Wer hat den DX7 in Deutschland populär gemacht?

Die Orgel hat das Potential wie Flöte, Oboe, Streicher, Blechbläser usw. zu klingen hat Letztere aber bis heute nicht ersetzt, woran liegt das?
Kann die Flöte die Orgel ersetzen? Stell dich mal in eine Kirche und lausche der Flöte, dann bitte der Orgel... vielleicht fällt dir was auf.
 
Nein! Die Frage ist, wie du gut definierst und wofür du die Klänge einsetzt. In welchem Kontext sie stehen. Ich finde diese Form der Diskussion suboptimal. Ein "ich finde scheiße" oder "ich finde gut" bringt doch da gar nix an Sachverhalten zum Thema.
Okay. Ersetze es durch "gefällt mir" oder "gefällt mir nicht". Tatsache ist, dass mir die Klänge des DX-7 und all seiner Nachfolger über die DX-7-Emulation im Nord Modular bis heute zum Reface DX und Volca FM im Durchschnitt nie gefallen haben. Das ist mein Geschmack und den muss natürlich niemand teilen. Für mich persönlich klingt das alles meistens mehr oder weniger "scheiße". Subtraktive Synthese, Wavetable-Synthese und selbst sample-basierte Synthese, die ich ebenfalls nicht besonders mag, empfinde ich demgegenüber als relativ wohlklingend. Das ist mein Eindruck. Okay, dieser Eindruck ist subjektiv und damit auch nicht weiter wichtig.

Ein anderer Punkt ist und bleibt die Prämisse dieser Diskussion: Es müsse ein paar tolle Pop-Hits gegeben haben, die den DX-7 in Deutschland populär gemacht hätten. Als ob die deutschen Musiker der damaligen Zeit zu doof gewesen wären, für sich selbst zu denken. Sie wollten den DX-7 als Instrument haben, nicht weil ein paar Stars ihn benutzt haben, sondern weil er ihren musikalischen Bedürfnissen entsprach.
 
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Die Rauschgiftfahnder Sonny Crocket und Ricardo Tubbs sorgen in Miami für Recht und Ordnung. Mit teuren Autos und schicken Anzügen bringen sie dabei auch die Frauen um jeden Verstand.

Erstausstrahlung: 16. September 1984
 
Es müsse ein paar tolle Pop-Hits gegeben haben, die den DX-7 in Deutschland populär gemacht haben.
Da ist nichts falsch dran. Stelll dir vor, die Beatles und andere hätten das Mellotron nie verwendet. Dann wäre das Mellotron auch nicht so populär in der Musik geworden. Ohne ELP, Stevie Wonder oder Rick Wakeman wäre der Minimoog nicht so präsent geworden usw.
Beim DX 7 kam einiges dazu, was zum Erfolg wurde. Relativ niedriger Preis, Polyophonie, Speicherbarkeit, neuartige Synthese, die Möglichkeiten als Presetschleuder usw. Wenn dann noch in jedem 3. Hit so'n Dingen zu hören ist, findet es auch seine Anhänger. So einfach ist das.
 
Als ob die deutschen Musiker der damaligen Zeit zu doof gewesen wären, für sich selbst zu denken. Sie wollten das Instrument haben, nicht weil ein paar Stars es benutzt haben, sondern weil es ihren musikalischen Bedürdnissen entsprach.
Wer behauptet, dass der Musiker per se zu doof gewesen ist? Es gab nur mehr als einen Kaufanreiz.
 
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Da ist nichts falsch dran. Stelll dir vor, die Beatles und andere hätten das Mellotron nie verwendet. Dann wäre das Mellotron auch nicht so populär in der Musik geworden. Ohne ELP, Stevie Wonder oder Rick Wakeman wäre der Minimoog nicht so präsent geworden usw.
Beim DX 7 kam einiges dazu, was zum Erfolg wurde. Relativ niedriger Preis, Polyophonie, Speicherbarkeit, neuartige Synthese, die Möglichkeiten als Presetschleuder usw. Wenn dann noch in jedem 3. Hit so'n Dingen zu hören ist, findet es auch seine Anhänger. So einfach ist das.
Nein, so einfach ist das nicht. Niemand hat ein Mellotron gekauft, als die Beatles es 1967 auf "Strawberry Fields" eingesetzt haben. Das konnte sich damals niemand leisten. Heute wird das als Marketing-Argument für Mellotron-Emulationen benutzt. Heute! Nicht damals. Gleiches gilt für den Minimoog, der in vielen Fällen gar nicht eingesetzt wurde für das, mit dem die Leute ihn heute assoziieren - das war nämlich meistens in Wirklichkeit ein Moog Modular. Und dass es beim DX-7 auch nicht viel anders ist, wurde ja genau in diesem Thread auch schon vielfältig diskutiert.

Und dann die Zahlen. Wieviele Mellotrons und Moog Minis wurden jemals verkauft? Trotz der Beatles und trotz (angeblich) ELP? Genau - im ersten Fall eine drei- bis vierstellige, im zweiten eine fünfstellige Zahl. DX-7s sind siebenstellig unter die Leute gegangen. Wegen irgendwelcher Pop-Stars, die die Käufer beeinflusst hätten? Wohl kaum. Sondern weil der DX-7 das Musikinstrument war, das die Leute damals haben wollten - die Alltags-Musiker. Entertainer. Top-40-Band-Keyboarder. Jazz-Pianisten. All die. Das war die Zielgruppe.
 
Nein, so einfach ist das nicht. Niemand hat ein Mellotron gekauft, als die Beatles es 1967 auf "Strawberry Fields" eingesetzt haben. Das konnte sich damals niemand leisten. Heute wird das als Marketing-Argument für Mellotron-Emulationen benutzt. Heute! Nicht damals. Gleiches gilt für den Minimoog, der in vielen Fällen gar nicht eingesetzt wurde für das, mit dem die Leute ihn heute assoziieren - das war nämlich meistens in Wirklichkeit ein Moog Modular. Und dass es beim DX-7 auch nicht viel anders ist wurde ja genau in diesem Thread auch schon vielfältig diskutiert. Und dann die Zahlen. Wieviele Mellotrons und Moog Minis wurden jemals verkauft? Trotz der Beatles und trotz (angeblich) ELP? Genau - im ersten Fall eine vierstellige, im zweiten eine fünfstellige Zahl. DX-7s sind 7stellig unter die Leute gegangen. Wegen irgendwelcher Pop-Stars, die sie beeinflusst hätten? Wohl kaum. Sondern, weil das das Musikinstrument war, das die Leute damals haben wollten.
Ich schrieb nix von Massenmärkten. Sondern von Verbreitung von exotischen Instrumenten in der Popmusik und/oder Rockmusik. Ohne die Legendenbildung würden sich auch heute keine Emulationen und Nachbauten verkaufen. Der Synthesizermarkt war schon immer, vor allem VOR dem DX 7, ein Nischenmarkt.
Aber wir reden hier aneinander vorbei. Instrumente werden natürlich dann erst populär, wenn sie gehört werden. Und natürlich setzten ELP den Minimoog ein (siehe z.B. "Trilogy") wie auch andere, davon mal ab.
 
DX-7s sind siebenstellig unter die Leute gegangen.
Ich hab für den DX-7 eine Verkaufszahl von 170.000 Stück.
Sicherlich deutlich besser als knapp 13.000 MiniMoogs.

Aber dann kamen Rolands D-50 mit 200.000 Stück und natürlich
Korgs M1 mit 250.000 verkauften Geräten.

Aber aus gutem Grund möchte man heute keinen M1 mehr haben.
 
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Ich schrieb nix von Massenmärkten. Sondern von Verbreitung von exotischen Instrumenten in der Popmusik und/oder Rockmusik. Ohne die Legendenbildung würden sich auch heute keine Emulationen und Nachbauten verkaufen. Der Synthesizermarkt war schon immer, vor allem VOR dem DX 7, ein Nischenmarkt.
Aber wir reden hier aneinander vorbei. Instrumente werden natürlich dann erst populär, wenn sie gehört werden. Und natürlich setzten ELP den Minimoog ein (siehe z.B. "Trilogy") wie auch andere, davon mal ab.
Okay, wir werden hier keine Einigung erzielen. Für meinen Teil lasse ich es jetzt mal hierbei. Gute Nacht.

Aber aus gutem Grund möchte man heute keinen M1 mehr haben.
Für mich tausendmal lieber einen M1 als einen DX-7.
 
Darüber gibt es anderswo andere Zahlen. Schätzungen für den Yamaha DX-7 und Korg M1, die jeweils über der Millionen-Grenze liegen.

Anderswo, Schätzungen...

Bildergebnis für yamaha dx7  how many produced
Yamaha DX7. The Yamaha DX7 is a synthesizer manufactured by the Yamaha Corporation from 1983 to 1989. It was the first successful digital synthesizer and is one of the bestselling synthesizers in history, selling over 200,000 units. In the early 1980s, the synthesizer market was dominated by analog synthesizers.

 
Ich hab für den DX-7 eine Verkaufszahl von 170.000 Stück.
Sicherlich deutlich besser als knapp 13000 MiniMoogs.
Entscheidend war natürlich auch immer der Preis. Auch das lässt der User Horn gerne mal außer Betracht. Ein Minimoog in den 70ern war preislich unerreichbarer für den Musiker als der DX 7 in den 80ern.
 
Und dann die Zahlen. Wieviele Mellotrons und Moog Minis wurden jemals verkauft? Trotz der Beatles und trotz (angeblich) ELP? Genau - im ersten Fall eine drei- bis vierstellige, im zweiten eine fünfstellige Zahl. DX-7s sind siebenstellig unter die Leute gegangen. Wegen irgendwelcher Pop-Stars, die die Käufer beeinflusst hätten? Wohl kaum. Sondern weil der DX-7 das Musikinstrument war, das die Leute damals haben wollten - die Alltags-Musiker. Entertainer. Top-40-Band-Keyboarder. Jazz-Pianisten. All die. Das war die Zielgruppe.
Das waren Kunden, die ich nicht in meinem Laden sehen wollte, habe den DX7 nicht vörführbreit gehalten. Feindbild.
 
man hätte den DX auch einfach nur mit einem einzigen festen ROM preset - dem lateley bass - ausliefern können, und er wäre genau so berühmt geworden.

oder hat jemand von euch schon mal die 3000 flöten- und trötenpatches benutzt? :P
 
"Wood Piano" ist der wahre Dong Bass.
Vergiss Lateley Bass- der ist im Vergleich zum -Wood Piano- schlaff wie Pappkarton.

-Wood Piano-
Gibt es als Factory Sound nur im DX 100, DX21, 27.
 
mal wieder zurück: ganz ehrlich? Hätte ich damals das Geld gehabt, hätte ich ihn mir gekauft. Als ich noch auf der Bühne stand, brauchte man schnell mal eben ein Piano, eine Flöte, ein paar Streicher, ein Wasweißichnichwas. Da ich weder Geld für tonnenschweres Equipment hatte, noch den Bock, es durch die Gegend zu wuchten, wäre der DX ernsthaft in die nähere Auswahl gekommen. Das oben bereits genannte pragmatische Argument halt. Die Kiste hätte mindestens eine Stringmachine und ein E-Piano gespart, und für die Bühne wäre der Sound hinreichend überzeugend gewesen (hört sich fast so an wie...).
Dass ich die Sache heute ganz anders sehe, steht auf einem anderen Blatt.

Und nochmal ganz ehrlich: ja, viele Leute haben damals Tracks mit "DX-Sounds" gemacht, und der Sound war einfach trendy.
Bin froh, dass ich damals das Geld nicht gehabt habe; heute würde der DX wahrscheinlich unter dem Bett vor sich hingammeln oder wäre schon längst verkauft.
 
Ich erinnere mich beim M1 (bzw. T1 bei einem Jingle Produzenten, für den ich Ende der 80er ein Preset modifiziert hab') an eine wirklich beschränkte Synthese Engine und den Anfang der nervigen Rompler Schwemme.
Ja. Ich wollte jetzt keineswegs Werbung für den M1 machen. Aber immerhin klang er nicht ganz so scheiße wie der DX-7. Für meinen Geschmack.
 
Ein anderer Punkt ist und bleibt die Prämisse dieser Diskussion: Es müsse ein paar tolle Pop-Hits gegeben haben, die den DX-7 in Deutschland populär gemacht hätten.
Aber das war doch gar nicht die "Prämisse dieser Diskussion", sondern die schlichte Frage "wer eigentlich hat den DX7 in Deutschland respektive im deutschsprachigen Pop populär gemacht?". Und diese Frage lässt durchaus die hier im Thread gegebenen Antworten "Song A, Song B, Song C" zu.
 
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Ich hab für den DX-7 eine Verkaufszahl von 170.000 Stück.
Sicherlich deutlich besser als knapp 13.000 MiniMoogs.

Aber dann kamen Rolands D-50 mit 200.000 Stück und natürlich
Korgs M1 mit 250.000 verkauften Geräten.

Aber aus gutem Grund möchte man heute keinen M1 mehr haben.
Ich hab sie alle drei! :mrgreen:
Und finde alle drei toll. Der DX7 ist aber natürlich der klanglich Spannendste.
 


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