Solid State Tonband-Effekt

da praktisch alle Kunden jeweils zwei T805 kauften, ist vielleicht eine 19" Rackversion mit zwei Kanälen schon in Vorbereitung (mit Betonung auf vielleicht, es gibt glaube ich noch keine Bestätigung vom Hersteller). Sinn würde es machen, da viele Leute kein 500er Rack haben.
 
Das alles wird nun durch einen Übertrager ersetzt, der mit ausgewähltem Material diese Hysterese annähert. Dies nennt der Autor Tape Element. Dazu wieder das analoge Vorher und Hinterher. Im Frequenzverlauf ist das Tape Element im oberen Bereich besser als Tape. Das wird mit einem Equalizer kalibriert.
Leider erfährt man nicht allzuviel darüber, wie so ein Tape Element Übertrager aufgebaut ist.
Hat er vielleicht seinen Übertrager so designed, daß er im Grunde so aufgebaut ist wie zwei Heads Stirn an Stirn und dazwischen ne dünne Eisenoxid Schicht mit ähnlichen Material Eigenschaften wie bei Tape?
Hast du ne Idee, wie sowas aussehen könnte?
 
das Patent ist angemeldet. Darum wird das wohl eine Weile ein Firmengeheimnis bleiben.

Es ist möglich, dass sich diese Erfindung als Goldgrube herausstellen könnte. Vergleichbar mit einem Kamerasensor mit hoher Dynamik. Solche Entwicklungen kosten Geld und Zeit, und der ROI kann sehr gross sein, also dass der selbe Sensor über 10 Jahre in den teuersten Cinemakameras verbaut ist. Was der Firma Riesengewinne einbringt (Beispiel Sony oder Arri).

Falls dieses Tape Element hält was es verspricht, könnte das in Zukunft in Mischpulte, Audio Interfaces, Gitarrenverstärker, Pedale, etc. verbaut werden, und die ganze Welt würde wieder mit "Tape" arbeiten. Das ist ein immenses Marktpotential, grösser als das Beispiel mit dem exklusiven Kamerasensor.

Aber das ist alles noch spekulativ. In einem Jahr werden wir mehr wissen.
 
Es wird in verschleiernden Worte erklärt:
For a transformer to behave like analog tape, one must fundamentally rethink transformer design.
We introduce Full Spectrum Magnetization (FSM), a patent pending magnetic framework which reimagines transformers and inductors at the deepest level.

Eben, patent pending.
 
Falls dieses Tape Element hält was es verspricht, könnte das in Zukunft in Mischpulte, Audio Interfaces, Gitarrenverstärker, Pedale, etc. verbaut werden, und die ganze Welt würde wieder mit "Tape" arbeiten. Das ist ein immenses Marktpotential, grösser als das Beispiel mit dem exklusiven Kamerasensor.
Es hätte ein ähnliches Potenzial, wie die KORG Nutube, die mittels Vakuumfluoreszenzanzeige schon mit nur 5 Volt arbeitet und trotzdem so verdammt echt wie eine richtige Vorstufenröhre klingt und im Dauerbetrieb 30000 Stunden am Stück aushalten soll. Die Nutube hat sich bisher noch nicht so wirklich auf dem Markt durchsetzen können, vielleicht auch, weil sie noch ziemlich teuer ist. Mal sehen, wie es der Technik von Walters Audio ergehen wird.
 
vom Entwickler:

Here’s a rundown of the circuitry.

The record HF is a hybrid between MkIV and MkII. It uses a NE5532, which began to be used in later revs and the A800, but it retains the topology of the A80 MkI/MkII.

The Record Driver is a quasi-class AB discrete op-amp (A101) followed by a class AB power stage that drives the record head or Tape Element. This is where the bias signal is combined with the audio signal and it provides the current used to create a magnetic field.

The bias oscillator is a single transistor design that oscillates with an inductor and a couple capacitors in a colpitts style.

The integrator is custom designed for the Tape Element and uses an NE5532. The bias trap is the topology used in the A80. It’s an inductor based low pass / notch filter combined into one.

The output level is the same topology as the reproduce level of the A80 using an NE5532.

The main contributors to the sound are the discrete electronics of the Record Driver and the harmonics of the Bias Oscillator.

Again we have no affiliation with Studer.
 
Ich hab mal den Hersteller angeschrieben ob sie auch ein Audio-Example hochladen können mit mehr Kompression. Und ob eine Stereo-Version kommt hab ich auch gleich mal angefragt. Mal sehen was zurückkommt.
 
Ich Jeck hab' mir letztes Jahr zwei RND 542 gegönnt... also nochmal einen Tacken teurer als das Teil von "Walters Audio".

Bringt das soundtechnisch was? Auf jeden Fall (Was soll ich auch anderes sagen, wenn ich so viel Kohle dafür ausgegeben habe 😉)! Zudem ermöglicht die so genannte Silk-Schaltung (Red + Blue) weitere Eingriffsmöglichkeiten, um das Signal zu färben. Schönes Teil insgesamt... always on, wenn ich recorde.

Emuliert es den sagenumwobenen Tape-Sättigungseffekt einer Bandmaschine zufriedenstellend? Kann ich nicht belastbar einschätzen, da ich keine Bandmaschine oder ein studiotaugliches Cassettenaufnahmegerät zur Verfügung habe, um einen Vergleich anzustellen. Ich kann es aber mit verschiedenen Software Tapesimulationen vergleichen, die ich kenne (Softube, UAD, Acustica Audio, IK Multimedia, U-HE). Mein Fazit: Wenn man nur in ITB arbeitet und Latenz keine große Rolle spielt (man also nichts live einspielt oder einsingt), kann man getrost auf Software zurückgreifen... ich finde insbesondere TULIP von Acustica Audio, die TASCAM Suite von IK Multimedia sowie den UAD Kram sehr brauchbar, wenn es um Färbung geht.

Abschließend: Für das Geld der NEVE API 500 Lösung hätte ich auch eine restaurierte Tonbandmaschine von REVOX kaufen können, schon klar... war mir aber am Ende nicht smart & flexibel genug. Muss jeder für sich entscheiden, ob man so viel Geld für letztendlich "einen Trick" ausgeben will.
 
der Begriff "Tape" wird halt immer schnell bemüht, wenn Kompression und Verzerrung im Spiel sind - Fatso, SPL Charisma/MachineHead, Rupert Neve, Anamod..

hier ist das echt magnetische Element neu, find ich spannend

ich mag den Sound von Tape sehr und hätte sowas gern immer in Stereo auf der Summe - Fatso ist nicht subtil genug, Charisma dito.. was anderes kenn ich nicht

den Anamod ATS-1 find ich super, aber 4.000 € + ggf. Erweiterungskarten für verschiedene Tape-Modelle ist schon viel

echtes Tape ist natürlich auch spannend, aber man sollte sich dann auch selbst auskennen (meine Revox B77 müsste seit ca. 10 Jahren mal gewartet werden..)
 
Ich höre da keinen Unterschied in den Demos, vielleicht etwas mehr Präsenz bei den Becken, aber wetten würde ich darauf nicht.
Walters Audio hat selber einen Test gemacht mit und ohne T805.


Bei mir, und ich denke auch bei einigen anderen, ist das Problem, dass intern sich etwas weigert, ein Klangschnipsel mehr als einmal anzuhören. Vor allem wenn einem das Musikbeispiel nicht gefällt. Ich könnte vielleicht schon Unterschiede heraushören, in bester Hörposition vor den Referenzboxen, aber es geht mir enorm gegen den Strich. Ausserdem ist ja der Effekt der Gehörermüdung da. Nach dem dritten Beispiel ist die Beurteilung schon nicht mehr objektiv. Es ist mir in der Praxis somit fast nicht möglich, mit Audiodaten Hörvergleiche zu machen. Das einzige, was bei mir gut funktioniert, ist wenn ich das Gerät bei mir habe und den Bypass-Schalter betätige. So kann ich sogar sehr präzise Analysen und Beurteilungen machen.

In der selben Diskussion auf Gearspace findet sich auch ein Vergleich mit Tonband.
 
Zuletzt bearbeitet:
hätte ich auch eine restaurierte Tonbandmaschine von REVOX kaufen können
Schamlose Blutgrätsche:
[SPAM on]
Eine restaurierte Tonbandmaschine von Revox (A77, erste Baureihe, Erbstück vom Onkel, toller Zustand) hätte ich abzugeben...
[SPAM off]

Eine weitere Alternative zu dem Thema wäre der ZULU - der wird aber nicht mehr gebaut, wenn ich mich nicht irre.

Schöne Grüße
Bert
 
[...]Aber das ist alles noch spekulativ. In einem Jahr werden wir mehr wissen.

Wer nicht ganz so lange warten kann oder will, sollte mal einen Blick nach Gladbeck zum TM233 von adt-audio werfen:

VM233_300.jpg

Hier können neben dem eigentlichen Bandsättigungseffekt(Saturation) auch noch Kopfspiegelresonanzen(Head Bumps), Taumelung der Tonköpfe(Azimuth), Phasenverschiebungen zwischen Eingang und Ausgang im Bereich 40Hz und 14kHz(HF-Φ/Low-Φ), den durch die Spaltbreite der Tonköpfe in Verbindung mit der Bandgeschwindigkeit hervorgerufenen Höhenabfall(Head-Gap), Übersprechdämpfung(Crosstalk) sowie Tiefenabfall(Low-Cut) nach eigenen Vorstellungen individuell angepasst werden.

Nach meinem Dafürhalten klingt das sehr interessant.

Was mich hier wie auch beim vom Themenersteller vorgestellten T805 immer wieder abschreckt sind die Aussichten, sich auf ein noch weiteres Gehäuseformat einlassen zu müssen.
 
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Ich höre da keinen Unterschied in den Demos, vielleicht etwas mehr Präsenz bei den Becken, aber wetten würde ich darauf nicht.
In der Keyboards gab es mal eine nette Reihe von Hannes Bieger, wo es immer etwas zum Vergleichshören gab. So in etwa mit Kompressor vs. ohne oder mit Preamp A vs. Preamp B oder auch mal Vergleiche von Hall. Ich habe das dann irgendwann aufgegeben, da es mich nicht weiter interessiert hat und es viel Zeit und Übung braucht, sein Gehör auf diese feinen Unterschiede zu sensibilisieren.
 
Was mich hier wie auch beim vom Themenersteller vorgestellten T805 immer wieder abschreckt sind die Aussicht, sich auf ein noch weiteres Gehäuseformat einlassen zu müssen.
Sieh es so, wenn Du das tust, kannst Du auch dieses Schmuckstück nutzen:
 
Was mich hier wie auch beim vom Themenersteller vorgestellten T805 immer wieder abschreckt sind die Aussicht, sich auf ein noch weiteres Gehäuseformat einlassen zu müssen.
ich frag mich vielmehr was das ADT für ein Gehäuse erwartet, das T805 ist doch ganz normaler 500er oder?
 
...die haben da wohl eigene Gehäuse - Querformat und Hochformat zwischen 2HE und 6HE - das T805 ist ein 500er...
Eben!

Weshalb kann heute keiner mehr, wie zuvor über viele Jahre bzw. Jahrzehnte auch, diese interessanten Geräte in ein profanes 19"-Rackgehäuse packen?

Gerne über 2HE der Übersichtlichkeit halber.

Würde ich sofort darüber nachdenken.

Ernsthaft.
 


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