Wie funktioniert Send out - Aux in ?

Gisel1990

|||||||||
Hi,

ich hatte mich schon öfters gefragt, wozu die Send-Regler an meinem Volca Mix sind und ein wenig recherchiert. Dann hatte ich den Send-Ausgang des Volca Mix mono mit einem Effektgerät verbunden und per stereo wieder zurück in Aux in des Volca Mix geführt. Das Ergebnis war für mich als Anfänger verblüffend. Mit den drei Send-Reglern des Volca konnte ich das Effektgerät für die einzelnen Kanäle feindosieren. Wie funktioniert das? Ich versteh's nicht so richtig. Kann man das auch für die DAW nutzen? Ich habe FL-Studio.
 
Funktioniert eigentlich genau wie du es dir erklärt hast.

Der Send Regler greift das Signal eines Mixer Kanals (oder einer Spur in der DAW) ab und routet es zum Aux Ausgang. Je mehr du den Send Regler aufdrehst (heisst auch manchmal Aux Send, FX Send oder nur Aux), desto mehr Pegel dieses Kanals geht an den Aux Ausgang und somit - wie in deinem Fall - in das Effektgerät.

Vom Effektgerät muss das Signal ja wieder in den Mixer, dafür ist der Return Eingang da. Kann auch anders heissen, meistens heisst es am Mixer Return. Das Signal wird dann einfach dem Main Out hinzugefügt.
Statt in einen Return Eingang kann man ein Effektgerät auch in einen normalen Kanal des Mixers zurückführen, da kann man dann z.B. den EQ benutzen um das Effektsignal weiter zu bearbeiten.

Man unterscheidet bei einem Mixer zwischen Pre Fader Sends und Post Fader Sends.
Post Fader heisst, das Signal wird nach dem Level Fader abgegriffen, ziehst du den Level Fader Runter geht kein Signal mehr von diesem Kanal an den Aux Ausgang.
Post Fader nimmt man meistens für Effekte, weil man so die Balance des Mixes erhalten kann und wenn ein Signal runtergedreht ist geht auch nichts davon an den Effekt.

Wenn du die Fader der Drums runterziehst oder stumm schaltest, dann willst du ja nicht dass die Drums weiter ans Reverb geschickt werden. Z.B.

Pre Fader Sends sind unabhängig vom Level Fader. Man kann z.B. Monitore unabhängig vom Main Out des Mixer mit Signalen beschicken um einen (oder mehrere) Monitor Mixe für die Bühne zu haben z.B.

In der DAW ist es das selbe Prinzip und man kann Sends auch zwischen Post und Pre umschalten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Viele bessere DAWs haben Buse. Im Endeffekt kannst du das Signal was bei einem Kanal läuft zusätzlich noch dosiert an einen Bus weiterleiten, also als Send. Was mit diesem Bus dann geschieht, realer out oder nur intern wieder auf eine spur zurück die als insert z.b. ein reverb plugin hat, das ist dir dann überlassen.
 
Deine Frage hast du dir eigentlich schon selbst beantwortet ;-)

Vereinfacht dargestellt:
Ein Mixer hat ja imgrunde sein "Master Out", indem alle Spuren, z.B. Track 1-4, zusammengemischt als Audio-Output den Mixer in der Gesamtsumme verlassen.
Jetzt verfügt jede Spur, z.B. "Spur1" nicht nur alleinig über einen aufziehbaren Fader für die Gesamtlautstärke einer Spur, sondern auch über ein "Send" als zumeist Drehregler (Poti), imgrunde quasi nur ein weiterer separater Audioausgang der Spur, mit dem das Direktsignal von Spur 1 nochmal abgegriffen und geregelt dosiert an ein Effektgerät (z.B. Hallgerät) geschickt werden kann (und später wieder über eben den Aux zurückgeführt wird...man spricht auch einfach vom "Durchschleifen").

Der Sinn und Zweck dieser Methodik liegt u.a. darin, einer Spur dosiert Effektanteile beimischen zu können, so dass man gezielt bestimmen kann, wie viel von einem Effekt (z.B. Hall) einer Spur, z.B. Spur1, beigemengt werden möchte.
Wenn jetzt z.B. Spur 2 ebenfalls das gleiche Hallgerät durchschleift, aber mehr oder weniger Hallanteil beigemengt werden soll, dann dreht man den "Send" lediglich etwas mehr oder weniger auf.
So geht es dann immer weiter von Spur 3-48 usw.
Daher ist es eben auch durch die "Sends" nicht erforderlich, für jede Spur auch ein extra Effektgerät haben zu müssen, sonst bräuchte man für z.B. 4 Spuren auch 4 Hallgeräte.

Mit den "Sends" wird also pro Spur u.a. geregelt, welche Spur wie viel Effekt z.B. ein und des gleichen Effektgeräts beigemengt wird.
Natürlich kann man auch für 4 Spuren völlig unterschiedliche Effektgeräte verwenden. Hat man z.B. 3 Sends pro Spur, kann man auch jeder Spur 3 Effektgeräte beimischen.
Je mehr Sends zur Verfügung stehen, umso mehr separate Gerätschaften lassen sich durchschleifen und kombinieren und umso komplexer ein Mixer ist, umso komplexer, aber auch kontrollierter die Arbeit.

Nun zu FL:
Ja, prinzipiell ließe sich das natürlich so auch über die DAW durchschleifen (DAW als Effektmaschine/Co-Controller), macht aber imgrunde bis auf Megastudios mit mehreren am Projekt gleichzeitig arbeitenden Leuten niemand mehr wirklich so, weil in der DAW wie FL ohnehin jede einzelne Spur intern mit massig separate Effekte durch etwaige Insert-Effekte und Sends geroutet werden und wenn nicht ohnehin auch in der DAW auch abgemischt wird, diese Signale dann auf die Konsole (Mixer) zurückgeführt werden, weil man A) einfach etwas zum Anfassen haben möchte (man möchte den Sound mit den Händen spüren) und es B) viele Szenarien in der Soundearbeitung gibt, da kommt man mit 10 Fingern schneller und spontaner zum Zuge, als mit der Maus, Spur für Spur.
 
Zuletzt bearbeitet:
So viel ausführliche Antworten, 1000 Danke Leute.

Was ich nicht so ganz verstehe: Das Signal geht ja 2x rein, 1x ohne Effekt und 1x mit. Wieso wird es nicht doppelt so laut, und wieso hört man durch die Verzögerung (raus aus dem Mixer und wieder rein) nicht einen leichten Drift um Klangbild?
 
Das Effektgerät ist ja als Send Effekt normalerweise auf 100% Wet eingestellt, also aus dem Effektgerät kommt nur das Effektsignal, nicht das trockene Signal ohne Effekt.

(Also entweder den Effekt-Mix Regler voll aufgedreht, oder den Dry Regler komplett runter gedreht und Wet aufgedreht.
Bei vielen Effektgeräten gibt es auch die sogenannte "Kill Dry" Funktion. Aktiviert man Kill Dry wird das trockene Signal gar nicht ausgegeben)

Stell das Effektgerät auf 50/50 Dry/Wet und du hörst dann auch beides. Das trockene, Originalsignal und das Effektsignal zusätzlich zum Original, dass an dem Kanal anliegt.
Stell das Effektgerät auf 100% Dry, 0% Wet, also so, dass nur das trockene Signal ohne Effekt rauskommt und du hörst wenn du den Send Regler aufdrehst mehr und mehr des Originalsignals noch mal dazugemischt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Green Dino das war genau die Info, die mir zum Verständnis fehlte. Weißt du zufällig, wie das beim Zoom Multi Stomp MS-70 CDR geht? Ich verliere mich gerade in der Anleitung und find's einfach nicht.
 
Ich hab mal kurz on die Anleitung geschaut.
Sieht für mich so aus als müsstest du einfach den Mix bzw. Balance Parameter auf 100 stellen.

Wie man in der FX List v2 sieht steuert der dritte Knopf den Dry/Wet Mix.
Bei einigen Effekten heisst der Parameter "Mix", bei anderen "Bal(ance)", wie hier z.B. beim HD Reverb, Stereo Delay und Reverse Delay zu sehen.

Screenshot_20200718-130327_Adobe Acrobat.jpg

Screenshot_20200718-130349_Adobe Acrobat.jpg

Screenshot_20200718-130401_Adobe Acrobat.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja das scheint es zu sein. Ist bei jedem Effekt wohl ein Bisschen anders. Ich hatte mich ehrlich gesagt bisher mit dem Gerät kaum beschäftigt. Danke!

Hab bei der Gelegenheut auch gleich mal die Firmware erneuert.
 


Neueste Beiträge

News

Zurück
Oben