Lieber unbezahlbar Vintage oder Clone-kaputtbar ?

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StopTheNerd

nIcHt AlLeS wAs StÖhNt IsT mUsIk
Hallo liebe Community und Vintage-Gear unbezahlbarer Kostbarkeiten- Besitzer.
Ich schwanke hin und her, mir für mein Studiosetup wieder Hardware-Tasten und "Knöpfe/Fader zum Anfassen" zulegen zu wollen.
Einfach aus Spaß an der Freude und wieder mehr in Live-Performance agieren zu wollen und andererseits auch wirklich die Sachen im Alltag voll nutzen zu wollen.
Sie sollen also nicht nur einfach schickes Accesoire sein... ja das natürlich irgendwo auch, denn das beeindruckte Auge hört ja mit.
Wäre schon schön, mal wieder z.B. einen Jupiter-4 oder auch durchaus einen OBX nicht nur unter den Händen, sondern durchaus auch im Bild zu haben.

Mit gewisser Vorfreude juckt es schon sehr unter den Fingern, diese Kisten auch ergattern zu können... bis zu dem Punkt, wo "Lady Porzellan" und "Mr.Pragmatisch" auf die Schulter tippen:
Würde ich einen X-tausend Euro Synth wirklich mehr oder weniger exzessiv im Alltag nutzen ? Meine Befürchtung wäre, dass da über kurz oder lang irgendwas kaputt gehen könnte und mir das teure Geld dann für ein potentiell kurzes Vergnügen dann doch zu schade wäre.
Da ich einfach verschiedene Soundcharaktere mag, könnte und wollte ich eigentlich auch nie mit nur einem einzigen Synth arbeiten...allerdings reizt mich auch das alte Ping-Pong auf Bandmaschine mit 1-2 Keys wieder sehr.
Für das Geld wären allerdings auch meiner eigentlichen Arbeitsvorlieben und Vorstellungen unterschiedlicher Sounderzeuger ein Kleinpark an Klassiker-Kopien (Stichwort Berhinger-Clones) eine Option.
Wenn da was kaputt geht- oder auch gar nicht gefällt, ist es relativ schnell ersetzt, bzw. tut finanziell bei weitem nicht so weh, wie z.B. ein kaputt gemachter OBX.

Wie entscheidet ihr in solchen Dingen, wenn ihr eine sündhaft teure Wahl habt ?
"Leidenschaftlich lieber einmal besessen als nie gelebt zu haben" oder doch besser nach "Zweck&Sinn" ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Aktuell kannst du sehr gute Synths kaufen, man braucht eigentlich nicht alte Sachen zu kaufen und kann mit dem was es aktuell gibt unfassbar tolle Ergebnisse erzielen. Daher würde ich heute einfach das nehmen, was da ist und darunter zählen von System 8 und Cat auch die neueren Digitalen und so weiter.

Du bekommst zwar keinen Jupiter 4 - also so konkret bestimmte Synths sind noch immer besonders - wenn du die willst, musst du sie nachbauen oder Module suchen die in die Richtung gehen oder im Falle Jupiter 4 so eine Art Kompromiss machen- zB Promars Plugout ins System 1 packen und eine Stimme spielen oder 4 davon kaufen und die ein bisschen verschieden einstellen - dann hast du sowas oder einen SH01A oder Diva nehmen und die ein bisschen tweaken, dass das ein bisschen "Feeling" hat in diese Ecke, weil SH01A hat einen Turbo LFO und nur eine ENV, aber man kann schon auch so Twins-Brachial-Sounds machen und mit Diva eben manuell umstellen und den Roland Corpus verstellen - auch das erinnert daran, ist auch schon rolandig..
oder eben Juno Filter aus dem System 8 und die OSCs und alles ein bisschen verstimmen.

Also ein bisschen Modulation auf einige Parameter über externe Controller wäre auch eine Alternative, und so weiter.
Das wäre also der Workaround, wenn du jetzt einen bestimmten Synth willst und dessen Charakter nachstellen willst.

Je nach Ausrichtung kann es auch verschieden sein. Ich zB hab den SH01A wiederentdeckt und er hat einfach klanglich beim Shootout "gewonnen" und ist jetzt live immer dabei. Weil polyphon und Unisono Mode und klingt unfassbar gut - also kommt er eben mit. Er macht was ein Promars so nicht kann, weil er eben kein Jupiter 4 ist .. aber eigentlich macht er den Vintage-Job halt.

Es gäbe aber den Behringer und diesen schönen flachen Nachbau von Superlative .. einer der beiden ist definitiv auch super.

Wenn es um kaputt geht, ist das eh billiger und besser, ich habe übrigens 2 SH01A, und auch 2 System1 - wenn mal was kaputt geht, weil die so essentiell sind und ich die erstmal nicht ersetzen kann - außer mit Rolands Software, die aber nicht mehr auf neueren Rechnern laufen wird. Wird nicht mehr gepflegt. Und das ist doof.

Und ja, man kann auch anders, aber ich mag halt dieses Verhalten..


Also - ja, ich nutze auf der Bühne gar kein Vintage - nur in Ausnahmefällen und nur im Studio gibts das. Aber wenn ich die nicht hätte, würde ich mir etwas kaufen, was sie halt ersetzen kann. So gut es geht. Und ja - das wäre auch Behringer, wenn mir das fehlt und die haben das - zB eine 808 oder sowas.

Beim Odyssey würde ich Korg nehmen - desktop. Und jeweils immer für die für mich bessere Variante nehmen, besser heißt klanglich und bei mitnehm-Wunsch auch Performance. So ein Behringer MS20 ist live eigentlich praktisch weil flach, aber ich habe den MS20M, der ist super und von Korg, also würde ich den mitnehmen. Aber hätte ich den nicht, dann wohl den Behringer K20.

Also ja - ich habe gar kein Problem mit Clones. Ich würde auch auf EMS Clone umsteigen, ist mir egal was da drauf steht.
 
Beim Jupiter 4 kribbelt es richtig krass mit gaaanz viel Dopamin.
Ist schon so `n "will haben" Ding.
Allerdings sind wir auch zu Zweit und da wäre es schön, gemeinsam Tasten und Sounds zu quälen.

Auf meinem Einkaufszettel stünde daher auch dies drauf:
- Behringer Poly D
- Behringer Odyssey
- Behringer MS1
- Behringer Deep Mind 6
- Behringer RD8
- Arturia Mini Brute 2

Als Alternative dazu wäre:
- Moog Grandmother + Korg Prologue8

Qualwahl und Schwankung zwischen, "womit macht man getrost keinen Fehler" ?
 
Der Jp4 hat diese Dinge:
1) verstimmte 4 Stimmen und macht deshalb echt was aus für Poly und Unisono Sounds
2) Superschnelle Hüllkurven
3) LFO in Audio Bereich

Und ansonsten ohne Resonanz fast ein bisschen moogisch und ansonsten typisch Early-Roland.

Dh du musst dann suchen was das einigermaßen abdeckt, wenn es eben kein Jp4 ist.

Da hilft dann halt kein Behringer, aber ein bisschen eines der obigen Lösungen - aber immer mit Abstrichen. Promars ist natürlich klanglich nah dran ist halt eine Stimme minus S/H Mod. und Poly aber mit 2 VCOs.

Die genannten Teile sind alle gute Synths irgenwie..
Aber man könnte Alternativen zu einigen angeben, zB Korg Odyssey, Roland SH01A / Superlative SB1, JU06A oder System 8, SE01 für Moog.

die beiden Alternativen sind sehr anders als die Genannten, aber alle die du nennst sind am Ende gute Synths - schlecht ist da keiner.

Womit du beginnen kannst ist eine andere Sache, ich würde sagen - da nur ein Polysynth in der ersten Wahl ist, würde der ggf. den ersten Schritt machen. Dazu vielleicht die RD8, dann hast du Beats und Akkorde.
 
Wie entscheidet ihr in solchen Dingen, wenn ihr eine sündhaft teure Wahl habt ?
"Leidenschaftlich lieber einmal besessen als nie gelebt zu haben" oder doch besser nach "Zweck&Sinn" ?
Wenn der Sound passt, dann passt er eben.
Mir ist dabei völlig egal, ob es ein altes oder neues Maschinchen ist.
Mein Roland System 100 wurde verkauft, weil es der 1m zu 95% ersetzen kann und dabei keinen Platz wegnimmt.
 
Promars ist natürlich klanglich nah dran ist halt eine Stimme minus S/H Mod. und Poly aber mit 2 VCOs.
Ja, den Promars würde ich auch definitiv als Jp4-Cousin einstufen. Auch sogar als echte Alternative zum Jp4, weil mein Wunsch-Jupi leider eben auch nicht midifiziert ist, was mitunter ein kleinerer Knackpunkt ist um doch Alternativen in Betracht zu ziehen.
Es gäbe dahingehend auch einen Jp6 zu ergattern und ich meine mich noch zu erinnern, dass der mit einem Prophet5 kommunizierte...aber der Weihnachtsmann muss trotzdem auf sein Budget achten ;-)
Vielen Dank erst einmal für deine Meinung und Einwürfe.
Im Odyssey-Vergleich zwischen Behringer und Korg habe ich leider kein echten Vergleichseindruck.
Ich spielte den Behringer an, er gefiel mir auch auf Anhieb und im Soundvergleich einer der letzten Keys-Ausgaben tendierte man vom Sound auch zum Behringer, der den Korg wohl doch übertrumpfte. Klar, alles subjektiv immer, aber mir hatte der Behringer Clone ohnehin auch gleich gefallen.

Wobei wir bei Bernie sind:
Wenn der Sound passt, dann passt er eben.
Mir ist dabei völlig egal, ob es ein altes oder neues Maschinchen ist.

Ja, irgendwo teile ich die Auffassung unbedingt, dass der Sound die Musik macht, nicht der Name.
Es hat aber auch einen visuellen Charme und klar...irgendwo schwingt ein gewisses Prestige mit.
In der Analogie zu deinem Projekt "Farben"... wenn ich mir dein Schlaraffenland voller Schokolade höchster Güte anschaue (und natürlich anhöre), dann ist es natürlich irgendwo leicht davon zu sprechen, dass Schokolade jeden Tag auch nicht das Gelbe vom Ei wäre...aber doch immer irgendwo in den Ohren. (Aber wer will schon Ei in den Ohren ? :D)
 
wenn ich mir dein Schlaraffenland voller Schokolade höchster Güte anschaue (und natürlich anhöre), dann ist es natürlich irgendwo leicht davon zu sprechen, dass Schokolade jeden Tag auch nicht das Gelbe vom Ei wäre...aber doch immer irgendwo in den Ohren. (Aber wer will schon Ei in den Ohren ? :D)
Naja, das Meiste würde ich mir heute auch nicht mehr kaufen.
Aber in der Anfangszeit von Midi und Samplern, wollte das monophone Gerödel Niemand mehr haben, das war damals alles spottbillig.
Ach ja, "Die Mondlandung" ist fast nur mit Vintagegerödel produziert worden, aufgenommen auf Tascam Syncaset 8-Spur Cassette.
 
Ich glaub ich kann das von Bernie quasi "bestätigen" - ich würde nicht "alles" tun um Vintage zu sein, ich möchte ja auch eher zu "Zukunft". Aber es gibt besondere Sounds und wenn man das nicht anders haben kann - dann kann das passieren. Beispiel wäre EMS oder Oberheim Xpander oder sowas. Den ersten gibt es als ziemlich teuren Clone aber wohl auch demnächst von Behringer - also würde ich auf den warten.

Man kann dann versuchen das zu erreichen was man eigentlich möchte. Meist gibt es auch andere Wege. Wirklich DEN Synth zu besitzen kann man manchmal auch ersetzen durch etwas anderes.

Promars: den gibt es ja als Plugout für System 1 und 8, dh das wäre dann was - es gibt auch Tools mit denen man mehrere Stimmen basteln könnte. Wenn es wirklich DAS sein sollte. Es wird nicht 1:1 sein, aber wenn du die Sounds jeweils etwas anders einstellst und leicht verstimmst, wird es in diese Richtung gehen.

Der JP6 klingt total anders. Aktuell gäbe es die BS2, die ein bisschen diesen Charakter hat. Aber der ist bekanntlich monophon. Ansonsten gibt es JP08 und System 8 die sehr passable Jupiter 8 Derivate sind und kommen in diese Richtung dann ..

Wäre zudem in Diva - der ist recht gut gemacht.
So du mit Software leben kannst.

Zum P5 gäbe es natürlich den P6, der ist super - und er kann auch in etwa das was du suchst.
Es gibt noch mehr.. Aber das wäre das direkte Ding.

aber kostet natürlich auch.

Odyssey - die beiden von Korg und Behringer haben nicht ganz den Schnapp aber tun den Job - zumal es sehr viele Varianten vom Original gibt - da gibt es also etwas Drift. Aber man kann sie beide verwenden, der Behringer ist grob gesagt ein bisschen schriller aber auch das ist mehr was für Details. Das Original ist heute teuer, hatte auch mal einen - ist aber kaputt. Es gibt natürlich auch ein paar Videovergleiche. Das ist alles aber immer auch etwas was du selbst prüfen kannst. Aber hier würde ich sicher sagen - Original nur wenn du mit den Clones nicht leben kannst.
Die sind alle nicht so schlecht.

Der Behringer ist auf jeden Fall auch nicht schlecht und für den Preis natürlich sensationell. Ist einfach auch ein guter Synth. Wenn er dir besser gefällt nimm ihn. Das ist durchaus möglich. Sound ist immer auch Geschmack. Du wirst hier aber auch viele Meinungen bekommen.
Die wichtigste ist aber deine. Ich kann aber immer verstehen, wenn man dann am Ende doch noch genauer an das Original will kann man das natürlich tun, aber es ist eben dein Empfinden wo diese Grenze ist.
Aus finanziellen und Service-Gründen würde ich heute auch nur die Clones kaufen. Einfach weil alte Geräte auch anfälliger sind. Wobei - einen SH5 kann man heute noch gut reparieren. Manche anderen schwerer.
 
"irgendwo schwingt ein gewisses Prestige mit."

Unbedingt frei machen davon.Wirklich.Sofort.Wichtig!

So musiziert sich keinen Deut besser aber man verfeuert tausende für nix...oder für ein total unbedeutendes Gefühl.Dann lieber Bedürftigen spenden ?
 
Beim Jupiter 4 kribbelt es richtig krass mit gaaanz viel Dopamin.
Was meinst du wie das kribbelt, wenn das Ding mal wieder ne Macke hat und du schon wieder ein halbes Wochenende opfern darfst um das große und schwere Teil irgendwo zum Service zu bringen. Irgendwann dann wieder abholen. Bis zur nächsten Macke. Hurra!
Und es wird passieren, verlass dich drauf.
Die Lebenserwartung der analogen Vintage Synthesizer ist schon längst überschritten, und nun sind sie historische Teile, deren Erhalt Zeit und Geld frisst. Hast du Spaß an der Technik selbst und kannst ggf. auch mal eigenhändig was fixen? Dann: go for it.
Wolltest du eigentlich Musik machen? Dann ist mein Rat: Finger weg.

Klar kannst du Glück haben (die entsprechenden Antworten auf mein Posting werden nicht lange auf sich warten lassen), aber es soll ja auch Leute geben die einen frühen 123er Benz (Zeitgenosse des JP4) fahren und "nie was dran haben". :lol:

Es gibt heute bessere Alternativen. Ich käme z.B. im Traum nicht auf die Idee, mir einen Prophet 5 anzuschaffen, wo es jetzt den Prophet 6 gibt.
 
... Wolltest du eigentlich Musik machen? Dann ist mein Rat: Finger weg.
Sehe ich auch so. Nachher haste nur Reparaturen an der Backe. Von daher lieber was neues kaufen damit du dann lange ruhe hast. Nimm lieber was der Markt heute an Neuprodukten liefert. Aber kann natürlich da auch mal was kaputt gehen, das ist dann eben so. Tipps kann ich da nicht geben, also was jetzt kaufen meine ich, aber ich würde mir, wenn ich mir wieder Hardwaresynths zulegen würde, gucken das ich was neues kaufe - das wollte ich damit sagen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich würde den Jupiter 4 kaufen und sehen was auf mich zu kommt, denn es geht ja nicht um die Musik, sondern ein Objekt. Wenn du ihn jetzt nicht kaufst, machst du es nie und das wirst du dein ganzes Leben lang bereuen.
 
Ich glaub ich kann das von Bernie quasi "bestätigen" - ich würde nicht "alles" tun um Vintage zu sein, ich möchte ja auch eher zu "Zukunft". Aber es gibt besondere Sounds und wenn man das nicht anders haben kann - dann kann das passieren.
Vor 15 oder 20 Jahren gab es die ganzen Clones noch nicht, da böieb oft keine Alternative, als ein Original zu kaufen.
Allerdings waren die nicht ganz so alt und daher auch noch nicht so anfällig, das wird ja mit jedem Jahr zunehmen.
Ich habe da keine Berührungsängste mit Behringer und mir ist das auch wurscht, ob da Jemand blöde Sprüche klopft,
weil ich seit Jahren ein billiges Behringer Xenyx auf der Bühne habe.

Der DM-12 verrichtet hier gute Dienste und kommt an den gewünschten Roland Sound sehr nahe heran -genau das habe ich
lange gesucht. Ein alter Jupi kommt mir heute nicht mehr ins Haus.
Mir war bei meiner Musik immer nur der Sound wichtig und die Miucke wäre auch nicht besser oder schlechter, wenn ich andere
Synthies oder PlugIns eingesetzt hätte. Wer sagt denn, das ein etwas anderer Sounds nicht viel schöner gewesen wäre?

Viel wichtiger ist doch, was man am Ende damit macht, denn für den Hörer zählt doch nur das fertige Produkt "Musik".
Und wenn ich mir noch 5 alte Minimoogs zusätzlich daneben stelle, so werde ich nicht mal annähernd so virtuos spielen können, wie
beispielsweise ein Manfred Mann.
 
Ich kann den pragmatischen Ansatz von @Bernie ("Wenn der Sound passt, dann passt er eben.") nur unterstützen. Das ist aber ein Weg, für den man in der Regel "Lehrgeld" bezahlen muss... soll heißen: Ausprobieren! Ich würde z.B. mit der gutmütigen Grandma von MOOG beginnen, dazu Behringers RD-8 (oder evtl. die TR-8S von ROLAND oder direkt einen ELEKTRON Digitakt) und schon kannst Du loslegen. Dann merkst Du schnell, was Dir fehlt oder Dich stört und dann wird halt erweitert, ausgetauscht bzw. angepasst ;-)

Und ja... die softwareseitigen Lösungen ITB haben ein dermaßen grandioses Niveau erreicht, dass man sich auch schon mal fragen kann, ob es immer Hardware sein muss. Nimm z.B. Boris Brechja... der Jung' produziert das Meiste seiner Sounds mit Spectrasonics Omnisphere. Für ihn funktioniert das offensichtlich richtig gut.

Wenn es Dir nur um das Sammeln von Vintage Gear geht, dann hilft Dir das selbstverständlich nicht weiter... ich habe aber den Eindruck, dass Du schon Musik machen willst.
 
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Der Jupiter ist schwer und klobig, sowas muss man zudem wollen. Ich hatte ihn, 2x sogar. Promars ebenso. Habe den Jp5 auch mal eingesetzt, aber nicht mal für mein Projekt :) Aber so groß ist das Auto nicht, dass viel rein passt wie der.. aber als einziger Monstersynth ginge es in Ausnahmefällen mal - aber..
Der ist eher nichts für die Bühne, hatte ihn aber mit, und zwar weil er so klobig ist. Wenn es oft zu ihm kommt ist es aber zu überlegen, die Preise sind aber explodiert. Es kann sein, dass das mal anders wird aber reparieren kommt mit jedem Gerät mehr auf den Plan.

Ich will das auch alles nicht verteufeln oder so, es ist schön wenn man sowas hat und es funktioniert und hat Spaß. Aber die Notwendigkeit genau DAS zu haben ist eigentlich nicht so hoch.
Das sind eben Oldtimer - mit denen machst du zwar was, aber du musst auch Liebhaber sein - die Leute liegen gern drunter und schrauben was, ich nicht. Ich will nur Musik. Und ich löte superungern, das ist alles nur damit es geht. Und das passiert dir mit Vintage eben deutlich häufiger. Du kannst einige Zeit Glück haben, aaaaber..

Ich sage das für heute - und den Stand an Synths die es jetzt gibt.
2001 hätte ich noch etwas anders agiert, da es da einen Notstand gab und Synths nahezu "out" waren. Aber heute - alles Paradies.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vintage Roländer (End 70er bis +/- 84/85) zählen im Gro noch zu den zuverlässigsten Oldtimern.

Bei meinen ehemaligen Poly-Amerikanern habe ich mir das Zuschrauben der Gehäusedeckel irgendwann erspart, es waren zwar nie richtige Defekte, aber man musste ständig was nachjustieren oder mal wieder wegen Kontaktproblemen ein paar Stecker ziehen und Kontakte reinigen.
 
Zuletzt bearbeitet:
bei allen "Vintage"-Geräten die ich bisher repariert habe, hab ich auch gleich die Empfehlung gegeben, das Teil repariert zu verkaufen und sich was schickes Neues mit mehr Lebenserwartung anzuschaffen....
Die meinen Rat befolgt haben, haben mir weitere Arbeit erspart und sind zufrieden.

heute Vintage..morgen museumsreif und übermorgen gibts nen brauchbaren Clone.
Anderseits kann man auf der Bühne hinter nem coolen Minimoog bequem das Macbook versecken
 
Wenn du den Jupiter 4 willst, kauf ihn dir - nichts anderes wird dich glücklich machen, und wenn du dir eine der durchaus erhältlichen "vernünftigen" Alternativen anschaffst, wirst du ewig rumüberlegen "was wäre wenn...", "hätte ich doch" usw.

Bei guter Pflege wird der auch nicht nur noch ein paar Jahre, sondern sogar noch ein paar Generationen halten und wenn er doch nicht das richtige ist, dann verkauf ihn halt wieder.

Wegen Sound, Charme, Aussehen usw. jeweils allein "braucht" man ihn sicher nicht, aber das Gesamtpaket mit der ganzen Geschichte dahinter gibt's halt nur als Jupiter 4.

Ich hab auch jahrelang mit einem geflirtet aber doch immer was anderes angeschafft. Seit fast 2 Jahren steht er nun endlich hier und ich habe es keine Sekunde bereut - hätte ihn mir gleich kaufen sollen, die Preise werden ja auch nicht billiger. Oft findet einen auch das Instrument und nicht umgekehrt, hab vor Kurzem anhand der Seriennummer rausgefunden, dass meiner einer der allerletzten war die gebaut wurden und er ist exakt so alt wie ich (Oktober 81), das kann kein Zufall sein ;-)
 
Als ob es im Vintagesektor nur den Jupiter 4 gäbe.

Genau. Die richtig Harten kaufen PPGs und CS80.

[...] (die entsprechenden Antworten auf mein Posting werden nicht lange auf sich warten lassen) [...]

Hier kommt schon was:

Wenn eine Überholung einmal gründlich vorgenommen worden ist von jemandem, der sein Handwerk versteht und nicht nur bloß mit der heißen Nadel hier mal ein bißchen und da mal ein bißchen flickt, dann spricht überhaupt nichts gegen einen Klassiker. Da spricht eigentlich Vieles eher für einen guten, gewissenhaften Techniker, der sein Handwerk versteht. Und gerade die werden immer weniger -- und somit teurer.

Wenn man aber nicht bereit ist, den Kaufpreis nochmal in Reparaturen und Instandhaltung/-setzung zu investieren, dann sollte man sich nicht die eingangs gestellte Frage stellen -- die Antwort liegt nämlich schon auf der Hand.

Stephen
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, ist halt ein Preis- und Liebhaberfrage, hochpreisige Anschaffung aufgrund aktueller Mondpreise plus kostenintensive Restaurierung muss jeder für sich entscheiden.

Dazu kommt noch der Spekulant, der am liebsten unverbastelt haben möchte, trotz der Möglichkeit dem ein oder andere Schätzchen ein paar aktuelle Features spendieren zu können.
 
Hier kommt schon was:
Ich dachte eigentlich eher an jemanden der behauptet, mit seinen Vintage Synths keine Probleme zu haben. :lol:

Dein Rat, einen guten Techniker gut zu bezahlen, ist sicher richtig.
Drei Hinweise dazu:
- Solche Leute gibt es wenige und die muss man dann auch kennen, und oft sind sie dann auch noch weit entfernt.
- Reparaturen können schon mal "ein wenig" länger dauern.
- Vor der Reparatur ist nach der Reparatur, es ist reine Glücksache ob man auf Jahre Ruhe hat. Deinen Optimismus (für den du ja bekannt bist) kann ich nicht teilen. ;-)

Aber hey, die Erfahrung muss jeder selbst machen! :mrgreen:
 
Wie entscheidet ihr in solchen Dingen, wenn ihr eine sündhaft teure Wahl habt ?
"Leidenschaftlich lieber einmal besessen als nie gelebt zu haben" oder doch besser nach "Zweck&Sinn" ?
Dass der Vorbesitzer nicht Rick Wakeman war, sondern ein Alleinunterhalter, der jeden Abend in einer verrauchten und rot-gepolsterten Bar "Besame Mucho" und
"Love Ne Tender" auf den Dingern spielte.
 
Ich kann - obwohl ich prinzipiell kein Interesse mehr an "neuem" Vintage habe - soll heissen ich kaufe kaum noch was, rückblickend eigentlich die oft SEHR negativen Statements zu Verlässlichkeit der Geräte NICHT unterschreiben.

Klar geht mal was kaputt, klar braucht man einen guten Techniker, klar kostet das was und nervt - aber es belibt dann ja oft wirklich nur das Negative hängen.

Ganz Pi mal Daumen würde ich sagen, dass von den etwa 150 Vintage Geräten die ich im Studio hatte / habe vielleicht 10 Kandidaten mit Problemen dabei waren.

Darunter aber dann auch ohnehin bekanntliche "Klassiker mit Schadensneigung" -> Polysixe, 303 mit Batterieschaden, Pro One - aber eben auch was von Clavia oder Novation.


Also es ist ja nichtmal nur Vintage anfällig und die meisten Kisten - auch sehr verrufene - haben bei mir immer gut funktioniert - so auch meine 12 Stück von Ensoniq - da war NICHTS von all den Klischees zu merken.


Also wenn man eh schon möchte sollte man das probieren wenn man nicht am finanziellen Limit kratzt.


Und sei es um aus Fehlern zu lernen.

Man sollte auch bedenken dass man selber nicht 1000 Jahre alt wird und mir ist es heute eigentlich komplett egal falls sich bei nächsten Einschalten der Jupiter 8, der Andromeda oder die 808 verabschiedet - was solls.

Nein - ich bin nicht so toll reich - aber ich kann auch morgen selber über die Treppe purzeln und tot sein und hier reden wir nur von Musikinstrumenten.
 
Zuletzt bearbeitet:
[...] Deinen Optimismus (für den du ja bekannt bist) kann ich nicht teilen. [...]

Das ist kein Optimismus -- der ist mir wahrlich fremd --, sondern Erfahrung: Die Geräte, die Michael Krzizek/Ampology repariert hat, laufen so stabil wie nie zuvor.

Leider war Michael einer dieser gewissenhaften Techniker, die sich selbst am meisten freuten, wenn ein totes Instrument wieder unter ihren Händen zum Leben erwachte. Von denen gibt es nicht allzu viele.

Meine PPGs stehen jetzt das dritte Jahr in Hamburg. Ich würde gerne Der Kleine Tierfreund zitieren ("Mir doch egal"), aber so ist das halt. Corona hat keiner vorhersehen können, und die damit verbundenen Folgen auch nicht.

Stephen
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist der Herr noch im Geschäft?
Wenn ja, wie könnte ich Kontakt aufnehmen?
Ich finde die Website nicht mehr.

Nein.

Obiges steht im Präteritum -- Michael hat den Laden zugemacht, seinen Lötkolben an den Nagel gehängt und konzentriert sich auf seinen Full-Time-Job in der Autoindustrie.

Nach zig Jahren als Freiberufler würde ich das genauso machen.

Stephen
 
Als Alternative dazu wäre:
- Moog Grandmother + Korg Prologue8
Das halte ich für die vernünftigste Idee. Neue Synths, die eigenständig sind und keine Clones. Da hast du Instrumente, mit denen man wirklich gut Musik machen kann. Originale, keine Kopien, aber eben neu und zuverlässig. [Statt des Prologue 8 würde ich persönlich allerdings einen Novation Peak nehmen ...]
 
Ich würde in nen größeren Laden gehen und ein paar moderne Sachen testen, evtl. bekommst du ja auch dort von einem Gerät oder mehreren ein Feeling was dich glücklich macht. Würde persönlich nie so viel Geld für so ne alte Kiste ausgeben, und wenn dann wäre meins der MKS 80 mit Programmer. Aber bevor ich 4k dafür zahle kaufe ich lieber 2 bis 4 richtig gute aktuelle Geräte. Bei Roland finde ich zb. das System 8 richtig nett, aber da ich nichts mit Tasten kaufe (Bude bereits übervoll) und es keinen Desktop gibt wird es nichts und ich gucke nur ab und zu das Multitrack Video von MrFirechild mit einem weinenden Auge.
 


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