Brainstorm Wiedereinstieg Hardware - wie am besten anfangen 2020?

Hi,
ich habe kürzlich wieder mehr Musik gemacht bzw. wieder angefangen nach laaaaaanger Pause, zwischenzeitlich aber immer bissl rumgespielt mit VSTis.

Eigentlich war ich der Meinung, nicht wieder einsteigen zu wollen in den Hardware Wahn, und komme auch ganz gut klar mit den VSTis, von denen REICHLICH vorhanden ist,
das ist also nicht das Thema und die werden auch weiterhin nebenher gerne und viel genutzt.

Nun ist mir aber zufällig ein billiger D-110 über den Weg gelaufen, den ich aus purer Nostalgie gekauft habe (damals mein erster Expander) und kurz darauf ein S-50 (damals mein erster Sampler),
einen Korg DVP-1 habe ich neulich dazu genommen als ich einen Vocodersound brauchte, und dann kam da der D-50 mit dem "Angebotkannichnichtablehnen" Faktor, den ich damals nie hatte und der mich gerade absolut flasht.

Also neulich hatte ich hier ein MPC3000 (damals mein Haupzgerät) - das kam mir zwar jetzt sehr rudimentär vor, hatte aber seinen Reiz. Vielleicht probiere ich es mal mit einem MPC4000 oder wer weiss was da noch kommt.
So einige Synths kommen mir da in den Sinn, aus Nostalgie weil ich sie mal hatte oder eben - weil ich sie nie hatte.

Das Hardware Thema ist so ein bisschen Spaßthema nebenher, aber irgendwie inspiriert mich das, und ich möchte das möglichst gut einbauen.

Ich habe hier momentan nur ein Babyface pro /Cubase 10.5 pro, also harten Mangel an Eingängen und Midiports.

Erster Gedanke - nen billoInterface, ADA8200, das wären wenigstens mal 8 Eingänge mehr.
Aber taugt das wirklich? Oder lieber Audient?
ODER - irgend ein kleines Pult mit 16 o.ä. Eingängen und nem ADAT Output für das Babyface?

Gedanken dazu sind momentan - wie sieht es aus in Sachen Latenz, wenn man ITB mixen will?
Wie sieht die zusätzliche Latenz bei den Interfaces aus, wie bei einem kleinen Digitalmixer?

Nach ein paar Aufnahmen war klar, daß man da schon als verwöhnter VSTi Nutzer etwas am Miditiming schieben muß gelegentlich mit den alten Kisten (die bis jetzt ja auch nicht die tightesten sind ;-)
Also immer nur im Total Mix den Input direkt hören? Bringt irgendwie keinen Spaß.

Return - ständige Frage - stimmt das Timing? Nein, natürlich nicht, aber wieviel vorziehen muß ich?


ODER - ganz anders - mit Pult. Kleine Digitalmixer gibt es ja genügend, einige auch mit 8 ADAT Group outs o.ä. - aber haben die nicht auch zusätzliche Latenzen?
Oder lieber die Mixer Summe abhören und DAW Stereo ins Pult und die Synths übers Pult?
Andererseits könnte ich dann ja auch einen analogen Mixer nehmen, hätte keine Latenzen....
Aber dann wieder Pultsumme als Master anstelle einfach DAW rendern? Auch umständlich, oder?
Andererseits, neulich ging ein Tascam M3700 für unter 300.- über den Ladentisch (hatte damals ein M3500 für zuhause)
Aber dann wird es wieder enger, rummeliger, kabeliger usw.

Oder besser umsteigen auf größeres Interface mit Madi / mehreren ADAT Ports? Richtung RME MAdiface UFX+ oder ähnlich? Ändert natürlich nix an den Timing Problemen...


Dann das Midi Thema. Erster Gedanke - Unitor und gut. Huch, keine Treiber mehr?
Was nun? Eigentlich habe ich nur 3 Interfaces mit vielen Ports entdecken können bis jetzt, MIO XL, Miditech 16 und dieses ESI 8 irgendwas...

Nun will ich aber gerne SYSex Sounds verschicken an die Synths und zwar eventuell über PC / DAW, und zusätzlich eventuell über meinen Atari MegaST,
den ich auch wieder entstaubt habe und für den ich von früher noch einige Editoren / Patch loader habe für Prophet VS / Korg EX8000 usw., die vielleicht nochmal gebraucht werden könnten.

ES gibt auch noch einige Songs im Notator SL, die ich nochmal überspielen, ausgraben o.ä. will, selbiges mit meinen alten MPC Daten - da weiss ich zwar noch nicht wie sich das entwickelt,
aber was gut wäre - 2,3 Inputs auf einen Midiout.....Patch loader Atari + Sequenz aus DAW in D50 beispielsweise...

das Miditech Ding könnte das ja z.B. nicht, wenn ich das richtig verstehe, da keine Patch Funktionen, oder?

Midi clock auswählen und an alle Ports schicken können die mittlerweile meist, oder?


Sorry, ist lang geworden, einiges kann ich mir auch selber beantworten, und wahrscheinlich bin ich nicht der erste und auch nicht der letzte, der das durchdenkt.

Wollte mal hören, was andere so für Erfahrungen gesammelt haben an diesem Punkt. Ich hoffe ich habe mich nicht zu konfus ausgedrückt?

Na wie auch immer, vielen Dank schon im Voraus für alle Tipps / Anregungen!
 
ich habe ja einiges an Synth Hardware hier, und bin als Kind der 80er/90er nach einem Wiedereinstieg ziemlich "oldschoolig" unterwegs. Das heißt: Analogmixer (Haupt- und Sub), Synths und DAW in die Channelstrips und Summe abhören, Subgruppen ins Audiointerface.

Für mich passt das gut in den Workflow, weil ich immer nur eine Audio-Spur auf einmal aufnehme (Motu M4, reicht auch für Stereo-Synth und getrennt Stereo-FX). :dunno:

Ich betreibe am DAW-Macbook 5 4x4er- und einige einzelne USB-Midiinterfaces - über die DAW kann ich so jeden Synth mit jeder Tastatur spielen, muss den Rechner aber nicht einschalten, um mal etwas an einem Synth zu schrauben. Da ich nicht 10 Synths gleichzeitig über Midi am Laufen habe, reicht mir das Timingmäßig aus. Je nach Setup kann es natürlich auch preislich sinnvoller sein, ein größeres Interface mit mehr I/Os bzw. eine Midi-Patchbay anzuschaffen.

... wobei sich der Atari notfalls auch über einen Midimerger oder einen Eingang in den DAW-Rechner einschleifen ließe, wenn es nur um Editoren geht.

Das nur mal als Erfahrung mit einem eher rustikalen Setup im Jahr 2020 - als alter Sack und rein hobbymäßig kann man damit noch ganz gut arbeiten. :opa:

Wenn Dein Rechner und das Interface es hergeben, kann es natürlich auch praktisch sein, alles über die DAW laufen zu lassen. Ob ein externer Digitalmixer nötig ist, hängt da eher von der persönlichen Präferenz ab, würde ich sagen.
 
Hi,
danke schon mal für den Bericht!

Heute ist noch ein SY99 dazu gekommen...mein babyface pro könnte max. noch 8 Inputs per Adat anbinden, d.h. ich wäre jetzt schon wieder fast am Limit, 10 line ins, mehr geht nicht und ich habe das Gefühl, da könnte demnächst noch mehr dazu kommen.

Da wäre ein Mixer natürlich gut, ich müsste nur halt „hybrid“ arbeiten, was ich eigentlich nicht will...und wenn, dann am liebsten analog...
 
Ein Jahr und xy hardware sowie einen Versuch mit dem midiface16 später hat sich gezeigt, daß man für sowas leider andere Midiinterfaces benötigt, welche eigene Treiber bieten und multiclientfähig sind wegen der editoren und bank loader…vielleicht probiere ich mal das esi 8 fach dingens.

Ich hätte immernoch Lust auf ein analoges Pult, aber ich denke eher, es wird auf eine RME fireface ufx+ artige Lösung hinauslaufen, mit patchbay auf längere Sicht.

So in etwa denke ich das jetzt nach ca. 2 Jahren Hardware revival und einigen enttäuschenden Versuchen, z.B. mit billigen linemixern.
 
könnte eventuell so etwas interessant sein?

Mein Nachbar hat das Teil, der ist gutsituierter Anfänger und wollte was, das Standalone und als Audiointerface funktioniert.

Ist digital, aber dafür hast du alles/vieles in einem ohne Platzverschwendung.
 
und kurz darauf ein S-50
Willkommen im Club!
Die Modulvarianten S550 und S330 bespiele ich ebenfalls. Was viele nicht wissen: diese alte S-Serie kann zwar nicht stereo samplen, wohl aber Stereo-Samples abspielen. Man kann sogar aus Mono-Samples durch Definition identischer Subtones, die man dann gegenphasig in der Tonhöhe per LFO moduliert und auf zwei getrennte Ausgänge legt schöne, schwebende Pseudo-Stereo-Sounds erzeugen. Das funktioniert hervorragend mit Flächen. Oft reicht auch ein einziges langes Sample aus dem z.B. D50 (bei mir D550) bei z.B. C3 oder C4 um daraus Dank Differentialinterpolation sehr interessante und vor allem brauchbare Resultate zu erzielen, die dann durch den obigen Stereophoniserungstrick nochmal einen ganz eigenen Charakter bekommen.

Die Quellen für die komplette S-50/550 Werkslibrary kennst Du?
 
Hi,
ja, kenne und habe ich.
Stereo abspielen? Im S550? Wie das?
Ich sah da schon einige „stereo“ Bezeichnungen in der library, aber ausser zwei patches für links und rechts auf demselben midikanal und 2 Einzelausgängen kann ich mir das nicht erklären, und ob das phasenstabil ist?

Differenzialinterpolation im S550? Klingt interessant, erzähle mehr;-)

P.S. danke für den Tip, aber Digitalmixer kommen für mich persönlich nicht in Frage.

Mittlerweile ist auch relativ viel Hardware dazugekommen, mit 16 Kanal artigen Geschichten komme ich auf längere Sicht nicht mehr klar. Eher ab 24-32 Inputs in die Daw und patchbay, oder Richtung Analog ab 32er inline, mal sehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Differenzialinterpolation im S550? Klingt interessant, erzähle mehr;-)
Sämtliche Roländer der S-Serie nutzen bei der DA-Wandlung das Verfahren der Differentialinterpolation, zwischen zwei diskreten Samples wird demnach beim Abwärtstransponieren nicht linear interpoliert, d.h. die Zwischenwerte liegen nicht auf einer Geraden, sondern auf einem Kurvenverlauf, der dem tatsächlichen der Ursprungsquelle wesentlich näher kommt. Man muss sich auch vor Augen führen das jede Kantigkeit (also Unrundheit) in einer Klangwelle dem Ohr Obertöne vorgaukelt (Fourier lässt grüßen), die im Original nicht vorliegen. Oder einfacher gesagt: Es "zirpt" bei den S-Samplern beim Abwärtstransponieren weitaus weniger, als wenn da Linearinterpolation zugange wäre.

Stereo abspielen? Im S550? Wie das?
Es wird genauso gemacht wie Du beschreibst. Es ist ja kein "echtes" Stereobild wo es zur korrekten Raumortung auf Phasenstabilität ankäme. Man kann natürlich ein echtes Stereosample nehmen, auftrennen in linken und rechten Kanal und dann diesen zwei Patches zuordnen, hart nach links und rechts pannen und auf dem gleichen MIDI-Kanal ansteuern. Was ich meinte, ist die nachträgliche Erzeugung von Laufzeitmanipulation und/oder gegenphasige Tonhöhenmodulation bei beliebigen Monosamples. Ersteres kannst Du durch Verändern des Startpunktes eines der beiden Samples (Original und subtone) bewerkstelligen, zweiteres per LFO , einmal mit positiver Phase einmal mit negativer...
 
Mittlerweile ist auch relativ viel Hardware dazugekommen, mit 16 Kanal artigen Geschichten komme ich auf längere Sicht nicht mehr klar. Eher ab 24-32 Inputs in die Daw und patchbay, oder Richtung Analog ab 32er inline, mal sehen.
Ich bin gerade auch mal wieder am Umstrukturieren. Habe neulich mein altes Studiomaster 24-Kanal Pult restauriert und will das benutzen. Aufnehmen will ich aber in meine DAW und da steht mir ein Scarlett 18i/20 plus ADA8200 mit dann insgesamt 16 Ins zur Verfügung. Ich werde jetzt mit allen Direct Outs des Studiomaster in die Ins der Audiointerfaces gehen. Teilweise über Patchbay, um hin und wieder auch externe Effekte einschleifen zu können.
Den Mixer in der DAW nutze ich dann nur für Post-Production, wenn das auch für meine Hobby-Anwendung begrifflich ein wenig hochgegriffen sein mag ^^.
 
ich hatte auch einige male überlegt und war kurz davor, ein Tascam M3700 zu kaufen - aber....zum einen kenne ich das noch von früher und obwohl das meiner Meinung nach eines der besseren semipro Pulte ist,
gebe ich mich auch nicht der Illusion hin, daß es mich klanglich wirklich nach vorn bringt (ja, ich weiß, daß "Mr. Vain" darauf usw., ich hatte es früher in den 90ern selber)

Kurz dachte ich darüber nach, alles outboard da dran zu klemmen, aufnehmen dann über die 8 Subs und playback der DAW über Pult beim arrangen und aufnehmen, Monitor über Pult würde das blöde Latenzthema umgehen usw.
Aber irgendwie ist mir das zu umständlich / zu groß / nicht gut genug für den Aufwand.

Bin daher eigentlich davon wieder abgekommen. Mal sehen.
 
Kann ich auch verstehen. Ich jamme halt gerne und das kann ich mit richiger Hardware besser als mit Software und anonymen Controllern. So ist/arbeitet aber jeder auch anders, weshalb ich bei den ganzen Empfehlungs-Threads immer denke "das musst du am ehesten für dich selbst rausfinden".
 


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