Album oder doch lieber Singles?

Tax-5

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Ich brauche mal hier ein bisschen allgemeinen Input.

Bisher habe ich meine Musik (ohne Nebenprojekte, Remixe, Game Soundtracks etc.) immer als Album veröffentlicht.
Aus diversen Quellen und Aussagen habe ich aber entnommen dass ein richtiges Album aber heute gar nicht mehr State-of-the-Art ist und auch kaum noch jemanden anspricht.

Ich habe auch gemerkt dass ich vom eigentlich Konzept, welches ich mir beim Album festlege, immer mehr abweiche und am Schluss was ganz anderes raus kommt.
Ausserdem habe ich jeweils immer mehrere Jahre bis so ein Album mal fertig ist.

Nun meine Frage: Wäre es nicht besser die jeweils fertigen Songs als Single (mit evtl. einer Variation oder einem Remix) zu veröffentlichen?
Ich veröffentliche nur noch digital, da CDs immer unbeliebter werden und die Leute auch nichts mehr für physikalische Medien bezahlen wollen.

Ich sehe darin allerdings zwei Nachteile: Punkt 1 ist, Ich müsste für jede Veröffentlichung ein Cover anfertigen lassen. Das ist wieder mit Kosten und Aufwand verbunden.
Punkt 2: In einem digitalen Store könnte das bei einer gewissen Menge Releases unordentlich aussehen, aber die Leute evtl. eher ansprechen.
Ein weiterer Knackpunkt ist eben dass die Songs nicht reifen können (ich geh oftmals nochmals an einen Mix ran um die Snare dann nochmals 0.5 db abzusenken etc..) und ein Takedown ist kompliziert und teuer.

Wie seht ihr das? Weiterhin Alben machen und jahrelang daran arbeiten oder Singles veröffentlichen und dann so 5-6 Songs im Jahr raus hauen?
 
Ich würde Singles machen und hinterher zu nem guten Preis Compilations welche thematisch passende Songs zusammen fassen anbieten.

Das ist so ein wenig Best of both Worlds, grade bei elektrischer Musik finde ich Alben recht schwer, schon bei durchschnittliche Musik hats das Album heutzutage nicht einfach.
 
Ich würde mich auf kleine Minialben/EPs oder ganze Alben beschränken und wenn es noch irgendwie möglich ist den Wertverfall durch digitale VÖ umgehen, ergo nur CD/Vinyl.

Von allen Tracks eine sehr kurze Version zurechtschnibbeln und die dann nur auf Spotify laufen lassen.

Wenn sich kein alabel findet alles in Eigenregie und CDs über Website verkaufen o.ä. Kleinauflagen sind ja ein überschaubares Risiko.
 
Aus meiner Sicht hat die Musik (für den Konsumenten) heute gänzlich den Wert verloren. Den (gravierenden) Umbruch vermerke ich so ab 2010 (digital wie analog).
Statt sich für den Künstler (bzw. Band) zu interessieren und sich möglichst auf den Erwerb des "neuen" Album zu freuen, wird heute quer-durch via Stream konsumiert. Möchte man als Künstler (und Leistungserbringer) einigermassen gerechtfertigt finanziell entlohnt werden, so geht dies heute fast nur noch über "zeitgemäße/modern-akzeptable" VÖ-Masse (ohne Hinblick auf die eigentliche Qualität) .. oder über Manipulationen. Beides war (z.B.) für mich nie ein Thema, weil ich meine Musik stets aus Leidenschaft realisiert habe <- mit der Konsequenz, dass diese keine (gerechte?) Vergütung erreicht, bzw. erbring.
Dabei spreche ich vorwiegend von aufwendig produzierten Alben / LPs (das ist u.a. auch ein Grund, warum von mir seit Jahren nichts neues veröffentlich wird/wurde).

Setzt man (vor Allem heute) auf max.möglichen Absatz, so zählt einerseits die Masse und andererseits die möglichst kurze Frequenz an Neuveröffentlichungen.
Also möglichst zeitnah hintereinander die Tracks veröffentlichen, welche max.möglich den aktuellen Vorlieben (Charts? <- je nach Genre) angepasst sind. Dabei arbeitet man als Komponist/Produzent fast schon auf DJ-Niveau, in dem man Musik veröffentlicht, die einem oft gar nicht gefällt oder nicht (achtung) "aus der Seele" kommt, sondern dem Bedürfnis und Erwartung des Konsumenten angepasst wird (sonst kauft er/sie es nicht). Das war in den 90ern und vorher noch anders (bei vielen zumindest).

Ergo:
Alben sind eher was für Geniesser und waschechte Fans, die oftmals einen physikalischen Tonträger mehr schätzen, als eine MP3. Die Mehrheit will/erwartet jedoch (digitale) Single-VÖs, bestehend aus 1-2 Tracks, so um max. 2:30 bis 3:00 Min. Länge - und dann möglichst als Stream.
Geht es dabei um aktuelle Tanzmusik, welche dem Mainstream/Kommerz angepasst wird, so verzichtet man auf aufwendiger Intro-Outro Sequenzen. Die Tracks heute beginnen praktisch gleich mit dem Main-Part.

Musik zu veröffentlichen (als möglichst primäre Geldeinnahmequelle) war zwar schon in der Vergangenheit sehr strategisch geordnet - doch heute geht es nur noch darum, wie man es (was auch immer) dem Konsumenten schmackhaft macht - oft auch mittels illegaler Wege (digital) - damit dieser (vielleicht vorerst unbewusst) diese Musik gutfindet, dann kauft und weiterempfehlt.
Respekt an musikalische Qualität ist heute fast gänzlich verloren, bzw. seitens der "Zuhörer" nicht vorhanden.

Also: -> lieber Singles statt Alben und zwar digital - viel und oft + viel Promotion/Werbung in möglichst allen sozialen Netzwerken.
 
Zuletzt bearbeitet:
also dass der kosument keine intros mehr will ist wirklich die am meisten verkürzte analyse, die ich mir zu dem thema vorstellen kann. :)
 
Also: -> lieber Singles statt Alben und zwar digital - viel und oft + viel Promotion/Werbung in möglichst allen sozialen Netzwerken.

Bis auf den Absatz, der sicher nicht falsch ist, stimme ich dir voll und ganz zu.

Nieschenmusik hat jedoch auf digitalem Wege kaum eine Chance überhaupt Beachtung zu finden,
es sei denn man prostituiert sich vollends und macht nur noch das was die Leute hören wollen,
also einen auf Helene Fischer oder diese ganzen HipHop Mongos.

Für mich läuft es darauf hinaus, dass ich entweder meine Musik 4free anbiete oder mit eigenem Label veröffentliche.
Entweder wie oben beschrieben oder gleich in´s volle digital, aber mit kleiner Auflage als Album - Für mich, Freunde
oder Menschen denen ich begegne.

Musik hat heute keinen Wert mehr, was Wert hat ist das Entertainment und die mediale Präsenz hinter der
die ganzen Fähnchen hinterher lechzen.
 
Ich glaube, ich bleibe dem Konzept der Alben treu.
Das Problem sehe ich dann in der Menge und der dadurch nötigen Grafiken für Releases.

Ich habe mit meinem Nebenprojekt schon eine Single rausgehauen, ist Download/Streaming technisch jedoch absolut zu vernachlässigen. Da haben selbst ein paar durchschnittliche Dark Ambient Sachen von uns mehr erreicht.

Das mit dem Intro ist mir auch schon aufgefallen.. aber ein Song lebt doch vom Intro?
Ich muss die Leute allerdings oftmals dazu bewegen sich diese eine Minute zu gedulden bis der Song anfängt.
 
ich hab heutet ein paar Alben von Deichkind geschenkt bekommen, damit steigt die Band in meiner Wahrnehmung von "irgentsonstreamingersetzbarenszeugsimnet"
in " Ich lege ne Platte auf und höre Musik"
Als Musikkonsument ist es mir bei Musikproduktionen wichtig etwas in der Hand zu haben (zumindest eine Konzertkarte) und dann nicht nur in 3min den 100k-klicks-Hit durchzuziehn.
Die Kombination Vinyl + Downloadgutschein empfinde ich als die beste Lösung ( Vor allem wenn die Gutscheine aus filtertauglicher Pappe sind :P)
Womöglich bin ich zu alt, aber bin mir doch recht sicher einzeln veröffentliche Songs im Netz schneller vergessen sein werden als man reload drücken kann
 
Ich finde, man sollte sich Gedanken über die Zielgruppe machen und danach entscheiden wie man seine Sachen veröffentlicht..
Möchte man Massen erreichen, sollte man es über die Streamingportale versuchen, mit dem Risiko, dass man untergeht, bzw. nicht wahrgenommen wird. Hat man bereits ein Publikum, dass Alben von einem gekauft hat, wäre es sinnvoll weiterhin welche zu Produzieren. Tritt man live auf, dann auch, da man die CDs bei den Gigs verkaufen kann.. usw.
 
Ich bin absoluter Fan von 4-5 Tracks EP´s. Ganze Alben würde ich wohl auch nicht mehr so machen wollen.
Mach ne schöne Grafik dazu und veröffentliche auf Bandcamp bzw. Spotify. Für Fans kann man ja ne Kleinauflage von DIY Tapes anbieten.
 
Macht man sich Gedanken um die Zielgruppe, lässt man zu seine Musik zu einem rein pragmatischen
Produkt zu verkommen. Kann man machen, aber dann ist das nicht mehr Musik "die aus der Seele kommt".
@rauschwerk hat das schon sehr treffend formuliert.
 
Ich selbst bevorzuge das Veröffentlichen von Singles. Der Aufwand für die Promo ist fast identisch mit dem einer LP, aber die Aufmerksamkeit ist bei einem Single-Release dann doch deutlich höher, als bei einem Album.
 
Es kommt auch darauf an, ob man schon eine feste Hörerschaft hat, oder total unbekannt ist.
Ich zb. bin total unbekannt, mache Musik erstmal „nur“ für mich, trotzdem mache ich seit einiger Zeit auch mal ne gepresste CD und verschenke die an Freunde, Bekannte und vor allem auf Parties. Ich lege irgendwo einen Stapel hin, morgens waren sie bisher immer alle weg.....
Was die Leute damit machen, weiß ich nicht, im Idealfall hören sie sie durch und finden sie vielleicht sogar ganz gut.
Problematisch ist nur, dass tatsächlich viele Leute garkeinen CD Spieler mehr haben......

Digital veröffentlichen kann man als Noname meiner Meinung nach total knicken, außer man spamt alle verfügbaren Kanäle zu, dann geht das vielleicht, ist aber nicht meine Art.....

Und kommt natürlich auch darauf an, was für Sound man macht, man sollte seine eigenen Fähigkeiten schon auch realistisch einschätzen können (deswegen mache ich keine Werbung.. :lol: ) sonst geht man den Leuten schnell auf den Sack und erreicht höchstens das Gegenteil...
 
Wir driften ein wenig vom Thema ab... die Frage war ja nicht ob digitaler oder physikalischer Release.

Es geht mehr um die Art des digitalen Releases. Ich habe bereits einiges online zum Verkauf (Spotify, Google Play, etc..) und auch einfach zum "anhören" via Bandcamp.
Ich sehe keine Grund darin meine Dark Ambient Sachen bei Spotify etc. zu hinterlegen.

Mir ging es mehr darum, nur noch einzelne Songs anzubieten (und dafür dann jedes Mal einen Grafiker zu engagieren) oder eben die Musik auf einem Album zu veröffentlichen.
Letzteres ist mir persönlich lieber, weil einzelne Songs hört sich kein Mensch an wenn man da nicht 100x am Tag irgendwie und irgendwo was postet. Oder kann hier jemand blind einen Songtitel von mir nennen ohne zu spicken? Eben ;-)
 
Wir driften ein wenig vom Thema ab... die Frage war ja nicht ob digitaler oder physikalischer Release.

Es geht mehr um die Art des digitalen Releases. Ich habe bereits einiges online zum Verkauf (Spotify, Google Play, etc..) und auch einfach zum "anhören" via Bandcamp.
Ich sehe keine Grund darin meine Dark Ambient Sachen bei Spotify etc. zu hinterlegen.

Mir ging es mehr darum, nur noch einzelne Songs anzubieten (und dafür dann jedes Mal einen Grafiker zu engagieren) oder eben die Musik auf einem Album zu veröffentlichen.
Letzteres ist mir persönlich lieber, weil einzelne Songs hört sich kein Mensch an wenn man da nicht 100x am Tag irgendwie und irgendwo was postet. Oder kann hier jemand blind einen Songtitel von mir nennen ohne zu spicken? Eben ;-)

Lass dir mal zeitgemässe Grafikprogramme hier empfehlen. So ein Plattencover ist mit bisschen Hirnschmalz ne Sache von 1-2h maximal. Nix mehr kompliziertes Photoshop. Echt jetzt. Für diese Zwecke musst du in 2019 keinen Grafiker mehr engagieren.
 
Zum Original-Thema: der user Dabey vom electronicattack-Forum (keine Ahnung, ob der hier auch aktiv ist) hat auf bandcamp defacto eine LP in drei Portionen von je einer EP zu viert Tracks veröffentlicht. Die drei EPs waren schon jeweils ein rundes Ding, und als ich mir die drei EPs jetzt als CD gebrannt habe und durchgehört habe, dann war das super aus eine Guss.
 
Single, EP und Album sind halt auch klare Statements in Bezug auf ein künstlerisches Gesamtkonzept. Diese drei Veröffentlichungswege kann man ja mal auf Antonio Vivaldis "Le quattro stagioni" umlegen.
 
Wenn man etwas veröffentlicht, kann man ja sehen, wie gut was ankommt.
Wenn man Werbung dafür macht, kann man das natürlich beeinflussen.
Möchte man sein künftiges Handeln daran orientieren, wie gut welches Format bisher angekommen ist, kann man das machen. Da kann man auch schauen, welche Art von Musik besser ankommt. Sind Tracks eines Albums sehr unterschiedlich, kann man es bei Singles deutlicher sehen, wie gut was ankommt, vorausgesetzt, jeder Track wird ähnlich beworben. Werden die Track von anderen Personen unterschiedlich stark beworben, wird es dann von ihrem Geschmack abhängen, wie stark welcher Track gepuscht wird. So auch bei den Plays von DJ's oder im Radio etc.
 
Wir driften ein wenig vom Thema ab... die Frage war ja nicht ob digitaler oder physikalischer Release.

Es geht mehr um die Art des digitalen Releases. Ich habe bereits einiges online zum Verkauf (Spotify, Google Play, etc..) und auch einfach zum "anhören" via Bandcamp.
Ich sehe keine Grund darin meine Dark Ambient Sachen bei Spotify etc. zu hinterlegen.

Mir ging es mehr darum, nur noch einzelne Songs anzubieten (und dafür dann jedes Mal einen Grafiker zu engagieren) oder eben die Musik auf einem Album zu veröffentlichen.
Letzteres ist mir persönlich lieber, weil einzelne Songs hört sich kein Mensch an wenn man da nicht 100x am Tag irgendwie und irgendwo was postet. Oder kann hier jemand blind einen Songtitel von mir nennen ohne zu spicken? Eben ;-)

Stimmt, sorry...
Ich bin eher der Album-Typ, wenn ich genug Tracks zusammen habe für ein Album, dann mache ich das. Ich muss aber ehrlicherweise auch sagen, dass ich da sehr "oldschool" bin, kaufe so gut wie gar keine digitale Musik und garnicht einzelne Songs, wenn überhaupt, dann eher ein Album oder EP evtl...

Cover mache ich auch selbst, mache das aber auch total gerne.... bei ner Single finde ich das jetzt aber nicht so mega wichtig und mal ehrlich, schaust du dir bei einer digitalen Veröffentlichung lange das Cover an? Kenne ich eher noch von früher, von Booklets oder LP-Cover usw...
 
Stimmt, sorry...
Ich bin eher der Album-Typ, wenn ich genug Tracks zusammen habe für ein Album, dann mache ich das. Ich muss aber ehrlicherweise auch sagen, dass ich da sehr "oldschool" bin, kaufe so gut wie gar keine digitale Musik und garnicht einzelne Songs, wenn überhaupt, dann eher ein Album oder EP evtl...

Cover mache ich auch selbst, mache das aber auch total gerne.... bei ner Single finde ich das jetzt aber nicht so mega wichtig und mal ehrlich, schaust du dir bei einer digitalen Veröffentlichung lange das Cover an? Kenne ich eher noch von früher, von Booklets oder LP-Cover usw...

Es wertet die Musik auf. Is nur ne Kleinigkeit, aber kann direkt auf den Track einstimmen und wirkt professioneller.
 
In Zeiten wie diesen ist es vermutlich vorteilhafter, wenn man tatsächlich Singles oder EPs raushaut. Die Aufmerksamkeitslücke wird sonst zu groß. Der Fokus auf den Künstler geht sonst verloren. Ein Album würde ich nur demjenigen empfehlen, der in der Lage ist, jedes Jahr etwas Hochwertiges auf die Beine stellen zu können.
 
Das mit dem Cover ist auch so ne Sache. Die Anforderungen sind mittlerweile auch sehr hoch und eine ganze Veröffentlichung kann abgelehnt werden wenn das Cover nicht den Anforderungen entspricht. Das wären einmal schon die Auflösung von 4000x4000 Pixeln.... was für ein Scheiss

Ich bin grafisch echt nicht so der Hirsch und habe auch keine Lust mich da einzuarbeiten dass ich das gut genug machen könnte. Die Musik nimmt genug Zeit in Anspruch ;-)
 
Kommt ein bißchen auf den Musikstil bzw. das Genre an. Ich persönlich sage ganz klar Album. Machs für "dich" - und haptisch. ist ein absolut tolles Gefühl sein eigenes Werk so zu sehen, in den Händen zu halten und darbieten zu können. Auch Kleinauflagen kosten heute fast nichts mehr und lassen sich gut bei Konzerten oder Bandcamp verkaufen. Und jemanden zu finden, der dir ein passendes Cover bastelt, dürfte auch nicht allzu schwer sein. Hab leider grad gesundheitlich viel um die Ohren, sonst hätte ich mich direkt angeboten. Im nächsten Jahr habe ich hoffentlich wieder mehr Zeit und Muße für sowas...
 
Andererseits: Pink Floyd waren früher für ihre tollen Cover bekannt. Auf das Cover mit dem Typen, der durch die Wolken rudert, angesprochen hat Nick Mason nur gemeint, für die meisten wär das doch eh nur ein daumennagelgrossses Bildchen auf dem iPod = "guckt doch eh keine Sau hin".


Kann ich nicht ganz nachvollziehen - ein schönes Cover muss sein.
 
Für mich ist eine entscheidene Prämisse noch nicht ganz klar: mit welcher Zielsetzung machst du Musik, bzw. welche Rolle spielt das Thema Geld dabei? Gehörst du zu den Glücklichen, die ihren Lebensunterhalt aus anderen Quellen bestreiten und daher sich ihrer Musik ganz entspannt widmen und selbst entscheiden können, was, wie, wann sie veröffentlichen?

Dann würde ich sagen: bring deine Musik so raus, wie du sie selber gerne hören würdest!

Wenn aber in der misslichen Lage bist, von deiner Musik leben zu müssen, ist das natürlich was anderes. Da wirst du nicht umhin kommen, deine Musik als Produkt zu begreifen, das du an einem Markt feilbietest, auf dem du mit anderen Verzweifelten um Gunst und Geld deiner potentiellen Hörerschaft buhlen musst. Da wird es dann natürlich deutlich wichtiger, immer am Ball zu bleiben, was die aktuellen Hörgewohnheiten deiner Zielgruppe angeht, der du dich nolens volens wirst beugen müssen. Außer natürlich: du setzt auf Distinktion, und versuchst *gerade* dadurch Aufmerksamkeit auf dich zu ziehen, dass du dich diesen Trends widersetzt. Meine Aufmerksamkeit hättest du dann jedenfalls: ich finde es immer gut, wenn eine die Eier hat und einfach "durchzieht", egal was die Masse will.
 
Allgemein:
Wer seine Musik sucht, findet sie auch und wer will, bekommt sie auch als Hardware, als Single, als Album und wenn nicht, macht er sich ein Album aus allen Singles...schöne neue Welt! :xenwink:
zum Thema:
...wenn es ein Konzeptalbum ist, dann als Album...mit schönen Übergängen! :xenwink:
 
Zuletzt bearbeitet:
Macht man sich Gedanken um die Zielgruppe, lässt man zu seine Musik zu einem rein pragmatischen
Produkt zu verkommen. Kann man machen, aber dann ist das nicht mehr Musik "die aus der Seele kommt".
@rauschwerk hat das schon sehr treffend formuliert.

Das ist eine nett gemeinte aber deutlich übertriebene Bewertung.

Wenn man nur was von Herzen machen kann wenn es komplett von der Erwartung losgelöst ist ist man wohl ein Egomane was Kunst anbelangt.
 
Dann sind wohl die größten Musiker die die Menschheitsgeschichte hervorbrachte Egomanen ;-)

Es gibt nicht viele, die von ihrer Plattenfirma her frei arbeiten können, ohne Termine oder Teamvorgaben,
aber die die es tun sagen von sich aus das tun zu können was sie wollen.

Kann natürlich so´n Marketingspruch zur Imagebildung sein, dazu passt dann aber nicht die teilw.
sehr "eigene" Musik.
 
Dann sind wohl die größten Musiker die die Menschheitsgeschichte hervorbrachte Egomanen ;-)

Dir ist bekannt, dass Bach, Mozart, Schubert und fast alle anderen Grossen der Klassik primär Auftragskomponisten waren ?

Es ist - ich meine das nicht böse - etwas naiv oder vermessen - anzunehmen Künstler - egal ob damals oder heute - seine losgelöst von Markt und Kunden - genau das Gegenteil ist der Fall.

Und was dann Künstler oft nachträglich alles behaupten um sich selbst und ihr Werk zu promoten - naja - auch das ist Teil des Marketings und dient - auch - einer Erwartung der Kunden.

Ich denke es herrscht oft eine sehr starke Verklärung was den Kunstbetrieb generell angeht.

Da braucht man selber noch gar nicht sonderlich viel gemacht zu haben um zu wissen dass das allermeist auch nur ein beschissenes Business ist, mit Nepotismus, Intrigen, Lügen und Abzocke - wahrscheinlich sogar mehr als in anderen Branchen da Künstler ja in der Regel einen übersteigerten Bezug zur eigenen Figur haben und sich durch erhöhten Geltunsdrang herumschlagen.

EDIT: ach so - ja - so bewertet meinen mir eventuell das Gleiche ?
 
Es ist - ich meine das nicht böse - etwas naiv oder vermessen - anzunehmen Künstler - egal ob damals oder heute seine losgelöst von Markt und Kunden - genau das Gegenteil ist der Fall.
Kann man so nicht sagen. Es gab und gibt vermutlich Tausende von Künstlern, die am Markt vorbei Kunst generier(t)en. Ob Vincent van Gogh, Fanny Hensel usw.
Wer den Antrieb verspürt, Kunst zu machen, macht das. Auch wenn er lebenslang durch Scheiße waten muss. In der Kunst, wie auch in anderen Bereichen des öffentlichen Lebens, wird es immer Idealisten geben. Und das ist gut so. Denn das macht nicht nur die Kunst teilweise aus, sondern auch den Menschen an sich.
 


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