Standards zB. "Jazz"

molemuc

maschinenlieber
manchmal, aber nur manchmal ...
falle ich hier im Forum zum Thema "dicke Eier" auf
und präsentiere meine fette Modularkiste.

Das wird jetzt anders !

Habe in einem Tubenvideo Helge Schneider über
Jazz Standards reden hören und für mich verstanden
dass es für SESSIONS hilfreich ist gewisse "Standards"
auswendig zu können.

Wie schaffe ich es als musikalischer "Fastleie"
(Tonleitern kenne ich, chords auch - aber das wars dann)
Standards zu lernen - getrennt nach Instrument

- drums
- bass

Gibt es da einen Tipp für einfach zugängliche Literatur.

Ziel ist es, musikalisch verträgliches aus meiner
angeberkiste raus zu bekommen - nicht nur die
zufälligen arpeggiator dinger.
 
Was willst du denn? nur die Theorie und programmieren, oder auch mit irgendwas (Tasten?) spielen können?

Generell ists schon Recht sportlich, als musikalischer Fast-Laie nen kurzen Weg zu JazzStandards erkunden zu wollen :mrgreen:

Dann ist auch noch fraglich, Helge und du, ob ihr über die gleichen Sessions redet... :dunno:
 
Für die Standards gibt es das "Real Book", eine Sammlung von Stücken, die - von wem auch immer, Wikipedia weiß das sicher - für würdig angesehen wurden, in den Kanon der klassischen Jazzliteratur aufgenommen zu werden.

Wenn ich mich recht erinnere, sind die Songs darin halbnotiert, Themen als Noten und ein paar einfach aufgeschriebene Chordchanges, aber da gibt es bestimmt unterschiedliche Versionen für unterschiedliche Noten-Lese-Levels. Dazu Spotify oder ein paar gute Jazz-Sampler zum Anhören und Mitspielen, und du kannst die Standards erobern.

Und dazu evtl. noch ein schönes Buch über die Geschichte des Jazz als Nebenherlektüre.
So ungefähr würde ich es machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Helge ist in Sachen Jazz eine gute Adresse. Seine Session mit Pete York steht bei youtube, ist alleine wegen Helges eigenwilliger B3 Drawbar Settings sehens- und hörenswert.

Und bei youtube stehen auch super Clips für Leute, denen das Real Book zu teuer und overdone erscheint. Denn unter den Suchbegriffen "Jazz, Standards, Lead Sheets" und ähnlichen einschlägigen Sachen finden sich Clips mit genau jenen Lead Sheets. Da Lead Sheets fast jeder lesen kann, ist das ideal, einfach aus den Clips die Lead Sheets abschreiben, üben, fertig.

So ist eins der einfach notierten mit den Chords:


https://youtu.be/R5v8Q1b9ziY


So für Fortgeschrittene mit Melodieführung:


https://youtu.be/ZgaPd0HSAmk


Oder hier gleich Real Book Titel als Playlist:


https://youtu.be/nkxQKpXUUbE
 
danke, das ging aber schnell

@freidimensional
mit Helge bin ich cool

mir ist schon klar dass das nicht einfach so von heute auf morgen geht.
Ich möchte mich da weiter entwickeln und nicht nur immer neue Module kaufen.

Ich stelle mir dass so vor, dass ich entweder in meinem Hirn
oder in meinen vielen Sequenzern ein paar gängige
drum/bass Pattern bereit habe um schnell einen grundgroove
zu haben - da kommt dann immer noch modulares gefrikkel drauf,
aber zwischen drin muss es sich radiotauglich entspannen.

Real Book hatte ich schon selbst ergoogelt, das schaue ich mir
mal genauer an.
 
@haebbmaster

na klar - das heisst dann crossover ;-)

spass beiseite:
Ich muss mich mehr musikalisch weiter bringen, technisch reichts jetzt.

Musste letzte Woche drei Stunden im Auto "eins-Live" hören
und dass war ein austauschbares druchgehendes gestampfe
dass mich das ruhige entspannte musikalische jazzen vom helge
wieder geerdet hat.

Ich strebe nach musikalischem Zugang, um mehr Substanz
rein zu bringen und ggf auch mal bei Herrn fanwanders
ambiosonic blikken lassen zu können - da wird dann
elektronisch gejammt - aber die müssen da alle nicht
mehr üben, die können das so.
 
Wie schaffe ich es als musikalischer "Fastleie"
(Tonleitern kenne ich, chords auch - aber das wars dann)
Standards zu lernen

Mir hilft auf der einen Seite sehr, die Struktur (harmonisch) zu verstehen. Im Jazz steht am Anfang vlt die II-V-I Folge (im Gegensatz zur klassischen Kadenz, I-IV-V, z.B. im Pop). Es gibt Standards, die nur daraus bestehen. Dann kommen Modulationen und vlt Erweiterungen (z.B. ein V7 Akkord kann durch einen II-7 ersetzt werden, einfach gesagt, weil der Dominant-Tritonus (am Beispiel G7 und Db7 mit den Tönen h/b - f ) der gleiche ist. Dann kommen b9, #5, #11. Usw usw. Früher fand ich so theoretische Diskussionen über die Harmonien und Progressions langweilig, muss aber sagen, dass das ungemein hilft. Wenn Du 3 Standards kannst, kannst Du automatisch 9 weitere. Der vierte bringt Dir wieder 3 neue usw. Die ersten lernst Du vlt auswendig, die nächsten kommen dann automatisch dazu. Neben 2-5-1 gibt es dann 1-6-2-5 usw.

Dann hilft mir auch "aktives Hören". Also, nicht einfach passiv die Noten nachspielen, sondern hören, denken und immer wieder umsetzen, also üben üben üben. Im Pop kann ich z.B. beinahe jeden Song sofort "nachspielen", einfach durch hören. Z.B: wie klingt eine I - VI- Verbindung, also C-Dur zu a-moll. Wie klingt eine d-moll - F-Dur - Bb Dur Verbindung. Das geht im Jazz genauso. Ich mache das oft z.B. beim Autofahren, da transcribiere ich einfach, was ich im Radio höre; ich glaube ich "singe" da zuerst die Basstöne und weiss dann die Chord-Progressions. Wenn man mal 25 Songs rausgehört hat kann man die nächsten 25 fast automatisch. Jazz wird schnell mal komplexer, aber dafür gibts ja das Real Book bzw. viele davon.

Nimm Dir vlt einfach die "üblichen Verdächtigen" vor, Satin Doll, Summertime, usw. Auch wenn die eklige Schnulzen und abgelutscht sind... Mit dem wachsenden Repertoire kommen dann bessere Songs ;-) Irgendwie kennen alle "jazzer", die ich kenne, die gleichen Songs ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
@HorstBlond

puh - danke

wenn ich das so lese verstehe ich erstmal nix
aber ich werde es mehrmals lesen und dann
üben, üben, üben und hören, hören, hören
und dann klöppeln, klöppeln, klöppeln
 
@molemuc
Ohne Deinen Kenntnisstand bezüglich Chords zu kennen: Ich finde es immer wieder spassig, aus den Dreiklängen auszubrechen und mit Majoren und anderen neue Akkord-Folgen-Welten zu entdecken.
Wie Du's auch immer anpackst: Viel Spass!
 
Ich muss mich mehr musikalisch weiter bringen, technisch reichts jetzt.
du hast bisher nichts dazu gesagt:
spielst du ein Instrument ?

willst du "Jazz" am Piano lernen ?
falls du kein instrument spielst, und es wirklich NUR um modular geht,
dann läuft das aus meiner sicht auf das hinaus, und das ist dann erstmal wieder nurmehr technik:
Quantizer !.......du willst quantiser die schräge akkorde können oder die man selber programmieren kann.
Und ja, das ist im modular alles rein technisch ;-)
und im sequenzer willst du swing haben ;-)

...und das andere ist vielleicht: zu lernen was "Ghost notes" sind.
Bei Drums + Perkussion zu lernen viel bewusster mit dynamik umzugehen, eher nur sehr ausgedünnte beats fahren,
und "dann" kann man sich nämlich das "Ghost-Note" feeling auch per delays reinholen ;-)
Was der Drummer spielen muss in echt, macht im Synth die technik ;-)
......das alles ist dann aber natürlich noch lange nicht "Jazz".
Und ich würds eherlich gesagt auch nicht zu wörtlich an dem Begriff aufhängen. Was du vielleicht ja auch nicht machst ;-)


falls der Mann kein instrument spielt, ihm realbook songs vorzuschlagen versteh ich zwar.
so haben die das mit mir auch gemacht als ich vor weiss nicht, 23 Jahren dann ernsthaft Bass spielen lernen wollte,
Da es hier aber um modular geht, und ich am modular zuhause bin ( mach ich seit 14 jahren / auch mit ner netten kiste, ....... )
denke ich muss man hier relativ viel relativ stark relativieren.

ich befürchte es wird daraus hinauslaufen zuerst zumindest über die technik zu gehen, = ---> Quantiser.
Gleichzeitig zu lernen das ganze zu verstehn ist sicher nicht verkehrt.

dann würde ich aber "vermuten" dass man da den Hebel zuerst bei den typischen akkord progressionen ansetzen muss,
ohne gleich direkt auf spezifsiche songs zu verweisen, (wie vo Horst Blond jetzt gepostet / ich sitz schion ne ewigkeit an dem post, weil: ich sitz theoretisch grad am piano )
und dann landet man doch zuerst bei II-V-I, nicht ?
...und dann wiederum: woher sich das II-V-I Schema ableitet, nämlich soweit ich versteh aus dem abwärts gespielten Quintenzirkel ?
Und hier sind wir dann aus meiner sicht übers Ziel hinausgeschossen. Einfach, weil der modular anders funktioniert, anders tönt,
man dort anders musik macht. Und das eben kein Piano ist, wo die ganze beschäftigung mit der Materie komplett anders abläuft.

Ich denke das wichtige dort (modular) ist die schrägen akkorde zu finden die einem selbst gefallen,
und dann, eben weiter die akkordfolgen zu finden die einem gefallen.
.......mal dort starten, und sich so langsam vom einheitsbrei wegbewegen


Was z.bsp. am Piano gut funktioniert, muss aus meiner nicht nicht zwingend auch am modular.
ich z.bsp. mochte am modular sus4 sehr gut ! arpegiert....während ich es am Oinao einfach zu wenig versteh ( muss mich mal drum kümmern)

Aber das machte nur der eine quantiser den ich mal hatte wirklich toll.
ich konnte es auf andere quantiser nicht umsetzen ( da ich bei dem eben akkord presets hatte die man switchen konnte, auch per CV)
D.h. auch: jetzt einfach zu sagen "sus-4" ist es, würde allenfalls gar nicht reichen......weil das auch ne frage der anderen akkord presets war.


heute sind wir da technisch weiter,
d.h. ich selbst würde mir jetzt, falls "ich" am modular "jazzig" werden wollen würde,
eben nen quantiser ( oder sequenzer) wünschen bei dem ich ne gewisse Akkordfolge sehr präzise programmieren kann.
Das würde folgendes beinhalten:
_das ich die anzahl der akkord presets bestimmen kann die per CV angesteuert werden !
_dass ich diese akkorde selber programmieren kann, oder aus ner gut bestückten Liste aussuchen kann
_idealerweise: dass man mehrere solcher selbst zusammengestellten listen, in form von bänken durchsteppen kann.

wenn das so einzustellen ist dass CV sequenzen wirklich sauber wie gewünscht laufen,
kommt man recht schnell, rein spielrisch recht weit im modular !
und das ist ja dort auch eine der stärken.
Da muss man allenfalls überhaupt nicht viel über jazz wissen oder verstehen,
sondern vielleicht nur verstehen dass es eben auch schräge akkorde gibt, und die tatsächlich super toll klingen können.



Bei dem ganzen Jazz zeugs ist es aus meiner sicht so,
ALLES entpupt sich recht schnell als ein Fass (fast) ohne boden.
Da einzutauchen ist ne angelegenheit von Jahren oder jahrzehnten.
würds nicht unterschätzen !
"Jazz" als solches ist ein grosses wort !
und was man mir lehrte ist: "Jazz" als solches gibts gar nicht. Sollte man villeicht auch wissen.

weil, dann werden einem vielleicht die gängigen Rhytmen die gängie Drummachines bieten vielleicht plötzlich von einer neuen Seite zugänglich:
Bossa Nova, Samba, Salsa, ...das ganze südamerikanische Zeugs........"Das" ist Jazz in dem sinne.
"Jazz" ist so gesehen schon in den drummachines drin ;-)

was man mir lehrte ist: das Jazz eigentlich viel mehr nur ein überbegriff ist,
in dem sich aber alles an styles wiederfindet.
und zu sagen dass jetzt der BeBop der jazz wäre geht eben auch nicht..........


modular als solches ist echt ne andere Baustelle !
das ist nicht wie piano spielen lernen........
 
Irgendwie kennen alle "jazzer", die ich kenne, die gleichen Songs ;-)
Jä, Jazzer sind auch nur anders.
(Das schreibe ich, weil mein erster Eindruck von "denen" war, dass die das Publikum gar nicht - oder nur wegen der Gage - brauchen und sich ziemlich narzistisch auf der Bühne verhalten. Dafür kann aber der Jazz nix.)
 
Was meinst Du mit
Da es hier aber um modular geht,...?
so wie ich @molemuc verstehe,
redet er vom musik machen am modular*. ( * und eben nur davon)
Er will "dort" mit seiner Musik weiterkommen.
oder verstehe ich da was falsch ?



und das "wäre" ne komplett andere Ausgangslage als wie jemand der sich z.bsp. auch ans Piano setzt ( oder Gitarre) ,
und sich das ganze dort geben kann.
und selbst wenn man nen modular per keyboard spielt, ists immer noch kein piano. ;-)
 
Da einzutauchen ist ne angelegenheit von Jahren oder jahrzehnten.
Ja, das ist das Problem.
Ich hab vor Jahren mal probiert, "was mit Jazz" zu machen und auch Impro-Unterricht genommen. Aber dann habe ich gemerkt, dass ich es zusätzlich zu dem ganzen anderen Kram, den ich so mache, das einfach nicht auf die Reihe kriege. Ich beschränke mich deshalb am Sax wieder auf Musik nach Noten.

Ich will dich hier nicht entmutigen, ich freue mich über jeden der was in Angriff nimmt. Da kann man wirklich tolle Sachen machen.
 
so wie ich @molemuc verstehe,
redet er vom musik machen am modular*. ( * und eben nur davon)
Er will "dort" mit seiner Musik weiterkommen.
oder verstehe ich da was falsch ?
Nee, habe ich auch so verstanden. Er will NICHT Jazz machen und er will NICHT das Realbook lernen. Er will kapieren, wie Leute sich hinsetzen, und unvorbereitet einfach kosntruktiv losspielen können. Das hat er halt anhand von Jazz kapiert.

@molemuc : Der Trick (oder besser: mein Trick) ist, sehr viel nachspielen und von den Stücken anderer Lernen.
und Du darfst nicht vergessen, dass Pop und oder Jazz immer noch sehr auf Strukturkonventionen beruht, an die man sich beim "lospielen" anlehnen kann. Bei elektronischer Musik fällt viel von solchen Konventionen flach.
 
ok - falsche Liga - ich hätte nicht Jazz schreiben dürfen

Ich spiele kein Instrument - und das schon lange.

Habe im Sommer 2017 einen halben Kasten gebrauchter
Eurorackmodule gekauft und daraus ist inzwischen ne
Kiste geworden die auch beim Schneider im Verkaufsladen
stehen könnte.

Ich arbeite zuviel, will in der wenigen Zeit was musikalisches machen
und anstelle von trockener musiküberei kaufe ich neue Module
ohne die nur zur Hälfte gescheit zu verstehen - ich hab sie alle.

Es ist halt mühsam sich alles autodidaktisch bei zu bringen.
Das Modularsystem habe ich technisch drauf, es macht auch
Spass und ich kann da glücklich was dran machen, aber es
ist Zeit da grundsätzlicher ran zu gehen - systematischer
(bin Ingenieur von Beruf)

Daher mein versuch einfache grundpattern zu üben
für drums und für bass - um die dann einsetzen zu
können, dadurch entsteht mehr Sicherheit und mehr
Musik.

JAZZ ist auch nicht meine übliche Musikrichtiung
wobei das experimentelle sehr ähnlich ist. Ich
kam jetzt nur wie oben beschrieben über ein Tubenvideo
mit Helge drauf.

und im Anhang mein letzter Zwischenstand (ist nicht fertig).

hier der Helge

https://www.youtube.com/watch?v=uhVpzEumQu0&t=735s


hier mal mein letztes fertiges modularwerk (15 Monate alt).

https://www.youtube.com/watch?v=fs4xM1cp4Cs
 

Anhänge

  • molemuc_stickman_A_side_roh.mp3
    8,9 MB · Aufrufe: 5
@fanwander

beim nächsten ambiosonic schaue ich mal vorbei
wie das so geht bei Leuten die es könnnen.

Nachspielen ist auch eher leichter gesagt als getan.
Vorgegebene Noten in den sequencer eingeben kann es ja
auch nicht sein - und Klavier spielen schaffe ich nicht
mehr - habe es versucht - mein Hirn schafft keine
gegenläufigen Bewegungen mehr oder ich muss
sauviel üben - und das schließe ich ja auch nicht aus.

... immer dran bleiben.
 
ok - einen habe ich noch um zu zeigen wo ich stehe:

100 % modular, in einem stück eingespielt, Masterspur > einmal mit ozone 8

oder doch jazz-pattern-üben ?
 

Anhänge

  • molemuc_radiodada_roh.mp3
    2,7 MB · Aufrufe: 12
Wie schaffe ich es als musikalischer "Fastleie"
(Tonleitern kenne ich, chords auch - aber das wars dann)
Standards zu lernen - getrennt nach Instrument

- drums
- bass
Meine Meinung:

Drums kann man machen wie man will. Muss m.E. nicht 1:1 zu Irgendwas sein. Kann z.B. Hip-Hop sein, obwohl das Stück kein Hip-Hop war usw.

Bass: Die Grundtöne ergeben sich aus den Harmonien. Weitere Töne, die dazwischen gespielt werden – kann man m.E. machen wie man will – sollte halt harmonisch / stilistisch (z.B. bei Hip-Hop als Rhythmus vs. Latin usw.) einen Sinn ergeben. Chromatik eingeschlossen.

Das Wichtigste ist die harmonische Grundstruktur, wobei man m.E. auch Akkorde etwas abwandeln darf. Die Akkorde werden auch meist nicht komplett ausgeschrieben vorgegeben, sondern symbolisch als Orientierung.

Die Grund-Melodie gibt es. Als Laie wird es schwierig sein eigene Improvisationen zu machen. Dafür sind schon sehr gute Kenntnisse der Jazz-Harmonielehre erforderlich, inkl. gutes Wissen über die von den Jazz-Meistern bereits vollbrachten Improvisationen.
Daher, entweder die Grund-Melodie spielen oder sich eine Improvisation aussuchen und 1:1 nachspielen. Selber machen wäre hier am schwierigsten, ohne dass es sich nach dilettantisch gegriffenen (Zufalls-)Tönen anhört.
 
Zuletzt bearbeitet:
also andersrum - von der melodie den begleitenden Bass ableiten,
habe ich auch schonmal wo gehört.
 
also andersrum - von der melodie den begleitenden Bass ableiten,
habe ich auch schonmal wo gehört.
In der ersten Instanz nicht von der Melodie, sondern von den Akkorden. Grundton bzw. Bass-Ton eines Akkords.
In der zweiten Instanz sollen weitere Töne der Bass-Line sich nicht mit der Melodie beißen. Dopplung könnte z.B. dilettantisch klingen.
 
Das Ding ist halt auch, weil du auch von Drums sprachst - jazz ist sehr sehr vielseitig. Es gibt gerade rythmen, swingende rythmen, 4/4, 3/4, 7/8 etc.pp...free Jazz, Acid Jazz, Jazzrock, Swing, Soul (ja, ich weiss), bluesigen Jazz, eazy listening...

Das ist ein ziemlich großes Feld :dunno:
 
also, ich bin ja echt dankbar für Deine Frage... Jazz und Modular... hat bei mir grad einen kleinen kreativen Impuls ausgelöst ;-)

Oben hatte ich ja erstmal viel zu Harmonien (am Klavier) geschrieben. Das ist natürlich irgendwie die Grundlage, aber vlt kannst Du Dich in Deiner Musik auch über Skalen und tatsächlich auch Arpeggien nähern. Jazz ist ja auch Improvisation, oftmals auf Basis eben von Skalen (und zumindest am Anfang streng reglementiert , damits nicht langweilig oder willkürlich wird;-) ). Nicht einfach so, sondern embellishment of the melody, aber das führt hier zu weit. Als Grundgerüst kann man sich dem Thema vlt auch über die Skalen und Akkordbrechungen nähern.

Im Jazz sind es oft maj7, minor 7, verminderte oder halbverminderte Arpeggien. Skalen sind oft Kirchentonarten (ionisch, dorisch, mixolydisch, lokrisch, also die von c nach c, d nach d, g nach g, h nach h, usw) und die verschiedenen Molltonleitern, aeolisch, harmonisch, melodisch. Dann verminderte, halbverminderte, seltener Ganzton. Viel Ausgansmaterial für einen Sequencer oder Arp, könnte ich mir vorstellen.

Ich hab nicht mal eine Idee, wie man ein Modularsystem spielt - das hat ja nicht mal Tasten ;-) aber einen Sequencer wohl ;-) Ich hab gerade mal den neuen Arp meines Novation 61SL Mk3 angeworfen, phrygisch "eingegeben", random direction und 80 % probability und dann allerdings akkordisch dazu gejammt - das könnte Dir gefallen. Dito kannst Du die oben erwähnte II-V-I Verbindung mal in den Arp schmeissen, II als moll 7 Akkord, V als Dur 7 und I als Dur maj7. Das ist natürlich klischeehaft und einfach, hoffentlich nicht zu langweilig. Ich hab mal als kleiner Bubie einen Jazz-Pianisten gefragt, wie man Jazz Harmonien lernen kann. Hermann Weindorf war das. Seine Antwort habe ich erst 10 Jahre später verstanden: Experimentier mal damit, dass Du unterschiedliche Dreikläge übereinander schichtest, oder so.

In Deinem Song gibts in der Mitte so eine Klavier-artige Melodie, wenn Du weisst, was ich meine. Da musste ich an Deinen Helge Schneider Ausschnitt denken und den Teil mit der Blue Note. Warum nicht Deine grosse Terz durch eine kleine ersetzen? Oder von klein zu grossen sliden, dann hast Du schonmal Deine blue Note. (ich persönlich habe ja die Mindermeinung, dass Helge Schneider als Musiker etwas überschätzt wird. Ich mein, der ist gut, aber nicht genial. Also, der Humor ist - ich sags mal mit Harald Schmidt: "der hat genau meinen Humor". Aber, als Musiker... Hmm. Meint der zB ernst, was er in dem blue note Teil spielt? Oder ist das Humor? Will er einfach ein wenig wie Monk klingen oder kann er auch McCoy Tyner oder Kenny Barron?)

Dann, weiter gedacht, könntest Du Dir mal "Left-Hand-Voicings" anschauen, wie Du aufgebaut sind. Mit denen begleitet man am Klavier die Melodie oder die Improvisation über Skalen - das meine ich nicht direkt. Ich könnte mir vorstellen, dass diese Voicings, die mega typisch nach Jazz klingen, viel mehr als einfach irgendwie d7, G7 und Cmaj7 in der rechten Hand, guter Input fpr Arpeggien sein könnten. Speziell bei denen ist, dass man alle Töne plus 1-2 Erweiterungen des Akkords spielt, den Grundton aber weglässt (brauchts nicht, oder der kommt vom Bassisten). Gibts in 2 Lagen. Sowas in Arpeggien könnte ich mir in Deiner Musik gut vorstellen.

Der Beitrag mit dem Swing/ternären ist auch noch gut - Du fragst ja auch nach dem Drummer. Klassische Jazz-Drummer spielen zT sehr ternär (zickig ;-) ). Für mich wird es dann interessant, wenn man binär und ternär mischt. Dann bist Du schnell bei J Dilla und Hip Hop ;-) (Genial dazu Questlove über D'Angelo auf YT - wo er zugibt, dass er sich zuerst geweigert hat, so zu spielen ;-) )

Polyrhythmisch wäre auch noch was - 3 über 4, 2 über 3, 7 über 8 - das kann man doch auch sequencen.
 
Zuletzt bearbeitet:
im Modularsystem kann ich alles machen, es ist recht einfach
Spielhilfen aller Art einzubinden. Das können Spring Reverbs als
Effekte sein - ich kann da aber an den Anschlüssen genausogut
ne mikrofonierte Aluplatte dran hängen und die dann mit dem
harten Schniedel spielen ...

oder mit einem keystep Pro, oder mit x/y/z Pads
oder mit sequenzern (vorwärts/rückwärts)
oder samples loopen, rückwärts laufen lassen
oder ne midi-Datei laufen lassen
oder mit nem random den lfo/adsr triggern
alles mit clock ohne clock

aber eben alles sehr technisch und alles aus dem Moment,
man weiss vorher nicht was danach rauskommt

schwierig wird es wenn einer sagt
" ... mach mir mal schnell .... "

hier die meine beiden neuen Module von heute:

https://www.youtube.com/watch?v=zuvQfW4OEiI


https://www.youtube.com/watch?v=hnGn5vXc8vM
 


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