Synths kann man nicht genug haben

Erinnert sich noch jemand an den Michael Leicher? Der hatte sehr viel Geld geerbt und immer Party gemacht, bis es alle war. Der hatte mal eine gewaltige Synthesizer-Sammlung irgendwo. Ich nehme an, die sind alle wech.


Das waren etwa 600 Instrumente. Ich hatte mal angefragt, einige Orgeln absampeln zu dürfen, es kam aber nicht dazu. In der Zwischenzeit hat Leichert alles veräußert, wg. Geldproblemen.
 
Die Sache mit den Bildern kann man diskutieren. Kein Maler hat Bilder gemalt, damit sie in Museen hängen. Maler haben immer für Privatpersonen gemalt, entweder im direkten Auftrag, z.B. Portraits oder allgemein gemalt und dann an Privatleute verkauft. Letztlich war aber immer klar, dass die in irgendwelchen Privathäusern hängen werden. Kein Maler hat gewusst, das die Nachwelt seine Bilder mal als Kulturgut einstufen wird. Und bei vielen Malern ist das ja auch nicht so, es sind ja nur bestimmte Maler, die in den Museen hängen. Daneben gab es auch viele, die ja als nett eingestuft werden, aber Museen würden die nicht haben wollen. Die hängen weiterhin bei Privatleuten oder landen sogar auf dem Müll, weil sie eben nicht als "wertvoll" eingestuft werden.
Das gleiche ist bei den Synthis. Wer die sammeln will, soll sie sammeln. Ich weiß nicht, ob deshalb die Musik besser werden würde, wenn alle Sammlungen aufgelöst und die Geräte bei eBay angeboten würden.
Natürlich kann man das diskutieren, und natürlich würde ich nicht dafür plädieren, eine 90-Jährige zu enteignen, die sich zu Hause an dem Bild erfreut, dass Picasso ihr während ihrer gemeinsamen Zeit geschenkt hat. Und natürlich geht es auch nicht um die argumentativ aufgeführten Müll-Bilder. Mein Beitrag war ein grobes Beispiel, kein punktgenauer Leitfaden für den Umgang mit Kunst. Die Trennungslinie zwischen verständlicher und obszöner Sammelei verläuft für mich irgendwo zwischen etwas aus dem Ruder gelaufener Hingabe einerseits und völlig materialistischer, emotionsloser Geldanlage andererseits. Und klar: Es ist in beiden Fällen legal und legitim zu sammeln. Es ist aber auch legal und legitim, das je nach Umständen gut oder schlecht zu finden. Mehr will ich doch gar nicht sagen.
 
Die Sache mit den Bildern kann man diskutieren. Kein Maler hat Bilder gemalt, damit sie in Museen hängen. [...]

Die meisten Maler werden wohl ihre Bilder gemalt haben, um sie gegen einen Sack Kartoffeln oder einen Monat Unterkunft im Bretterverschlag einzutauschen. Hatten halt nichts Gescheites gelernt außer Künstler, brotloser...

Und die wenigen Maler, die eine gesunde Auftragslage hatten, weil viele reiche Kunden bei ihnen Bilder in Auftrag gaben, hingen in nicht unbeträchtlichem Maße ab vom Wohl und Wehe der Auftraggeber und den Umständen, in denen jene steckten -- Rembrandt war der erste Verlierer der holländischen Tulpenkrise, weil seine Auftraggeber sich verzockt hatten am Tulpenmarkt... dumm gelaufen, wenn man selbst auch kein Händchen für das liebe Geld hat.

Stephen
 
Schon geil daß es so ne Sammlung gibt die man sich mal aus der Nähe .live betrachten kann. Mich flashen die alten Konsolen. Am geilsten wäre es wenn man sie direkt bespielen kann, dann wäre
ich so oft wie möglich dort und würde abtauchen. Ich will auf jeden Fall mal hin demnächst. Da freue ich mich jetzt schon drauf :) Also man sollte froh sein daß es so etwas gibt. Jemand der das alles zusammengetragen hat
und Leute die das existieren eines solchen Museeum möglich machen. Ich sag nur Zeitreise. Ein paar Vintage Kisten besitze ich selbst auch. Damit gehe ich regelmäßig zu Hause auf Zeitreise. Das ist schon etwas schönes wenn
man alte Konsolen bedienen darf und deren Klang entlocken kann.
 
JO,
die Fotos habe ich noch alle, war damals sehr spannend.
Michael Leicher ist an sich ganz OK, er hatte völlig falsche Berater, die ihn auf falsche Fährten setzten.

An sich ein armes Schwein, kein RIOLO.
 
Die meisten Maler werden wohl ihre Bilder gemalt haben, um sie gegen einen Sack Kartoffeln oder einen Monat Unterkunft im Bretterverschlag einzutauschen. Hatten halt nichts Gescheites gelernt außer Künstler, brotloser...

Und die wenigen Maler, die eine gesunde Auftragslage hatten, weil viele reiche Kunden bei ihnen Bilder in Auftrag gaben, hingen in nicht unbeträchtlichem Maße ab vom Wohl und Wehe der Auftraggeber und den Umständen, in denen jene steckten -- Rembrandt war der erste Verlierer der holländischen Tulpenkrise, weil seine Auftraggeber sich verzockt hatten am Tulpenmarkt... dumm gelaufen, wenn man selbst auch kein Händchen für das liebe Geld hat.

Stephen
Da hat sich ja bis heute bei Malern, Musikern und Schauspielern nicht viel geändert. Es gibt ein paar Stars, bei denen es recht gut läuft, aber die breite Masse hält sich irgendwie über Wasser. Jedenfalls die, die es beruflich versuchen. Ich habe mal vor vielen Jahren eine Doku über Hollywood gesehen, da hieß es, dass in den USA wohl rund 100.000 Schauspieler gemeldet sind, wovon maximal 10-20% in laufenden Projekten beschäftigt sind. Wenn man die paar wohlhabenden Schauspieler abzieht, die finanziell keine Probleme bei Durststrecken haben, bleiben eine ganze Menge Schauspieler übrig, die sich mit Kellnern oder anderen Gelegenheitsjobs permanent über Wasser versuchen zu halten. Alle in der Hoffnung, eines Tages den großen Durchbruch zu erleben.
 
Da hat sich ja bis heute bei Malern, Musikern und Schauspielern nicht viel geändert. [...]

Kunst und brotlos gehen als Begriffe ja nicht umsonst Hand in Hand durch's Leben. Ich bin ja auch nur Künstler geworden, um meine Armut rechtfertigen zu können... hat mal jemand gesagt, stammt nicht von mir. Ist aber trotzdem gut.

[...] Michael Leicher ist an sich ganz OK, er hatte völlig falsche Berater, die ihn auf falsche Fährten setzten. [...]

Er sagte mir mal, er mache das alles nur, weil er endlich mal ein Lob von seinem Alten hören wolle.

Gefühle wie diese sind in der Tat schlechte Berater.

Ich habe auch irgendwo noch Dias von meinem Besuch vor 25 Jahren... der CS80 auf einer Hohner Symphonic Orgel, abgestürzt mit LEGO-Steinen, und auf dem CS80 balancierte dann noch ein PPG 1003.

Etwa sieben oder acht Jahre später balancierte der CS80 immer noch auf der Hohner-Orgel, aber dazu kam dann noch ein rußiger Schmierfilm, der sich mittlerweile auf alle Geräte gelegt hatte -- Michi schmierte Sau auf ein Gerät, um mein Weib zum Lachen zu bringen und meinte noch, wenn er alle Geräte anschalte, gingen in ganz Wattenscheid die Lichter aus.

Den Four Voice als ausgelobte Provision für den vermittelten GX-1 habe ich nie bekommen, aber ich glaube, das erwähnte ich bereits anderweitig.

Stephen
 
Alle in der Hoffnung, eines Tages den großen Durchbruch zu erleben.
Ich finde es irgendwie immer weniger wichtig mit Musik ne breite Masse zu erreichen. Die Musik die ich so höre war und ist auch meißtens von Leuten gemacht die
damit nicht reich geworden sind bzw. davon leben können/konnten. Also was solls :dunno: ist doch alles cool wie es ist. Ich mag das irgendwie..tracks die keiner kennt, Underground,
unique Sound. Das wichtigste ist für einen Musikmacher (zumindest für mich) alles so zu machen wie ich es mir vorstelle. Wenn jemand einen Produzenten hat der ihn zwar groß rausbringt
dann kann dieser jemand aber meißtens seine Freiheit vergessen, sondern verkauft seine Seele und arbeitet nach jemand anderem seiner Pfeife. Also es gibt doch nix geileres als nach Lust und Laune
Musik zu machen. Scheiß auf Ruhm und Geld. Wobei Ruhm slebst bei einer ganz kleinen Fangemeinde immer gewiss ist, wenn auch das Scheiß Geld fehlt, aber das verdienen wir uns halt einfach auf
andere Art und Weise. Zuguterletzt würde mir es wahrscheinlich gar keinen Spaß mehr machen wenn ich die Zügel nicht selbst in der Hand hätte ,sondern mir von irgendeinem Produzenten
alles diktieren lassen müsste. Dazu bin ich in Sachen Musik viel zu ehrgeizig und anarchistisch. Würde also gar nicht passen. Klar wäre es toll mal ne Auftragsarbeit zu machen und dafür Geld zu bekommen,
aber richtig Spaß machen ,wie wenn ich nach Lust und Laune arbeite würde es mir sicher nicht.
 
Ich finde es irgendwie immer weniger wichtig mit Musik ne breite Masse zu erreichen. Die Musik die ich so höre war und ist auch meißtens von Leuten gemacht die
damit nicht reich geworden sind bzw. davon leben können/konnten. Also was solls :dunno: ist doch alles cool wie es ist. Ich mag das irgendwie..tracks die keiner kennt, Underground,
unique Sound. Das wichtigste ist für einen Musikmacher (zumindest für mich) alles so zu machen wie ich es mir vorstelle. Wenn jemand einen Produzenten hat der ihn zwar groß rausbringt
dann kann dieser jemand aber meißtens seine Freiheit vergessen, sondern verkauft seine Seele und arbeitet nach jemand anderem seiner Pfeife. Also es gibt doch nix geileres als nach Lust und Laune
Musik zu machen. Scheiß auf Ruhm und Geld. Wobei Ruhm slebst bei einer ganz kleinen Fangemeinde immer gewiss ist, wenn auch das Scheiß Geld fehlt, aber das verdienen wir uns halt einfach auf
andere Art und Weise. Zuguterletzt würde mir es wahrscheinlich gar keinen Spaß mehr machen wenn ich die Zügel nicht selbst in der Hand hätte ,sondern mir von irgendeinem Produzenten
alles diktieren lassen müsste. Dazu bin ich in Sachen Musik viel zu ehrgeizig und anarchistisch. Würde also gar nicht passen. Klar wäre es toll mal ne Auftragsarbeit zu machen und dafür Geld zu bekommen,
aber richtig Spaß machen ,wie wenn ich nach Lust und Laune arbeite würde es mir sicher nicht.
Ich denke, der "große Durchbruch" ist auch immer schwieriger zu machen. Weil sich Musik in immer mehr Nischen aufspaltet und es immer mehr Gäste am Tisch gibt, die was vom Kuchen haben wollen. Guck Dir alleine heute die Pop-Musik an und vergleiche das mit den 80er Jahren. Es gibt viel mehr Möglichkeiten und dadurch aber auch Zwänge, die verschiedenen Kanäle zu bedienen, damit man überall gehört wird. Und dann hast Du ja noch die Konkurrenz aus dem ganz fernen Osten (J-Pop & K-Pop), die auch auf den Markt drängen. Früher hattest Du nur die Plattenfirmen, heute hast Du noch zusätzlich Streaming-Plattformen und alle wollen an Deinem geistigen Erguss verdienen.
Von daher: ist schon ganz in Ordnung so, wenn man es so fährt wie Du. Und Ruhm im großen Stil bedeutet auch sich anpassen. Es gab zwar Ausnahmen in der Vergangenheit, aber die meisten wurden doch durch die Verpflichtungen geformt, auf die eine oder andere Weise.
 
aber die meisten wurden doch durch die Verpflichtungen geformt, auf die eine oder andere Weise.
OT Sorry
Verpflichtungen formen glaube ich jeden der Musik schafft. Mich auch ,das muß ich sagen daß es so ist. Aber diese verpflichtungen lege ich mir selbst auf
und das ist ein Unterschied ,denn ich kann z.B. zu mir selbst sagen daß ich mir so und so viel Zeit lasse bis ich wieder ein Album mache.
Auch bei Tracks lege ich mir selbst eine Pflicht auf, nämlich niemals alle register zu ziehen in einem Track ,obwohl ich es gerne machen würde. Da gilt es sich
zu zügeln, während es einem Produzenten Scheißegal ist ob du gleich alles von dir Preis gibst kannst du in eigenregie dich langsam selbst aufbauen und dadurch
immer wieder einen draufsetzen und interessant bleiben. By the way: es gibt nix schlimmeres als sich von jemanden in seine Werke reinreden zu lassen, sei es von jemandem
der wirklich Ahnung hat oder noch schlimmer von jemandem der gar keine Ahnung hat. Obwohl...von dem der Ahnung hat sollte man sich schon bei bedarf das eine oder andere
merken und vieleicht kann man ja auch etwas lernen. Unverbindliche Tips sind immer willkommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
OT Sorry
Verpflichtungen formen glaube ich jeden der Musik schafft. Mich auch ,das muß ich sagen daß es so ist. Aber diese verpflichtungen lege ich mir selbst auf
und das ist ein Unterschied ,denn ich kann z.B. zu mir selbst sagen daß ich mir so und so viel Zeit lasse bis ich wieder ein Album mache.
Auch bei Tracks lege ich mir selbst eine Pflicht auf, nämlich niemals alle register zu ziehen in einem Track ,obwohl ich es gerne machen würde. Da gilt es sich
zu zügeln, während es einem Produzenten Scheißegal ist ob du gleich alles von dir Preis gibst kannst du in eigenregie dich langsam selbst aufbauen und dadurch
immer wieder einen draufsetzen und interessant bleiben. By the way: es gibt nix schlimmeres als sich von jemanden in seine Werke reinreden zu lassen, sei es von jemandem
der wirklich Ahnung hat oder noch schlimmer von jemandem der gar keine Ahnung hat. Obwohl...von dem der Ahnung hat sollte man sich schon bei bedarf das eine oder andere
merken und vieleicht kann man ja auch etwas lernen.
Das sind aber eher Verpflichtungen, die Du aus Dir heraus auf Dich nimmst, d.h. im Prinzip sind sie nur Ausdruck dessen, was Du bereits bist oder gerne sein möchtest. Das ist ja okay. Schlimmer ist es, wenn Dir Leute reinreden oder Dich formen wollen, weil sie Dich für Geschäfte nutzen möchten. Denn natürlich geht es letztlich immer darum, Geld und die Gier nach mehr davon ist der große Motivator.
 
Ja genau, und dann wird man geformt und formt sich nicht mehr selbst. Ein großes Übel. Eigentlich kein Geld dieser Welt wert.
 
Ja genau, und dann wird man geformt und formt sich nicht mehr selbst. Ein großes Übel. Eigentlich kein Geld dieser Welt wert.
Es ist natürlich schwierig, wenn man in einer Abhängigkeit steckt - und Geld für die Miete und den vollen Kühlschrank ist natürlich eine Abhängigkeit, die so manchen gefügig gemacht hat. Dazu kommen noch die Versprechungen von den schnellen Autos und den Chicks... der bekannte Musiker Vangelis hat sich schon mehrfach in Interviews kritisch zur Musikindustrie geäußert, so auch in diesem Interview: https://www.amazona.de/vangelis-interview-2016-deutsche-version/
Am Ende muss natürlich jeder für sich entscheiden, welchen Weg er gehen will.
 


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