Welche Vocoder benutzt ihr ,und wie genau?

Also seitdem ich bei meine Vocoderaufnahmen das Microfonsignal durch einen DBX286A laufen lasse gelingen meine Aufnahmen
so gut daß ich sie kaum nachbearbeiten muß. Das DBX286A ist Super. Der Kompressor sorgt dafür daß die Stimme gleichmässig
laut ist, so hört sich die Roboterstimme an wie von einer Maschine gesprochen ohne viel Lautstärkeunterschiede.Mit dem De-Esser
verhindert man gezischel durch zischLaute, und Das Gate schneidet störende auslaufgeräusche ab.
Bevor ich den Kompressor benutzte mußte ich in der Audiowave immer manuell die hohen Pegel normalisieren was jetzt nicht mehr nötig ist
und somit eine gute Arbeits und Zeitersparniss.
Ein Tip nochmal für Roboterstimmen: Ein Roboter atmet nicht. Bitte nie vergessen in der Audiowave am Ende die Atemgeräusche rausschneiden
indem man ranzoomt und dann "zack" weg damit :cool: Es gibt dann und wann Klassiker (also Tonträger mit Musik)wo selbst Profis das vergessen haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo @Bernie,
ich komprimiere das nie, will ja die volle Dynamik haben.
Dynamik beim Vocoder? Wie klingt das dann bzw. gibt es Beispiele im Netz dazu?
Ich will möglichst roboterhaft-statisch klingen, daher ist das Signal bei mir immer stark komprimiert.

Hallo @duplobaustein,
Danke für deinen Test - bisher hatte ich den eingebauten Vocoder des Juno-DS im Einsatz, reichte für meine Zwecke. Da der Juno gehen muss (Platzprobleme...), schaue ich gerade nach einem Ersatz, da kam der Artikel gerade zur rechten Zeit.
Kannst du zufällig einen Vergleich zum Roland VT-4 ziehen, hast du den auch mal ausprobiert?
 
Hallo @Bernie,

Dynamik beim Vocoder? Wie klingt das dann bzw. gibt es Beispiele im Netz dazu?
Ich will möglichst roboterhaft-statisch klingen, daher ist das Signal bei mir immer stark komprimiert.
Okay, für Roboter mag Kompressor und Limiter schon hilfreich sein, sowas mache ich aber nicht.
Bei mir sind es eher schräge Effektesounds, wie Röcheln, Grunzen, Atmen, Singen und so.
Es ist gut das mein Vocoder nicht reden kann.
 
Ich nutze Vocoder manchmal für Pads, mit Rauschen (evtl. gefiltert) als Carrier kriegt man es schön wolkig.
Ist aber meistens nur wildes Rumklicken von allen möglichen Parametern bis das Ergebnis zu dem passt, was ich im Sinn hatte. Würde ich das öfter machen, wäre vielleicht mehr Zielstrebigkeit im Prozess vorhanden...
So oft brauch ich das dann aber auch nicht.

Ableton Lives Vocoder gefällt mir da gut.
 
Zuletzt bearbeitet:
In den meisten Fällen genügt mir der Vocoder vom MicroKorg. Ich nehme in seltenen Fällen auch den Electrix WarpFactory.
Für Sachen die man nicht erkennen soll oder Dinge, die nicht nach Stimme klingen sollen kommt die Vocoderfunktion der K-Station oder vom V-Synth (Vocal Card) zum Einsatz.

Aktuell spiele ich allerdings mit dem Digitech Vocalist rum.. und wenn ich Zeit finde (Haha... der war gut) nehme ich damit auch mal was auf.
 
Hallo @Bernie,

Dynamik beim Vocoder? Wie klingt das dann bzw. gibt es Beispiele im Netz dazu?
Ich will möglichst roboterhaft-statisch klingen, daher ist das Signal bei mir immer stark komprimiert.

Hallo @duplobaustein,
Danke für deinen Test - bisher hatte ich den eingebauten Vocoder des Juno-DS im Einsatz, reichte für meine Zwecke. Da der Juno gehen muss (Platzprobleme...), schaue ich gerade nach einem Ersatz, da kam der Artikel gerade zur rechten Zeit.
Kannst du zufällig einen Vergleich zum Roland VT-4 ziehen, hast du den auch mal ausprobiert?

Den VT4 hatte ich leider noch nicht unter den Fingern.:)
 
Kannst du zufällig einen Vergleich zum Roland VT-4 ziehen, hast du den auch mal ausprobiert?

Da ich beide schon hier hatte kann ich da vielleicht aushelfen.

der VT-4 hat den Vorteil, ein Desktopgerät zu sein, also Taster statt Fußschalter, zudem hat er einen eingebauten Hall, auch sehr nützlich. Er ist zudem leichter, kann per USB und auch Batterien/Akkus versorgt werden, der V256 braucht immer ein Steckernetzteil. Der VT-4 kann auch als USB Audiointerface benutzt werden, braucht dazu aber einen Treiber. Beim V256 sind die Anschlüsse XLR und Klinke, beim VT-4 hat man hinten eine Kombibuchse für externes Mikrofon, vorne aber zusätzlich noch 2 Miniklinken für Kopfhörer und Mikrofon - wer zB ein Headset mit 2 Miniklinken hat, kann dieses hier anschließen, das ist sehr praktisch. Für die Headsets mit dem 4poligen Miniklinkenstecker (TRRS) gibts Adapter, genau darüber hatte ich mein Sennheiser Headset angeschlossen. Phantomspeisung bieten sie beide.
Beim VT-4 kann man einen externen Carrier einspeisen, allerdings nur über USB. Hier hat der V256 den Vorteil, daß das auch über analoges Audio geht.

Zudem ist auch ein Harmonizer drin (dazu dient der "Key" Drehknopf), und der MIDI Port kann dazu benutzt werden, gespielte Akkorde zu vocoden, was ich hier zusammen mit der MC-707 schon eingesetzt habe. Es gibt auch eine Autotune Funktion - wenn man sowas denn haben will.

Formanten lassen sich, genau wie beim V256, auch einstellen, da heißt der Regler "Gender", ebenso gibts einen Pitch Regler.

Beim Vocoder lassen sich mehrere Modi einstellen: Advanced, VP, Talkbox und Spell Toy. Advanced ist der normale Vocoder-Modus, VP emuliert den VP-330, Talkbox imitiert eine Ebensolche und Spell Toy erzeugt den Effekt dieser alten Sprechhilfen, wie man es von Kraftwerk auf dem Album "Computerwelt" kennt. Zusätzlich gibts noch den Robot Modus, der dann eine monotone Stimme imitiert, und auch einen Megaphon-Modus, der klingt dann so wie Durchsagen im Supermarkt. Diese Modi kann man zum Teil kombinieren.

Auch lassen sich die Effekte Robot, Hamony und Megaphone noch im Detail einstellen, ebenso kann man den Hall auf Echo, Tempo Delay und Dub Echo umschalten - das kann der V256 nicht.

Man hat 4 Speicher für Szenen, in denen man alle gerade getroffenen Einstellungen ablegen kann, also auch Halleinstellung etc. Diese kann man mittels USB Massenspeichermodus sowohl sichern als auch wieder reinladen - das geht beim V256 nicht.

Ich empfehle einfach mal die Handbücher beider Geräte anzusehen. Beim V256 gibts im Gegensatz zum VT-4 keinerlei versteckte Einstellungen über Tastenkombis, alles wird direkt an den Reglern bedient. Ausnahme: Der MIDI Kanal für den Carrier, den muß man über MIDI einstellen, steht normal auf 16. Der V256 ist in einigen Parametern über MIDI CC steuerbar, beim VT-4 weiß ich das gerade nicht, müßte ich nachschauen.

Mein Fazit: Den V256 habe ich wieder verkauft, weil ich ohne viel Schrauben den klassichen 70er Disco Vocodersound haben wollte, was damit nicht so wirklich gut ging. In dieser Hinsicht war Rolands JD-Xi eine Offenbarung, denn da brauchte man nur den Drehknopf auf Vocoder stellen und schon hatte man genau diesen Effekt. Dieser hat auch ein Noisegate drin, genau wie der VT-4, was der V256 nicht besitzt. Dieses muß man allerdings erst einschalten, beim JD-Xi ist es bereits standardmäßig aktiviert.

Der VT-4 zeigte sich anfangs auch eher unwillig, bis ich die Vocoder-Einstellung auf "VP" änderte, und schon hatte ich das was ich wollte. Zusammen mit dem einstellbaren Hall, Harmonizer, den 4 Szenespeichern, dem Formfaktor und den Anschlüssen fürs Headset war das für mich das bessere Gerät. War leider nur leihweise, ich warte grad noch auf eine Gelegenheit, einen günstig abzugereifen, für den ab und zu Effekt muß ich mir den nicht als Neuware hinstellen, zumal ich hier Geräte mit eingebautem Vocoder stehen habe - der VT-4 bietet da allerdings den direkteren Zugriff und ich kann ihn auch live einsetzen.

Wer also den instant Space Disco Effekt haben will (oder Talkbox und Spell Toy, die gibts ja beim V256 nicht), ist meiner Ansicht nach mit dem VT-4 besser bedient, ebenso wenn man mit einem oben genannten Headset arbeiten will. Wer dagegen mit externen Carriern arbeiten und die verwursten will, ist mit dem V256 besser bedient. Einen Kompressor braucht man beim VT-4 auch nicht davorschalten, beim V256 wäre es schon zu empfehlen.

Angefixt hatte mich letztlich auch ein Video von Rachel K Collier, die den VT-4 zusammen mit der MC-707 einsetzt und welches die Möglchkeiten gut zeigt:


https://youtu.be/VakVyUe62Sc


Ebenso die Roland Demo bei Andertons, mit dem klassischen Sound:


https://youtu.be/FPBqGb3RQys


Hier werden die Einstellungen erklärt, die man über Tastenkombis abrufen muß:


https://youtu.be/wpE6buZQY_c
 
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[Latenzen]

Nein, da ist gar nichts.
Wirklich? Wie ist es, wenn Du Drums als Modulator nutzt und dann das "vocodierte" Signal mit dem originalen Drumsignal vergleichst? Bisher haben hier noch alle digitalen Vocoder, die ich ausprobiert habe, abgekackt im vergleich zu analogen Vocodern. Da ist dann immer das vocodierte Signal 10 bis 15 msec hinter dem Original.
 
Naja, der Carrier ist schnurz. Es geht um den Modulator. Den gibts ja nicht intern. Die frage bei digitalen Vocodern ist immer: gibt es einen Zeitversatz zwischen dem eingehenden Modulator und dem ausgehenden modulierten Signal. Wenn ja, dann sind sie - zumindest in der Live-Anwendung - nicht für perkussives Material geeignet.
 
Da ich beide schon hier hatte kann ich da vielleicht aushelfen.

der VT-4 hat den Vorteil, ein Desktopgerät zu sein, also Taster statt Fußschalter, zudem hat er einen eingebauten Hall, auch sehr nützlich. Er ist zudem leichter, kann per USB und auch Batterien/Akkus versorgt werden, der V256 braucht immer ein Steckernetzteil. Der VT-4 kann auch als USB Audiointerface benutzt werden, braucht dazu aber einen Treiber. Beim V256 sind die Anschlüsse XLR und Klinke, beim VT-4 hat man hinten eine Kombibuchse für externes Mikrofon, vorne aber zusätzlich noch 2 Miniklinken für Kopfhörer und Mikrofon - wer zB ein Headset mit 2 Miniklinken hat, kann dieses hier anschließen, das ist sehr praktisch. Für die Headsets mit dem 4poligen Miniklinkenstecker (TRRS) gibts Adapter, genau darüber hatte ich mein Sennheiser Headset angeschlossen. Phantomspeisung bieten sie beide.
Beim VT-4 kann man einen externen Carrier einspeisen, allerdings nur über USB. Hier hat der V256 den Vorteil, daß das auch über analoges Audio geht.

Zudem ist auch ein Harmonizer drin (dazu dient der "Key" Drehknopf), und der MIDI Port kann dazu benutzt werden, gespielte Akkorde zu vocoden, was ich hier zusammen mit der MC-707 schon eingesetzt habe. Es gibt auch eine Autotune Funktion - wenn man sowas denn haben will.

Formanten lassen sich, genau wie beim V256, auch einstellen, da heißt der Regler "Gender", ebenso gibts einen Pitch Regler.

Beim Vocoder lassen sich mehrere Modi einstellen: Advanced, VP, Talkbox und Spell Toy. Advanced ist der normale Vocoder-Modus, VP emuliert den VP-330, Talkbox imitiert eine Ebensolche und Spell Toy erzeugt den Effekt dieser alten Sprechhilfen, wie man es von Kraftwerk auf dem Album "Computerwelt" kennt. Zusätzlich gibts noch den Robot Modus, der dann eine monotone Stimme imitiert, und auch einen Megaphon-Modus, der klingt dann so wie Durchsagen im Supermarkt. Diese Modi kann man zum Teil kombinieren.

Auch lassen sich die Effekte Robot, Hamony und Megaphone noch im Detail einstellen, ebenso kann man den Hall auf Echo, Tempo Delay und Dub Echo umschalten - das kann der V256 nicht.

Man hat 4 Speicher für Szenen, in denen man alle gerade getroffenen Einstellungen ablegen kann, also auch Halleinstellung etc. Diese kann man mittels USB Massenspeichermodus sowohl sichern als auch wieder reinladen - das geht beim V256 nicht.

Ich empfehle einfach mal die Handbücher beider Geräte anzusehen. Beim V256 gibts im Gegensatz zum VT-4 keinerlei versteckte Einstellungen über Tastenkombis, alles wird direkt an den Reglern bedient. Ausnahme: Der MIDI Kanal für den Carrier, den muß man über MIDI einstellen, steht normal auf 16. Der V256 ist in einigen Parametern über MIDI CC steuerbar, beim VT-4 weiß ich das gerade nicht, müßte ich nachschauen.

Mein Fazit: Den V256 habe ich wieder verkauft, weil ich ohne viel Schrauben den klassichen 70er Disco Vocodersound haben wollte, was damit nicht so wirklich gut ging. In dieser Hinsicht war Rolands JD-Xi eine Offenbarung, denn da brauchte man nur den Drehknopf auf Vocoder stellen und schon hatte man genau diesen Effekt. Dieser hat auch ein Noisegate drin, genau wie der VT-4, was der V256 nicht besitzt. Dieses muß man allerdings erst einschalten, beim JD-Xi ist es bereits standardmäßig aktiviert.

Der VT-4 zeigte sich anfangs auch eher unwillig, bis ich die Vocoder-Einstellung auf "VP" änderte, und schon hatte ich das was ich wollte. Zusammen mit dem einstellbaren Hall, Harmonizer, den 4 Szenespeichern, dem Formfaktor und den Anschlüssen fürs Headset war das für mich das bessere Gerät. War leider nur leihweise, ich warte grad noch auf eine Gelegenheit, einen günstig abzugereifen, für den ab und zu Effekt muß ich mir den nicht als Neuware hinstellen, zumal ich hier Geräte mit eingebautem Vocoder stehen habe - der VT-4 bietet da allerdings den direkteren Zugriff und ich kann ihn auch live einsetzen.

Wer also den instant Space Disco Effekt haben will (oder Talkbox und Spell Toy, die gibts ja beim V256 nicht), ist meiner Ansicht nach mit dem VT-4 besser bedient, ebenso wenn man mit einem oben genannten Headset arbeiten will. Wer dagegen mit externen Carriern arbeiten und die verwursten will, ist mit dem V256 besser bedient. Einen Kompressor braucht man beim VT-4 auch nicht davorschalten, beim V256 wäre es schon zu empfehlen.

Angefixt hatte mich letztlich auch ein Video von Rachel K Collier, die den VT-4 zusammen mit der MC-707 einsetzt und welches die Möglchkeiten gut zeigt:


https://youtu.be/VakVyUe62Sc


Ebenso die Roland Demo bei Andertons, mit dem klassischen Sound:


https://youtu.be/FPBqGb3RQys


Hier werden die Einstellungen erklärt, die man über Tastenkombis abrufen muß:


https://youtu.be/wpE6buZQY_c

Hallo @microbug, klasse und an dieser Stelle erstmal nur "vielen lieben Dank" - ich schreibe später nochmal
 
Naja, der Carrier ist schnurz. Es geht um den Modulator. Den gibts ja nicht intern. Die frage bei digitalen Vocodern ist immer: gibt es einen Zeitversatz zwischen dem eingehenden Modulator und dem ausgehenden modulierten Signal. Wenn ja, dann sind sie - zumindest in der Live-Anwendung - nicht für perkussives Material geeignet.

Ich singe damit seit ca. 5 Jahren und mir wäre noch nichts aufgefallen. ;-)
 
Ich nutze nur Software Vocoder:

Zumeist den "Vocodex" aus FL Studio, der eigentlich die meisten Standardanwedungen von Roboter, Chiptune, Talkbox-Like,Lush Harmonized,Drums usw. sehr gut umsetzt.
SoniVox "Vocalizer Pro", der eigentlich gar nicht so typisch Vocoder ist, sich aber ziemlich abgefahrene Dinge mit ihm anstellen lassen (nicht nur Vocals), die man mit einem herkömmlichen Vocoder nicht generieren kann.
Hier ist er in der Art in etwa ähnlich wie der Waves "Ovox", der ja auch weit über die normalen Anwendungen eines Vocoders hinaus geht.

Darüber hinaus setze ich Vocaloid-Software wie z.B. "Avanna" ein, um synthetische Vocals (Female) zu erzeugen, die entweder so belassen werden (was dann sehr nach Enya klingt) oder auch noch mal zusätzlich einen Vocoder durchschleifen.
 
Software den Ableton Vocoder und TubeOhm Vocoder II.
Hardware den Roland V Synth XT und Boutique VP-03.

Klanglich gefallen mir am besten der Roland V Synth XT ( Vocal Designer ) sehr mächtig
und der TubeOhm Vocoder II über JBridger für den amtlichen 70er Vocoder Sound.
 
Da ich beide schon hier hatte kann ich da vielleicht aushelfen.

der VT-4 hat den Vorteil, ein Desktopgerät zu sein, also Taster statt Fußschalter, zudem hat er einen eingebauten Hall, auch sehr nützlich. Er ist zudem leichter, kann per USB und auch Batterien/Akkus versorgt werden, der V256 braucht immer ein Steckernetzteil. Der VT-4 kann auch als USB Audiointerface benutzt werden, braucht dazu aber einen Treiber. Beim V256 sind die Anschlüsse XLR und Klinke, beim VT-4 hat man hinten eine Kombibuchse für externes Mikrofon, vorne aber zusätzlich noch 2 Miniklinken für Kopfhörer und Mikrofon - wer zB ein Headset mit 2 Miniklinken hat, kann dieses hier anschließen, das ist sehr praktisch. Für die Headsets mit dem 4poligen Miniklinkenstecker (TRRS) gibts Adapter, genau darüber hatte ich mein Sennheiser Headset angeschlossen. Phantomspeisung bieten sie beide.
Beim VT-4 kann man einen externen Carrier einspeisen, allerdings nur über USB. Hier hat der V256 den Vorteil, daß das auch über analoges Audio geht.

Zudem ist auch ein Harmonizer drin (dazu dient der "Key" Drehknopf), und der MIDI Port kann dazu benutzt werden, gespielte Akkorde zu vocoden, was ich hier zusammen mit der MC-707 schon eingesetzt habe. Es gibt auch eine Autotune Funktion - wenn man sowas denn haben will.

Formanten lassen sich, genau wie beim V256, auch einstellen, da heißt der Regler "Gender", ebenso gibts einen Pitch Regler.

Beim Vocoder lassen sich mehrere Modi einstellen: Advanced, VP, Talkbox und Spell Toy. Advanced ist der normale Vocoder-Modus, VP emuliert den VP-330, Talkbox imitiert eine Ebensolche und Spell Toy erzeugt den Effekt dieser alten Sprechhilfen, wie man es von Kraftwerk auf dem Album "Computerwelt" kennt. Zusätzlich gibts noch den Robot Modus, der dann eine monotone Stimme imitiert, und auch einen Megaphon-Modus, der klingt dann so wie Durchsagen im Supermarkt. Diese Modi kann man zum Teil kombinieren.

Auch lassen sich die Effekte Robot, Hamony und Megaphone noch im Detail einstellen, ebenso kann man den Hall auf Echo, Tempo Delay und Dub Echo umschalten - das kann der V256 nicht.

Man hat 4 Speicher für Szenen, in denen man alle gerade getroffenen Einstellungen ablegen kann, also auch Halleinstellung etc. Diese kann man mittels USB Massenspeichermodus sowohl sichern als auch wieder reinladen - das geht beim V256 nicht.

Ich empfehle einfach mal die Handbücher beider Geräte anzusehen. Beim V256 gibts im Gegensatz zum VT-4 keinerlei versteckte Einstellungen über Tastenkombis, alles wird direkt an den Reglern bedient. Ausnahme: Der MIDI Kanal für den Carrier, den muß man über MIDI einstellen, steht normal auf 16. Der V256 ist in einigen Parametern über MIDI CC steuerbar, beim VT-4 weiß ich das gerade nicht, müßte ich nachschauen.

Mein Fazit: Den V256 habe ich wieder verkauft, weil ich ohne viel Schrauben den klassichen 70er Disco Vocodersound haben wollte, was damit nicht so wirklich gut ging. In dieser Hinsicht war Rolands JD-Xi eine Offenbarung, denn da brauchte man nur den Drehknopf auf Vocoder stellen und schon hatte man genau diesen Effekt. Dieser hat auch ein Noisegate drin, genau wie der VT-4, was der V256 nicht besitzt. Dieses muß man allerdings erst einschalten, beim JD-Xi ist es bereits standardmäßig aktiviert.

Der VT-4 zeigte sich anfangs auch eher unwillig, bis ich die Vocoder-Einstellung auf "VP" änderte, und schon hatte ich das was ich wollte. Zusammen mit dem einstellbaren Hall, Harmonizer, den 4 Szenespeichern, dem Formfaktor und den Anschlüssen fürs Headset war das für mich das bessere Gerät. War leider nur leihweise, ich warte grad noch auf eine Gelegenheit, einen günstig abzugereifen, für den ab und zu Effekt muß ich mir den nicht als Neuware hinstellen, zumal ich hier Geräte mit eingebautem Vocoder stehen habe - der VT-4 bietet da allerdings den direkteren Zugriff und ich kann ihn auch live einsetzen.

Wer also den instant Space Disco Effekt haben will (oder Talkbox und Spell Toy, die gibts ja beim V256 nicht), ist meiner Ansicht nach mit dem VT-4 besser bedient, ebenso wenn man mit einem oben genannten Headset arbeiten will. Wer dagegen mit externen Carriern arbeiten und die verwursten will, ist mit dem V256 besser bedient. Einen Kompressor braucht man beim VT-4 auch nicht davorschalten, beim V256 wäre es schon zu empfehlen.

Angefixt hatte mich letztlich auch ein Video von Rachel K Collier, die den VT-4 zusammen mit der MC-707 einsetzt und welches die Möglchkeiten gut zeigt:


https://youtu.be/VakVyUe62Sc


Ebenso die Roland Demo bei Andertons, mit dem klassischen Sound:


https://youtu.be/FPBqGb3RQys


Hier werden die Einstellungen erklärt, die man über Tastenkombis abrufen muß:


https://youtu.be/wpE6buZQY_c

Hallo @microbug,
vielen lieben Dank für deine ausführliche Antwort. Die Manuals hatte ich mir schon einmal grob angesehen, und natürlich auch schon diverse YT-Clips - Danke an der Stelle für das Video von Rachel K Collier, das kannte ich noch nicht.

Wichtig ist halt "was hinten 'rauskommt", und da haben mich die jüngsten Klangbeispiele von @duplobaustein auf amazona bisher am meisten angefixt - das entspricht zu 99,9% dem, was ich mir vorstelle.
Was RKC im Video gezeigt hat, war zwar sehr musikalisch, ist aber so gar nicht die Richtung, in die ich gehen möchte. Auch auf bonedo.de gab es kürzlich einen Test, auch hier haben mich die Hörproben nicht überzeugt - ich muss allerdings sagen, dass mir die Hörbeispiele im damaligen VT3-Test auf amazona wiederum gefallen haben. Es kommt also sehr stark darauf an, wer das wie präsentiert.

Das Gerät wird im Studio bleiben (weil ich niemals live spielen werde - das wollen weder ihr noch ich...), vorweg geht das Mikrosignal durch einen dbx 286s (der hat mir schon beim eingebauten Vocoder des Juno-DS gute Dienste geleistet), und das Mikro ist auch fix - sprich, Gewicht, Batteriebetrieb, Interface-Nutzung und diverse andere Features sind für mich nicht entscheidend bzw. werde ich nicht nutzen.
Fußschalter habe ich schon bei anderen Tretminen im händischen Einsatz, die stören mich nicht.
Sachen wie der Talkbox- und der Megaphone-Modus klingen wiederum zwar erstmal nett, würde ich aber am Ende wohl kaum nutzen - was uns wieder zum Grundklang bringt, und da "fehlt" mir beim Roland halt etwas (ob er es nicht kann, oder es noch keiner gezeigt hat / ich es im Netz nicht gefunden habe, weiß ich natürlich nicht).

Aber nochmals vielen Dank für deine tolle Einschätzung, weil sie mich im V256 bestärkt hat.

Beste Grüße - GASmann
 
Ebenfalls Behringer VC340. Sehr schön das Gerät, hat einen eigenen Klang und man Carrier anschliessen was den sehr flexibel macht.
Dann hab ich noch den MAM VF-11. Der MAM klingt auch sehr analog ist aber ganz anders als der VC340.
 
Ich nutze hier (wenn auch nur selten) den Ableton Live Vocoder und den Vocoder aus meinem Quasimidi Sirius.
Das Erzeugen von klassischen Roboterstimmen steht bei mir allerdings nicht auf dem Programm.
Haupteinsatzgebiet ist eher das Rhythmisieren von Pads/Strings mithilfe von Drum/Percussion Loops.
[Latenzen]
Wirklich? Wie ist es, wenn Du Drums als Modulator nutzt und dann das "vocodierte" Signal mit dem originalen Drumsignal vergleichst? Bisher haben hier noch alle digitalen Vocoder, die ich ausprobiert habe, abgekackt im vergleich zu analogen Vocodern. Da ist dann immer das vocodierte Signal 10 bis 15 msec hinter dem Original.
Die Latenz muß hier aber kein Problem darstellen, unter Umständen kann die sogar recht nützlich sein.
Wenn jetzt bspw das rhytmisierte Pad parallel zu nem Drum Track läuft und dabei 10ms verzögert wird, kann man das durchaus auch als "laid back" gespielt ansehen.
Der schöne Nebeneffekt ist, daß dadurch die Transienten der Sounds aus dem Drum Track "frei gestellt" werden.
Das gibt etwas mehr Luft für die Drums im Mix.

Vocoder lassen sich aber auch prima für andere experimentelle Sachen nutzen.
Hier hab ich ein Beispiel, wo ich den Vocoder sogar mal mit ner Stimme genutzt hab - allerdings nicht als Roboterstimme.
Im Theaterstück "Draußen vor der Tür" von Wolfang Borchert habe ich ein Fieldrecording mit Flußrauschen und -plätschern als Carrier, mit der Stimme der "Elbe" (der Fluß) moduliert und danach der trockenen Stimme beigemischt.
Geht ab ca Minute 2 los.


https://soundcloud.com/thomasch/der-traum-aus-wolfgang-borcherts-drausen-vor-der-tur
 


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