Sisters of Mercy, 2023 live

Das ist, glaube ich, auch ein etwas anderes intellektuelles Niveau.

Was aber nicht zwingend bedeutet auch nach 40 Jahren noch eine gute Performance abzuliefern …


Peinlich finde ich das Eldritch es einfach nicht hinbekommt zu liefern. Er hat in Hamburg gewohnt, ebenso wie Rodney Orpheus der dort mit Girls under Glas zusammen arbeitet
( Gut ! ) , er hätte die Gelegenheit gehabt , wahrscheinlich hätte man in Hamburg 5x die Sisters neu organisieren können. Schlichte Unfähigkeit.

Absolut empfehlenswert sind übrigens die alten BBC John Peel Sessions der Sisters , es gibt 2 oder 3 auf YouTube , ungefiltert und direkt . Und die ( englische ) Live Doppel LP „ blessing in disguise „ aus den 80ern ist ebenfalls erstaunlich gut .
 
Was aber nicht zwingend bedeutet auch nach 40 Jahren noch eine gute Performance abzuliefern …
Ich glaube schon, dass Künstler ziemlich viel auf dem Kasten haben müssen, um in dem Beruf in Würde zu altern. Wer da nach 40 Jahren noch Konzerte spielt, die die Leute begeistern, ist in der Regel kein Dummkopf und hat sich künstlerisch im Laufe der Zeit auch weiterentwickelt.
 
Wenn man den Gig-Bericht liest muss man sich zwangsläufig die Frage stellen, was bei Andrew Eldritch nicht mehr rund läuft? Dass der Mann sehr schwierig ist, dass werden sicherlich 50 % von The Mission und Patricia Morrison bestätigen. Aber "Arbeitskollegen" sind das eine, Fans sind aber die Menschen, die dem guten Mann in die Lage versetzen die nächste Miete zu zahlen. Ist jemand krank und auf der Bühne klappt es nicht, dann ist man als Fan in dem Moment enttäuscht, mit der richtigen Kommunikation ist man aber milde gestimmt. Auch der SoM Fan singt morgens im Büro nicht immer "This Corrosion" mit Höchstleistung. Alles menschlich... aber das ist hier zutiefst unschön, was immer den Mann dazu veranlasst.
 
Gestern war der zweite Sisters-Termin in Münster. Ich (und auch alle, die mit denen ich gesprochen hatte) waren begeistert. Viele Kritikpunkte von den anderen Auftritten dieses Jahr konnte ich bei diesem Auftritt nicht ausmachen. Sisters fingen ein wenig schleppend an, an einer Gitarre hing es Anfangs ein wenig, Andrew war jetzt auch nicht super präsent. Aber mir kam es so vor, als hätten die sich nach ein paar Liedern warm gespielt. Da ging es bis zum Ende bergauf. Das hatte man auch an der Stimmung in der Halle gemerkt.
Die haben dann auch knapp anderthalb Stunden gespielt (gut ein paar Minuten muss man abziehen, zur Zugabe haben die sich recht lange bitten lassen) und ich sah kaum jemanden die Halle vor Ende verlassen.
Ich war auf jeden Fall bestens zufrieden. Und das lag nicht nur an den niedrigen Erwartungen 😉
 
Immerhin gut für die die da waren, mir wäre das echt zu wenig. Das ist Profi-Musiker, die dürfen sich nicht erst einspielen, das muss ab Lied 1 klappen. Technik ist was anders.. Warm kann ein Publikum erst werden, aber die Band muss direkt am Start sein.

Ich muss mich als Bäcker ja auch nicht warmbacken und die Verkäuferin erzählt dem Kunden, tut mir leid aber mein Bäcker hatte sich um 3 noch nicht warmgeknetet, er war noch nicht super präsent, fing schleppend an aber die Brötchen um 6 Uhr, die können sie essen...

@JanTenner , nicht persönlich nehmen aber Du hast mir gerade schöne Steilvorlagen gegeben.
 
@nox70 Da bin ich größtenteils bei dir, wobei es keine riesigen Verspieler gab. Und auf Vocal-Seite hing einiges am Mix. Das haben die dann auch gemeistert.
Ich wollte es nur los werden, da die Berichte zu deren anderen Konzerten dieses Jahr ja ganz andersklangen. Da waren ja einige Vollkatastrophen dabei, und der Rest war ja auch nicht der Bringer. Selbst beim ersten Münster-Konzert, was ja scheinbar eins der besseren war, müssen wohl ziemlich viele zur Hälfte gegangen sein.
 
Oh mei ja. Sisters.
Eine der überbewertesten Bands der 80er. Mit einem arroganten Volldeppen als "Sänger".
Schon wenn Temple of Love, Alice oder This Corrosion anklingt, bekomme ich offene Füsse.
 
Peinlich finde ich das Eldritch es einfach nicht hinbekommt zu liefern. Er hat in Hamburg gewohnt, ebenso wie Rodney Orpheus der dort mit Girls under Glas zusammen arbeitet
( Gut ! ) , er hätte die Gelegenheit gehabt , wahrscheinlich hätte man in Hamburg 5x die Sisters neu organisieren können. Schlichte Unfähigkeit.
Interessante Gedanken, aber 100 % richtig, zumal hier ja schon ein Status fast offene Türen bedeutet. Aber am Ende steht und fällt das mit einer Person.
 
Ich mag nur das erste Album und die erste Best Of. Mit Foodland gings schon bergab.
So sind die Geschmäcker verschieden, gerade die Floodland ist für mich der schwarze Monolith, 2 fast identisch aufgebaute LP Seiten, top produziert, eigentlich kein musikalischer Ausfall, und ein Album was m. E. fast alles von den ehemaligen Mitstreitern in den Schatten stellt. Aber aufs Konzert gehen oder ein Bier trinken würde ich zu 100 % mit The Mission.
 
So sind die Geschmäcker verschieden, gerade die Floodland ist für mich der schwarze Monolith, 2 fast identisch aufgebaute LP Seiten, top produziert, eigentlich kein musikalischer Ausfall, und ein Album was m. E. fast alles von den ehemaligen Mitstreitern in den Schatten stellt. Aber aufs Konzert gehen oder ein Bier trinken würde ich zu 100 % mit The Mission.
In der Tat. Bei The Mission war ich zwar nur ein einziges Mal, das war aber eine andere Welt als die Sisters live. Sind halt "richtige" Musiker. Wer es noch nicht kennt: "Salad Daze", die Autobiographie von Wayne Hussey, ist sehr unterhaltsam. Und auch sehr informativ, was Mr. Eldritch und die Sisters von 83 bis 85 anbelangt (aber nicht irgendwie bösartig oder nachtragend geschrieben... dafür ist Wayne auch zu lieb. Halt der Typ, mit dem man ein Bier trinkt. Oder eine Flasche Rotwein :) )
 
Oh mei ja. Sisters.
Eine der überbewertesten Bands der 80er. Mit einem arroganten Volldeppen als "Sänger".
Schon wenn Temple of Love, Alice oder This Corrosion anklingt, bekomme ich offene Füsse.
Arrogant mag sein, "Volldepp" halte ich für gewagt. Leonard Cohen hätte sich nicht von einem Idioten freiwillig interviewen lassen. Oder Bowie.
 
Oh mei ja. Sisters.
Eine der überbewertesten Bands der 80er. Mit einem arroganten Volldeppen als "Sänger".
Schon wenn Temple of Love, Alice oder This Corrosion anklingt, bekomme ich offene Füsse.
Liegt ja alles im Auge des Betrachters/Hörers und ist entsprechend subjektiv. This Corrosion, Dominion/MotherRussia und Lucretia My Reflection inkl. dazugehörige Videos habe ich damals als außergewöhnlich empfunden. Insofern zu der Zeit eher offener Mund. Zur Performance heute kann ich nichts sagen, mir es aber vorstellen, höre Floodland und andere aber immer noch gern. Offene Füße 🤷‍♂️
 
Immerhin gut für die die da waren, mir wäre das echt zu wenig. Das ist Profi-Musiker, die dürfen sich nicht erst einspielen, das muss ab Lied 1 klappen. Technik ist was anders.. Warm kann ein Publikum erst werden, aber die Band muss direkt am Start sein.

Ich muss mich als Bäcker ja auch nicht warmbacken und die Verkäuferin erzählt dem Kunden, tut mir leid aber mein Bäcker hatte sich um 3 noch nicht warmgeknetet, er war noch nicht super präsent, fing schleppend an aber die Brötchen um 6 Uhr, die können sie essen...

@JanTenner , nicht persönlich nehmen aber Du hast mir gerade schöne Steilvorlagen gegeben.
Ich muss dir widersprechen: Ich stand schon hunderte Male auf der Bühne. Ein Konzert ist immer ( bzw. sollte es sein) ein Austausch zwischen Musiker und Publikum. Da entstehen Spannungen und Energien. Manchmal geht es sofort und manchmal dauert es ein paar Songs bis der Funke überspringt. Das ist bei Fussballern genauso. Die sind Superprofis, aber die Stimmung im Stadion hat einen enormen Einfluss auf ihr Leistung.
Klar muss eine Band von Anfang an liefern, aber unterschätze nicht, wie wichtig die Reaktion des Publikums ist.

tr
 
Ich muss dir widersprechen: Ich stand schon hunderte Male auf der Bühne. Ein Konzert ist immer ( bzw. sollte es sein) ein Austausch zwischen Musiker und Publikum. Da entstehen Spannungen und Energien. Manchmal geht es sofort und manchmal dauert es ein paar Songs bis der Funke überspringt. Das ist bei Fussballern genauso. Die sind Superprofis, aber die Stimmung im Stadion hat einen enormen Einfluss auf ihr Leistung.
Klar muss eine Band von Anfang an liefern, aber unterschätze nicht, wie wichtig die Reaktion des Publikums ist.

tr

Mangels Erfahrung kann und will ich Dir vom Grundsatz überhaupt nicht widersprechen. Du hast Recht, Interaktion ist ein wichtiger Faktor.

Nun ist es allerdings so, dass ich eine Reihe von Gigs unterschiedlichster Bands, Stilrichtungen inkl. Vorbands besucht habe und mir ist dabei nie aufgefallen, dass eine Band nicht ab dem ersten Song am Start war.

Die SoM haben ja kaum neues Material, alles bekannt und ich würde „Temple of Love, This Corrosion, Lucretia„ nicht in die Zugabe packen. Aus meiner Sicht eine suboptimale Reihung der Songs. Da kann man besser „Marian“ und dann „Colours“ o. ä. als Rauswerfer spielen. Mal Temple of Love als Opener, gut performt… da ist das Publikum sofort im Gig.. Dr. Jeep ist zwar flott aber kein wirklicher Burner…. More wäre besser… Just my 5 cents…
 
Die sind und waren zwar nie die großen Helden meiner Jugend, waren aber immer ein schönes Kontrastprogramm zu meiner damaligen "Depeche Mode Sucht".

Heute wirkt das auf mich wie ein trauriger Abgesang auf eine coole Formation. Vielleicht sollte man es auch einfach bleiben lassen, bevor es peinlich wird.

(gilt auch irgendwie für die erwähnten DM)
 
Nun ist es allerdings so, dass ich eine Reihe von Gigs unterschiedlichster Bands, Stilrichtungen inkl. Vorbands besucht habe und mir ist dabei nie aufgefallen, dass eine Band nicht ab dem ersten Song am Start war.
Das habe ich auch und da muss ich zustimmen. Die Band/Künstler waren immer von Minute 1 "am Start", oft aber nicht das Personal am Mixer. Natürlich ist es ein Unterschied, ob man eine leere (Soundcheck) oder volle Halle hat, aber gute Leute kriegen das in max. einer Minute in den Griff. Schlechte (Berlin, Metropol, 01.05. 2023) brauchen dafür eine Stunde, und waren beim DJ davor scheinbar gar nicht anwesend, sonst hätten sie es schon da halbwegs hinbekommen.
 


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