Nein, das was Du mit einem echten Oktavschalter machen kannst – also direktes Anwählen von Oktaven auseinander liegender Tonhöhenbereiche, mindestens über 32', 16', 8', 4', unter Beibehaltung der durch Grob- und Feinstimmung eingestellten Tonlage – geht mit dem UniCylce eben genau nicht:
Erstens ist der Bereich im Oct-Mode eingeschränkt, es sind gerade mal drei Oktaven anwählbar,
zweitens ist die mittlere dieser drei Oktaven nicht direkt per Schalter anwählbar, sondern muss durch das stufenlose Tune-Poti eingestellt werden,
drittes werden im Oct-Mode die Funktionen von Oktavlageneinstellung und Halbtoneinstellung in einem Poti vermengt.
Diese drei Punkte führen dazu, dass
bei Klängen, die auf Ringmodulationen oder Frequenzmodulationen im Audiobereich basieren,
dabei den UniCycle als Carrier und/oder Modulator nutzen,
und bei denen das klangliche Ergebnis somit maßgeblich von dem Frequenzverhältnis von Carrier und Modulator abhängt,
man von einem "gut" klingenden Frequenzverhältnis eben nicht einfach durch Änderung der Oktavlage am Oktavschalter ähnlich "gut" klingende Variationen erzeugen kann,
sondern dass man das Frequenzverhältnis nach Grobeinstellung der Oktavlage per Poti mühselig über die Feinstimmung neu einstellen muss.
Im Studiobetrieb mag der damit einhergehende Zeitverlust und das dabei zu hörende "schräge" Zeug nicht weiter stören, ja sogar willkommen sein, aber wenn man mit Modulsynthesizern live spielt, sind Oktavschalter ein Segen.
Wenn Du Gelegenheit finden solltest, probier bitte mal einen Cwejman S1 MkII aus: Dessen drei Oszillatoren verfügen allesamt über Oktavschalter, und da zwischen den drei Oszillatoren sowohl Ringmodulation als auch Frequenzmodulation vorgepatcht sind, merkt man schnell, wie einfach es ist, von einem einmal eingestellten FM- oder Ringmodulatorklang verwandt (und ähnlich "gut") klingende Ableitungen über die Änderung der Oktavverhältnisse zu erzielen.