Volker Müller † vom WDR Studio für Elektronische Musik - Die Folgen und Kondolenz

Genau das ist das Problem - Der WDR darf die Sachen weder verkaufen noch verschenken oder "weitergeben", deshalb wird vermutlich ein Keller als Lager dienen und alles abgebaut, später vergessen und unter irgendwelchen Leuten irgendwann verteilt, - eher nicht offiziell sondern einfach so - ohne Schuld des WDR als solchem.
Natürlich darf der WDR seine alten Studiogeräte veräußern oder auch verschrotten.
Dazu wäre er sogar rein rechtlich verpflichtet, denn er darf ja als öffentlich rechtliche Sendeanstalt keine Steuergelder verschwenden.
Würde der WDR noch jahrelang weiter die Raummiete für einen Gerätepark bezahlen, der zumindest von steuerlicher Seite längst abgeschrieben ist und keinen finaziellen Wert mehr darstellt, könnte das sogar Ärger geben.
Der WDR ist nicht verpflichtet ein Museum zu betreiben, das wäre doch eher eine Aufgabe für die Stadt Köln, bzw. vom Land Nordrhein Westphalen und dem Bund.
Hier schiebt doch Einer dem Anderen den schwarzen Peter zu und drückt sich vor der Verantwortung.
 
Natürlich darf der WDR seine alten Studiogeräte veräußern oder auch verschrotten.
Dazu wäre er sogar rein rechtlich verpflichtet, denn er darf ja als öffentlich rechtliche Sendeanstalt keine Steuergelder verschwenden.
Würde der WDR noch jahrelang weiter die Raummiete für einen Gerätepark bezahlen, der zumindest von steuerlicher Seite längst abgeschrieben ist und keinen finaziellen Wert mehr darstellt, könnte das sogar Ärger geben.
Der WDR ist nicht verpflichtet ein Museum zu betreiben, das wäre doch eher eine Aufgabe für die Stadt Köln, bzw. vom Land Nordrhein Westphalen und dem Bund.
Hier schiebt doch Einer dem Anderen den schwarzen Peter zu und drückt sich vor der Verantwortung.
Der WDR darf kein Museum betreiben.
 
Ähnlich dumme Fragen wurden da gestellt, obwohl es ein Leichtes gewesen wäre, sich vorab, beispielsweise bei Wikipedia, zu informieren. Im Vorstellungsgespräch eines alten Kunden von mir: "Ich mache auch elektronische Musik, ich habe bei Dirk ein Boss DR-55 Rhythmusgerät gekauft, das ich heute noch benutze." Der intellektuelle Keller hat 10 Stockwerke.
 
Wäre nicht eine Internetseite das kostengünstigste? Also damit man verstehen kann worum es damals ging und das man so einen Zugang erhält? Kann natürlich auch sein das die Seite dann irgendwann abgeschaltet wird, denke aber mit Tonbeispielen und Hinweis auf kompositorische Prozesse wäre das doch die günstigste Lösung, oder nicht? So eine Seite könnte auch immer bearbeitet und ergänzt werden. Das wäre doch zumindest besser als das alles darüber hinaus verloren geht und so bliebe zumindest ein Teil der Information erhalten.
 
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Das anekdotische Wissen.

Stephen
Genau - denn er ist halt Zeitzeuge. Egal ob man das ablehnt oder nicht - aber das hat in der Kombination bereits einen Wert. Aber das ist ja nun vorbei. Also ist es eher ein Abschiedsgedanke - danach passiert was passieren muss - nichts. Ich würde jedenfalls nichts erwarten. Aber wir bestimmen sowieso nicht, was passieren wird - außer wir würden uns alle immer wieder an den WDR wenden und die bitten was zu tun, sowas würde sicher auch etwas bewegen. Es kann nie so gedacht gewesen sein, dass Volker Müller selbst dieser Kurator ist, denn er war ja schon über 80, es müsste und kann ohnehin nur weiter gegeben werden und da gibt es bestimmt auch Möglichkeiten. Es ist sicher ein Unterschied ob ein automatischer Ansagetext abläuft und jemand, der etwas aus der Praxis sagen kann, die sicher subjektiv sein wird und ist - aber das ist doch per se wertvoll genug - gerade für Interessiert wie wir als Foristen das waren.

Ich glaube, dass das Interesse für noch mehr durchaus bei einigen kommt und die werden sich dann eh bemühen mehr zu erfahren.

Eine Vermittlung div. Dinge in festem Material kann nur einen kleineren Ausschnitt vermitteln. Es geht ja teilweise auch manchmal um ganz händische Dinge wie die Arbeit mit Bandmaterial oder das verkabeln. Das allein muss es nicht sein - aber man wird sicher nicht an Anspruch haben ALLES zu vermitteln. Das kann sowieso nur in einzelnen Einheiten geschehen - aber so eine Art Einblick kann die Phantasie oder auch Faszination für etwas durchaus anfachen. Das ist nicht schlecht, wenn das passiert.

Ein freies Lernvideo ist sicher ein schöner Anfang, sollte dort aber nicht aufhören. WDR ist eine Sendeanstalt, die können das in die Mediathek setzen. Das ist ja ein kultureller Auftrag. Die tieferen Themen könnten dann anders aufbereitet werden, zB Spezielles über diese Arbeitsweisen, Geräte und so weiter einerseits und über die Werke und Ideen andererseits. Es gibt viel zu lernen, mitzunehmen, weiterzuführen - aber eher zu inspirieren. Ich würde also nicht erwarten, dass am Ende "kleine Stockhausesens" da dabei "herausfallen". Wenn es mal passiert - super - wenn es Musiker sind oder inspirierte Techniker finde ich das auch gut. Freie Information und Offenheit finde ich als Prinzip dabei gut. Freiwillige ungekünstelte Zugänglichkeit ohne zu viel Drumherum.

Es geht viel.
Finde also darin viele Wege, die gut sind und ich begrüßen würde - jedenfalls lieber als "so wie es jetzt ist" und vermutlich sein wird.

Man muss auch nichts überwichtig nehmen - die Welt dreht sich weiter - aber es ist gut, wenn daraus etwas wird.
Schade um die Geräte sagen vielleicht manche - aber je nach dem was und wie man das macht, ist es auch egal - denn im Keller des WDR ist fast noch schlimmer als wenn sie bei irgendeinem Sammler wäre, der irgendwas damit tut.

Man könnte, muss nicht und ja - der WDR kann damit tun was er kann und "möchte", denke aber - es wird wegen der Regeln auch eben nicht unbedingt etwas passieren. Vielleicht passiert aber doch eines Tages was - es könnte ja auch ein junger Interessierter sein, der das "entdeckt" und dieser neue Yogeshwar macht dann ne Sendereihe draus? Wir wissen es eh nicht.

Potential.
 
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Ich habe das Studio 9x besucht und es gab kein anekdotisches Wissen, das er dort preisgegeben hat. Zeitzeuge war er nach 1971, der musikalisch-technisch relevante Umbruch fand jedoch vor 1971 statt.
 
Hier schiebt doch Einer dem Anderen den schwarzen Peter zu und drückt sich vor der Verantwortung.
So negativ würde ich das gar nicht verstanden wissen - es ist eher wie im langen Text - das ist ein Sender - die haben aus deren Sicht ihren alten Krempel da hin geräumt und hat einen Zeitstempel - sogar mehrere. Was damit passiert werden Zufall und Regeln bringen - Der WDR ist eigentlich kein "Studio" im Sinne von Musik aufnehmen - sowas macht man heute ja einfacher - damals war es sicher der verlängerte Arm der Sendung von Neuer Musik etc.
Also eher wie wenn es eine Einrichtung gibt, Orchester gut aufzunehmen.

Das sollte man auch nicht nur überhöhen - aber es hat eben einen inspirierenden interessanten Funken, den man vermitteln könnte. Fänd ich sehr gut, wäre aber überrascht, wenn das passierte. Der Lotse ist von Bord, der Kapitän ist lange tot. Das Schiff ist alt und hat nicht mal "Radar". Es fährt und die alten Seebären, Schiffsnerds und Historiker könnten unterschiedliches mitnehmen - theoretisch. Kommt drauf an, was sie alle draus machen.
 
ich denke es haben jetzt alle verstanden, dass dirk matten nix von herrn müller hält, das muss man doch nicht alle halbe jahre wieder aufwärmen.


mir graust es eher vor der eröffnung des MOMA in frankfurt, wo die geschichte der elektronischen musik demnächst darauf reduziert werden wird, welche 3 hippen geschäftsmänner angeblich techno ganz alleine erfunden haben und welche 5 musikinstrumente man dazu braucht.

dagegen sind ausnahmslos alle anderen museen in deutschland einsame spitze.
 
Ich habe das Studio 9x besucht und es gab kein anekdotisches Wissen, das er dort preisgegeben hat. Zeitzeuge war er nach 1971, der musikalisch-technisch relevante Umbruch fand jedoch vor 1971 statt.
Sicher - ich bin sogar überzeugt, dass zB. ein Emulator II sicher nicht mehr unbedingt zu besonders relevantem Material herangezogen worden. Darum geht es aber nicht. Wie sowas geht steht heute in jedem Handbuch oder wird ausreichend in der Youtube-Uni vorgestellt, was ich positiv meine -- Es ist nicht mehr oder weniger als im letzten Post gesagt - es kommt drauf an, was man daraus machen möchte. Diese Alterehrwürdige ist nicht weshalb ich das postete. Die Musik kann man auch ohne das alles vermitteln oder dazu finden - aber es ist an sich gut, wenn es möglich wäre. Das ist aber doch eh vorbei - Volker Müller ist nicht mehr da, dh. diese Option ist doch mit ihm gegangen. Aber das was ich sagte könnte jemand machen, es könnte Sendungen geben, es ginge viel.

Ich würde aber jetzt das alles als ziemlich nerdig bezeichnen, deshalb wird das nur eine Hand voll Leute überhaupt interessieren - ich habe Verständnis, dass Volksmusi und Fußball oder sowas mehr heutiger Auftrag ist. Spezialkram machen Spezialleute.

Es wird wohl so bleiben wie es war - nur ohne Volker Müller - es wird wenig Wind um Elektronische Musik im akademischen gemacht und im sonstigen gibt es gelegentlich mal nen Special für Oma Meier - mit entsprechender einfacher Einführung. Vielleicht auch mal eine Sendung über die Musiker - aber nicht haftend an dem Keller. Es wird immer weiter gehn…
 
1. Ich habe die Diskussion nicht in einen gesonderten Thread verlagert.
2. Ich habe Herrn Müller immer als sehr freundlich und hilfsbereit erlebt und das hier auch geschrieben. Was ich mir beiden Verführungen gewünscht hätte, damit eine meiner Einschätzung der Historie entsprechende angemessene Wissensvermittlung stattfindet, auch. Den Besuchern hat es gefallen und das ist ja das Wichtigste.
 
Das und eine interaktive DVD als Lehrmittel für den Musikunterricht hatte ich schon vor Jahren vorgeschlagen, könnte man als Projekt an der Musikhochschule durchführen.
Ja das sollte man wirklich so angehen. In der Versenkung zu verschwinden wäre doch schade und eigentlich auch unnötig mit den heutigen uns zu Verfügung stehenden Mitteln.
 
Es muss nur jemand mit Entscheidungskompetenz die Notwendigkeit erkennen und so ein Projekt auf den Weg bringen. Die Mittel sind sicherlich nicht Problem, sondern die fachliche Kompetenz. Kann man eine Doktorarbeit draus machen.
 
Man muss halt dann die richtigen Leute zusammenkriegen. Und die müssten das ohne Lohn machen. Da sehe ich das größte Problem, weil bei so einem Projekt wollen die Leute auch bezahlt werden - kann sich ja bei allem Enthusiasmus, nicht jeder leisten kostenlos zu arbeiten. Aber vielleicht kriegt der WDR das ja auch selbst auf die Kette, wäre wünschenswert. Abwarten und beobachten.
 
Das ist nicht die Aufgabe des WDR, eine Internetseite oder eine DVD zu erstellen. Wie gesagt, man kann das als Uni-Projekt machen, Forschung und Lehre sind ja deren Aufgabe. Und das ist dann wie vorgeschlagen auch noch kostenlos.
 
Ist wohl besser, also deine Idee. Und wie leiert man sowas an? Über entsprechende Kontakte, schon klar, aber das müssen die mit entsprechenden Kontakten auch machen. Ich kann das nicht, weil ich die nicht habe. Wie auch immer ich wünsche mir das es weitergeht und die Information hinsichtlich dessen nicht gänzlich verloren geht. Und wenns die anderen nicht machen, muss halt uns irgendetwas einfallen.
 
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Habe gerade im WDR 3 erfahren, dass Herr "Volker Müller" leider verstorben ist.
-Sehr schade! Netter und sympathischer Mann...
R.I.P.



MOD: Da einige darum baten wurde der Tod Volker Müllers als eigener Thread ausgeklinkt - bisher: https://www.sequencer.de/synthesizer/threads/ehemaliges-studio-fuer-elektronische-musik-des-wdr.145941/page-17#post-2148636
Hinweis:: Der Thread wurde nicht von Rotkehlchen gestartet, sondern von der Moderation abgetrennt.

Habe gute Erinnerungen an unseren Tag dort vor Ort (Foto). Und ja, er war wirklich sympathisch: Ich hatte den Termin ja mit ihm vereinbart und bin froh, dass er uns diese Eindrücke ermöglicht hatte. Musste mehrfach schmunzeln, Herrn Müller dort in seinem Element zu erleben.
 
Das sind schon mal Kontaktmöglichkeiten. Jetzt musst du nur noch genau definieren, was genau gemacht werden soll und dem Ganzen einen Titel geben, beides muss im Interesse des Leiters des Studios für Elektronische Musik sein. Du kannst auch ganz unbedarft auf deren Facebook Seite dein Anliegen vorbringen, das vor dem Hintergrund, dass Herr Müller verstorben ist und dass du es für begrüssenswert hältst, dass das Wissen um die Musik und Technik des Studios im WDR nicht in Vergessenheit gerät. Man tau.
 
Gibt es Kompositionen, die Herr Müller abweichend von seiner Tätigkeit als reiner Toningenieur als Assistent eines Komponisten realisiert hat?

Das hatte ich mir damals als Traumjob vorgestellt, als Stockhausen einen Assistenten suchte. Peter Eötvös sagte dann zu mir auf der berühmten Wendeltreppe im WDR, ich hätte da wohl eine falsche Vorstellung, denn Assistent von Stockhausen bedeute tagelanges Rausschreiben von Noten und Transport seiner Kinder zum Kindergarten hin und zuück. Habe es lieber gelassen.


Wendeltreppe.jpg
 
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Kondolenz kommt für Stockhausen aber etwas verzögert - korrekt?
 
Ich halte es für wichtig, eine künstlerische Gewichtung vorzunehmen. Vielen Forumteilnehmern ist der damalige Ablauf und die Vorgehensweise offensichtlich nicht bekannt. Von daher passt das hier schon. Ansonsten einen neuen Thread "Ist das Kunst oder kann das weg" aufmachen und meine Beiträge dahin verschieben.
 
Das hatte ich mir damals als Traumjob vorgestellt, als Stockhausen einen Assistenten suchte. Peter Eötvös sagte dann zu mir auf der berühmten Wendeltreppe im WDR, ich hätte da wohl eine falsche Vorstellung, denn Assistent von Stockhausen bedeute tagelanges Rausschreiben von Noten und Transport seiner Kinder zum Kindergarten hin und zuück. Habe es lieber gelassen.

ja, diesen Ansatz verstehe ich natürlich ..........
 
Das sind schon mal Kontaktmöglichkeiten. Jetzt musst du nur noch genau definieren, was genau gemacht werden soll und dem Ganzen einen Titel geben, beides muss im Interesse des Leiters des Studios für Elektronische Musik sein. Du kannst auch ganz unbedarft auf deren Facebook Seite dein Anliegen vorbringen, das vor dem Hintergrund, dass Herr Müller verstorben ist und dass du es für begrüssenswert hältst, dass das Wissen um die Musik und Technik des Studios im WDR nicht in Vergessenheit gerät. Man tau.
Dirk das müssen schon Leute machen die das auch können, zu den zähle ich mich aber nicht. Denke aber das es solche hier auch im Forum gibt und die deinen Gedanken aufgreifen könnten. Ich kann sowas schlicht nicht leisten, schon auf Grund meiner Behinderung nicht. Bin von daher also nicht geeignet für so ein Projekt.
 
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Ich brauche das für mich nicht, kenne mich in der Materie recht gut aus. Ich war ja seit 1971 fast wöchentlich im Studio, habe soagr einmal Stockhausen das Wesen der Steuerspannungstechnik mit den Vorteilen auf seine zukünftigen Kompositionen in wenigen Worten erklärt.

Im Rückblick auf die 9 gemeinsamen Besuche, im Wesentlichen waren das ja Forumteilnehmer oder deren Freunde, glaube ich auch nicht, dass da mehr gewollt ist, bei Musikdarbietungen sind ja einige vor die Tür gegangen, um eine zu paffen oder sind nach Hause gefahren. Mehr gibt es eigentlich nicht zu sagen.
 


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