Wieso berührt einen die Musik jüngerer Generationen (meistens) nicht?

Ich finde es spannend, dass ‘die Jugend‘ nicht soviel anders ist, als ‚wir‘, als wir jung waren. Nur fangen sie offenbar noch früher an. Jedenfalls fiel mir das ein, als ich das Bots Video oben gesehen habe. Auch zu meiner Zeit lief ziemlich viel Schrott und vieles von dem, was ich damals altbacken und doof fand, habe ich erst viel später entdeckt und zu schätzen gelernt. Ich kenne auch Leute, die bis heute nur Elvis Costello und George Michael hören und alles, was ab den 90er passiert ist doof finden. Das geht mir gar nicht so. Ich entdecke immer wieder neue Musik, die zeitgemäß und spannend ist. Ich hab oft den Eindruck, viele werden erwachsen und bleiben einfach stehen. Darum ist es eher eine Frage der Persönlichkeit und ob man sich seine musikalische Neugier erhält, oder eben die Musik der jetzigen Jugend pauschal ablehnt. Darum würde ich den Titel des Threads nicht unterschreiben, weil es keine Frage des Alters ist, sondern der Offenheit.


https://youtu.be/6udfNIzRUX0

Sowas hören meine Kinder und ich finde es grandios.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich mache mir schon lange keine Gedanken mehr darum warum mich die heutige Musik nicht mehr berührt.

ich höre schon seid Jahre kein mainstream Radio mehr.

ich finde im internet sprich YouTube trotz meines fortgeschrittenen alters immer noch Musik die mich Flashed.

man muss nur gucken wo und immer neugierig bleiben...es finden sich immer wieder perlen. sie scheint aber speziellerer Natur zu sein so dass die meisten fast unbekannt sind.

ich bin auch nicht mehr der "klassische" Musikhörer. stehe eher auf "geschmackvoll" zusammengemischte Sounds.

soundcollagen, Atmosphären.
 
Ich finde es spannend, dass ‘die Jugend‘ nicht soviel anders ist, als ‚wir‘, als wir jung waren. Nur fangen sie offenbar noch früher an. Jedenfalls fiel mir das ein, als ich das Bots Video oben gesehen habe. Auch zu meiner Zeit lief ziemlich viel Schrott und vieles von dem, was ich damals altbacken und doof fand, habe ich erst viel später entdeckt und zu schätzen gelernt. Ich kenne auch Leute, die bis heute nur Elvis Costello und George Michael hören und alles, was ab den 90er passiert ist doof finden. Das geht mir gar nicht so. Ich entdecke immer wieder neue Musik, die zeitgemäß und spannend ist. Ich hab oft den Eindruck, viele werden erwachsen und bleiben einfach stehen. Darum ist es eher eine Frage der Persönlichkeit und ob man sich seine musikalische Neugier erhält, oder eben die Musik der jetzigen Jugend pauschal ablehnt. Darum würde ich den Titel des Threads nicht unterschreiben, weil es keine Frage des Alters ist, sondern der Offenheit.


https://youtu.be/6udfNIzRUX0

Sowas hören meine Kinder und ich finde es grandios.

Bei dieser Aussage kann ich mitgehen. Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich anderes vermutet hatte.
 
Nein, es basiert aus Erkenntnissen, die ich in zwei Semestern Musikwissenschaften und diversen Begegnungen mit klassisch geschulten Musikern gewonnen habe -- "Dein Gedudel ist ja ganz nett, läßt aber jegliches kompositorisches Muster vermissen".

So hat halt jeder seine Erfahrungen.

In unserer Jazz-Big Band weiß ich von midendestens drei Musikern oder ehemaligen Musikern, dass sie Klassik studiert haben. Mein oben erwähnter Musiklehrer hat das auch studiert, war aber offen gegenüber Jazz und Pop. Mein Saxophonlehrer hat auch klassische Querflöte studiert, trotzdem hört er auch viel Jazz un etwas Pop. Ich komme immerhin als Amateur vom rein klassischen Klavierunterricht und spiele wesentlich mehr Jazz als Klassik. Ich kenne eine Kirchenmusikerin, die auch die Rock-orierntierte Kirchenband leitet und Posaune in der Big Band spielt.

Ach ja, gibt sonne und sonne.

Grüße
Omega Minus
 
Ich finde es spannend, dass ‘die Jugend‘ nicht soviel anders ist, als ‚wir‘, als wir jung waren. Nur fangen sie offenbar noch früher an. Jedenfalls fiel mir das ein, als ich das Bots Video oben gesehen habe. Auch zu meiner Zeit lief ziemlich viel Schrott und vieles von dem, was ich damals altbacken und doof fand, habe ich erst viel später entdeckt und zu schätzen gelernt. Ich kenne auch Leute, die bis heute nur Elvis Costello und George Michael hören und alles, was ab den 90er passiert ist doof finden. Das geht mir gar nicht so. Ich entdecke immer wieder neue Musik, die zeitgemäß und spannend ist. Ich hab oft den Eindruck, viele werden erwachsen und bleiben einfach stehen. Darum ist es eher eine Frage der Persönlichkeit und ob man sich seine musikalische Neugier erhält, oder eben die Musik der jetzigen Jugend pauschal ablehnt. Darum würde ich den Titel des Threads nicht unterschreiben, weil es keine Frage des Alters ist, sondern der Offenheit.


https://youtu.be/6udfNIzRUX0

Sowas hören meine Kinder und ich finde es grandios.


Das könnten auch die Talking Heads von heute sein....
 
Ach ja, gibt sonne und sonne.
Ja, eben. Ich spele auch in einer Bigband und finde Jazz immer spannender. Eigentlich bin ich in die Band gegangen, um besser Basspielen zu lernen. Und der Lerneffekt ist immens. Als ich jung war, da war das die Musik meines Vaters und ich fand es alt und langweilig. Ich fand New Wave, Punk und Abseitiges viel spannender und eben Synth-Kram, Kraftwerk und was dann so aus England kam. Ich war lange Devo Fan. Klassik haben mir meine Musiklehrer verleidet, da musste dann erst Apcalypse Now kommen, damit ich mir ernsthaft Wagner anhören konnte. Aber je mehr ich höre, desto mehr entdecke ich auch, dass es alles schon mal gegeben hat und liebe es die unterschiedlichen Bezüge innerhalb der verschiedenen Genres zu finden. Es sind immer dieselben 12 Töne, nur in unendlichen Permutationen immer neu zusammengesetzt und angeordnet. Das wird nie aufhören. Es war früher nicht besser, nur anders.
 
...wie der nette Bernie"hallo Bernie" das macht. Diese Energie könnte auch investiert werden in das tatsächliche auseinandersetzten mit der Musik von heute.
Fertige Tracks, die Jemand in 2 Stunden komplett "produziert" hat, höre ich mir nicht an, das ist Zeitverschwendung.
Ich bin den ganzen Tag 8-10 Stunden im Studio und hab Musik auf den Ohren, nenne mir nur einen einzigen Grund, warum ich mich so quälen sollte?
 
Ich hab ja lange Jahre Musikwissenschaften studiert und mich u.a. auch mit genau dieser Frage beschaeftigt. Und natuerlich ist das so das die juengere Generation (schon immer) viel leichter und weiter ueber den Tellerrand rausblickt als die alten Saecke. Ich kenne genug Menschen unter 25 die sich mit 60s/70s soul besser auskennen als ich (Ü40). Oder die 90er Metal mehr abfeiern als jeden Billie Eilish song. Des Festgefahrenheit und Verengung der Scheuklappen kommt definitv mit dem Alter und hat absolut gar nichts mit der Qualitaet der Musik zu tun. Ich hab jetzt, ca. 15 Jahre nach der exmatrikulation, keine Studien-Links zur Hand aber es war halt wirklich schon immer so. Die alten entwerten die Musik der Jugend ohne sie zu verstehen oder sich auch nur ernsthaft damit auseinanderzusetzen. Die Ignoranz des Alters. Ab spaetstens 50 baut da halt wirklich auch das Gehirn ab, das laesst sich leider nicht abstreiten. Da wirkt neumodische Musik die man nicht versteht unterbewusst schon mal bedrohlich und wird alleine deswegen verleugnet. Auch waechst die heutige Generation natuerlich mit der Allverfuegbarkeit von allen Epochen, Stilen & Genres auf, was es zum Glueck viel leichter macht offen zu bleiben.

Man muss sich in dem Zusammenhang ja auch nur mal auf der Zunge zergehen lassen das die gleichen Menschen aelteren Semesters die an der Nutzung von Autotune zerbrechen ohne jegliche Scham Sequencer, Arpeggiator, Kompressoren, Midi-Editing benutzen. Ohne sich bewusst zu machen das das genauso wie Autotune eine Erweiterung ihrer mangelnden Handwerklichkeit ist.

Dazu kommt, was hier im Thread auch schon oefters erwaehnt wurde, das der Mensch nachgewiesen in seiner Jugendphase am staerksten gepraegt wird, und eine emotionale Verbindung zu Musikstilen/-stuecken nie wieder so einfach ist wie in der Pubertaet, wenn man gerade bewusstes/selektives Musikhoeren erst entdeckt hat. Und sich, zumindest in unserer Generation noch, mit Subkulturen, Codes, "Spezialwissen" usw abgrenzen konnte.

Es gibt extrem viele gute, hochwertige, gut gemachte/geschriebene neue Musik von jungen Menschen. Und es gab zu allen Zeiten schon immer seelenlose Retortenmusik. Wer das ernsthaft und absolut abstreitet ist ja von meiner Seite aus eh nicht ernst zu nehmen und wird unter "ignorantes Alteisen" abgelegt.

@AddictedToSuperGlue so sehr ich deine Absicht schaetze, mit dem zuspammen des Threads mit junger Musik tust du niemandem einen Gefallen. Erstens ruiniert es die lesbarkeit, zweitens finde ich und wohl auch viele der anderen Foristen 90% davon eher, naja, zweifelhaft in Bezug auf die gebotene Qualitaet?


edit:
Wenn hier jemand die inhaltsfrei, bekifft vor sich hin dudelnden Tangerine Dream mit berührt mich "emotional" beschreibt, dann doch nur deswegen, weil er "emotional berührbar" war, als er sie das erste mal gehört hat; heute ist er aber emotional so erkaltet (ok, ich übertreibe jetzt), dass er bei aktueller Musik nicht mehr emotional berührt wird. Bei Tangerine Dream erinnert er sich aber noch an die "Berührtheit".
Das hat also garnichts mit der Musik zu tun, sondern nur mit dem emotionalen Status zum jeweiligen Zeitpunkt.
genau das.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab ja lange Jahre Musikwissenschaften studiert und mich u.a. auch mit genau dieser Frage beschaeftigt. Und natuerlich ist das so das die juengere Generation (schon immer) viel leichter und weiter ueber den Tellerrand rausblickt als die alten Saecke. Ich kenne genug Menschen unter 25 die sich mit 60s/70s soul besser auskennen als ich (Ü40). Oder die 90er Metal mehr abfeiern als jeden Billie Eilish song. Des Festgefahrenheit und Verengung der Scheuklappen kommt definitv mit dem Alter und hat absolut gar nichts mit der Qualitaet der Musik zu tun. Ich hab jetzt, ca. 15 Jahre nach der exmatrikulation, keine Studien-Links zur Hand aber es war halt wirklich schon immer so. Die alten entwerten die Musik der Jugend ohne sie zu verstehen oder sich auch nur ernsthaft damit auseinanderzusetzen. Die Ignoranz des Alters. Ab spaetstens 50 baut da halt wirklich auch das Gehirn ab, das laesst sich leider nicht abstreiten. Da wirkt neumodische Musik die man nicht versteht unterbewusst schon mal bedrohlich und wird alleine deswegen verleugnet. Auch waechst die heutige Generation natuerlich mit der Allverfuegbarkeit von allen Epochen, Stilen & Genres auf, was es zum Glueck viel leichter macht offen zu bleiben.

Man muss sich in dem Zusammenhang ja auch nur mal auf der Zunge zergehen lassen das die gleichen Menschen aelteren Semesters die an der Nutzung von Autotune zerbrechen ohne jegliche Scham Sequencer, Arpeggiator, Kompressoren, Midi-Editing benutzen. Ohne sich bewusst zu machen das das genauso wie Autotune eine Erweiterung ihrer mangelnden Handwerklichkeit ist.

Dazu kommt, was hier im Thread auch schon oefters erwaehnt wurde, das der Mensch nachgewiesen in seiner Jugendphase am staerksten gepraegt wird, und eine emotionale Verbindung zu Musikstilen/-stuecken nie wieder so einfach ist wie in der Pubertaet, wenn man gerade bewusstes/selektives Musikhoeren erst entdeckt hat. Und sich, zumindest in unserer Generation noch, mit Subkulturen, Codes, "Spezialwissen" usw abgrenzen konnte.

Es gibt extrem viele gute, hochwertige, gut gemachte/geschriebene neue Musik von jungen Menschen. Und es gab zu allen Zeiten schon immer seelenlose Retortenmusik. Wer das ernsthaft und absolut abstreitet ist ja von meiner Seite aus eh nicht ernst zu nehmen und wird unter "ignorantes Alteisen" abgelegt.

@AddictedToSuperGlue so sehr ich deine Absicht schaetze, mit dem zusapmmen des Thread mit junger Musik tust du niemandem einen Gefallen. Erstens ruiniert es die lesbarkeit, zweitens finde ich und wohl auch viele der anderen Foristen 90% davon eher, naja, zweifelhaft in Bezug auf die gebotene Qualitaet?


edit:

genau das.
Guter Post!
 
Fertige Tracks, die Jemand in 2 Stunden komplett "produziert" hat, höre ich mir nicht an, das ist Zeitverschwendung.
Ich bin den ganzen Tag 8-10 Stunden im Studio und hab Musik auf den Ohren, nenne mir nur einen einzigen Grund, warum ich mich so quälen sollte?
Seitdem ich weiß daß Beethoven das einfach so hingeschmiert hat
90

hör ich das auch nicht mehr.
 
Ich hab ja lange Jahre Musikwissenschaften studiert und mich u.a. auch mit genau dieser Frage beschaeftigt. Und natuerlich ist das so das die juengere Generation (schon immer) viel leichter und weiter ueber den Tellerrand rausblickt als die alten Saecke. Ich kenne genug Menschen unter 25 die sich mit 60s/70s soul besser auskennen als ich (Ü40). Oder die 90er Metal mehr abfeiern als jeden Billie Eilish song. Des Festgefahrenheit und Verengung der Scheuklappen kommt definitv mit dem Alter und hat absolut gar nichts mit der Qualitaet der Musik zu tun. Ich hab jetzt, ca. 15 Jahre nach der exmatrikulation, keine Studien-Links zur Hand aber es war halt wirklich schon immer so. Die alten entwerten die Musik der Jugend ohne sie zu verstehen oder sich auch nur ernsthaft damit auseinanderzusetzen. Die Ignoranz des Alters. Ab spaetstens 50 baut da halt wirklich auch das Gehirn ab, das laesst sich leider nicht abstreiten. Da wirkt neumodische Musik die man nicht versteht unterbewusst schon mal bedrohlich und wird alleine deswegen verleugnet. Auch waechst die heutige Generation natuerlich mit der Allverfuegbarkeit von allen Epochen, Stilen & Genres auf, was es zum Glueck viel leichter macht offen zu bleiben.

Man muss sich in dem Zusammenhang ja auch nur mal auf der Zunge zergehen lassen das die gleichen Menschen aelteren Semesters die an der Nutzung von Autotune zerbrechen ohne jegliche Scham Sequencer, Arpeggiator, Kompressoren, Midi-Editing benutzen. Ohne sich bewusst zu machen das das genauso wie Autotune eine Erweiterung ihrer mangelnden Handwerklichkeit ist.

Dazu kommt, was hier im Thread auch schon oefters erwaehnt wurde, das der Mensch nachgewiesen in seiner Jugendphase am staerksten gepraegt wird, und eine emotionale Verbindung zu Musikstilen/-stuecken nie wieder so einfach ist wie in der Pubertaet, wenn man gerade bewusstes/selektives Musikhoeren erst entdeckt hat. Und sich, zumindest in unserer Generation noch, mit Subkulturen, Codes, "Spezialwissen" usw abgrenzen konnte.

Es gibt extrem viele gute, hochwertige, gut gemachte/geschriebene neue Musik von jungen Menschen. Und es gab zu allen Zeiten schon immer seelenlose Retortenmusik. Wer das ernsthaft und absolut abstreitet ist ja von meiner Seite aus eh nicht ernst zu nehmen und wird unter "ignorantes Alteisen" abgelegt.

@AddictedToSuperGlue so sehr ich deine Absicht schaetze, mit dem zusapmmen des Thread mit junger Musik tust du niemandem einen Gefallen. Erstens ruiniert es die lesbarkeit, zweitens finde ich und wohl auch viele der anderen Foristen 90% davon eher, naja, zweifelhaft in Bezug auf die gebotene Qualitaet?


edit:

genau das.
Alles gut. Das ist Klasse geschrieben. Danke! Hab mir ja sogar noch Mühe gegeben nicht zu sehr anzuecken mit dem, was ich poste. Vielleicht war auch das der Fehler. Völlig egal. Wenn das, was ich posten würde, jedem gefallen würde, würde ich mich selbst nicht mehr mögen.
 
2 Stunden ist wirklich arg schnell ^^ Ein gutes Grundgerüst auf das man aufbauen kann ist in dieser Zeit aber gut möglich, sogar mit Kaffeepause
Aber wohl kaum, um das im Netz als fertigen Track zu präsentieren.
Und dann muss man sich noch anhören, das man immer alle Sounds selber "baut" -so klingt es dann auch.
Das ist oft nur lieblos hingerotztes Zeug, weil sich heute jeder Zweite für den größten Producer vor dem Herrn hält.

Ich höre öfter auch jobbedingt Musik von sehr jungen Leuten und da sind auch einige echte Rosinen dabei, aber das ist eben nicht die große Masse.
Was bei mir meist auf dem Tisch landet, ist überwiegend totkomprimiertes 4/4tel Geballer und wenn du dann ganz lieb fragst, warum das so schräg klingt, heißt es, das es so gewollt ist, weil das ja experimentell sein soll.
"Ey, dat verstehste nich, is mein eigener cooler Style, Alter".
Nein, es ist einfach die totale Kacke und die Faulheit, das blödes Modularsystem mal sauber zu tunen.

Dann lade ich das in meinen Rechner, denn man möchte ja auch nett sein und sehe eine Wellenform wie ein Backstein.
Kein Headroom, null Dynamik, alles auf Anschlag und teils verzerrt.
"Mann, kannste dat phatt lauter machen, der Bass soll richtig drücken!"
 
Aber wohl kaum, um das im Netz als fertigen Track zu präsentieren.
Und dann muss man sich noch anhören, das man immer alle Sounds selber "baut" -so klingt es dann auch.
Das ist oft nur lieblos hingerotztes Zeug, weil sich heute jeder Zweite für den größten Producer vor dem Herrn hält.

Ich höre öfter auch jobbedingt Musik von sehr jungen Leuten und da sind auch einige echte Rosinen dabei, aber das ist eben nicht die große Masse.
Was bei mir meist auf dem Tisch landet, ist überwiegend totkomprimiertes 4/4tel Geballer und wenn du dann ganz lieb fragst, warum das so schräg klingt, heißt es, das es so gewollt ist, weil das ja experimentell sein soll.
"Ey, dat verstehste nich, is mein eigener cooler Style, Alter".
Nein, es ist einfach die totale Kacke und die Faulheit, das blödes Modularsystem mal sauber zu tunen.

Dann lade ich das in meinen Rechner, denn man möchte ja auch nett sein und sehe eine Wellenform wie ein Backstein.
Kein Headroom, null Dynamik, alles auf Anschlag und teils verzerrt.
"Mann, kannste dat phatt lauter machen, der Bass soll richtig drücken!"
Das kann ich alles nachvollziehen. Aber war es denn früher die Masse die wirklich was drauf hatte?
 
Das kann ich alles nachvollziehen. Aber war es denn früher die Masse die wirklich was drauf hatte?
Früher gabs auch viel Schrott, das ist keine Frage.
Aber wer damals so viel Geld in sein Hobby gesteckt hat, der wollte auch meistens etwas erreichen und hat sehr häufig zumindest Unterricht genommen und viel geübt. Dazu kam auch eine gewisse Erwartungshaltung von den Eltern da, wie: "Junge, spiel doch der Tante mal was vor."

Man hatte eben nicht 20 Hobbys gleichzeitig, so wie heute, das ging finanziell idR. schon nicht.
Wenn du über ein ganzes Jahr auf alles verzichtest hast, nur um dir einen gebrauchten Synthesizer zu kaufen, dann lag das Ding nicht nach drei Wochen unbenutzt in der Ecke. Man hat jede Minute damit verbracht, wollte alles rausholen und hat wann immer es möglich war damit Musik gemacht.
Das ist zumindest ein großer Unterschied zu früher, weil es jetzt Niemandem mehr verwehrt bleibt, elektronische Musik zu machen.
Wir leben jetzt wirklich in rosigen Zeiten.
 
Wir leben jetzt wirklich in rosigen Zeiten.
Rosig im Sinne von: mit Dornen? 😂
Ich geb dir natuerlich recht das durch die technologische Entwicklung viele Qualitaetsfilter weggefallen sind. Jeder kann, also machen auch sehr viele. Und mit Sicherheit in absoluten Zahlen auch mehr untalentierte/falsch motivierte, die dann eben trotzdem Demos an jeden verschicken koennen und die Soundclouds der Welt verstopfen. Ich hab auch unendlich viele lieblose Demos gehoert die nur aus Splice-Loops zusammengebastelt waren. Aber daraus zu folgern das die junge Generation generell nur Schrott produziert und frueher alles besser war ist doch ein Trugschluss. Und hat meiner Meinung auch wenig mit der Ausgangsfrage zu tun warum es denn nunmal augenscheinlich so ist das da schon immer Generationenbrueche stattfanden und "die Alten" oft bzw eigentlich immer der Meinung sind das "die Jungen" alles falsch machen.

Ich will dir deine Erfahrung mit dem verstimmten Modular-Demo ja gar nicht absprechen, wie gesagt kenn ich sowas auch. Und es ist ein schraeger Vergleich, aber ich musste sofort durch die Geschichte denken: Genauso haben sich vermutlich vor 70 Jahren etablierte Musiker aufgeregt weil die jungen Idioten die Gitarren voellig verzerren. Oder irgendwelche Pianisten ein DX7 verteufelt haben weil es ja niemals so lebendig und dynamisch klingen kann wie ein echtes Klavier. Oder das die dummen Punker eh nur 3 Akkorde schrammeln koennnen. Wie gesagt, ist kein direkter Vergleich und ich stimme dir wie im ersten Absatz beschrieben ja auch zu. Aber diese Gedanken draengen sich bei der Diskussion natuerlich auf.
 
Zuletzt bearbeitet:
Rosig im Sinne von: mit Dornen? 😂
Ich meinte das schon im positiven Sinne. Dort wo ich herkomme, war für die Meisten das Musikmachen unerreichbar, es scheiterte ganz einfach am nötigen Kleingeld.
Man war schon froh, die Miete pünktlich bezahlen zu können, da war für solche Flausen der Kids keinen Platz.
Ich hab auch unendlich viele lieblose Demos gehoert die nur aus Splice-Loops zusammengebastelt waren. Aber daraus zu folgern das die junge Generation generell nur Schrott produziert und frueher alles besser war ist doch ein Trugschluss.
Ich hab ja nicht gesagt, das alles Neue Schrott ist, aber das Rauschen ist heute schon recht hoch.
Und hat meiner Meinung auch wenig mit der Ausgangsfrage zu tun warum es denn nunmal augenscheinlich so ist das da schon immer Generationenbrueche stattfanden und "die Alten" oft bzw eigentlich immer der Meinung sind das "die Jungen" alles falsch machen.
Nein, die machen ja nicht alles falsch. Was aber sehr häufig fehlt, ist das eigene Engagement.
Viele möchten nur ganz schnell mit vielen Followern "berühmt" werden, merken aber nicht, das man dafür hart arbeiten muss.
Hier liegen auch die Gründe für den Ausgangspost.

Ich will dir deine Erfahrung mit dem verstimmten Modular-Demo ja gar nicht absprechen, wie gesagt kenn ich sowas auch. Und es ist ein schraeger Vergleich, aber ich musste sofort durch die Geschichte denken: Genauso haben sich vermutlich vor 70 Jahren etablierte Musiker aufgeregt weil die jungen Idioten die Gitarren voellig verzerren. Oder irgendwelche Pianisten ein DX7 verteufelt haben weil es ja niemals so lebendig und dynamisch klingen kann wie ein echtes Klavier. Oder das die dummen Punker eh nur 3 Akkorde schrammeln koennnen. Wie gesagt, ist kein direkter Vergleich und ich stimme dir wie im ersten Absatz beschrieben ja auch zu. Aber diese Gedanken draengen sich bei der Diskussion natuerlich auf.
Das stimmt.
Aber in all deinen Beispielen findet sich etwas in der Musik, was wir alten Säcke heute so oft vermissen:

Es ist Liebe
 
Der musikalische Müll wurde durch Plattenfirmen vorselektiert und schaffte
es nicht zum nächsten Level.
(Sicherlich gingen da auch gute Sachen unter).
Wie lange ist Mike Oldfield mit seinen Röhrenglocken von Label zu Label getingelt, bis dieser Branson zugeriffen hat?
 
Letztens beim Modehändler habe ich mich mit dem Verkäufer über Platten unterhalten, die ich verkaufe, und bei Marmion meinte seine 22-jährige Kollegin nur, dass sie das "stark" fände. Ich war total verblüfft, als Schönerberg rauskam war ich selbst erst 13 und wahrscheinlich haben sich ihre Eltern zu dem Zeitpunkt noch nicht gekannt!? Fand das total cool, dass sich auch heute noch viele aus der jüngeren Generation - wie wir damals - ernsthaft mit Musik auseinandersetzen.

Im Gegenzug sollte man der Jugend auch den Respekt zollen, mal deren Errungenschaften anzuhören. Mir gefällt vieles auch nicht - und gerade das finde ich ja gut! Sollen sie halt ihr Trapgedöns und Reggaeton machen, wäre ja schlimm, wenn die alle noch versuchen wie Snoop oder RAG zu klingen.

Und zwischendruch entdecke ich Perlen wie Haiyti, wo ich mir wünsche, diese geile Musik nochmal (post-)adoleszent erleben zu drüfen! Sowas wie "Speedleiche" wäre in meiner Jugend und bei meinen Freunden auch ein Hit geworden.

Fand das früher in den 90ern immer ganz schrecklich, diese alten Hardrockertypen, die nur AC/DC und Maiden akzeptierten und für die Nirvana schon viel zu modern waren.
 
Wie lange ist Mike Oldfield mit seinen Röhrenglocken von Label zu Label getingelt, bis dieser Branson zugeriffen hat?
Und der war damals schon recht bekannt.

Mich haben sie 1982 bei der Polydor hochkantig rausgeworfen, als ich mein Album "Sequential Bitch" dort vorstellen wollte.
Ich habs heute noch in den Ohren: "Das ist doch hier kein Puff, verlassen sie sofort das Gebäude!"
Nun denn, das Album kam dann 1 Jahr später raus...
 


News

Zurück
Oben