Sind lange Standby-zeiten bei Synthies "schädlich"?

Sven Blau

Sven Blau

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Hallo Kollegen,

heut mal wieder eine dumme Frage von mir:

Wie lange sollte so ein Synthesizer maximal auf Standby laufen? Kann das auf Dauer schädlich werden?

Insbesondere bei meinem noch recht neuen microBrute frage ich mich das. ich schalte die geräte alle gleichzeitig an und wenn ich dann mehrere Stunden Musik mache oder Material mische/bearbeite, bleiben halt alle Geräte immer an.

Gibts da zwischen digital und analog prinzipiell Unterschiede?

So über die Wochen hochgerechnet kommt da ja schon was an Zeit zusammen...

Danke für die Tipps. :adore:
 
Was man nicht braucht, sollte man konsequent ausschalten -- schon alleine, um Strom zu sparen und die eigenen Kosten geringer zu halten. Bei vielen externen Netzteilen, die permanent Strom ziehen, kann es durchaus mal vorkommen, daß durch Überhitzung Schaden entsteht -- im schlimmsten Falle wie bei einem früheren Arbeitgeber von mir, wo auch nach Dienstschluß die Computer/Drucker/Anrufbeantworter/Scanner/DSL-Router an einer Steckerleiste hingen, bis eines Abends nach Dienstschluß die Bude abfackelte wegen Kabelbrand.

Es heißt ja, daß bestimmte analoge Synthesiser dauerhaft angeschaltet bleiben sollten, damit sie weniger Probleme mit der Stimmstabilität haben (Yamaha CS80 oder Polymoog z. B.), was ich aber für Blödsinn halte. Das Risiko, daß Bauteile irgendwann einfach einen thermischen Tod sterben, ist einfach zu groß.

Stephen
 
Das halte ich genauso, ich schalte nur ein, was ich benötige: Mixer, Endstufe, selbst Hall vergesse ich oft, wenn ich einfach nur was ausprobieren möchte. Wenn Die Gitarre nicht benötigt wird, bleibt der (virtuelle) Amp aus, ebenso alle Synths, die gerade nicht benötigt werden.
So schalte ich über die Zeit Dinge dazu - oder auch nicht. Wo ich absehen kann, dass ich es nicht mehr benötige, schalte ich es direkt wieder aus.
Alle Dinge mit externem Netzteil hängen an schaltbaren Steckdosen. Diese Dinger werden auch bei Nichtbetrieb warm, also passiert irgendwas...
 
RAL5021 schrieb:
Wie lange sollte so ein Synthesizer maximal auf Standby laufen? Kann das auf Dauer schädlich werden?
Für den Synth ist das völlig egal (bzw ggf sogar marginal besser, weil keine so großen thermischen Unterschiede im Netzteil sind).
Für die Umwelt ist standby immer scheiße.
 
ppg360 schrieb:
Das Risiko, daß Bauteile irgendwann einfach einen thermischen Tod sterben, ist einfach zu groß
Nur so am Rande: Das Problem ist nicht die absolute Temperatur, sondern das mechanische Dehnen und Schrumpfen des Chip-Substrates, das bei Erwärmen und Abkühlen passiert. Aus diesem Aspekt heraus ist das "Anlassen" sehr wohl sinnvoll.
 
Ich habe mir einige "Gruppen" von Geräten gebaut und schalte nur die ein, die ich auch brauche. Dadurch reduziert sich auch die Wärme im Studio ;-)
Eigentlich ist laufen lassen nicht wirklich ein Problem - es ist nur so, dass es natürlich trotzdem Strom verbraucht. Der Minibrute ist allerdings nicht gerade ein Stromfresser - dh - da ist es sinnvoller über Computer und TFTs nachzudenken als über den doch eher kleinen Strom, der durch aktuelle Synths fließt. Relevant ist das nur bei älteren Analogen / Poly-Analogen der 80er, die oft schlechte Netzteile haben, da kann man durch ein gutes und passendes neues Netzteil locker 50% Wärme/Strom sparen und damit auch Bauteile länger erhalten. Damit meine ich wirklich eher die Klassiker, nicht so sehr Andromeda und Minibrute oder BS2.

Was nicht gut ist, ist ständig ein und aus zu schalten am Tag - aber alle diese Dinge kann man übertreiben. Defakto wird keiner seine Maschinen abschalten, weil Pinkelpause und wenn du weisst, dass du heute die Synths nicht brauchst sondern nur den Rechner, die Boxen und ggf. Outboard Kram ,dann häng doch einfach einen Schalter dran und mach die Synths nur an, wenn sie gebraucht werden. In der Summe ist das schon gut.
 
Ja so handhabe ich das ja schon. Mir gings nur grundsätzlich darum, zu wissen ob es gerade für analoge synthies schädlich sein kann, wenn sie 6-7h am stück an sind.
 
Ein Virus TI spinnt manchmal rum wenn er zulange im standby bleibt. Alle Stecker ziehen, kurz warten und alles geht wieder normal.
Soviele Synths mit richtigen Standby gibs doch gar nicht?
 
Matt-hias schrieb:
Ein Virus TI spinnt manchmal rum wenn er zulange im standby bleibt. Alle Stecker ziehen, kurz warten und alles geht wieder normal.
Soviele Synths mit richtigen Standby gibs doch gar nicht?

Ja, Standby ist etwas missverständlich... ich meinte damit eigentlich nur: Anschalten und angeschaltet lassen. Ne Art "Sleep-Modus" hab ich auch noch nie erlebt.
 
RAL5021 schrieb:
Ja so handhabe ich das ja schon. Mir gings nur grundsätzlich darum, zu wissen ob es gerade für analoge synthies schädlich sein kann, wenn sie 6-7h am stück an sind.

6-7 h ??

Ich hatte mal phasen da liefen die teile mal 3-4 tage durch.. :D

Ist doch gut für die durchblutung der bauteile.. :selfhammer:
 
Moogulator schrieb:
Was nicht gut ist, ist ständig ein und aus zu schalten am Tag - aber alle diese Dinge kann man übertreiben.
Soweit ich weiß, muß man bei Computern (viele moderne Synths (VA) sind ja auch Computer) ca. zwei Minuten Pause zwischen Aus- und wieder Einschalten machen. Also nicht "klick klick", wie ich es früher immer gemacht habe, bis dabei tatsächlich mal einer kaputtgegangen ist.
Wenn man das berücksichtigt, kann man sie durchaus mehrmals am Tag Ein- und Ausschalten.
Viele lassen PCs ja den ganzen Tag laufen. Das mag ich nicht. Offenbar wird sowas immer mehr erwartet, so muß (!) der DSL-Router z.B. von O2 (Modell 6431) immer laufen, solange man telefonisch erreichbar sein will, sog. NGN. Ich finde, das ist Mist, bei mir ist das auch noch nicht so, ich habe noch einen Splitter (der bei NGN nicht mehr geht). Zumindest müßte man diese Geräte dann darauf auslegen (Kühlung, usw.). Stattdessen wird herkömmliche Ware ausgeliefert und dann von dieser Dauerbetrieb erwartet. Das ärgert mich gerade ...
 
RAL5021 schrieb:
Hallo Kollegen,

heut mal wieder eine dumme Frage von mir:

Wie lange sollte so ein Synthesizer maximal auf Standby laufen? Kann das auf Dauer schädlich werden?

Nein, da passiert nichts aufregendes ausser das der Stromzähler auch läuft. Schau mal nach wieviel Energie die Kisten verbraten, das können mal 15 Watt sein aber auch 150W. Wenn ich mal längere Pausen mache schalte ich nur die Geräte aus, die auch mechanische Komponenten wie etwa Festplatten haben. Den Rechner lasse ich ohne Monitor weiterlaufen, der darf in meiner Abwesenheit irgendwelche Wartungsaufgaben erledigen oder sich ausruhen. Nur bei voraussehbar langen Pausen von 1 oder 2 Stunden schalte ich auch ihn komplett ab. (Ich habe in meiner Anlage 1 Hauptschalter und 3 "Nebenschalter", einen für Computer&Co, einen für das ganze Musikzeugs und einen dritten für SAT-Receiver und TV (den ich nur selten benutze)
 
Meine Sorge ist immer, dass, wenn ein Teil kaputtgeht, dies beim einschalten passiert. Deshalb lass ich lieber mal ne Kiste einen Tag laufen, als sie für ne Stunde zwischendurch abzuschalten...
 
mink99 schrieb:
Meine Sorge ist immer, dass, wenn ein Teil kaputtgeht, dies beim einschalten passiert. Deshalb lass ich lieber mal ne Kiste einen Tag laufen, als sie für ne Stunde zwischendurch abzuschalten...
So kannst Du wenigstens sicherstellen, daß das Teil während des Betriebs kaputtgeht, und nicht beim Einschalten. :supi: :lollo:
 
ja extrem schädlich sogar! :opa:

4740427_orig.jpg


:mrgreen:
 
PySeq schrieb:
mink99 schrieb:
Meine Sorge ist immer, dass, wenn ein Teil kaputtgeht, dies beim einschalten passiert. Deshalb lass ich lieber mal ne Kiste einen Tag laufen, als sie für ne Stunde zwischendurch abzuschalten...
So kannst Du wenigstens sicherstellen, daß das Teil während des Betriebs kaputtgeht, und nicht beim Einschalten. :supi: :lollo:

Nee, der einschaltstrom kann schon deutlich tödlicher wirken, zumindest bei pc's (und macs).
 
Elektrosmog ist schlecht für die Haare. Darum betreibe ich meine Synths nur mit Ökostrom vom örtlichen Windrad und zum Saubermachen benutze ich nur ökologisch abbaubare Putztücher auf Hanfbasis mit einem Tropfen Teebaumöl. :kiffa:
:mrgreen:
 
RetroSound schrieb:
Elektrosmog ist schlecht für die Haare. Darum betreibe ich meine Synths nur mit Ökostrom vom örtlichen Windrad und zum Saubermachen benutze ich nur ökologisch abbaubare Putztücher auf Hanfbasis mit einem Tropfen Teebaumöl. :kiffa:
:mrgreen:

Aber komm nachher nicht an und heule das Forum voll wenn Deine Anlage wechselweise vom Windstrom oder durch Strom aus Wasserkraft rauscht wie Sau.
 
Ich schalte Geräte nur ein, wenn ich sie auch benötige.
Wenn ich das Studio für eine Weile verlasse schalte ich die Geräte auch wieder aus, zumindest die "alten Kisten".
Mit Grauen erinnere ich mich an ein Ereignis:
Ich bin irgendwo in der Wohnung unterwegs und gehe zufällig an der Studiotür vorbei und blicke gedankenverloren in Richtung der Instrumente.
Dort stieg aus dem Polysix eine schmale Rauchfahne auf. :shock: Ein Elko im Netzteil hatte sich verabschiedet.

Wenn ich nicht im Studio bin wird auch der gesamte Gerätepark vom Netz genommen. Ich gebe zu, ich habe eine Netzüberspannungsphobie. :agent:
 
RAL5021 schrieb:
Gibts da zwischen digital und analog prinzipiell Unterschiede?


Du hast die Qual der Wahl, Digital ist im Prinzip anfälliger was Fehler angeht, früher oder später fangen die Dinger alle an zu Spinnen und wenn es nur die LED s sind die verrückt spielen, oder Parametersprünge, sich das Gerät selbständig macht usw.. Solche FEhler lassen sich dann meistens gar nicht so beheben. Analog hingegen ist von den Bauteilen her etwas, naja.. Tolleranter und man kann es leichter reparieren... Aber Störungen aus dem Netzstrom wirken sich im Gegensatz zu Digita sofort auf den Klang aus...

Digital ist es ja so das einen Stream mit bestimmten Zahlenwerten zwischen -1 und 1 der die Wellenform abbilden soll durch den Wandler in eine elektrische Spannung gewandelt wird, es kann also keine Netzstörung den Signalweg eines analogen OSC beeinflussen. Man muss es sich so vorstellen wie iene riesige Exceldatei mit ca 44k einträgen pro Sekunde mit Zahlenwerten, dessen Werte virtuell eine Wellenform darstellen und die über einen Alogorythmus auch in Echtzeit verändert werden kann...

Deswegen sage ich ja auch, warum heute noch Digtale Synth kaufen, wenn man auch Plugins benutzen kann. Und ob der klangliche UNterschied eines analogen Synth wirklich so viel Wert ist muss bei der Entscheidung des jeweiligen Anwenders liegen. Nicht zu vergessen, auch ein analoger Synth muss früher oder später digitalisiert werden und auch hier punktet z.B. der PlugiNgRABBER VON rENOISE
 
ich schalte, schon aus Kostengründen, nur die Geräte ein, mit denen ich dann an diesem Tag auch arbeiten werde, die bleiben dann auch so lange an, bis ich fertig bin.
Wenn ich Feierabend mache oder aus dem Haus gehe, wird das Studio immer komplett abgeschaltet, schon wegen der Brandgefahr.

Nutze ich eine olle Vintagekiste, dann versuche ich damit alles wegzuschaffen, was in den nächsten Tagen damit anliegt, teils auch völlig verschiedene Sachen.
Ältere Synthesizer sterben nicht durch lange standby Zeiten, sondern meist durch die kurzen Spannungsspitzen, die beim Einschalten entstehen.
Schuld daran sind oft alte Kondensatoren, die sich so langsam in ihre Bestandteile auflösen.
Bei neueren Geräten ist das schnurz.
 
Mal ne blöde Frage (MIDI-Anfänger ...): In einem komplexen Setup - Rechner, mehrere Hardware-Synthies, mehrere Controller, angeschlossen über MOTU Express 128, alles gesteuert mit Bitwig - kann man da so einfach Teile ein- / ausschalten? Bekommt da nicht das MIDI-Interface / die DAW Probleme beim Zuordnen/Erkennen von Geräten/Kanälen?

Servus,
Alex
 
Ich schalte die Geräte auch nur an, wenn ich sie benutze bzw. gleich damit aufnehme (+ Aufwärmzeit für Minimoog und Moog Voyager), lediglich mein Klavier (Digitalpiano) und der Modularsynth sind meist durchgehend an.
 
Nachdem ich mir die Antworten in diesem Thema durchgelesen habe ist mir das Stichwort "On Demand" in den Sinn gekommen :mrgreen:
 
mark schrieb:
Nachdem ich mir die Antworten in diesem Thema durchgelesen habe ist mir das Stichwort "On Demand" in den Sinn gekommen :mrgreen:


Hehe, super Geschäftsidee...

...man schafft sich ein paar Klassiker an und verkauft dann "Synthzeit"...der geneigte Kunde zahlt einen bestimmten Betrag, übermittelt gewünschtes Modell/Klangeinstellung und MIDI-Datei und erhält dann eine maßgefertigte Audiodatei. :D
 


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