Wie genau müssen / sollten die Spannungen im Eurorack-Case sein?

SynthGate

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Brizzel und Tzwitscher (TM)
Die Frage hat sich für mich aus dem Behringer Bode Frequency Shifter Thread ergeben.

Ist irgendwo spezifiziert, wieviel Abweichung bei -12V, +12V und +5V noch innerhalb der Norm liegen? Leichte Abweichungen dürften ja an der Tagesordnung sein. Die Frage ist, wie leicht leicht sein darf?

Frage nicht nur für einen Freund.
 
ich würde mal sagen, das das auf die Funktionsweise deiner Module ankommt,
wenn das Modul direkt aus der Versorgungsspannung passiv Referenzspannungen ableitet z,B. Offset oder das Steuersignal für V/oct. imüssen die Spannungen zumindest stabil sein,
gegenenfalls müsste man die Module halt tunen.
Ich habe bei meine selbstgebauten Stromversorgungen (halt mit LT7xxx oder 317/337 nie mehr als 2% Schwankungen. Mein Trako Schaltnetzteil hat 12,4V/-12,5V im Lehrlauf und bei 70% Last 11,95V/-12,1V
Problem hatte ich noch nie, ausser wenn eine der sym. Spannungen um mehr als 1V einbricht (das aber auch nur bei analogen VCOs/VCFs )
 
Ja, natürlich wird es von den Modulen auch abhängig sein, ob diese bei abweichender Spannung noch immer funktionieren oder wie sie dann funktionieren. Meine Frage zielt auch in folgende Richtung ab: Ist es irgendwo festgelegt, wieviel Abweichung OK ist? Wenn jemand bei so einem Case Service macht, dann wird er ja auch nicht bei 11,99V sagen "Au weia, da müssen wir ab ran.".
 
Da wird sich grade in einem hetrogenem Umfeld wie Eurorack Niemand festlegen wollen, Wenn jemand Case Service macht sollte Er so viel Ahnung von der Materie haben, das Er das abschätzen kann.

Ex gibt wie gesagt zu viele Faktoren die die effektive Spannung am Modul ankommt beeinflusst wie:

Design des Netzteils ( Trafo/Schalt) z.B.:

hier siehst Du:

Um eine Aussage zu machen z.B.: mein Netzteil hat Max. 5% Fehler müsste ich u.a.:
den nutzbaren Lastbereich einschränken/definieren
die max. kapazitive Last vorschreiben
bei Eurorack die Verluste im Busboard/Kabeln kennen
usw,

Ich würde beim Case Service bei:
mehr als 5% Toleranz die Augenbraue heben (und je nach Reichtum/Arroganz des Besitzers womöglich Verbesserungsvorschläge machen).
mehr als 10% die Qualität des Gerätes in Frage stellen, und nicht dafür garantieren wollen das die Module einwandfrei laufen.
mehr als 20% eine Netzteilaustausch fordern
ABER:
wenn ich ein leeres Case vor mir Stehen habe, kann ich ja kaum wissen wie sich das unbekannte Schaltnetzteil verhält wenn ein unbekannter Modul-Zoo gefüttert wird
 
Mein Trako Schaltnetzteil hat 12,4V/-12,5V im Lehrlauf und bei 70% Last 11,95V/-12,1V
Naja, Schaltnetzeile darf man nicht im Leerlauf messen, wenn man relevante Aussagen will. Da muss immer eine Last dran. Das Spannende ist ja: wie verhält sich das (Schalt-)Netzteil bei unterschiedlich starker Last (zB 40% / 90%) - da darf sich eigentlich nix tun. Und wie schnell reagiert es auf geschaltete Lastwechsel.
 
Ja, danke erstmal für den Input. Es ist also, wie immer: etwas komplexer, wenn man zu genau hinsehen möchte. Dann muss man noch genauer hinsehen.

Zumindest sind <5% erstmal ein Wert mit dem man arbeiten kann. Ich hätte ihn vermutlich sogar noch niedriger angesetzt als Perfektionist, aber eigentlich artet das dann nur in Mehrarbeit aus. ^^
 
Ein Gedanke zum Eigenleben von Modulen vs. Spannungs(Un)genauigkeit.
Beim rumdaddeln am Modular ist mir erst heute folgender Effekt aufgefallen.
In einem kleineren externen Case ist ein Xaoc Device Batumi (der teils defekt ist) und ein DIY-Modul, daß auch frei einstellbare Festspannungen liefert. (Beider nebeneinader angeordnet)
Eine dieser negativen Festspannungen verwende ich dann als Set-off um die Tönhöhen-CV mittels Mixer für ein Brains zu kalibrieren. Nun habe ich heute ein leichtes Übersprechen der 4 LFO-Ausgänge auf das DIY-Modul festgestellt. Ergebnis ist ein sehr subtiles Modulieren der Tonhöhe des "Brains".
Fazit für mich ist es so zu lassen und zu nutzen.
 
Für pitch CV muß es schon sehr genau sein, immerhin macht ein Volt eine ganze Oktave aus. Das da was überspricht scheint mir ein Fehler zu sein, aber ich hab das Modul selbst nicht. Aber gut daß du das zu deinem Vorteil nutzt statt dran zu verzweifeln ;-))
 
Für pitch CV muß es schon sehr genau sein, immerhin macht ein Volt eine ganze Oktave aus. Das da was überspricht scheint mir ein Fehler zu sein, aber ich hab das Modul selbst nicht. Aber gut daß du das zu deinem Vorteil nutzt statt dran zu verzweifeln ;-))
Können wir mal beim Thema bleiben? Danke. Darum geht es überhaupt nicht!
 
Da die Frage war, ob es eine Spezifikation gibt, habe ich mal die Doepfer-Seiten durchsucht, aber keine Spezifikation über Abweichungen gefunden. In der FAQ wird aber gesagt, dass die meisten seiner Module auch bei 15 V funktionieren, bis auf ein paar Chips, die nur 12V vertragen. Daher nehme ich an, dass der Mittelwert gar nicht so genau sein muss; schlimmer sind dagegen die Ripples auf dem Mittelwert, vor denen er mich mal in einer Email warnte, als ich wegen eines nicht funktionierenden Moduls anfragte. Aber wie gesagt, leider keine Spezifikation, wie groß die maximal sein dürfen.

-beaes
 
wenn die Versorgungsspannung benutzt wird um via Stromspiegel eine präzises Steuersignal zu generieren sind halt grade niederfrequente Ripples nervig. Wenn die pos. und neg. Spannung zu sehr von einander abweichen ist halt auch nicht grade dolle. Wahrscheinlich sind +-13V kaum ein Problem, aber +10V -13V erzeugen unsym Clipping bei hohen Pegeln als auch Fehlfunktionen bei einigen analogen OSCs. Hatte mal ne Pittsburgh Stimme die bei Einbruch auf +10,5V nur noch Murks fabriziert hat.
 
Praktischer Leitfaden für mich ist jetzt einfach: vor dem Einbau eines Moduls ins Case werden einfach mal alle 3 Spannungen durchgemessen und auf Abweichungen geprüft. Damit kann man nicht alles erschlagen, aber zumindest mit hoher Wahrscheinlichkeit ausschließen, dass ein irgendwie defektes Netzteil einige Module ins Jenseits schießt.

Was im Lauf an Störungen auftritt fällt in 2 Kategorien:
1. Hört man nicht -> ist mir egal
2. Hört man -> untersucht man
 
5% halte ich auch für einen tolerablen Wert. Das sollten eigentliche alle geregelten Netzteile hinbekommen. Ich würde sogar so weit gehen von +/- 0,1V max. Abweichung bei +12V und -12V zu sprechen.
Ein Moduldesigner sollte aber davon ausgehen, das die Versorgungsspannung nicht immer dem Soll entspricht. Wer aus den +12V mittels Spannungsteiler eine Refrenz ableitet, oder andere Schaltungen baut die von der Stabilität der Spannung ausgeht, sollte vielleicht noch mal die Schulbank drücken. So was macht man einfach nicht.
 


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