Urs, Native und Dave Smith im Interview

Danke :supi:

Saugeil (sorry), weil er mir wirklich aus der Seele spricht:
"Wenn man die heutigen Anwender betrachtet, haben diese oft einen starken Bezug zu elektronischer Musik. Sie haben aber teils nicht gelernt, ein Instrument zu spielen. Hier trifft man auf ein Interesse an Klangsynthese, oft aber mit einer rückwärtsgerichteten Blickweise, die auf die Klänge legendärer Instrumente fokussiert ist. Das zwingt Softwarehersteller, Imitationen zu entwickeln. Ich bin von diesem Retrodenken etwas enttäuscht. Möchte man wirklich die Instrumente seiner Eltern einsetzen? Da fehlt mir das Interesse, neue Klangfelder zu erforschen." (Stephan Schmitt)

Hab' ich gelacht:
"Leute wünschen sich von mir Instrumente, die ich vor dreißig Jahren entwickelt habe. Teilweise kaufen sie sogar Instrumente, die vor dreißig Jahren schon Fehler hatten."
"Es hat fünfzig Jahre gedauert, bis jeder weiß, was der Cutoff-Regler tut."
(Dave Smith)
"Tatsächlich ist eine Emulation des Yamaha CS80 einer der größten Kundenwünsche. Wir müssten aber das zugehörige Keyboard mit polyphonem Aftertouch mitliefern und eventuell sogar Vangelis dazu."
(Urs Heckmann)
 
Ja, das empfand ich z. T. auch so beim Lesen. Allerdings: Du brauchst nur hier im Forum mitzulesen, um annähernd zu verstehen, weshalb man als Entwickler/Konstrukteur mit jahrelanger Markterfahrung auf solche Aussagen kommen könnte. Ob man das dann öffentlich äußert, ist eher eine Frage des persönlichen Stils ;-)
 
hab' ich überhaupt nicht als arrogant empfunden. Überrascht mich sogar, dass jemand das so sehen kann.

Man muss nur mal auf KVR gehen und die Wünsche der "Kundschaft" zu Gemüte führen. Zum Teil völlig unrealistisch. Was zwar auch wieder verständlich ist wegen fehlendem Fachwissen. Schliesslich ist der Keyboarder einer Band kein Doktor in Physik oder einer der besten Programmierer weltweit in Sachen Softsynth. Aber was soll ein Entwickler auf solche Anfragen antworten? Sie müssen enorm diplomatisch sein, um die Stimmung nicht zu vergraulen.

Urs Heckmann: Tatsächlich ist eine Emulation des Yamaha CS80 einer der größten Kundenwünsche. Wir müssten aber das zugehörige Keyboard mit polyphonem Aftertouch mitliefern und eventuell sogar Vangelis dazu.

Das war auch eines meiner Lieblingszitate. So schön, dieser Seitenhieb auf die (bequemen) "Anwender" mit dem Vangelis. Ich gestehe, ich mag Herr Heckmann. Ist mir sympathisch. Interessant auch die Bemerkungen zum Wechsel zwischen analoger und digitaler Technik:

Urs Heckmann: Die Wahrnehmung hat sich zudem grundsätzlich geändert. Früher gab es kritische Funktionen wie die Stimmstabilität von Oszillatoren, heute ist eine gewisse Drift sogar ein Pluspunkt.

Dave Smith: Das führte sogar schon beim Prophet 5 zu Missverständnissen. Wir bekamen Geräte zur Wartung zugesendet, verbesserten dabei das Tuning und erhielten die Rückmeldung, dass die Geräte nun weniger gut klangen.

Brilliant. Denn das ist bestes Beispiel dafür, warum wir seit langem einen Retrotrend haben. Bandrauschen und Höhenverlust mit jeder Kopie war ein grundlegendes Problem in der Analogära, und heute lechzen Profis (nicht alle natürlich) nach dieser Ungenauigkeit. Tape-Emulationen hatten 2013 ihren Höhepunkt, die besten Firmen hatten alle Ressourcen aufgewendet, um dem Kunden die beste Klangverschlechterung zu verkaufen. Ironischer geht es nicht, es ist im Prinzip ein absoluter Widerspruch. Aber eben, Musik ist nicht Technik, Musik ist etwas Musisches, das ans Magische grenzt. Diese Magie wurde mit der Digitaltechnik teilweise genommen, obwohl ich die Ansicht vertrete, dass die Technik nur der "Verführer" war, es aber im Grunde genommen eine Zeitgeisterscheinung ist. Mit anderen Worten: der aktuelle Zeitgeist ist ziemlich frei von Magischem. Er ist nackt, kalt, brutal. Das hat auch mit vielen anderen Faktoren zu tun, was aber für einen Zeitgeist per Definition natürlich ist. Es schwingt alles mit, vom kleinsten bis zum grössten. Die Summe alldavon ist der Zeitgeist.

Sehr interessante Konversation dieser drei Herren.
 
Wenn das heutige Zeug ne Weiterentwicklung der alten Sachen wäre würde ich die Aussage teilen. Leider hat der Bruch , der durch das Workstation Konzept und die Digitalbedienung kam, diese Entwicklungslinie unterbrochen und durch eine neue ersetzt.....

Ausserdem bin ich die Elterngeneration....

Und die Kollegen aus der klassikfraktion lechzen genauso nach ner Stradivari wie wir nach nem cs80 ...
 
ich teile Deine Meinung. Was wir heute haben ist im Grunde genommen ein Ersatz für was der vorherigen Generation zur Verfügung stand. Nachbauten und Emulationen. Aber was soll man machen?
 
TGM schrieb:
"Tatsächlich ist eine Emulation des Yamaha CS80 einer der größten Kundenwünsche. Wir müssten aber das zugehörige Keyboard mit polyphonem Aftertouch mitliefern und eventuell sogar Vangelis dazu."
(Urs Heckmann)
Viele Golf-Fahrer wünschen sich sicher auch einen Testarossa, nur fährt sich das Ding genausowenig von alleine, wie sich ein CS80 von selbst spielt.

"Wenn man die heutigen Anwender betrachtet, haben diese oft einen starken Bezug zu elektronischer Musik. Sie haben aber teils nicht gelernt, ein Instrument zu spielen. Hier trifft man auf ein Interesse an Klangsynthese, oft aber mit einer rückwärtsgerichteten Blickweise, die auf die Klänge legendärer Instrumente fokussiert ist. Das zwingt Softwarehersteller, Imitationen zu entwickeln. Ich bin von diesem Retrodenken etwas enttäuscht. Möchte man wirklich die Instrumente seiner Eltern einsetzen? Da fehlt mir das Interesse, neue Klangfelder zu erforschen." (Stephan Schmitt)
Leider sehr wahr, auch hier im Forum zu großen Teilen vertreten.Das "teils" würde ich noch durch ein "gar nicht" ersetzen.
Aber was soll man machen?
Musik.
 
Ich bin von diesem Retrodenken etwas enttäuscht. Möchte man wirklich die Instrumente seiner Eltern einsetzen? Da fehlt mir das Interesse, neue Klangfelder zu erforschen." (Stephan Schmitt)

Was soll das sein, Kundenbeschimpfung? :lol:

Vielleicht liegt´s ja auch daran, dass ein großer Teil der "neuen Klangfelder" einfach sche**e klingt?
 
Jörg schrieb:
Ich bin von diesem Retrodenken etwas enttäuscht. Möchte man wirklich die Instrumente seiner Eltern einsetzen? Da fehlt mir das Interesse, neue Klangfelder zu erforschen." (Stephan Schmitt)

Was soll das sein, Kundenbeschimpfung? :lol:

Vielleicht liegt´s ja auch daran, dass ein großer Teil der "neuen Klangfelder" einfach sche**e klingt?

Das ging mir auch durch den Kopf. Oder die Bedienungskonzepte sind komplex, GUI unübersichtlich usw.

Natürlich gibt es Traumtänzer hinsichtlich Kundenwünsche oder Dauernörgler, die konkrete Verbesserungen oder Bedarfe doch nicht anbringen können, wenn man sie fragt. Doch mir war das im interview zu einseitig als Verhinderer von Innovationen. Das machen sich die Herren zu einfach.
 
...für wen entwickeln die Leute denn Synthesizer?
Wenn ich keine Kunden will, dann kann ich auch solche Aussagen treffen.

Oder ich entwickel die neuen Klangfelder einfach mal so das auch Leute das bedienen können und animiert werden neue Klänge zu erforschen, siehe FM-Synthese z.B..

Ich finde das ganze klingt ein bißchen nach Raketenforscher-Gejammer.
Dann sollen sie doch mal Geräte/Software entwickeln die interessantere Klänge hinkriegt als die Geräte von vor 30 Jahren, und wie siehts aus? Essig, sie kriegen ja noch nicht mal die Klangqualität eines Minimoogs in die heutigen Kisten rein.

Manche Geräte wirken wirklich so, als seien sie nur für den Entwickler selbst entwickelt worden(siehe xxx), und dann wundert man sich das die Karren nicht verkauft werden...
 
Ich verstehe die Kritik nicht, die hier an dieser Aussage aufkommt. Ich meine, dass alle drei Produkte entwickelt haben (und noch entwickeln), die sich großer Beliebtheit erfreuen, ist doch Fakt. Man sollte also nicht sagen, sie entwickeln am Kunden vorbei oder wollen keine Kunden.
Wenn Stephan Schmitt nun sagt, er würde lieber _noch andere_ Dinge wagen, und Urs Heckmann sagt, dass seiner Meinung nach eine CS80 Emulation sinnlos ist, weil die Leute, die sich so eine Wünschen, mutmaßlich eigentlich nach einer Vangelis Emulation suchen, beißt sich das nicht. Weder beide Aussagen untereinander noch mit ihrem aktuellen Produktportfolio.

Manchmal ist das, was man machen möchte und das, was man verkaufen kann, im Kern ähnlich, aber im Detail doch verschieden. Dann entscheidet man sich vielleicht zu den Produkten, die man verkaufen kann, auch wenn sie nicht 100% das sind, was man am liebsten machen würde. So verstehe ich Stephan Schmitt und die Native Instruments Produkte.
Und manchmal - wenn man Glück hat - kann man dann ein Produkt machen, was man mit Herzblut macht, gut verkaufen kann, und beim Kunden auf offene Ohren trifft. Bei Urs Heckmann ist das der Fall.

Ich finde, jeder Entwickler hat das Recht zu sagen, einen bestimmten Markt möchte ich nicht bedienen, weil ich nicht hinter dem Produkt oder hinter der Idee stehe. Das mindert ja in keinster Weise die anderen Produkte des Entwicklers.
Im Gegenteil: Verkaufst du _nur_ noch, was die _meisten_ (oder lautesten) Kunden wollen, verkaufst du am Ende vom Tag nur noch Kontakt Player Sample Libraries.
 
also dîese letzten Beiträge (ausser des vorherigen, der inzwischen eingetroffen ist) sind wohl in einem ziemlich unüberlegten Zustand erstellt worden. Lest Eure Beiträge nochmal, und denkt darüber nach.

Falls wegen jugendlichem Alter das Hintergrundwissen fehlt: NI hat Revolutionäres geleistet mit Reaktor und FM7 und Absynth. Momentan führen sie den besten Sampler der Welt, Kontakt. Sequencial Circuits haben den Prophet 5 ins Leben gerufen. Da habt ihr noch in die Windeln geschissen als das geschah. Und Herr Heckmann ist führend in Sachen Emulation von analogen Schaltungen, weltweit.

Ihre Aussagen sind sehr präzis und dem Zeitgeist entsprechend. Lernt von solchen Interviews, und schweigt in Andacht. Gut, das ist etwas pathetisch, aber meine Güte, ihr habt wohl wirklich nicht viel Ahnung. Etwas mehr Respekt bitte, und recherchiert erst bevor ihr redet oder schreibt.
 
Find die Aussagen auch witzig, und treffend, wenn ich mir die Entwicklung der letzten 20 Jahre anschaue (gott, so lange mach ich den Schmarrn schon mit jetzt dann).

Wer sich da wieder den Hut als "Aber ich bin doch der Käufer"-Bempf aufsetzt, und sich drüber aufregt, den finde ich schon etwas sehr kleingeistig.
 
Phil999 schrieb:
Falls wegen jugendlichem Alter das Hintergrundwissen fehlt [...]
Da habt ihr noch in die Windeln geschissen als das geschah. [...]
Lernt von solchen Interviews, und schweigt in Andacht. [...]
ihr habt wohl wirklich nicht viel Ahnung. Etwas mehr Respekt bitte, und recherchiert erst bevor ihr redet oder schreibt.

Also... ich habe ja mit säuerlichen Reaktionen auf mein flapsiges Posting gerechnet, aber DAMIT nicht! :mrgreen:
"Ahnung" ist sowieso immer relativ, und falls du glaubst dass ich jetzt anfange mich zu rechtfertigen, liegst du falsch. :gay:
 
Spannendes Interview ...... ich finde da nichts Überhebliches...... eher eine realistische Einschätzung des Kunden

Egal..... aber kann mir jemand erklären was man unter "Modal"-Synthese versteht?
 
Jörg schrieb:
Ich bin von diesem Retrodenken etwas enttäuscht. Möchte man wirklich die Instrumente seiner Eltern einsetzen? Da fehlt mir das Interesse, neue Klangfelder zu erforschen." (Stephan Schmitt)

Was soll das sein, Kundenbeschimpfung? :lol:

Vielleicht liegt´s ja auch daran, dass ein großer Teil der "neuen Klangfelder" einfach sche**e klingt?


Ich würde auch gern darauf verzichten die "Instrumente meiner Eltern" einzusetzen (obwohl ich BJ70 das wohl selbst bin).

Aber ich möchte nicht auf den Klang dieser Instrumente verzichten, am besten noch in Verbindung mit diesen "neuen Klangfeldern" in EINEM Gerät.

Da es sowas aber nicht zu kaufen gibt, hat man eben keine andere Wahl, sich als Vintage-Depp beschimpfen zu lassen.

EDIT: Ok, :mrgreen:
 
Macht ein bisschen den Eindruck als wären die Herren mit ihren Kunden unzufrieden. :mrgreen:

Und bevor sich gleich der nächste aufplustert: Nehmt´s mit Humor, tu ich doch auch! :mrgreen:
 
Jörg schrieb:
Macht ein bisschen den Eindruck als wären die Herren mit ihren Kunden unzufrieden. :mrgreen:

smiley hin oder her, aber das finde ich ziemlich aus der luft gegriffen.
ich finde absolut nicht, dass es klingt, als seien die herren mit ihren kunden unzufrieden. sondern nur eine anmerkung, dass es leute gibt, die sie nicht glücklich machen können (und vielleicht nicht wollen) - leute, die daher vermutlich auch keine kunden sind ;-)
 
Und da heißts immer, die bösen User jammern den ganzen Tag ... Entwickler können das aber auch ganz gut oder? :mrgreen:

Mir ist Urs eigentlich am sympatischsten da ... und mit manchen Sachen und im Kern haben sie ja auch Recht, aber warum der Kunde so geworden ist, das hätten sie auch mal diskutieren sollen ... und nicht jeder will halt modernen Sound machen und die besten Zeiten der elektronischen Musik sind ja auch schon eine Weile her und wenn man manches davon auch heute nur mit Vintage wirklich nach gemacht / oder mit gleichem Charakter nur hin kriegt zum Teil, dann ist das doch wirklich unverständlich oder?

Der Interviewer hätte den Dave Smith auch mal nach dem Tempest fragen sollen und ob er das vor 30 Jahren genauso gemacht hätte ...? :floet:

Ja, also da fühlt man sich schon angegriffen ein bisschen trotzdem ... und ich bin eigentlich schon lange auch DAW Musiker, also modern und so ... wobei Plugins scheint dieser Herr Schmidt nicht sooo zu mögen wieder im Vergleich zu analogen Kisten ... aber der hat doch NI gegründet?? :lollo: :mrgreen:
 
haesslich schrieb:
ich finde absolut nicht, dass es klingt, als seien die herren mit ihren kunden unzufrieden.

Ich schon. Und nu? ;-)
Eigentlich wollte ich jetzt kein Riesenfass aufmachen. So ganz falsch liegen die Kollegen ja auch nicht.
 
Ich glaube, dass dies ehrliche Gedanken sind. Die Leute wollen Neues machen, ohne dabei zu schauen ob das jetzt auch so wie ein Moog klänge oder MS20 und das alles.
Ich finde, dass die Aussagen durchaus stimmen. Ich bekomme dieses Feedback imgrunde genau so - Die Leute können oft nicht auf einer Klaviatur spielen und arrangieren und bauen deshalb mit anderen Mitteln und Sequencern was. Das ist von sich aus sicher keine Bewertung.

Die Leute haben die Welle der Synths einfach so behalten wie sie mal war - nämlich nach vorn und neu. Und die erste Diskussion nach Dx7 war damals noch nicht, ob der denn auch Oberheim "kann".

Die wollen niemanden anmachen. Es ist einfach eine Ist-Analyse und die meisten wollen Musik aus dem Jetzt machen oder die, die sie in ihrer Jugend ausgelebt haben.
Deshalb sind auch die Werkzeuge so und man richtet sich langsam immer mehr danach.

Die Multisynthesekisten wollte kaum einer kaufen - Z1 und so.
zu komplex zu viel zu aufwendig - das hat man immer wieder gelesen und gehört, selbst beim Dx7, der nun auch keine Geheimtechnik mehr ist.

Einige Sachen sind ja auch rausgefallen, zB bei NI gab es dann viel nicht mehr - dafür Sample-Soundpacks.
Später kamen dann andere Sachen, wie wir wissen. RetroFX, Maschine und so weiter.

Ich mag zB so Teile wie den Alpha Juno, hab meinen aber schon lange verkauft, weil ich ihn einfach in meiner Musik nicht einsetzen kann, das ist mir zu retro.
obwohl das schön ist..

Ich freu mich auf Neues - aber es sollte nicht dazu führen, dass insgesamt - vorsichtig gesagt - nicht alles schwurbeliger und reduzierter klingt. DIESEN Aspekt darf man nicht mit Retro gleich stellen.
Das halte ich für einen Rückschritt. Und diese qualitativen Dinge müssen sich die Hersteller schon anhören. Und da kenne ich einige, denen ich das gern besonders nahe vorhalten wollte und oft der Grund sind, weshalb ich keinen Kauf getätigt habe. Dumpfer Sound, Schwurbel, komisch greifende Hüllkurven, nicht schnell genug updatende feingliedrige LFOs und Hüllkurven, die Audiospeed machen.. alles doch kein Problem. Also - wenn das da ist, jammere ich auch weniger. Dann darfs auch mal ein Nichtmoog sein.

Ach - wir sind Deutsche, WIR wissen wie jammern wirklich geht.
 
ich dachte die machen seit Jahren schon neues das nicht mehr nach den wahren dicken Vintage Bombern klingt? :mrgreen:

Bei dem Thema müsste man aber auch den modernen Kommerz mal nennen und das haben sie natürlich wieder nicht soo direkt gemacht, halt wieder nur auf den Kunden bezogen ... aber es ist echt lustig mal zu sehen wie so manche Entwickler denken und wie weit weg das scheinbar schon von so einigen Kunden ist. Weil es gilt ja beim Reibach machen auch die Faustregel, dass man nahe am Kunden sein sollte oder ... ? :lollo:

Und sieht man ja an Urs im Vergleich auch wieder, der ist ja auch sehr beliebt in Foren weil der ist nahe am Kunden und macht tolle Produkte oder?! Von dem kauf ich zumindest lieber was als von NI mittlerweile, weil mit NI hatte ich immer wieder Geschiss, mit u-he nicht ...
 
Na, die verkaufen doch aber auch nur, wenn die Leute es auch annehmen. Und ich persönlich wünsche mir generell leider Dinge, die nicht zeitgemäß sind:
1) Minitasten die auch polypressure haben und von oben bis unten einen Controller darstellen in jedem normalen Synth und mit normalen Größen (kleine und große Tasten)
2) mehr bei FM - nicht immer nur 2 OP simpel.. Der NL3 war der einzige, der DX200 war ein anderer Ansatz. So cool die Idee des Origin auch ist, aber da geht es nicht weil die OSCs zu analog sind - dabei wäre es technisch einfacher sie starr zu machen für FM.
3) Sowas wie Aalto als Hardware - könnte ganz gut ankommen - einfach ist es auch. Aber etwas mehr siehe 2) und gern den aktuellen Synth-Standard mit 3-4 ENVs/LFOs - dann geht schon viel. Aber das sind bisher sogar eher rückwärtige Vorstellungen.

Es ist gaaaar nicht so einfach, wirklich NEUES zu machen. Aber es gab sowas, zB Prism hat was oder alles was offen und modular ist und was ich absolut verwunderlich finde - ALLE Sampler in Software können nicht wenigstens die Grundcrossfadesachen und Modulation der Start, Endpunkte und Position a la Ensoniq. Das nenn ich mal Rückschritt. Denn da ist retro ja sogar Future. Nur Vorwärtsloops anzubieten ist eine Frechheit. Und Ableton Lives Sampler fehlt ENV Amount auf Filter - das ist für mich auch nicht "die Zukunft".
Also - gut durchdachte Konzepte - das sollte schon sein. Da sind wir dann beim Aalto wieder, der ist irgendwie innovativ aber auch retro zugleich.

Urs macht gute Produkte - das ist wahr. DIVA gibt es aber auch und die Sachen sind bedienbar. Aber ggf würde er noch mehr abgefahrene Sachen machen und nicht wie Roland klingen müssen. Ich finde es dennoch gut, und auch FXpansion haben gezeigt, dass diese Retroschau nicht auch ein altmodisches Produkt bringen muss. Aber eins - diese "Chamäleon-Synths" sind bisher immer nur mäßig erfolgreich gewesen. Neue Konzepte mit radikal neuen Ideen und nicht zu vielen Parametern zum rumspielen - das würde heute sicher durchaus ankommen.
Da wäre ggf. noch Potential, da heute ja jeder weiss, wie man so einen Standardsynth bedient, also sowas von der Struktur der Junos oder so, aber der Erfahrung nach, sind viele bei FM und Co bereits nicht mehr so sicher was das eigentlich macht.
 
Für mich hört es sich streckenweise so an:
Hilfe, die wollen jetzt auch noch mit ihren Instrumenten auch noch Musik machen!
 
Ja aber Du sagst es ja selber, "du wünscht Dir Dinge die nicht zeitgemäß sind" ... so wird das drüben ja auch ähnlich formuliert ... was ist denn dann zeitgemäß? Schlechterer Grundsound, komische Filter, abgespeckte Sequenzer ... ?

Da sag ich denen drauf, das was heute als zeitgemäße elektronische Musik oft, NICHT IMMER, aber für meinen Geschmack zu viel angepriesen wird, finde ich weit schlechter und unanspruchsvoller als ältere Sachen und ich möchte als Musiker frei entscheiden können was ich für Musik machen will und ich kämpf mir z. B. mit Plugins seit 10 Jahren einen ab, um das zu erreichen was meine Vorbilder aus der alten Zeit erreicht haben und es gelingt mir nur mit Plugins immer noch nicht so richtig, obwohl ich zusätzlich das Tastenspiel erlerne und auch Musik Theorie rauf und runter gepaukt und mittlerweile auch halbwegs verstanden habe. Deshalb kauf ich auch back to the roots Hardware wieder und mach mir die Birne kaputt diese Hardware mit in die DAW VST Welt sauber zu integrieren, was mir wiederum mit so manch "zeitgemäßer" Hardware nicht so gut gelingen mag, während es mit manch weit älterer Kiste stabiler geht !? Manchmal natürlich auch umgekehrt ...

Und weil neue Hardware ja also eher "zeitgemäß" sein will, schau ich eben wieder bei alter Hardware aber auch zu sowas wie dem Schmidt Synth oder auch nach einem Analog Key ... bin ich jetzt ein unzeitgemäßer Kunde deshalb? Ich finde nicht, denn ich hab zumindest das alles ausprobiert was sie angepriesen haben die letzten zig Jahre! Nur damit ist jetzt eben auch mal Schluss langsam, weil ich mich nicht mehr einfach so melken lasse und von Testberichten impfen ... man wird halt doch irgendwann klüger zumindest ein bisschen! ;-)

Mir ist grad dieser Herr Schmitt (NI Gründer) wiederum sehr unsympatisch, weil wenn einer so seine Kunden in einen scheinbar schon vorgefertigten Topf schmeißt, wie er das für mein Verständnis ein bisschen tut, und dann auch noch von vorne herein Kundenantworten als kritisch ansieht ... so versteh ich ihn jetzt, vielleicht versteh ich ihn ja falsch ... aber mich erreicht er so gar nicht, ganz im Gegenteil, das fördert meine mittlerweile NI Abneigung sogar noch ein Stück mehr ...
 


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