SYNTH-WERK The Spirit of Trumansburg M2

Geil!

Bin aber mit meinem MOS LAB glücklich und könnte mir ein so ein SynthWerk System zur Zeit auch gar nicht leisten...

Trotzdem (erwähnte ich es schon?): Geil!
 
Gibt es hier User vom M1 oder M2? Erfahrungsbericht? Vergleich mit anderen Anbietern, Mos-Lab oder COTK?
 
Lauflicht schrieb:
Gibt es hier User vom M1 oder M2? Erfahrungsbericht? Vergleich mit anderen Anbietern, Mos-Lab oder COTK?
ich hab nur ein paar einzelne Module von Synth-Werk in meinem System integriert (VCF, Envelope, VCA ...).
Meiner Meinung nach kommt Synth-Werk den alten Moog Modulen klanglich tatsächlich am nächsten und sie sind auch qualitativ sehr hochwertig aufgebaut. Eine gute Alternative zum Original Moog, der ja ein Vielfaches kostet.
Kann ich absolut empfehlen.
 
Ich habe mich mit im März mit Gerhard Mayrhofer, dem Menschen hinter Synthwerk, getroffen und mich lange mit ihm unterhalten (ein echt interessanter und super sympathischer Mensch). Dann hatte ich ein M2 für ca einen Monat zu Hause. Technisch (Bauqualität, Einmessung, etc.) ist das schon Meisterklasse.

Das ganze sollte eigentlich ein Test für Amazona werden, aber ich habe dann doch abgelehnt (bzw nach drei Anläufen es aufgegeben darüber zu schreiben), weil so ein altes Moogsystem einfach nicht mein Ding ist. Das ist halt wie den 1:1-Nachbau eines 1902er Daimler fahren. Sicher ein schönes Auto, aber sich seh einfach nicht ein, warum mein Auto keine Scheibenwischer haben soll und warum ich die Hand zum Abbiegen raushalten soll. Ich bräuchte nicht unbedingt nen Tempomat, aber ein Scheibenwischer und ein Blinker fände ich schon ganz gut.
Sorry, aber es gibt Fortschritt seit Bob Moog sein Ur-System gebaut hat, und andere Modularsysteme haben inzwischen VCOs mit PWM und Steuerspannungsmischer mit Abschwächern, und VCOs die mehr als 2 oktavige Arpeggien oktavrein schaffen. Und das für deutlich weniger Geld.

Fazit a la Gerhard Polt: "Für den der's mag, ist's das Höchste."
 
Es gibt aber auch Leute, die für ein Moog Modularsystem ein Vielfaches bezahlen, weil sie eben genau diesen originalen Sound haben möchten.
Manchmal ist es eben auch die Reduktion auf das Wesentliche, das sieht man ja auch daran, wie viele hier auf die Neuauflage des Minimoog schielen.
 
Ich sag ja nicht, dass es schlecht ist. Es ist nur nicht mein Ding. (Übrigens bin ich einer der Menschen, die sich einen Minimoog in Neuauflage reservieren haben lassen...).
 
Geiles Teil auf jeden Fall!

Ich schiel schon länger auf die Fixed-Filterbank, die wie das Original auf Spulen basiert...
 
Bernie schrieb:
ich hab nur ein paar einzelne Module von Synth-Werk in meinem System integriert (VCF, Envelope, VCA ...).

Wie sieht´s da mit der Spannungsversorgung aus?
Kochen die ihr eigenes Süppchen oder ist´s Dotcom-kompatibel?
 
Sandrino schrieb:
fanwander schrieb:
...und VCOs die mehr als 2 oktavige Arpeggien oktavrein schaffen.....
danke das ich dett jetzt mal aus berufener hand lese.

Kurze Anmerkung dazu: Oktavreinheit beim 901er-VCO und bei irgendwelchen anderen VCOs ist ein bisschen was anderes!
Der 901er VCO besteht ja aus zwei Teilen. 901A ist der Spannungsmischer mit dem Exponentiator. 901B sind dann VCO-SlaveCores, die eigentlich lineare Ansteuerung haben. An einem Mischer hängen dann mehrere solcher VCO-Cores, die alle vom Mischer die gleiche Keyboard-CV und Modulationsspannung bekommen, nur das Coarse/Fine-Tune kann man pro 901B separat regeln.
Das bedeutet, dass die Oktav-Unreinheit sich auf alle SlaveCores gleich auswirkt. Die SlaveCores sind aber unter einander recht gleich im Tracking. ERGÄNZ: Bei monolithischen VCOs, wie wir sie zB aus dem Eurorackbereich kennen, hat jedes VCO seinen eigenen Exponentiator, und somit kann jedes VCO anders oktavunrein sein.


Die Originalen Moog 901B waren allerdings dann immer noch temperatur-sensible. Das ist beim Synthwerk fast garnicht mehr der Fall.

Beim Synthwerk sind die 901B untereinander extrem stabil. Das ist schon beindruckend, dass die beim Tracking in sich nicht auseinander laufen. Allerdings ist eben der Mischer mit dem Exponentiator der Knackpunkt. Sprich: alle drei SlaveVCOs laufen extrem sauber mit der unsauberen CV, die vom Exponentiator kommt. Im 901A gibts vier Trimmer mit denen man eine Oktav-Reinheit erzeugen soll, aber ich habe noch nie jemanden gesehen, der das letztlich über mehr als 3 Oktaven akzeptabel geschafft hat. Das Synthwerk, das ich zur Verfügung hatte, war mit fast 4 Oktaven schon ganz manierlich.
 
Oktavreinheit ist überall gleich, nur det erreichen derselben kann wohl auf diversen wegen erreicht werden..zumindest versucht werden
 
Sandrino schrieb:
Oktavreinheit ist überall gleich, nur det erreichen derselben kann wohl auf diversen wegen erreicht werden..zumindest versucht werden
Nee. Siehe meine obige Erläuterung.
Beim 901 sind alle VCOs gleich oktavunrein: der Abstand zwischen den VCOs bleibt immer gleich. Bei allen anderen Systemen (auch bei den Moog 921er VCOs) ist jedes VCO für sich anders unrein: der Abstand zwischen den VCOs ändert sich.
 
dr begriff oktavreinheit, nicht die technik dahin, ist für alle geräte, die oktavrein gestimmt werden können, gleich. iss wie schwarz oder weiß, okatvrein ja oder nein.
 
Sandrino schrieb:
dr begriff oktavreinheit, nicht die technik dahin, ist für alle geräte, die oktavrein gestimmt werden können, gleich. iss wie schwarz oder weiß, okatvrein ja oder nein.
Nö. Ein Synth, der zwar insgesamt nicht so aktavrein ist, aber sehr gut gleichlaufende Oszillatoren hat, ist deutlich angenehmer anzuhören, als einer, bei dem jeder VCO anders schief ist. Der Unterschied ist wie zwischen einer sehr gut gestimmten, aber nicht bundreinen Gitarre, und einer perfekt bundreinen, aber verstimmten Gitarre. Die verstimmte Gitarre klingt grausam, die bundunreine Gitarre klingt halt nicht so super.
 
det hatte ich verstanden, danke.
der begriff oktavreinheit ist ein metabegriff.
auch nen 901 kann oktavrein sein.
oktavreinheit auf nem gerät einzustellen ist gerätespezifisch, det zu ereichende ergebnis ist davon unabhängig als oktavrein definiert.
vielleicht sprechen wir och nur unterschiedliche sprachen
 
fanwander schrieb:
Bernie schrieb:
aber der kann doch nix!
Und das sagst Du mir jetzt, wo ich ihn schon bestellt hab... :mad:
Ich hab meinen alten Minimoog ja mit einer analogen Memoryfunktion nachgerüstet, von den Speicherbausteinen hab ich auch noch welche hier und gebe die gerne ab, falls jemand Bedarf daran hat.

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Danke für Eure Info. Ich finde es grundsätzlich toll, wenn sich Leute die Mühe machen sowas nachzubauen.
 
Lauflicht schrieb:
Danke für Eure Info. Ich finde es grundsätzlich toll, wenn sich Leute die Mühe machen sowas nachzubauen.
Was mir total gut an Synth-Werk gefällt, ist die sehr hochwertige Verarbeitung der Module. Technisch 100% kompatibel mit Dotcom und das funktioniert auch alles perfekt.
Sehr schön ist auch die winzige weiße LED am Envelope-Generator für die Triggerkontrolle, die man eigentlich nicht sieht, wenn kein Trigger anliegt.
 
Wir heizen die Module auf – wir kühlen sie ab, wir quälen sie richtig, damit sie zum einen ein gewisses Aging erfahren
Also Burn-In kenne ich ja, aber wieso abkühlen? Der Begriff Aging weckt bei mir Assoziationen mit Gitarren, die künstlich auf alt getrimmt werden. Ich finde solche Instrumente sollten "natürlich" altern, sonst kann man sich doch gleich die alten Originale holen. :dunno:
 
LOL. Der Synth kostet dann 60.000€, nach 15 Jahren "natürlicher" Lagerung beim Hersteller. :selfhammer:

Natürlich gealterte Synths als neuer Eso Nischenmarkt :lol:
 
Ach nee. Ich sagte doch, dass ich Burn-In kenne. Warum man die Bauteile aber neben erhitzen abkühlen soll, war meine Frage. Abkühlen verstehe ich als künstliches Abkühlen (also deutlich unter Raumtemperatur), sonst bräuchte man das nicht extra zu erwähnen.
 
Burn-In bedeutet normalerweise, dass ein Gerät über z.B. 24 Stunden läuft. Da wird dann aber der thermische Zyklus nur 1x durchlaufen. Ich hatte es so verstanden, dass sie eben mehrmals die Kisten hoch und runterfahren. Ob sie nun noch in einen Kühlschrank kommen? Ruf die Jungs eben an und frage dort.
 
Ich denke mal, dass jede Form von Temperaturgradient elektronische Bauteile beansprucht. Ist ein solches Bauteil aufgrund eines Fertigungsdefekts "vorgeschädigt", dann kann dieser damit schneller zu Tage treten und einen einfach zu diagnostizierenden Ausfall oder starke Abweichung der elektr. Charakteristika hervorrufen. Insofern sind schnelle Rampen heiß/kalt eine gute Idee. So verstehe ich das. Damit findet man auch schlechte Lötstellen, weil die dann Risse bilden können.
 
Temperaturgradient bezieht sich auf räumliche Temperaturunterschiede, hier geht es aber um eine zeitliche Veränderung. Man könnte das dann mit Tpunkt oder dT/dt bezeichnen, und so schöne Begriffe wie Änderungsrate der Temperatur oder gar momentane Änderungsrate der Temperatur einführen. Ein Gradient ist genauer ein Vektor und wird durch partielles Differenzieren eines Temperaturfeldes ermittelt.
 


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