Da es zu der Zeit als ich angefangen habe gar keine andere Methode gab, war das quasi die Regel. Also wurde mein miniKORG 700S über einen Fender Showman Röhrenamp und angeschlossener 2 x 12" Speaker Box samt WEM Copicat Bandecho gespielt und direkt mit einem Shure SM58 oder Unidyne aufgenommen. Die Aufnahmen gibt es auch noch, kingt fett der kleine Korgie. Für einige der danach folgenden galt das zwangsläufig auch, bis dann eben die Direktabnahme via DI-Box oder auch ohne der Normalfall wurde.
Man muss Synth über Amp aufnehmen einerseits nicht überbewerten, andererseits kommt es auf den Sound an, den jemand halt will. Selbstverständlich macht alles in der Signalkette was aus und das beginnt dann schon bei der Wahl des Aufnahmeraumes bzw. dessen Akustik. Am Ende steht das Recordingequipment, also Line In oder Mics und analoge Bandmaschinen oder DAWs.
Es kommt also im Wesentlichen drauf an, was man genau für einen Sound will, und dazu welche Möglichkeiten man kennt und hat, um die zu realisieren. Der Sound eines einzelnen Instrumentes spielt nur eine gewisse Rolle, je nach Song oder Album, steht ja in einem Kontext mit anderen Instrumenten sowie der Idee und Konzeption des Gesamtwerkes.
Generell rate ich dazu, das einfach mal zu machen, und so seinen Kenntnisvorrat zu vergrößern. Man weiß nie, wofür es mal gut ist. Würde ich eine Produktion machen, die möglichst wenig digital klingen soll, dann ist Synth über Röhrenamp aufnehmen durchaus eins der vielen Einzelelemente, die ich heranziehen würde. Auf den Raum kommt es da nicht so an, das hat eher was mit dem Ensemble zu tun, das Mikro hängt dann nämlich eh direkt vorm Speaker.
Übrigens Hansa Studios: Die sind vor einer Weile übernommen worden, ist jetzt Transporterraum und hat unter anderem was mit George Glück zu tun, wem das was sagt. Bei Interesse also googlen.