Wikileaks hat wieder zugeschlagen, gut oder nicht ?

N

Neo

...
http://www.sueddeutsche.de/politik/...chenbar-und-mit-begrenztem-horizont-1.1029368
Ist ja nicht das erste Mal, nur diesmal echt amüsant. Ich bin mit den Einschätzungen über einzelne Politiker vollkommen eins mit den Informationsbeschaffern aus den jeweiligen US Botschaften. Selten so gelacht. Westerwelle=inkompetent, aggressiv, nicht kritikfähig und substanslos, wer hätte das gedacht ? Besser hätte ich den auch nicht beschreiben können. :lol:

Ob das jetzt von Wikileaks schlau war, soetwas zu veröffentlichen, wage ich zu bezweifeln. Ging es bei den ersten Veröffentlichungen um gravierende Menschenrechtsverletzungen, stiftet man hiermit nur diplomatisches Unheil, ohne nachvollziehbaren Grund. Hat damit eher etwas von RTL Niveau.
Ah, ich sehe gerade, das die TAZ mal wieder eine ähnliche Meinung wie ich vertritt. Welch ein Zufall. :)
http://www.taz.de/1/debatte/kommentar/artikel/1/so-what/
Gegen Julian Assange liegt ja mittlerweile ein internationaler Haftbefehl vor, wegen, man halte sich fest, Vergewaltigung ! Was dämlicheres hätte man sich auch nicht einfallen lassen können. :roll: :lol:
Was ist bei der CIA aus dem "guten" alten liquidieren geworden, haben die das nicht mehr drauf ? Der KGB hätte Herrn Assange bestimmt mit ein bißchen Rizin "überredet". Ja, ja, ich bin böse sarkastisch heute.
 
Ich halte rein gar nichts von solchen Indiskretionen und Verrätern, die sollte man meiner Meinung nach konsequent zur Strecke bringen. Genau wie damals der Mann, der die Daten aus der liechtensteinischen Bank geklaut hat. Und unsere Regierung bezahlt den auch noch dafür.
 
Markus Berzborn schrieb:
Ich halte rein gar nichts von solchen Indiskretionen und Verrätern, die sollte man meiner Meinung nach konsequent zur Strecke bringen. Genau wie damals der Mann, der die Daten aus der liechtensteinischen Bank geklaut hat. Und unsere Regierung bezahlt den auch noch dafür.

Der hatte doch nun wirklich nichts gegen dich persönlich, dass du dein Konto wechseln musstest hat den gar nicht interessiert, wirklich.

SCNR
 
Man muss aufpassen und schauen, wem das ganze am ende nutzt!
Da wird man sicherlich überrascht sein! :)

Man darf davon ausgehen, dass Wickileaks so handeln darf! Die dürfen die guten spielen....
 
Markus Berzborn schrieb:
Ich halte rein gar nichts von solchen Indiskretionen und Verrätern, die sollte man meiner Meinung nach konsequent zur Strecke bringen. Genau wie damals der Mann, der die Daten aus der liechtensteinischen Bank geklaut hat. Und unsere Regierung bezahlt den auch noch dafür.


Vaterland ist abgebrannt!
 
Es steht überhaupt nichts besonderes oder überraschendes in diesen Dokumenten drin. Das sind normale Lageberichte, die Diplomaten an ihre Regierungen schicken. Es hat auch nichts mit den USA zu tun. Käme man an entsprechende Dokumente aus anderen Ländern, wären die auch nicht viel anders.
Ich halte nur nichts von Leuten, die als Mitarbeiter solche Informationen nach außen geben, diese Art von Illoyalität kann ich nicht ausstehen.
 
Moogulator schrieb:
Ehrlich: brauchtest du Wikileaks, um zu lesen wie Merkel oder Westerwelle so drauf sind? ;-)
Nö, aber das ausgerechnet US Diplomaten mal meine Meinung teilen, entbehrt nicht einer gewissen Komik. :mrgreen:
Außerdem wurden ja auch noch Berlusconi, Putin und andere beurteilt. Manches liest sich fast wie ein kommentar von Dieter Bohlen:"Du kannst nix, verpiß dich". :lol:
 
Perfekt!
Denn es kommt mehr, als nur uninteressante Meinungen über die Landesunterdrücker.
Abwarten. Sollen ja mehrere Millionen Dokumente sein.
Da sollte man schon unterscheiden und nicht verallgemeinern.

Ansich ist Transparenz gut. Da es auf keinem anderen Wege geschieht, brauchen
wir Dienste wie WL, Abgeordnetenwatch usw.
Leider wird auch die übelste Veröffentlichung nicht viel daran ändern,
dass es die meisten Menschen nicht mal wenigstens zum Nachdenken anregt.
Von gesellschaftlicher Veränderung wagen wir mal nicht zu sprechen. Haha.

Herausragend dumme Reaktionen kommen nicht nur von den üblichen
Verdächtigen aus CDU, SPD und FDP, auch die Dunkel-Grünen werden immer dämlicher:
http://www.taz.de/1/netz/netzpolitik/ar ... m-meister/

Auch ganz niedlich:
http://www.techradar.com/news/internet/ ... ist-585894
Zum Glück vorbei.

Vorsicht. Achse des Böööööösen!
 
Die Informationsgesellschaft holt ihre Akteure ein. Das ist nicht per se schlecht, und wer für Transparenz sorgt, muss noch lange kein Verräter sein - die Revolution gegen die Intransparenz staatlichen Wirkens ist IMHO lange überfällig.
 
Ich wüsste nicht, was das mit Transparenz zu tun haben soll.
Es ändert sich ja rein gar nichts an den Sachverhalten oder politischen Gegebenheiten, sondern es werden nur nicht für die Öffentlichkeit bestimmte Meinungen und Einschätzungen kolportiert.
Das ist also keine Transparenz, sondern einfach Indiskretion. Als wenn jemand seinen Nachbarn durch ein Fernrohr beobachtet und dann im Internet verbreitet, dass der rote Unterhosen trägt oder wenn jemand ein privates Telefongespräch belauscht und dessen Inhalte dann weitertratscht. Sicher ist das keine Lüge, wenn der Mann wirklich rote Unterhosen trägt oder wenn die Inhalte des Telefonats stimmen, aber es geht einfach keinen was an.
 
Bleibt abzuwarten was da noch kommt. Julien Assange hatte sich ja ziemlich weit aus dem Fenster gelehnt und gemeint, dass nach der Veröffentlichung die Geschichte neu geschrieben werden müsse. Bis jetzt ist das doch echt nur gossip, und dürfte/hat die Öffentlichkeit kaum interessieren. Ein leak dessen Bedeutung mir bis jetzt noch nicht so einleuchten will.
Bin im Bezug auf Wikileaks und vorallem durch eine Vor-Einsicht durch die großen, nicht grade Unabhängigen, Qualitätsmedien eher skeptisch.
 
Markus Berzborn schrieb:
Ich wüsste nicht, was das mit Transparenz zu tun haben soll.

Ich hätte auch nichts anderes gewettet.

Es ändert sich ja rein gar nichts an den Sachverhalten oder politischen Gegebenheiten, sondern es werden nur nicht für die Öffentlichkeit bestimmte Meinungen und Einschätzungen kolportiert.

Die teilweise in nicht unerheblicher Diskrepanz zur öffentlichen Kommunikation stehen. Natürlich kann man glauben, dass Politik halt so funktioniert. Aber IMHO muss das nicht so sein.

Das ist also keine Transparenz, sondern einfach Indiskretion. Als wenn jemand seinen Nachbarn durch ein Fernrohr beobachtet und dann im Internet verbreitet, dass der rote Unterhosen trägt oder wenn jemand ein privates Telefongespräch belauscht und dessen Inhalte dann weitertratscht. Sicher ist das keine Lüge, wenn der Mann wirklich rote Unterhosen trägt oder wenn die Inhalte des Telefonats stimmen, aber es geht einfach keinen was an.

Du verwechsbuchselst bzw. vergleichst Privatsphäre mit Politik. Muss man Dir wirklich erklären, wie wenig das mit dem zu tun hat, was Wikileaks getan hat?
 
Folgendes scheint mir relevant:

1. Obama bekommt nun zuhause noch mehr Flak ab, was seine Position zusätzlich untergraben wird. Dies ist auch für uns Europäer schlecht, weil die politische Orientierung der Präsidenten-Alternativen für die Anliegen unseres Planeten / Weltbevölkerung (d.h. Aussenpolitik, Umwelt, ...) eine Kursumkehr zum Alten bedeuten kann. Das ist nicht in unsere aller Interesse. Damit will ich natürlich nicht sagen, dass Obama bis jetzt viel hinbekommen hätte. Vertrauen haben viele (Europäer) aber dennoch ihn ihm, scheint mir (ich finde ihn auch sympathisch und vertrauenswürdig).

2. Spannend wird es noch für den Maulwurf in der FDP, der die interne Protokolle weitergegeben haben soll. Dieser wird sehr bald identifizieren werden (bzw. ist es schon, sie sagen es aber nicht). Ob das juristisch die Grenze zum Landesverrat überschreitet, vermag ich aber nicht zu beurteilen. Wenn ja, dann gibt es dafür zu Recht eine hohe Haftstrafe.

3. Ich fand die Beschreibung der deutschen Politikgrößen durchaus präzise und richtig. Eigentlich bin ich darüber überrascht, dass die US Amerikaner (d.h. zumindest die Diplomaten in Berlin) hier ein doch sehr klares Verständnis unserer politischen Situation beweisen. Die machen halt ihren Job doch ganz gut. ;-)

4. Potenziell sehr heikel, und letztendlich auch für uns Europäer relevant, ist die Tatsache, dass anscheinend mehrere arabische Staaten-Chefs einen Erstschlag gegen den Iran befürworten. Der Naher Osten ist seit Dekaden ein Pulverfass wegen der (unlösbaren) Israel-Frage, letztendlich ist dies der Keim des erstarkten Islamischen Fundamentalismus und damit leider auch des Terrorismus, und nun rückt der Mittlere Osten mit der Iran-Frage ("Sunniten vs. Shiiten") wieder nach. Das ist nicht gut, weil sich die arabische Sphäre noch zusätzlich destabilisieren könnte.

Im großen und ganzen finde ich diese Veröffentlichung also eher problematisch. Im Gegensatz dazu war die Veröffentlichung der Militär-Protokolle vom Irakeinsatz sehr notwendig im Sinne der Informationsfreiheit.
 
Ich finde es grundsätzlich falsch, das interne Protokolle an die Öffentlichkeit gebracht werden. Ich möchte ja auch nicht, das Gespräche, die ich mit Mitarbeitern über einen Kunden führe (z. B. über dessen Zahlungsmoral), nach draußen an Fremde gelangen. Es entsteht ja auch kein Nutzen, auch nicht für die Allgemeinheit, denn das Westerwelle ein selbstverliebter arroganter Vogel ist, wissen wir doch eh schon alle. Hier besteht eher die Gefahr, das man Staatsoberhäupter sinnlos provoziert und damit eher Unruhen und Kriege heraufbeschwört.
Wikileaks ist Kindergarten ("ich weiß etwas, was du nicht weißt. ätschibätschi") und verhält sich einfach nur dumm.
 
Bernie schrieb:
Ich finde es grundsätzlich falsch, das interne Protokolle an die Öffentlichkeit gebracht werden. Ich möchte ja auch nicht, das Gespräche, die ich mit Mitarbeitern über einen Kunden führe (z. B. über dessen Zahlungsmoral), nach draußen an Fremde gelangen. Es entsteht ja auch kein Nutzen, auch nicht für die Allgemeinheit, denn das Westerwelle ein selbstverliebter arroganter Vogel ist, wissen wir doch eh schon alle. Hier besteht eher die Gefahr, das man Staatsoberhäupter sinnlos provoziert und damit eher Unruhen und Kriege heraufbeschwört.
Wikileaks ist Kindergarten ("ich weiß etwas, was du nicht weißt. ätschibätschi") und verhält sich einfach nur dumm.
Genau
 
Im großen und ganzen finde ich diese Veröffentlichung also eher problematisch. Im Gegensatz dazu war die Veröffentlichung der Militär-Protokolle vom Irakeinsatz sehr notwendig im Sinne der Informationsfreiheit.
Genau so sehe ich das auch. Alle die hier ohne Differenzierung nach Tranzparenz schreien, sollten mal darüber nachdenken, das soetwas das Ende von Diplomatie bedeutet und ohne Diplomatie wird geschossen ! Imho gehört alles was mit Menschenrechtsverletzungen und kriegspropaganda zu tun hat, an die Öffentlichkeit. Aber diese Veröffentlichungen sind bis jetzt nur kontraproduktiv ohne irgendeinen Nutzen für die Öffentlichkeit. Die Veröffentlichungen über die Herrschermeinungen des Nahen Ostens sind sogar kriegstreiberisch.
Wenn man sich wirklich die Moral und Informationsfreiheit auf die Fahne schreibt, sollte man 1. von der Sache (in diesem Fall Diplomatie und Politik) Ahnung haben und 2. sehr verantwortungsvoll mit solchen Informationen umgehen. Genau da ist Wikileaks mit den jüngsten Veröffentlichungen gescheitert, was ich besonders schade finde.
 
Neo schrieb:
Genau so sehe ich das auch. Alle die hier ohne Differenzierung nach Tranzparenz schreien, sollten mal darüber nachdenken, das soetwas das Ende von Diplomatie bedeutet und ohne Diplomatie wird geschossen !

Nein, das bedeutet weder das Ende von Diplomatie, noch wird ohne Diplomatie zwangsweise geschossen. Es sei denn, man lässt das mit der Differenzierung tatsächlich sein. ;-)

Wenn man sich wirklich die Moral und Informationsfreiheit auf die Fahne schreibt, sollte man 1. von der Sache (in diesem Fall Diplomatie und Politik) Ahnung haben und 2. sehr verantwortungsvoll mit solchen Informationen umgehen. Genau da ist Wikileaks mit den jüngsten Veröffentlichungen gescheitert, was ich besonders schade finde.

Wikileaks ist keine Moralinstanz und daher eben nicht gescheitert. Es ist volle Absicht (und gut so), dass man die Information nicht filtert, die Bewertung der Relevanz überlässt man Dritten.
Wikileaks kann nicht dafür verantwortlich gemacht werden, dass die versammelte Presse (die sich sehr wohl als oft Moralinstanz versteht) sich zuerst auf den Klatsch stürzt.
 
Ich glaube nicht, dass die Politiker diese Lektion in Sachen "Datensparsamkeit" lernen werden.
 
Lauflicht schrieb:
3. Ich fand die Beschreibung der deutschen Politikgrößen durchaus präzise und richtig. Eigentlich bin ich darüber überrascht, dass die US Amerikaner (d.h. zumindest die Diplomaten in Berlin) hier ein doch sehr klares Verständnis unserer politischen Situation beweisen. Die machen halt ihren Job doch ganz gut. ;-)
In der Umkehrung zeigen aber einige Dokumente aber wohl auch, dass zB einige Einschätzungen bezüglich Nordkoreas nicht nur amerikanischer Diplomaten vno hanebüchener Unbedarftheit zeugen
http://www.suedeutsche.de/politik/wikil ... .1029953-2

Letztlich stimme ich Peters Einschätzung zu: Irgendjemand hat ein Interesse daran, dass Wikileaks so handelt. Nur so war der Abzug der Daten möglich (ein miltärischer IT-Admin bekommt den Upstream von Gigabyte Daten mit - irgendjemand hat da gesagt: "lass sie nur machen").
Und das Interesse ist eindeutig Destabilisierung der derzeitigen US-amerikanischen Regierung und Destabilisierung des friedensorientierten diplomatischen Prozesses; die Interessengruppe steckt meines Erachtens eindeutig in Gruppierungen, die aus nicht-friedlichem/militärischem Agieren der USA Vorteile ziehen haben.
 
florian_anwander schrieb:
Letztlich stimme ich Peters Einschätzung zu: Irgendjemand hat ein Interesse daran, dass Wikileaks so handelt. Nur so war der Abzug der Daten möglich (ein miltärischer IT-Admin bekommt den Upstream von Gigabyte Daten mit - irgendjemand hat da gesagt: "lass sie nur machen").

Wer sagt denn, dass es nicht derjenige war, der es hätte mitbekommen und melden müssen?
Daneben sind aber technisch durchaus noch einige Möglichkeiten vorhanden solche Daten auch an Admins und Datenschutzsystemen vorbeizubekommen - die paarhundertausend Dokumente werden sicherlich nicht mehrere Gigabytes füllen - wenn überhaupt ein einziges. Das fällt in den Petabytes, die die USA täglich bewegen, nicht auf.
Die "cui bono?"-Frage ist zwar durchaus legitim, aber leider oft auch erster Keim für Verschwörungstheorien.
 
ich finde information und frein informationszugang gut _ immer !

am liebsten wäre mir, dass alle regierungsdokumente weltweit offen einzusehen sind _ kann ja nicht sein, dass durchsichtigkeit noch oben in der pyramide abnehmen soll.

die frage ist ja eher und da wurde hier auch schon sehr schön angesprochen _ warum gibt es solche geheimen daten woher kommen die wie gehen wir damit um ... das sind die fragen die man sich stellen könnte _ die zugangsberechtigung kann auf jeden fall nicht von der nationalität dem politischen status oä abhängig gemacht werden.


ps

also ich benutze seit längerer zeit die ignore-funktion und muß sagen dieses forum wird für mich seit dem immer besser :lol:

man kann ganz entspannt mitlesen und stolpert nicht zufällig über die ganze ...............-scheiße von ....... und ........ das macht es angenehm und da sind wir auch schon wieder beim thema



informationszugang ist gut _ mdienkompetenz auch und ein kopf der einem sagt was man an information haben möchte und was nicht _ und schon kann man auch mit millionen us-dokumenten ruhig schlafen :lol:



grüße jaash
 
Wikileaks ist keine Moralinstanz und daher eben nicht gescheitert. Es ist volle Absicht (und gut so), dass man die Information nicht filtert, die Bewertung der Relevanz überlässt man Dritten.
Wikileaks kann nicht dafür verantwortlich gemacht werden, dass die versammelte Presse (die sich sehr wohl als oft Moralinstanz versteht) sich zuerst auf den Klatsch stürzt.
Obama scheint doch sehr lieb zu sein, unter anderen Präsidenten hätten die Macher wohl das Ende der Woche nicht erlebt.
 
Das Ende der Diplomatie ist es sicher nicht, denn die Diplomaten sind ja nicht naiv.
Z.B. Westerwelle oder Berlusconi werden sicher halbwegs wissen, was andere über sie denken, dafür haben sie doch ihre PR-Berater und andere Leute.
 
marv42dp schrieb:
Die "cui bono?"-Frage ist zwar durchaus legitim, aber leider oft auch erster Keim für Verschwörungstheorien.
Klar.
Wenn eh schon das Prinzip der Geheimhaltung offiziell im Spiel ist, dann taucht bald die Frage auf, ob man im Hintergrund stehende Motivationen als Verschwörung bezeichnen will oder als ganz normale Interessenlagen.

Eigentlich kann man eine Interessenlage, die geheimzuhaltenende Sachverhalte betrifft, per Definitionem schon als Verschwörung sehen.

Von daher: schwierige Begrifflichkeit.

Mir gehts ums "wem nützt es".
 
florian_anwander schrieb:
Lauflicht schrieb:
3. Ich fand die Beschreibung der deutschen Politikgrößen durchaus präzise und richtig. Eigentlich bin ich darüber überrascht, dass die US Amerikaner (d.h. zumindest die Diplomaten in Berlin) hier ein doch sehr klares Verständnis unserer politischen Situation beweisen. Die machen halt ihren Job doch ganz gut. ;-)
In der Umkehrung zeigen aber einige Dokumente aber wohl auch, dass zB einige Einschätzungen bezüglich Nordkoreas nicht nur amerikanischer Diplomaten vno hanebüchener Unbedarftheit zeugen
http://www.suedeutsche.de/politik/wikil ... .1029953-2

Letztlich stimme ich Peters Einschätzung zu: Irgendjemand hat ein Interesse daran, dass Wikileaks so handelt. Nur so war der Abzug der Daten möglich (ein miltärischer IT-Admin bekommt den Upstream von Gigabyte Daten mit - irgendjemand hat da gesagt: "lass sie nur machen").
Und das Interesse ist eindeutig Destabilisierung der derzeitigen US-amerikanischen Regierung und Destabilisierung des friedensorientierten diplomatischen Prozesses; die Interessengruppe steckt meines Erachtens eindeutig in Gruppierungen, die aus nicht-friedlichem/militärischem Agieren der USA Vorteile ziehen haben.

Deutschland ist natürlich ein vergleichsweise "einfaches" Beobachtungs-Objekt. Stimmt.
Dass die Wikileaks-Info tatsächlich von jemanden bewusst freigegeben wurden, ist ein sehr bedrohlicher Gedanke und verunsichert mich zutiefst. Daran hatte ich noch garnicht gedacht. :sad: Das geht dann wirklich klar gegen Obama, weil letztendliche "seine" Aussenpolitik hiermit diskreditiert wird. Ich hoffe dennoch darauf, dass die US-Amerikanische-Organisation dieses Diplomatennetzwerks doch einfach so chaotisch und bürokratisch war, dass dieser Datendiebstahl möglich wurde, weil Kontrollinstanzen gescheitert sind... (Ich arbeite seit vielen Jahren mit US-Kollegen zusammen, habe dort auch 2 Jahre gearbeitet und dabei manches "Aha" Erlebnis gehabt.)
 


Neueste Beiträge

News

Zurück
Oben