Weshalb neutrale Monitore?

darkstar679

Wood fertiliser
ich erkenne den sinn von neutralen monitoren nicht.
neutral klingt in der regel langweilig, flach und macht mir keine lust zu hören.
quasi wie ein fades schnitzel und es wird gesagt: "du mußt es dir nur super schmeckend vorstellen".....geht sowas?

meine monitore sind so eingestellt, daß mir das musikhören spaß macht. beim mixen hat es den vorteil, daß ich weder zu höhen- noch zu basslastig mische, weil die lautsprecher hübsch klingen und eben nicht "flach".
würde ich mit flachen speaker arbeiten, wären alle meine mixe wohl zu bassig oder zu schrill.
 
nun, eigentlich wollte ich mir beim mixen nicht das gehör wegblasen.
ich mixe eher bei zimmerlautstärke und mache selten lauter.
 
ich erkenne den sinn von neutralen monitoren nicht.
Wenn das so ist, hast du einen Klang der überall vergleichbar ist, oder wäre.
Wenn alles eine Färbung oder Absenkung in Frequenzen hätte, wäre das sicher nicht wünschenswert. Allerdings ist das sicher auch klar - keine sehr kluge Antwort meinerseits.
Ich habe Monitore die sehr ehrlich sind und höre da viel - passt dann auch woanders. Total neutral sind sie aber wohl auch nicht, wäre aber gut.
 
aber wenn sie neutral sind.....dann klingts doch nicht, wie soll man dann beurteilen?
gehörrichtig wäre ja eine bass- und höhenanhebung.
 
Warum neutral gleichzusetzen mit flach ist, müsste man mir erklären. Ich schätze an neutralen respektive linearen Lautsprechern (und auch Kopfhörern) vor allen Dingen die Ehrlichkeit. Meine Meinung nach unabdingbar für die ansatzweise korrekte Einschätzung eines Mixes (nicht nur Bässe und Höhen, sondern insbesondere auch die Mitten, die man im Prinzip wiederum in 3 Bereiche unterteilen kann... hier kommt es schnell zu Überlappungen, da muss man aufräumen).

Auf der anderen Seite: Wenn Du mit Hifi Boxen mixt und damit klar kommst... go for it! Gibt ja nix Schöneres als "Regeln aus dem Handbuch" zu brechen ;-)
 
Wenn Deine neutralen Monitore ein fades Schnitzel sind, dann bist Du derjenige, der gefälligst eine fesche Sauce anzurühren hat, damit der Kladderadatsch nach was schmeckt.

Nicht mehr, nicht weniger, ist der Sinn von neutralen Monitoren. Mit der Fletcher-Munson-Gang hat das m.E. nichts zu tun.
 
gehörrichtig wäre ja eine bass- und höhenanhebung.
Nur bei geringen Lautstärken. Aber Monitor-Systeme haben ja i.d.R. Anpassungsmöglichkeiten, wo man mindestens Bässe und Höhen anpassen kann. Besser ist es natürlich, wenn man den Frequenzgang feiner auf seine Bedürfnisse anpassen kann. Tiefton-Anpassung wird auch wegen Anpassung auf die Aufstellung im Raum angeboten.
 
heißt, meine ADAMs sind so eingestellt, daß sie hübsch klingen....quasi eine badewanne als frequenzgang.
Du hast also quasi "Loudness" aktiviert und damit Bässe und Höhen angehoben, damit sie bei geringen Lautstärken besser durchkommen. Wenn dein Ziel ist, Aufnahmen zu erstellen, wo weder Bässe noch Höhen überbetont sind, und es mit deinen Einstellungen der Abhör-Anlage funktioniert, dann ist ja alles gut.
 
da taucht dann das problem auf....es wird zu bass- und höhenlastig, wenn die monitore "flach" eingestellt sind.
Das Problem kenn ich so auch in der Art. Hab den Bass angehoben da ich sonst immer mit zuviel Bass abmische.
Denke man muss es sich so einstellen wie man individuell am Besten klarkommt.
Hatte auch mal
Ne Abhöre mit der ich nicht wirklich klargekommen bin, war immer irgendwie Mist. Lag mir einfach nicht, ist bei mir zB bei Autos genauso, manche liegen mir, manche sind einfach nicht meins und ich komme damit nicht gut zurecht.
Hab seit Langem 2 verschiedene Abhören, die zweite nutze ich tatsächlich nur (zusätzlich) beim finalen Abmischen, sonst nahezu nie.
 
aber wenn sie neutral sind.....dann klingts doch nicht, wie soll man dann beurteilen?
gehörrichtig wäre ja eine bass- und höhenanhebung.
Neutral müsste selbstverständlich so sein, dass das Ohr das so wahr nimmt.
Und das ideal in allen Lautstärken. Dann wäre also nicht zu viel oder zu wenig Bass, Höhen etc. aber auch keine Anhebung da sondern einfach rein semantisch so wie es beschrieben ist.
Ich lasse die Technik weg - aber am Ende liegt es sicher auch daran, dass es noch keine Technik gibt, die wirklich einfach "so wie in der Natur" klingt - also exakt der Vogel vor der Tür auf dem Baum klingt so wie bei mir auf den Boxen - dann ist es gut.

Meine Boxen sind nicht so. Aber wie HiFi würde ich sie auch nicht haben wollen. Aber das ist persönliche Präferenz und vermutlich eh theoretisch.
Wenn es zB Journalisten gäbe, die genau das beschreiben was passiert ist - würde ich auch skeptisch sein - das ist faktisch unmöglich, da man dafür den Hörer und das Wissen kennen müsste und dann genau das Bild übertragen können was ist.

Oder Farben oder Bilder - da gibt es zwar Kalibriermethoden, aber dennoch gibt es Drift und andere Auflösungen als das Auge genau hat bei der Entfernung. Abgesehen von der fehlenden Tiefe der 3.Dimension wäre das was man sieht noch immer nicht genau so echt wie das "Original" oder ein vorgestelltes "Ding" mit Traumfarben die aber genau so sind wie dort.

Wir sind da in einer Art Metaebene von Wahrheit und Wirklichkeit.
Ob es eine Technik gibt, die das kann? Sicher aber wird es irgendwann etwas geben wo Auflösung und Co keine Rolle spielen.
Deshalb höre ich auch auf, es ist einfach eh nur ein Planspiel (für mich).
 
Grundsätzlich höre und mixe ich grob (Lautstärke, Panning, Anordnung in der Tiefe etc.) über meine Neumänner KH120 A (MK1)... dies im Nahfeld (ca. 1,20 m) und vor allen Dingen ziemlich leise. Feintuning dann konsequent über Kopfhörer (DT 1990 PRO) im Verbund mit einem SPL Phonitor 2. War eine kleine Investition, hat sich aber bewährt... möchte nicht klagen. Ist halt so, dass ich die Raumakustik in meinem kleinen "Musikzimmer" von knapp 12 qm mit hohen Decken (Altbau) niemals ordentlich optimiert bekäme bzw. dafür deutlich tiefer in die Tasche hätte greifen müssen. Und dann könnte ich noch lange nicht ordentlich aufdrehen... sind nicht alle Kölner so tolerant & nerdfreundlich, wie sie sich selbst immer gerne sehen. Zumindest nicht meine Nachbarin über mir... :sad:
 
Beim Abmischen/Mastering zählt meines Erachtens am Ende die Hörerfahrung.
Durch vergleichendes Hören von Musikstücken des gleichen Genres wie das des zu mischenden Musikstückes
und dem Versuch einer klanglichen Annäherung wird man mit stetiger Übung zu brauchbaren Ergebnissen kommen.
Ist der Frequenzverlauf der Abhöre auf einen "Loudness" Frequenzgang eingestellt, sollte dies das Ergebnis des Mixes/Masters
kaum beeinflussen.
Wer allerdings eine Abhöre hat, welche linear im Frequenzgang, verzerrungsarm und wenig gefärbt von Raumeinflüssen ist,
kann vielleicht bestätigen, dass eine "Loudness/Badewannen-Frequenzgangkorrektur" wenig bis gar nicht notwendig ist.
Man kann mit einer linearen Abhöre durchaus seinen Spass haben.
Ich habe für mich festgestellt, dass eine lineare Abhöre mich dazu verleitet, durchaus etwas lauter zu hören-vermutlich weil
die nervenden Frequenzen/Raummoden entfallen.
Ähnlich verhält es sich, wenn man Kopfhörer hat welche man klanglich gut/linear empfindet.
 
ich denke neutrale lineare Lautsprecher haben die Funktion dass man Fehler heraus hören kann. Scharfe Resonanzen oder tief frequentes Gepolter. Vor allem wenn sich mehrere Spuren gegenseitig verstärken. Oder wenn der Hall unharmonisch nach schwingt.
Mit Lautsprechern, die etwas anheben oder absenken, würden die Fehler möglicherweise untergehen. Es geht wohl darum Fehler auszumerzen.
 
wie soll man unten etwas rumpeln hören, wenn die bässe zu schwach eingestellt sind, bei einer flachen linie?
man sollte doch mit der gleichen einstellung hören, wie die meisten nutzer der musik?

man testet ja auch autos auch auf der straße und nicht nur im labor.
 
Ich habe zum gegenhören noch eine Bluetooth Musikbox in der Mitte stehen. Und im Auto höre ich meine fertige Musik ebenfalls.
Die Frage ist doch eher, was die Straßenbedingungen deiner Ansicht nach sind. Viele hören Musik auf dem TV Lautsprecher, andere hauptsächlich auf Kopfhörern, andere auf ihrer Bluetooth Musikbox und wieder andere im Auto.
Wenn der Sound auf einem neutralen Lautsprecher gut ist, dann ist es erstmal eine Referenz. Ziel ist ein ausgeglicher Mix.
Wenn deine Referenz mehr Bass haben soll, als ein lineare Lautsprecher eigentlich wiedergeben, dann wirst du ja wahrscheinlich weniger basslastig mischen, was wiederum auf einem Mini Kopfhörer zu schwach im Bass ist.

Bisher habe ich Bass Übersteuerungen immer mit meinem Gemeni Lautsprecher raushören können. Selbst wenn er nicht so aufgedreht ist wie auf der Music Bluetooth Box. Wenn Bässe übersteuern, müssen die tiefen Frequenzen nicht zwangsläufig insgesamt geboostet sein. Resonanzen entstehen wenn ein schmaler Bereich überstark laut ist und nicht insgesamt alles im Bass Bereich
 
ich fertige musik für hochwertige soundsysteme. das heißt, die systeme sollten was vertragen können.
handys, oder earpods und sowas interessiert mich nicht weiter.
trotzdem funktioniert die musik sogar auf solchen geräten.

die meisten menschen haben irgendeine form von loudness aktiviert, bzw. die geräte haben es fertig implementiert als "superbass" oder unter ähnlichen begriffen. das bedeutet, wenn die meisten menschen eher eine smiley EQ kurve auf ihren geräte haben....dann wäre es folgerichtig, die musik mit einer abhöre mit smiley EQ kurve zu produzieren, oder?
 
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ich fertige musik für hochwertige soundsysteme.
Ist das gesetztes Ziel, oder passiert das quasi nebenbei?
Ob (elektronische) Musik wirklich funktioniert, hört man sowieso erst an ein paar kW mit a weng Membranfläche und orientiert sich da bestenfalls nicht an lila Gehäusen mit lustigen Phaseplugs.

Mucke ist zum Tanzen, für Menschen, gemacht, die muss laut technisch sauber funktionieren -- aber "für hochwertige Soundsysteme fertigen" interessiert mich genauer.


ich erkenne den sinn von neutralen monitoren nicht.
Ist halt erst einmal ein Werkzeug, der Rest seiner Eigenschaften notwendige Folgen daraus. Es wird ein mehr oder weniger enger Schlauch geschaffen, innerhalb dessen sich Schaffende bewegen können und bewegen, wenn sie in der Hinsicht Vergleichbarkeit anstreben -- nicht musikalisch, in technischen Qualitäten meine ich. Ein Mittel zur Vergleichbarmachung.

Wie gesagt, letzlich muss Musik da funktionieren, wo sie passiert.
Beim Konzert, beim "Gig", im Club, vor Leuten, laut, knallen muss es. Woher sie kommt, wodurch sie ging...wichtig ist, was hinten rauskommt.
Ich hatte nebenberufliche Musiker, die im stillen Kämmerlein technisch handhab- und brauchbare Dinge kreiert haben, ich hatte auf der anderen Seite studierte Berufsmusiker (!) die aus ihrem kompletten Gelumps am Ende nur eine traurige Tonwurst pressen konnten, die man echt nur dann gutfinden und verwerten wollte, wenns einem völlig egal war, was da aus den Lautsprechern kommt.

Na jedenfalls -- Neutralität, Objektivität ist ja quasi selbsterklärend.
Grundsätzlich kann man aber, wenn man sein Tun auf technischer Ebene einschätzen kann, auch auf Logitech-Plasteboxen von 1999 mischen.
Ich kenne persönlich Ghostproducer, die das zeitweise mehr oder weniger so betrieben haben, mei, warum auch nicht, generischer Scheiß für andere halt.
Ob man die Notwendigkeit für sich selbst anerkennt, ist natürlich jedem überlassen.
Persönlich höre ich seit mindestens zehn Jahren daheim nur noch auf Monitoren oder richtig potent, aktuell Adam A5X und Yamaha HS8.
 
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ich besitze eine 5KW PA mit 18" und 15" subs. so kann ich die musik auch laut hören. aber auch diese PA habe ich nach den gesichtspunkten der klanglichen qualität ausgesucht. die lautsprecher klingen neutral, fast schon langweilig....aber durch eine entsprechende EQ kurve kommt leben in die bude.

andererseits - mit hochwertig meine ich zb. eine stereoanlage.....zb. eine anlage im 5-10T€ bereich.
dort sollte es klingen.
zb. wie das hier...ist zwar eine etwas ältere mixtur...aber immer noch funktionstüchtig:

...... aktuell Adam A5X und Yamaha HS8.
die habe ich auch als monitor + subwoofer.
 
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