Wie macht man so einen stimmenartigen Klang?

Wie bekommt man diese Klänge generell hin, die sich so ähnlich anhören wie
Stimmen. Hat das evtl. was mit den Formanten der menschlichen Stimme zu tun?

Bei Minute 0.58 und 1.08 von diesem Beispiel des Blofeld :


Würde auch gern was basteln was sich so anhört wie Obertongesang,
denke sowas hab ich aus nem Synth schonmal gehört.
 
dazu braucht es ein Resonanzfilter, bestehend aus mindestens drei seperaten resonanzfähigen Filtern. Aber man kann auch drei gewöhnliche resonanzfähige Filter nehmen und parallel betreiben. Da stellt man die stimmhaften Frequenzen ein, und verstärkt sie nach Wunsch mit Eigenresonanz. So kriegt man aus vielen Synthieklängen stimmartige Klänge.
 
Beim Blofeld koennte das FilterFM oder ein verzerrtes Formant-Wavetable sein, hoert sich 'nach 'nem Stueck von Bluescreen an, der kann dir genaueres sagen.

Siehe auch:

viewtopic.php?t=11128
 
Sweet Tapir schrieb:
Hmmm....die meisten Synths die ich kenn haben nur zwei Filter. Bzw wie könnt man das dann da umsetzen?
es ist schon besser, eine seperate Resonanzfilterbank zu haben, die ausschliesslich für diese Aufgabe zuständig ist. So bleiben die üblichen Filter für Grobklangformung und Modulation zur Verfügung. Ein Resonanzfilter-Effektgerät ist mir nicht bekannt, das gibt es hauptsächlich als Modul für Synthesizersysteme.

Da hat jemand das Resonanzfilter aus einem Polymoog ausgebaut:




Was auch geht, mit Software:
Filter1 (Lowpass VCF-Typ) mit 940 Hz, 50% Resonanz + Filter2 (parametric EQ-Typ) 1478 Hz, -12dB, q mid

oder:
apEQ mit "2P Lowpass" 929 Hz, +22dB, Stack 4x

oder:
Arturia Moog Modular V, der hat vier resonanzfähige Filter, sogar noch modulierbar

oder:
? würde mich auch interessieren. Was gibt's für Software-Resonanzfilter? Kennt da jemand was?
 
Ich habe das mal mit Filter-FM am Mini gemacht.
VCO3 (Pulswelle moduliert das Filter, welches kurz vor Selbstoszillation eingestellt ist)
 
Sweet Tapir schrieb:
Wie bekommt man diese Klänge generell hin, die sich so ähnlich anhören wie
Stimmen.
Üblicherweise nimmt man dafür eine Festfilterbank, man kann aber auch einen VF-11 oder andere Vocoder dafür mißbrauchen
 
Geht prinzipiell auch mit nem simplen Ms-404. Leider hab ichs damals unbewusst erschraubt sodass ich nicht mal sagen kann wie ichs gemacht hab
 
grundsätzlich müssen die stimmrelevanten Frequenzen vom Eingangssignal verstärkt werden. Da ist eine Resonatorbank am besten geeignet, da man mit der Resonanz eines Bandes diese Frequenzen sehr gezielt herausarbeiten kann. Mit einem einzelnen resonanzfähigen Filter geht es natütlich auch, aber zwei oder drei Bänder mehr erlauben genauere Bearbeitungen.

Mit nichtresonanzfähigen Filtern wie EQ und Festfilterbank ist dies wie gesagt auch möglich, jedoch ist die Herausarbeitung eines stimmhaften Klanges etwas anspruchsvoller, da man die relevanten Frequenzen nur verstärken und keine Selbstresonanz zusätzlich nutzen kann. Aber eine Filterbank ist nie linear und sauber, da können schon resonanzartige Verzerrungen eintreten bei hohen Einstellungen. Auch gewisse EQ's mit viel "Farbe" (=Verzerrung) können ein Signal zum "singen" bringen. Man kann ja auch (habe ich zwar noch nie ausprobiert) das Ausgangssignal wieder vorne einschleifen, um Resonanz zu simulieren.

Im Moog Modular V hat es Vokal-Presets für das Formantmodul, da kann man schnell ein Signal mit a, e, i, o, u-Stimmhaftigkeit versehen. Gibt es sonst noch sowas in der Richtung, softwaremässig?
 
feilritz schrieb:
Geht prinzipiell auch mit nem simplen Ms-404. Leider hab ichs damals unbewusst erschraubt sodass ich nicht mal sagen kann wie ichs gemacht hab

genau 404 8)
viel modulation auf vco pw,filter und auf der hüllkurfe mittleres attack
und cutoff schrauben...
glaub ich :roll:
schon cool das ding...
 
Phil999 schrieb:
Sweet Tapir schrieb:
Hmmm....die meisten Synths die ich kenn haben nur zwei Filter. Bzw wie könnt man das dann da umsetzen?
es ist schon besser, eine seperate Resonanzfilterbank zu haben, die ausschliesslich für diese Aufgabe zuständig ist. So bleiben die üblichen Filter für Grobklangformung und Modulation zur Verfügung. Ein Resonanzfilter-Effektgerät ist mir nicht bekannt, das gibt es hauptsächlich als Modul für Synthesizersysteme.

Da hat jemand das Resonanzfilter aus einem Polymoog ausgebaut:




Was auch geht, mit Software:
Filter1 (Lowpass VCF-Typ) mit 940 Hz, 50% Resonanz + Filter2 (parametric EQ-Typ) 1478 Hz, -12dB, q mid

oder:
apEQ mit "2P Lowpass" 929 Hz, +22dB, Stack 4x

oder:
Arturia Moog Modular V, der hat vier resonanzfähige Filter, sogar noch modulierbar

oder:
? würde mich auch interessieren. Was gibt's für Software-Resonanzfilter? Kennt da jemand was?




alter ist das video geil - der typ hats drauf - sowohl die sounds als auch das gespiele - ich schähme mich für mein doofes herumgeholze auf der klaviatur .....RESPEKT !!!!
 
Unterton schrieb:
denke mit 2 modulierten bandpass filter haut das hin.


Wenn du 'nen Oszillator mit Sinus oder besser noch 'nem stark gedaempften Saegzahn als statischen ersten Formanten an den Filtern vorbeimogeln kannst, ansonsten klingts mit 3 Formanten einfach besser. Ebenfalls moeglich ist es den 1ten Filter auf LP zu setzen, mit dessen Resonanzpeak den dritten Formanten und den 2ten Filter wie gehabt mittels Bandpass zum erzeugen des 2ten Formanten einzusetzen.
 
Hmmm, ich frag mich wie ich die Formanten einstellen soll, wenn ich in meinem Synth keine Frequenzangaben habe, zb in dem MASSIVE den ich
immoment noch allein nutze.
Ich nutz Logic9, also gibts da irgendwo ne Frequenzanzeige?
 
dafür gibt's Analyzer, aber für solche Sachen ist immer noch das Ohr entscheidend. Frequenzangaben sind stets nur als Anhaltspunkt zu verstehen.
 
Phil999 schrieb:
dafür gibt's Analyzer, aber für solche Sachen ist immer noch das Ohr entscheidend. Frequenzangaben sind stets nur als Anhaltspunkt zu verstehen.
Ohne die warscheinlich jahrelange nötige Hörerfahrung kann ich per Ohr leider nichts bestimmen. Stell mir das unglaublich schwierig vor.
 
So was aus dem Nix einzustellen ist nicht so einfach, stell das erst mal per Analyser ein - das feintuning per Ohr bekommst du dann schon hin.
 
Sweet Tapir schrieb:
Hmmm, ich frag mich wie ich die Formanten einstellen soll, wenn ich in meinem Synth keine Frequenzangaben habe, zb in dem MASSIVE den ich
immoment noch allein nutze.
Ich nutz Logic9, also gibts da irgendwo ne Frequenzanzeige?

Es reicht wenn du in etwa die richtigen Bereiche triffst, das Finetuning musst du eh nach Gehoer machen. Durch den Bandreject mit regelbarer Bandbreite kannst du in Massive sogar 2 Formante mit einem Filter erzeugen und den Abstand der Spitzen mittels Bandbreite steuern.
 
Sweet Tapir schrieb:
Ohne die warscheinlich jahrelange nötige Hörerfahrung kann ich per Ohr leider nichts bestimmen. Stell mir das unglaublich schwierig vor.

aber nein, das ist ganz einfach. Da lag wohl ein Missverständnis vor. Einfach die Frequenz einstellen, bis es nach einem Vokal klingt, und dann mit Resonanz und Gain noch nachbetonen. Das Schwierige an der Sache ist, so eine Resonanzfilterbank zu haben! Mit nichtresonanzfähigen Filtern ist's schon etwas knifflig, ich brauchte eine Weile, bis ich die oben erwähnten Einstellungen gefunden hatte. Mit der Resonanzfilterbank des Moog Modular V ist's ein Kinderspiel, besonders wenn alle Parameter direkt am MIDI-Controller geschraubt werden können.

Das Ohr ist das Mass. Zahlen können verwirren, zumal jeder Mensch um Nuancen anders akustisch wahrnimmt.
 
Phil999 schrieb:
Das Ohr ist das Mass. Zahlen können verwirren, zumal jeder Mensch um Nuancen anders akustisch wahrnimmt.

naja _ da es anscheinend gerade zwei ganz ähnliche themen gibt _ hier mal n link für alle die doch erstmal sich an zahlen _ zumindest orientierend _ festhalten wollen

http://de.wikipedia.org/wiki/Formant

leider nur immer mit zwei formanten angegeben _ wenn jemand was besseres findet ...... danke



jaash
 
Andromeda-Besitzer bauen sich eine hübsche Festfilterbank mit bis zu 16 Bandpassfiltern. 8)
 
Gibt ein paar Methoden die klanglich in die Richtung gehen, FilterFM, postfilter Ringmod, Sync/Ringmod, PostfilterFM, Ratereducer oder S/H mit Modulation der S/H Frequenz bzw. Rate.
 


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