Studioaufstockung: Polyphoner Synthesizer aber welcher?

B

BrunoBenani

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Moin,

ich würde gerne das jetzige Setup um einen polyphonen Synthesizer aufstocken.

Bis jetzt arbeite ich mit einer TR8S bzw dem Modularsystem für Drums und einem Sub 37 für Bässe. Dazu kommen dann ein KingKorg, ein Alpha Juno und das Modularsystem über einen KeystepPro gesteuert. Gerade habe ich mir auch noch die BehringerCat zugelegt und ein Dreadbox Hades DIY edition folgt für weiteren Spaß untenrum.
Musikalisch bewegt sich das alles so in Richtung Indie Dance, EBM, Dark Disco. Also bouncige Basslines, Hornige Bassakzente, verspielte Arps und Plucks und immer mal wieder wavige 80's Leads und Gitarren. Um gerade bei Pads und Leads aber auch für hornartige Bassounds breiter aufgestellt zu sein soll jetzt ein polyphoner Synth dazu kommen.

Zunächst war ich sehr angetan vom Alesis A6 Andromeda (weil ich einfach auf 80's sound stehe und nach allem was ich so höre die potenziale mit Andy quasi unendlich scheinen) allerdings gibt es da eben auch viele Stimmen, die sagen die Bedienung des Geräts lässt ordentlich zu wünschen übrig und obacht wenn es mal kaputt gehen sollte, weil Ersatzteile rar gesät sind.

Unter dem Aspekt habe ich mich dann weiter umgeschaut und folgende Exemplare in die nähere Auswahl einbezogen:

Arturia Polybrute (Die bearbeitbare Matrix und das Morphen scheint mir einige Möglichkeiten zu bieten, die über standardsounds hianusgehen, ich hatte bei sämtlichen Demos das Gefühl, man kriegt neben den "moderneren" abgefahrenen Sounds auch gute alte 80's vibes aus dem Ding raus)
Sequential Prophet 5: Geht sehr (wer hätte auch anderes erwartet) in die vintage Richtung gefällt mir Klanglich wirklich außerordentlich gut allerdings fehlt hier natürlich ein Arp
Sequential OB-6: Gefiel mir Soundtechnisch auch sehr gut und geht am ehesten in die Richtung des Andromeda für meine Ohren

Das sind auf jeden Fall die 3 Kandidaten, mir geht es vor Allem um Sound und funktionalität. Wenn ich im Workflow bin und mehr als 15 minuten an einem Gerät rumdoktor, um mit dem Sound in die nähe dessen zu kommen was ich im Kopf habe funktioniert meine Art Tracks zu produzieren nicht mehr. Wenn ich allerdings schnell in die nähe komme frickel ich mich auch gerne rein und geh ins detailierte finetuning.

Beste Grüße
Bene
 
Ich finde in diese Auswahl sollte auch ein Novation Summit rein.
Ich würde dir aber auf jeden Fall anraten die Teile mal versuchen irgendwo zu testen, vorallem wenn dir die Bedienung wichtig ist. Hat mich selber schon einige male vor Fehlkauf bewahrt.
 
Ich würde dir aber auf jeden Fall anraten die Teile mal versuchen irgendwo zu testen, vorallem wenn dir die Bedienung wichtig ist. Hat mich selber schon einige male vor Fehlkauf bewahrt.

Ja das wäre natürlich super. Leider hat hier in Hamburg mit JustMusic tatsächlich der letzte große Musikladen dicht gemacht und mit Corona ist das alles ja gerade eh schwierig geworden. Tatsächlich kenne ich im Bekanntenkreis gerade auch niemanden bei dem man mal eins der Geräte anzocken könnte.
 
Wenn ich im Workflow bin und mehr als 15 minuten an einem Gerät rumdoktor, um mit dem Sound in die nähe dessen zu kommen was ich im Kopf habe funktioniert meine Art Tracks zu produzieren nicht mehr

Dann Nord Wawe 2, der hat alles recht schnell drauf und den Prophet Sound als Sample , sehr schnell sehr flexibel ! Gute fertige Samples!
 
Ich bin da bei dir was den Workflow angeht... alles wo ich erst in Menüs muss zum Rumschrauben ödet mich an. Ich brauch Knöpfe. Sub37 habe ich auch, genau deswegen.

Ich bin auch beim OB-6. Der ist schon fein. Der schiebt brutal an, sehr fetter Klang.
Prophet hatte ich lange auf der Uhr, erst einen 08 ( war eine Gelegenheit ) oder einen Rev2, einfach weils ein Prophet ist.... aber ich finde die tatsächlich gegen den OB-6 noch etwas ...hm. Dünn? kann man fast nicht sagen, die sind auch fett... aber der OB-6 legt irgendwie noch eine Schippe drauf. Ist natürlich Subjektiv.
Die Prophet 5 und 6 sollen noch ein bisschen fetter, "beefiger" sein als die REV2 und 08, aber das konnte ich bis jetzt nicht testen.
Ich habe auch einen Deepmind 12, halt ein viertel des Preises vom OB-6, den habe ich einfach mal so nebenbei in den kleinanzeigen gefunden und mitgenommen... den würde ich dann mit dem 08 oder REV2 vergleichen.
Aber nicht ist bis jetzt so ... reichhaltig.... wie der OB-6.
Die Prophet/Deepmind sind wie ein 5-Gänge Menü beim Franzosen, der OB6 wie die 3 Tage Weihnachten bei Oma....

Als nächstes kommt bei mir für die Leads noch ein Poly-D ins haus, wegen der "Schraubbarkeit". :D
 
Wie immer bei diesen Fragen wird man zig verschiedene Antworten bekommen, weil wir alle ganz unterschiedliche Vorlieben an den Klang, Haptik usw. haben.
So kommt man selten weiter.

Lieber in Ruhe ausprobieren und selbst seinen Synthesizer finden. Jeder tickt anders und mag andere Synthesizer.
Ist ein wirklich gut gemeinter Rat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zumal ich sagen muss, dass die Antwort von goorooj mir da schon ziemlich doll weitergeholfen hat!!
 
Leider hat hier in Hamburg mit JustMusic tatsächlich der letzte große Musikladen dicht gemacht

Ja, das ist schade. Aber vielleicht lohnt trotzdem der Besuch des JM in Berlin.
Die haben alle Dinger da und man kann alles in Ruhe testen. Sind ja nur 1:40 mit dem ICE. Oder so.

In puncto Bedienbarkeit finde ich die Nords (Wave, L4, A1) auch sehr angenehm. Das geht flott vonne Hand.
Ebenso interessant ist der ASM Hydrasynth wegen seines polyphonen Aftertouch und einem moderenen intuitiven Bedienkonzept.
Und dann gibts noch den UDO Super 6.

Ich wüsste nicht, wie man sich bei der Auswahl ohne persönlichem Testen einem Ergebnis annähern könnte.

Auf der anderen Seite: Den OB6 fand ich beim Antesten auch toll.
 
Vielleicht noch als Hinweis, wenn du auf die "80er" stehst...
Ich habe zwar nie professionell Musik gemacht, aber ich war Hauptberuflich Booker und Tourmanager für einige Dance Bands Anfang der 90er ( ja, ich bin alt ) und was das Bühnen/Live-Equipment der Bands angeht die damals tatsächlich Live, und nicht aus der Konserve gespielt haben... da war schon verdammt viel Roland unterwegs. Ich habe kein einziges Mal einen Oberheim oder Prophet tatsächlich auf der Bühne gesehen.
Ich habe glaube ich 60 Tourdates allein für Ultrasonic gemacht und war auf der Hälfte davon dabei, die hatten definitiv einfach 303er und Juno... ich glaub 106 oder 6... irgendwas mit 6...
Guru Josh ( den ich wirklich vermisse, mit dem habe ich auch mal eine irre Tour mit dem Typen der die Gitarren bei Prodigy eingespielt hat und einem Londoner Session-Drummer gemacht ) hat "Infinity" damals mit einem Atari ST als Sequencer und einem Roland...irgendwas eingespielt. Das Saxophon war live eingespielt...
Analoge Synthis waren ende der 80er ziemlich out, die wollte keiner mehr.
Die ersten die ich live tatsächlich wieder mit Analog-Zeug gesehen habe waren Apollo-440, so Mitte-Ende der 90er.

Was die Studios angeht.... Alesis, Waldorf, Nord, Virus, Roland, Yamaha waren so die Brot-und-Butter-Maschinen die ich einfach überall gesehen habe, ganze racks voll... und irgendwelche alten Vintage Analog-Synthesizer waren eher so eine Art "Trophäen" die man sich an die Studiowand stellt.
 
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Wurde der ASM Hydrasynth schon erwähnt?

Meiner Erfahrung nach der absolut ungeschlagene Gewinner in Sachen Preis-Leistung!
Muss sich vom Sound her nicht vor den doppelt so teuren Analogen verstecken und sowohl das Bedienkonzept als auch die Klaviatur mit Poly-Aftertouch schlägt auch die doppelt so teuren um Längen.
 
Danke für die reichhaltigen Antworten.

Es wird auf jeden Fall jeztzt mal ein bischen was angetestet. Einen Polybrute kann ich in einem kleinen Musikladen nebenan mal ausprobieren und auch einen Moog One obwohl der einfach eine andere Preiskategorie ist.
Ein Juno 106 wäre natürlich auch echt ne feine Sache, den kann ich bei nem Kumpel im Studio ausprobieren sobald der aus der Reperatur wieder da ist. Vor solchen nachträglichen Kosten grummelt es mir dann schon im magen gerade wenn aktuelle analoge Synths Soundmäßig in ähnliche Richtungen gehen können aber auch einfach noch viel weiter.
Es soll auf jeden Fall analog bleiben, habe schon einige digitale Synths angespielt und nie das selbe Gefühl wie bei alten oder neuen analogen Modellen gekriegt, selbst wenn ich da klanglich sicherlich nicht immer große unterschiede höre muss ich beim Musik machen in eine bestimmte Stimmung kommen und das schaffen analoge Synths bei mir mit leichtigkeit und einem digitalen ist es quasi noch nie gelungen.

Eine Berlinreise steht eh demnächst mal an, da könnte ein Ausflug zu JM auf jeden Fall drin sein.
 
Also wenn der Deepmind (nicht die Werks Presets zum Vergleich nehmen,.,) in die Richtung geht, die du dir klanglich vorstellst, dann würde ich den mal wirklich genauer beäugen. Habe mir jetzt den Deepmind 12D gegönnt und das ist einfach ein schönes Rundumpaket.
 
Ich empfehle den Cobalt 8 anzutesten. Er kann auch die 70er. Die Arbeitsweise beim Soundschrauben ist wirklich extrem schnell, das ist fast Nord-Niveau. Klanglich gefällt er mir sehr gut - ist aber total Geschmackssache. (siehe Baltica Beispiel auf YT)Er steht neben dem Prophet -6 und Nord Wave 2 und Quantum und kommt trotzden gut zum Zug.
Den Andromeda hatte ich mal neu vor Urzeiten und wurde damit nie warm (das lag auch an der Bedienung). Falls es analog sein muss dann sind die Tips schon da: Prophet 6/OB, Prologue oder Polybrute. Den Polybrute kenne ich aber nicht selbst.


https://youtu.be/aPuKq812pCc
 
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Und dann gibts noch den UDO Super 6.
Das sollte vielleicht noch mal hervorgehoben werden: Wenn es Dir um schnellen Zugang beim Schrauben ohne Ablenkung geht, und der Sound ruhig in Richtung Roland (aber auch in Richtung Hybrid) klingen darf, kann ich empfehlen, den ebenfalls mal anzutesten.

Natürlich macht man weder mit OB6, den diversen Prophets, Summit, Polybrute etc. was falsch - hier entscheidet letztendlich der persönliche Wohlfühlfaktor.

Generell: Wenn ein schon Alpha Juno da ist, wäre ein 106 oder Deepmind vielleicht nicht das große Aha-Erlebnis - da ansonsten in Richtung Poly der KingKorg als VA vorhanden ist, würde ich beim nächsten Poly schon in Richtung Analog (zumindest analoge Filter) schielen.

Ich weiß nicht, in wieweit für Deine Musik auch Wavetables interessant sind (waren in den (frühen) 80ern noch nicht so das Ding), aber sowas wie ein Hydrasynth oder "M" ist zwischen den ganzen Analogsounds immer eine Bereicherung, finde ich.
 
Bevor du dein Geld in ein Synth investiert, solltest du den Synth selber anspielen und selber entscheiden, welcher synth deinen Bedürfnissen am nächsten kommt. Für mich gilt mittlerweile folgende Aussage

Analog, digital scheißegal

one's trash is another's treasure
 
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Ja, das ist schade. Aber vielleicht lohnt trotzdem der Besuch des JM in Berlin.
Die haben alle Dinger da und man kann alles in Ruhe testen. Sind ja nur 1:40 mit dem ICE. Oder so.

In puncto Bedienbarkeit finde ich die Nords (Wave, L4, A1) auch sehr angenehm. Das geht flott vonne Hand.
Ebenso interessant ist der ASM Hydrasynth wegen seines polyphonen Aftertouch und einem moderenen intuitiven Bedienkonzept.
Und dann gibts noch den UDO Super 6.

Ich wüsste nicht, wie man sich bei der Auswahl ohne persönlichem Testen einem Ergebnis annähern könnte.

Auf der anderen Seite: Den OB6 fand ich beim Antesten auch toll.
Ich habe den Super 6 und den OB-6. Super 6 ist für meinen Geschmack vom Sound her "moderner". Der Super 6 klingt sehr Hifi. Weniger 80er.

Für 80er Musik empfehle ich garantiert den OB-6. Der ist meiner Meinung der beste 80er Sound, den man heute neu kaufen kann. Zumindest wenn man Oberheim mag. Der Filter vom OB6 und die OSC sind nur genial ;-)
Also mit dem OB-6 machst du garantiert nichts verkehrt, wenn man auf 80er Jahre Retro steht (so wie ich auch ...)
 
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Es ist übrigens am Ende der Super-6 geworden. War als B-Ware bei Just Music tatsächlich verhältnismäßig günstig und sie hatten keinen OB-6 zum testen da.
Der Polybrute hat mich klanglich nicht überzeugt und nicht so sehr in den Bann gezogen wie der Super 6 (Macht einfach spaß 2 Stunden mit Juno Feeling vor dem Ding zu stehen und ohne nervige Menüs alles rumzuprobieren). Er fühlt sich hier im Studio mega wohl.

Prophet 5 und Rev-2 16 haben es mir aber klanglich und vom workflow auch mega angetan damals und ich glaube der OB-6 könnte das noch übertreffen deswegen wird wohl nochmal gespart und bald auch noch so einer angeschafft.

Danke für die gute Beratung!!
 
Es ist übrigens am Ende der Super-6 geworden. War als B-Ware bei Just Music tatsächlich verhältnismäßig günstig und sie hatten keinen OB-6 zum testen da.
Der Polybrute hat mich klanglich nicht überzeugt und nicht so sehr in den Bann gezogen wie der Super 6 (Macht einfach spaß 2 Stunden mit Juno Feeling vor dem Ding zu stehen und ohne nervige Menüs alles rumzuprobieren). Er fühlt sich hier im Studio mega wohl.

Prophet 5 und Rev-2 16 haben es mir aber klanglich und vom workflow auch mega angetan damals und ich glaube der OB-6 könnte das noch übertreffen deswegen wird wohl nochmal gespart und bald auch noch so einer angeschafft.

Danke für die gute Beratung!!
Glückwunsch! Der UDO ist zudem sehr stabil verbaut - made in Vulkaneifel :)
 
Prophet 5 und Rev-2 16 haben es mir aber klanglich und vom workflow auch mega angetan damals und ich glaube der OB-6 könnte das noch übertreffen deswegen wird wohl nochmal gespart und bald auch noch so einer angeschafft.
Glückwunsch! Mit dem Super 6 hast einen guten Griff gemacht.

Ich habe den S6 und den OB-6 und bin mit beiden sehr zufrieden. Das werden bestimmt beides Klassiker werden.
Ich warte mal die NAMM ab und sehe, ob etwas interessantes von Sequential kommt, bevor Dave sich ganz zurückzieht.

Prophet 5 oder Pro-3 sind auf meiner Wunschliste. Sequential macht aktuell echt ziemlich coole Synth.
 


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