beweisen müssen. Kann aber auch nach hinten losgehen und die Kappe rückwärts schickt dich nach Hause. Scheitern gehört also zum Alltag und muss Ansporn für den nächsten Anlauf sein.

Was die Konventionen betrifft, wirkt es gelegentlich wie auf den Kopf gestellt: Eigenwillige Klamotten ja, mangelnde Rechtschreibkenntnisse nein. Ulkige Stilistik beim Musikmachen ja, unpünktliches Erscheinen nein.
 
Ein Exot wäre doch einer, der Soundverkauf gelernt hat und mit 3.5 Jahr Ausbildung jetzt fest übernommen bei Opel arbeitet. Inkl Gewerkschafsmitgliedschaft und so. Wie früher. Die wenigsten von SfT und SAE sind wirklich nachher reif für die "Übernahme" bei der so großen Reichhaltigkeit von Soundgroßkonzernen. Nur so als Gag. ;-)
 


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