Was versteht ihr unter Weiterentwicklung in der Musik?

Ich hab mir gerade eine 90s vs 2025 Liste von chatgpt ausspucken lassen mit jeweils einem populärem Titel verschiedener Genres. Werde nachher die Youtube links raussuchen und hier posten.

Absichtlich über chstgpt, um da unbeeinflusst zu sein. Meine Liste würde anders aussehen, vieles davon kenne ich nicht, aber so ausm Bauch heraus würde ich behaupten, dass Trance, Techno aber auch bigbeat es entwicklungstechnisch nicht so gut getroffen haben
 
Es wäre auch sehr wahrscheinlich, dass die Hörerschaft gezielt nach "von Menschen gemachtes" suchen werden.
Nicht nur bei Hörerschaften. Bei allen "-schaften". So lange sowohl das "Menschengemachte" als auch das "Maschinengemachte" eigene ökonomische Vorteile bietet, sollte das Menschengemachte einen gewissen Wert haben (= certified human sarcastic thought). Vllt. lässt sich der Blick darauf schärfen, indem glaubwürdige Herkunfts-Zertifikate verpflichtend gemacht werden. Ähnlich der freiwilligen Herkunftsbezeichnung "original" in der Lebensmittelindustrie. Die Transparenz, die durch Entstehungs-Narrative entsteht, könnte den zunehmende Desorientierten (dazu zähle ich mich selber auch) dabei helfen, die Digitalisierung und damit auch den Zustand der nicht-digitalen Welt einzuschätzen.(= certified human philantropic thought)

Daraus könnte man vllt. leichter ableiten, ob eine beliebige Schöpfung (zb Musik) eine Community, also das kollektive Erleben, kulturell tatsächlich "weiter" gebracht hat (im Sinne von bereichert).(= approved KI philantropic thought)

Die Frage wohin man denn 'weiter'hin will, ist einerseites relevant, denn Vorstellungen prägen die Haltung von Nur-Hörern und Musikern und deren gemeinsame Interessen. Andererseits ist sie irrelevant, weil Musik immer auch Eskapismus bedeutet, also genussvolle Zeitverschwendung: Das wahre Sein! Man wird sich, wie immer beim Rumleben, für irgendwas entscheiden müssen. Wenn nicht, übernimmt das die Realität.

Eine wirkungsvoll eingesetzte 808/909 Kick hat die Community der Dance-Hall-Freunde auf jeden Fall weiter gebracht im "wahren Sein." Man stelle sich vor das hätte sich (damals schon) alles eine KI ausgedacht. Sowohl den Sound, als auch dessen Wirkung im Kontext als auch das Musik-Arrangement. Wäre dieses Wissen damals relevant gewesen? Nein, weil Fun! Heute? Vielleicht schon.
 
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In unserer rationalisierten Welt, fällt uns nichts schwerer als das.
Das liegt nicht grob pauschal an der rationalisierten Welt. Ihr haben wir die relative Sicherheit und Berechenbarkeit und solala Gleichheit zu verdanken, ihr verdanken auch Künstler ihre Habseligkeiten, vom Butterbrot bis zu stabiler Stromversorgung.

Es liegt daran, dass sie so wenig Raum lässt für das abseitige, für spielartiges Tun – Kinder dürfen das (mit mehr oder weniger Zähneknirschen erlaubt oder geduldet), von Erwachsenen wird selbstverständlich überhaupt gar nicht, aber implizit schon verlangt, dass sie bühnenreif den Naturtalenten Paroli bieten. Talentsuche und -förderung in der Grundschule wird bis heute vernachlässigt.

Aber ich kann so auch verstehen, dass es weit weniger erfolgreiche Musiker gibt als unproduktive Gearhoarder und Bastler, in einer wachstumsorientierten Wirtschaft hält das das Gear auch für ernsthaft ambitionierte talentierte Musiker mit Entwicklungspotentialen erschwinglich. Das wirkliche Problem ist, dass alle, auch die Untalentierten wie ich, einem Veröffentlichungsdruck (Gruppenzwang?) unterliegen, weil es auch ihnen technisch möglich ist und von anderen vorgemacht wird, von der Werbung, nicht zuletzt von Synth-Herstellern Illusionen befeuert werden.

Aber bitte hören wir auf, von Gearhoardern / Bastlern mit mäßiger Spielbereitschaft und Instrumentalkenntnissen gute Veröffentlichungen zu verlangen (unausgesprochen zu erwarten). Und Gearhoarder, Soundbastler und Elektroniker, die nur in Gerätschaften, aber nie Geld in professionellen Instrumentalunterricht gesteckt haben, verzichten auf Veröffentlichungen. Deal?

Damit wäre schon mal ein Faktor, der Weiterentwicklung in der Musik hemmt, reduziert: Die Überschwemmung des Angebots auf algorithmengesteuerten großen Plattformen mit Minderwertigem, auch wenns augenscheinlich kostenlos ist. Leute haben nur zwei Ohren, aber sicher keine 24h/Tag Zeit, Musik zu genießen. Es ist ein Jammer, dass Musiker, die in eine Ausbildung investiert haben, mit Dilettanten konkurrieren müssen. Erfolgsdruck in der Aufmerksamkeitsökonomie hemmt Kreativität und damit Weiterentwicklung.
 
Es ist auch ITB so ziemlich unwahrscheinlich, dass zwei Künstler exakt den gleichen Sound produzieren.

Die meisten essenziellen Plugins klingen relativ ähnlich, lässt sich auch einfach mit dem Plugindoctor nachweisen. Insb EQ und Kompressoren, ausser ganz wenige ausnahmen.

Das hat natürlich auch Auswirkung auf die Entwicklung von Musik.

Genauso gibt es etliche Tools, die nachweislich in ihrem Original deutlich besser klingen. Fatso bspw oder Vitalizer.

Auch HW Kompressoren klingen anders.
Ich würde den Creme jeder Pluginkombi aus Pultec+Comp vorziehen.

Wichtig ists in erster Linie zu wissen wann man was nutzt, um gezielt was zu erreichen und wann ein Plugin die bessere Wahl ist, wie bspw EQ auf Einzelspuren.

Es haben sich Methoden ausentwickelt, die einzig aus der Not in der Box zu produzieren entstanden. Vieles würde man mit HW anders machen und es würde auch anders klingen.

Aber willst jetzt wirklich wieder son hw vs sw ding draus machen?

Die meisten arbeiten eh hybrid und wer es so macht, sieht das eigtl recht ähnlich.
 
was soll ich bitte mit 90er Gear?

Nix, jeder wird seinen Grund haben, weshalb er ein Tool nutzt, unerheblich aus welcher Zeit es stammt. Kein Instrument, kein Studiotool "fällt aus der Zeit".

Selbst so'n kack Sampler aus den 90ern hätte heute nicht nur Nachteile, genausowenig wie ein altes Hallgerät, das den itb Lösung weit unterlegen ist oder ein Digitalmischer, der nach Vintage-Digital klingt, alles Sachen, die deinen Sound sehr spezifisch machen, denn die hw Signalkette ist weitestgehend konstant. An Plugins hat man ja doch meist mehr. Aber gut, wenn du mit deinem Zeug so zufrieden bist, brauchst du dich auch nicht angegriffen fühlen Cinderella. Es war schließlich auch kein Angriff
 
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an der Stelle noch mal der Hinweis: Bitte haltet euch mit Bemerkungen, wer wen auf Ignore hat oder setzt, zurück. Das sollte Privatsache bleiben - danke! :)
 
MOD: Habe alles was aggressive Sprache enthält rausgenommen. Die Weiterentwicklung der Musik ist etwas, wo man sicher nicht in so kleine Dinge kommen wird, die auch im tiefen Sinne wenig aussagt, daher bitte ich wieder mehr zum Thema zu kommen und das neutral zu tun. Siehe Scenturio.

Aber gut, wenn du mit deinem Zeug so zufrieden bist, brauchst du dich auch nicht angegriffen fühlen Cinderella. Es war schließlich auch kein Angriff
Sowas bitte gar nicht - das ist Aggro - Gar nicht mehr bitte in dieser Form.
 
es macht wohl Sinn, wenn man von Musikentwicklung spricht, sich die Grundelemente dessen wieder mal vor Augen und Ohren zu führen, was man Musik nennt.

Musik ist ja vereinfacht gesagt Melodie und Rhythmus, sowie auch Repetition eines Themas. Rhythmus selber ist schon Repetition.

In diesem Bereich hat es viele progressive Entwicklung gegeben in den letzten Jahrzehnten, vor allem was elektronische Musik betrifft. Es gibt heute Sequenzer und DAWs mit Pianorolls, die ein sehr präzises Editieren von eingespielten Noten erlauben. Oder Notengeneratoren, die Melodien erzeugen können, die von Hand nicht möglich sind. Das war seit den 60er Jahren auch möglich. Tonband auf halber Geschwindigkeit laufen lassen bei der Aufnahme, die Noten eine Oktave tiefer einspielen, und beim Abmischen wieder auf normale Geschwindigkeit stellen, aber die heutigen Möglichkeiten sind viel grösser und einfacher zu realisieren.

Ein weiterer Vorteil heutiger Produktionstechnik ist, dass man nicht zwangsläufig an die gleichstufige Unterteilung der Oktave gebunden ist. Plugins wie Entonal und Softsynths mit MPE (Pitch Bend pro Note) lassen einen praktisch alle bekannten Skalen traditioneller Musik (damals durch das Instrument determiniert) ausprobieren mit einem Mausklick.

Das betrifft jetzt nur den tonalen Bereich der Musik. Im rhythmischen Bereich sind mittlerweile ebenso Maschinchen da, die sich von sämtlichen Einschränkungen früherer Möglichkeiten losgelöst haben.

Was es heute und in Zukunft einfach braucht ist, sich dieser Vorteile gegenüber früher in musikalischer Weise optimal zu bedienen. Ich denke hier liegt das Problem (wenn man überhaupt von einem Problem sprechen will). Mir genügt es, in eine Zeit geboren zu sein, wo all diese Restriktionen weggefallen sind. Was dabei herauskommt, aus ästhetischer Sicht, ist für mich nicht wesentlich. Hauptsache wir haben die Werkzeuge und Instrumente zur Verfügung.
 
Sowas bitte gar nicht - das ist Aggro - Gar nicht mehr bitte in dieser Form.

So war das nicht gemeint, sondern nur als Hinweis sich nicht jeden Schuh anziehen zu müssen.

Meine Kernaussage war lediglich, dass es -natürlich meiner Meinung nach- mit bestimmten
Tools einfacher fällt, als mit anderen. Das war ne Erwähnung im Nebensatz, nicht der Rede Wert,
aber scheinbar genug, dass sich wieder jemand an den Karren gepinkelt fühlt.
 
Sagen wir so, wir haben durch die Gnade der sehr späten Geburt weit mehr Historie, wieder abrufbare Geschichte. In sehr vielen Stilen, die es schon gibt. Als ich jung war, war das Blatt bei Elektronischer Musik fast noch nicht geschrieben. Alles waren dabei, dass jetzt neu aufzubauen. Eine herrliche Situation. Die für mich lustigste Gruppe ist immer die gewesen, die das nicht einmal versuchen wollte und an irgendetwas herkommlichen sich festzuhalten.

Die neue Musik bzw die Neue Musik löst ja nicht nur die Strukturen noch einmal auf, sie bricht auch die eigene Definition der Musik noch einmal auf eine art leeres Blatt zurück. Und dann gibt es Stockhausen, es gibt Depeche Mode und es gibt Huey Lewis & the News - nur mal so, und dann immer mehr, neue und alte Stile. Bleiben wir bei Elektronik, würde sich das auch verengen. Es gibt 12-Ton Regeln, es gibt Skalen und Microtonales, es gibt schon sehr viel und das alles hat schon jemand mal gemacht, meist in den 50ern oder ein wenig danach.

Manches ist noch älter.
Das kann entmutigen, weil selbst in der Nichtelektronik eben seit der Aufzeichnunug von Musik quasi einiges "schon gewesen" ist, dh - man kann nicht mehr Elvis machen, Beatles, Depeche Mode, Stockhausen, Autechte, um bei den Beispielen von oben zu bleiben.
Aber - man kann noch immer viel, aber das wäre eben nicht mehr "innovativ" - dennoch kann man auch die Attitüden ändern.
Die Ramones waren zB musikalisch stinklangweilig, das gab es schon lange vorher - aber die waren eben anders damit umgegangen. Ich bin kein Fan, das ist also nur ein Demo, sagen wir DAF - auch das kann technisch heute fast jeder - manche kopieren es selbst nicht mal gut, aber die Idee muss man erst einmal haben - dann ist das toll, lebt es aus oder macht sogar Musik, die so ähnlich ist, weil man es mag.

Dazu kann man natürlich weiter entwickeln, weil zB nach dem Odyssey und dem MS20 auch noch Phy. Modelling und so kam, das wäre dann technisch, oder FM - wegen der Dynamik und bringt noch Pausen und andere Sounds ein, die nicht so dicht sind?

Es gäbe sehr viel, wie man selbst die Idee DAF noch weiter bringen könnte, obwohl sie nicht mehr neu ist.
Ggf. hast DU (wer das jetzt liest) das auch noch nie gemacht, dann ist es für dich neu.

Wenn es für die Menscheit neu sein soll, wird es natürlich sehr schwer. oder schwerer.
Glaube so würde ich das verstehen - deshalb ist es schwer, etwas weiter zu bringen, aber weiterentwickeln kann man alles.
 
So war das nicht gemeint, sondern nur als Hinweis sich nicht jeden Schuh anziehen zu müssen.

Meine Kernaussage war lediglich, dass es -natürlich meiner Meinung nach- mit bestimmten
Tools einfacher fällt, als mit anderen. Das war ne Erwähnung im Nebensatz, nicht der Rede Wert,
aber scheinbar genug, dass sich wieder jemand an den Karren gepinkelt fühlt.
MOD: Der Satz wurde markiert um zu zeigen, dass er aggressiv wirkt, der Rest ist Argumentation, also einfach bitte in diesem Sinne posten, dann gibt es auch keinen Ärger. Wenns nicht so gemeint ist, lass Cinderella und sowas weg.
 
Zum Thema noch - wenn zB dies hier als Pop Musik auf einem Festival gespielt wird, finde ich das könnte eine Fortführung bestehender Dinge sein, aber es ist neu, anders


Diese Musik bedient sich eher konventioneller Spielweisen, aber es gibt ein paar schön abgefahrene Samples und Drums.
Das soll ein Beispiel sein, dass es möglich ist.
 
Was ist demnach der Unterschied zwischen Weiterentwicklung und Beliebigkeit?

Regeln kennen, ob sie aus dem Wissen aus früherer Zeit stammen (RfZ) oder aus eigenen früheren Werken (RefW); neue Regeln selber machen (Rm) – und konsequent befolgen (Rb) ein ganzes Werk hindurch. RfZ + RefW + Rm = Rb. Links neben dem Gleichheitszeichen darf maximal eine Null stehen. Nur, um mal ne Regel aufzustellen.

Wenn man keinen Regeln folgt, sondern einfach irgendwas macht, ist das wohl genauso langweilig wie immer nur das gleiche jeden Augenblick, so oder so null Weiterentwicklung.

Das Publikum muss die gesetzten Regeln nicht entschlüsseln können auf Verstandesebene, es kommt darauf an, dass das aufmerksame Zuhören häufig richtig vorausahnt und auch, wo es das nicht tut, Überraschungen plausibel wirken und faszinieren.

Und das ist die Crux. Macht man sich Regeln, die unmotiviert zu viele Freiheiten erlauben, ergibt das halt auch Chaos, von Überraschungen sprech ich da nicht mehr. Auch, wer nur intuitiv aus dem Handgelenk was klimpert, wird allenfalls seltene Zufallstreffer landen. Wer nur macht, was eingeübt ist und in den Übesessions nie experimentiert und sich mit neuem beschäftigt, stagniert.
 
Beliebigkeit wäre zufällig, aus einer sehr weit entfernten Perspektive könnten Zeitgeist und Moden durchaus "zufällig" wirken.
Ob sie es sind?
 
Beliebigkeit wäre zufällig,

Ich würde das aufdröseln
Zufällig <> generisch
Beliebig eher unwichtig, nichtssagend, am treffendsten austauschbar.

Es gibt Titel, bei denen jeder Ton einfach perfekt ist und dann gibt es jene bei denen es egal ist, was da gespielt wird, beliebig eben, vlt auch gefühllos/-kalt.

Oft zu hören bei Solos. Acdc haben meist beliebigige Soli. Pentatonik rauf unter runter, es ist egal was da gespielt, da ggü. könnte man populär das Solo von Nothing Else Matters stellen. Einfach, aber es passt perfekt.
 
Ja, guter Punkt - Wenn Musik allerdings nur ein Unfall ist, dann halte ich das für außerhalb der Kontrolle des "Komponisten", dann ist es eher beliebig, wenn es so etwas wie Nichtfähigkeit ist, dann sind wir eher bei den 100 Affen an 100 Schreibmaschinen, wo dann per Zufall der Goethe und die Relativitätstheorie "raus fallen" kann - natürlich nur die allgemeine. Nicht dass einer denkt, dass da Magie im Spiel sei.
 
Zeitgeist, Moden, Wetter, 100 Affen an Schreibmaschinen, tauber Amusist am Instrument ... all das unterliegt Wirkmechanismen, die ein Verstand nicht mehr vollständig begreifen kann. Und das versteh ich unter Chaos, Zufall, whatever.
 
Ist halt die Frage wieviel Chaos eines Künstlers Unfall, Generik oder gewollt ist.

Darüber kann man nur mutmaßen, erst recht bei abstraktem Zeug. Bei zugänglicher Musik fällt es noch einfach das zu erkennen.
 
Fähigkeit ist schon eine wichtige Variable. Ich mochte viel von Leuten, die eigentlich Amateure sind, allerdings erschien deren Musik als gewollt. Dennoch merkt man manchmal nach 10-20 Jahren, wo diese Leute wirklich hin wollten und verliert das Interesse ;-)

Das ist und kann sehr krass sein. Manchmal ist es auch eine Haltung oder eine Attitüde. Ich zB. war damals unglaublich enttäuscht, als ich hörte, dass eine für Elektronische Musik sehr bekannte Band ihre Sounds nicht selbst baut. Aber - ich habe selbst auch nicht immer verstanden, dass ein Kunstwerk oder ein Werk auch größer sein könnte als eine Person, weshalb ich das Konzept Producer oder Mentor nicht immer richtig deutete. Teams können aber manchmal deutlich mehr und sich verbessern.

Als Mensch fand ich das hart - das Ergebnis aber lohnt sich manchmal.
 
Was dabei herauskommt, aus ästhetischer Sicht, ist für mich nicht wesentlich. Hauptsache wir haben die Werkzeuge und Instrumente zur Verfügung.

Ist Dir mal aufgefallen das diese ganze "tolle musikentwicklung(auf der technikseite)" total männlich - technisch und teknokratisch materialistisch geprägt ist!?

Die musik wir erst dann wieder einen sprung machen, wenn sie beide energien männlich und weiblich (+-)
miteinander vereint - Der künstler/musiker macht das sowieso - ich meine aber auch auf der technischen seite/ebene muss da vollzogen werden

- Die letzten die das für mich gemacht haben sind Stockhausen und Buchla
 
So gehts doch vielen in den Anfängen. Irgendwer schrub hier mal, es sei die "Naivität" in jungen Jahren.

Man macht sich keine Platte um viele Dinge, sondern macht einfach. Es klingt dann, als wäre etwas mit 3 Synths in der Garage zusammengedengelt.

Ich vermisse die Zeit der Visionen, noch völlig frei forschen zu können. Nix EQ, nix besrbeitung. Synths, Presets bisschen anpassen und einfach machen. Ich fand meine Musik aus den Anfangsjahren besser, als das wozu ich heute fähig bin und hab da noch keine Lösung gefunden.

Ich denke, dass das Problem sehr viele betrifft, es aber selten hinterfragt wird, denn ich habe den Eindruck als sei Musik nicht musikalischer, sondern insgesamt technischer geworden und zwar über Genregrenzen hinweg. Es ist wichtiger, dass es amtlich klingt und das es für einen DJ spielbar ist, dazu noch die Empfehlung optimierter Räume, Referenzhören.
Das macht alles den Sound besser, aber sowas von - Nimmt dir aber die Unbefangenheit.

Einfach mal Testweise über Stereoanlage oder Kopfhörer einen Track reduziert produzieren und sämtliche Plugins weglassen, sondern nur das was ein Synth mitbringt, kann hier sehr augenöffnend sein.
 
Ist Dir mal aufgefallen das diese ganze "tolle musikentwicklung(auf der technikseite)" total männlich - technisch und teknokratisch materialistisch geprägt ist!?

Die musik wir erst dann wieder einen sprung machen, wenn sie beide energien männlich und weiblich (+-)
miteinander vereint - Der künstler/musiker macht das sowieso - ich meine aber auch auf der technischen seite/ebene muss da vollzogen werden

- Die letzten die das für mich gemacht haben sind Stockhausen und Buchla

Im Prinzip denkst du in die gleiche Richtung wie ich in meinem vorangegangenem Post. Würde es aber nicht femininität vs Maskulinität nennen, sondern eher Schwerpunktverschiebung durch Marktanpassung bzw Regeln des Marktes und dem wie es so Zeitschriften und Foren empfohlen wird.

Auch in Foren sind so überkandidelte Diskussionen eigtl Gift für Anfänger, da so technische Diskussionen ein völlig falsches Bild davon erzeugen, was wirklich wichtig ist.

Früher sagte man noch, dass man eine gute Idee haben müsse und jetzt meint man, es würde nicht ausreichen.

Bin aber überzeugt davon, dass auch ein Daft Punks Homework auch heute noch erfolgreich sein könnte, wenn es etwas aufpoliert würde. Mal abgesehen davon wäre es mal ein erfrischender Kontrast zu dem überprozessierten langweilerkram, den es sonst so gibt in dem Genre
 
Wenn ich mal Schüler:Innen hab die ernsthaft eigene Musik machen, dann gibt’s da im Vergleich zu früher viel weniger Restriktionen was die Einflüsse angeht. Alles geht wenn es gefällt, man mag das als mangelnden Focus kritisieren, nehme ich so aber nicht wahr. Aber es gibt jetzt keinen wahrnehmbaren Drang unbedingt innovativ sein zu müssen. Davon wird irgendwie ausgegangen solange es authentisch und für die eigene Bubble relevant ist. Interessanterweise sind die Tools bei den elektronisch geprägten unwichtiger umso jünger sie sind. Erst ab Mitte 20 ist Geartube ein wirkliches Thema. Bei den klassischeren Instrumenten hingegen geht das schon früher los. Aber da auch eher bei denen die nicht unbedingt selbst kreativ sein wollen. Da ist das Instrument dann schon der Zweck und nicht mehr Mittel zum selbigen.
Gefühlt ist allerdings insgesamt die Quote derer die überhaupt ernsthaft was machen doch erkennbar geringer als früher.

Disclaimer: es handelt sich hier um anekdotische Evidenz
 

Was versteht ihr unter Weiterentwicklung in der Musik?​

Vorab, ich rede von Tanzmusik...
Aktuell kenne ich mich gar nicht so aus was die Leute so gut finden. Ab und zu mache ich aber trotzdem mal "Stichproben", und meistens muss ich feststellen, es ist nicht meins.

Ich hoffe der Zenit des schlechten Geschmacks ist bereits überschritten und es geht bergab, was ich gar nicht so schlecht finde.;-)

Weiterentwicklung kann auch heißen, selbstkritisch zu sein, um festzustellen, dass Neues nicht auch automatisch besser sein muss!
Ok, du sagst, es wird immer alles schlechter?
Ich möchte dich vom Gegenteil überzeugen. Ich bin sehr begeistert, was sich in den letzten 10 Jahren in der elektronischen Musik so entwickelt hat.
Was suchst du denn?
 
Ich vermisse die Zeit der Visionen, noch völlig frei forschen zu können. Nix EQ, nix besrbeitung. Synths, Presets bisschen anpassen und einfach machen. Ich fand meine Musik aus den Anfangsjahren besser, als das wozu ich heute fähig bin und
Ich hoffe, dass das nicht naiv von mir ist, aber wieso machst du das nicht dann?
Ich finde, dass das total gut ist und du das machen solltest, da du da so entspannt sprichst.
Wenn das getan ist, kann man ja noch immer "mastern".

Vielleicht macht alles mehr Spaß? Vielleicht kommt etwas dabei heraus, was wirklich gut ist, weil die Blockaden eben bremsen. Soll das nur ermutigen.
 
Möglich, heute habe ich andere Ohren, andere Baustellen, anderen Fokus und suche die Kompromisslösung. Ich arbeite dran...
 
Ok, du sagst, es wird immer alles schlechter?
Jein...aber ich bin halt ein verwöhntes Kind der 90er und ich finde die Innovationskurve flacht immer mehr ab.
Ich mag halt oft die alten Sachen lieber und frage mich manchmal ehrfürchtig, wie sie das wohl damals gemacht haben.

Aber die Jugend von heute muss die Musik für sich selbst entdecken!
 
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Jein...aber ich bin halt ein verwöhntes Kind der 90er und ich finde die Innovationskurve flacht immer mehr ab.
Ich mag halt oft die alten Sachen lieber und frage mich manchmal ehrfürchtig, wie sie das wohl damals gemacht haben.
So geht's mir auch.
Das besondere an den alten sachen ist ja das sie aus dem nix entstanden sind.
Sowas wie nachbauen...Video tutorials und techno Seminare gab's nämlich damals gar nicht.
Auch nicht diese ganzen Vereinfachungen und so.
Einzige Inspirations war wahrscheinlich disko und hiphop.
Ich denke was neues oder was eigenes kann nur entstehen wenn du einfach frei bist und einfach machst.
Spielst mit deinem Synthesizer einfach rum und aufeinmal ist ne Idee da die gar nicht geplant war.
So mach ich das auch oft.
Meine für mich schönsten Sachen waren auch nie ein beabsichtiges Ziel und erzwungen.
 


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