Nur OnTopic Wie wichtig ist Dir deine Abhörsituation (Raumakustik) ?

Wie wichtig ist Dir deine Raumakustik?

  • 7

  • 6

  • 10

  • 3

  • 5

  • 2

  • 8

  • 1

  • 4

  • 9


Die Ergebnisse sind erst nach der Abstimmung sichtbar.
Es wurde schon mehrfach erklärt.
Wenn du auf einer Anlage, welche bei 80hz einen Einbruch von 12dB hat, mischst und der Hörer hat in seinem Raum bei 80hz eine Erhöhung um 12dB klingt deine Musik bei diesem um die 80hz rum total mega übertrieben. Du hast 12dB zu viel rein gemischt und sein Raum nochmals 12dB rauf gepackt. Am Ende landest du bei +24dB bei den 80hz. Und das klingt nicht so gut ..

Und jetzt kommt das Wichtigste überhaupt: der Hörer kennt seinen Raum oder seine Karre. Der weiß genau wie musik dort normalerweise klingt. Wenn du jetzt meinst da mit einen verbogenen Mix nicht auf zu fallen, muss ich dir leider sagen du wirst auffallen. Und zwar negativ

Wenn man in einem idealen Raum mischt, dann hört es sich überall anders nicht so gut an, nur halt nicht ganz scheiße. Was viel wichtiger als der Raum ist, ist Erfahrung welche Freq. wichtig sind, weil sie eben in den meisten Abhören/Räumen zu hören sind. Wenn man keine Erfahrung hat, dann hilft Ozone schon, weil nicht nur der Raum eine Rolle spielt, sondern auch die Ohren, die in dem Raum sind. Mein Fehler ist zum Beispiel, dass ich hohe Freq. richtig scheiße finde.
 
Wenn man in einem idealen Raum mischt, dann hört es sich überall anders nicht so gut an, nur halt nicht ganz scheiße.
Das kommt dann auf den Mix an und wäre deine Aufgabe es ordentlich zu machen.

Ich hatte vor dem Umzug Glück mit meinem Raum, seit dem Umzug muss ich hauptsächlich Kopfhörer nehmen, den Analyser immer im Blick haben (und um davon profitieren zu können musst du erst mal wissen "wie es auf dem Analyser aussehen muss"), mit Referenztracks arbeiten und auf allen möglichen anderen LS und KH meine Mixe vergleichen.

Ich weiss zwar wo ich Probleme im Raum habe, z.B. welche Frequenzen dröhnen, deshalb muss ich auch generell sehr leise abhören, was die Probleme zwar minimiert, trotzdem ist das ein ganz schöner Haufen an zusätzlichem Aufwand.

Ein guter Raum gibt dir nicht die Garantie, dass dein Mix überall gut klingen wird - manche Räume bzw. Hörsituationen sind einfach scheisse - er macht es dir aber wesentlich einfacher.

Stell dir vor du würdest als Maler in einem Raum arbeiten in dem bestimmte Farben verfälscht wirken, sagen wir einige Farben hätten einen Grünstich, andere wären einfach blasser, andere würden viel stärker wirken als sie eigentlich sind - anfangs musst du immer alle paar Minuten in den nächsten Raum gehen um zu schauen wie die Farben wirklich aussehen, du machst dir Notizen zu allen Farben, auf was du achten musst usw., swatchst alle Farben und mischst dir Farben ebenfalls mit Notizen zum Raum - mit der Zeit gewöhnst du dich daran, kannst auch mischen ohne auf die Notizen zu schauen - würdest du so malen wollen?


Eigentlich müsste mein Farbbeispiel so gehen; jeder Raum hätte seine eigenen Farbverfälschungen, du kannst also nicht einfach mal so in den Nebenraum gehen um deine Farben wirklich sehen zu können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das kommt dann auf den Mix an und wäre deine Aufgabe es ordentlich zu machen.

Ich hatte vor dem Umzug Glück mit meinem Raum, seit dem Umzug muss ich hauptsächlich Kopfhörer nehmen, den Analyser immer im Blick haben (und um davon profitieren zu können musst du erst mal wissen "wie es auf dem Analyser aussehen muss"), mit Referenztracks arbeiten und auf allen möglichen anderen LS und KH meine Mixe vergleichen.

Ich weiss zwar wo ich Probleme im Raum habe, z.B. welche Frequenzen dröhnen, deshalb muss ich auch generell sehr leise abhören, was die Probleme zwar minimiert, trotzdem ist das ein ganz schöner Haufen an zusätzlichem Aufwand.

Ein guter Raum gibt dir nicht die Garantie, dass dein Mix überall gut klingen wird - manche Räume bzw. Hörsituationen sind einfach scheisse - er macht es dir aber wesentlich einfacher.

Stell dir vor du würdest als Maler in einem Raum arbeiten in dem bestimmte Farben verfälscht wirken, sagen wir einige Farben hätten einen Grünstich, andere wären einfach blasser, andere würden viel stärker wirken als sie eigentlich sind - anfangs musst du immer alle paar Minuten in den nächsten Raum gehen um zu schauen wie die Farben wirklich aussehen, du machst dir Notizen zu allen Farben, auf was du achten musst usw., swatchst alle Farben und mischst dir Farben ebenfalls mit Notizen zum Raum - mit der Zeit gewöhnst du dich daran, kannst auch mischen ohne auf die Notizen zu schauen - würdest du so malen wollen?


Eigentlich müsste mein Farbbeispiel so gehen; jeder Raum hätte seine eigenen Farbverfälschungen, du kannst also nicht einfach mal so in den Nebenraum gehen um deine Farben wirklich sehen zu können.

Das Beispiel mit den Farben ist schön. Nur haben wir doch da das selbe Problem. Suche ich die Farbe in einem perfekt ausgeleuchteten Raum aus und 90 % der Räume sind aber viel dunkler, dann sieht die Farbe Zuhause ganz anders aus als im Baumarkt. Beim Ton macht das schon mehr Sinn.
 
Das Beispiel mit den Farben ist schön. Nur haben wir doch da das selbe Problem. Suche ich die Farbe in einem perfekt ausgeleuchteten Raum aus und 90 % der Räume sind aber viel dunkler, dann sieht die Farbe Zuhause ganz anders aus als im Baumarkt. Beim Ton macht das schon mehr Sinn.

Nutzt du Monitor-Lautsprecher oder HiFi-Lautsprecher?

HiFi wirkt aufgrund der Abstimmung schon ziemlich oft einer Reihe von typischen Raum-Problemen entgegen. Zumindest versucht man es teilweise. Loudness-Abstimmung oder auch der Badewannen-Effekt fällt mir da direkt mal ein, um auch leise noch präsent zu klingen und sowas.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Suche ich die Farbe in einem perfekt ausgeleuchteten Raum aus und 90 % der Räume sind aber viel dunkler, dann sieht die Farbe Zuhause ganz anders aus als im Baumarkt.
Ja, schon. Musik klingt bei Leuten zuhause ja auch jeweils unterschiedlich, nur versucht man ja instinktiv ein wenigstens akzeptables Hörerlebnis hinzubekommen (oder sorgt aktiv dafür) und in Räumen, die wirklich schrecklich klingen wird wohl eher wenig Musik gehört bzw. eher dann, wenn es keine Rolle spielt.

Das Beispiel mit den Farben ist schön.
Danke.
Beim Ton macht das schon mehr Sinn.
Hmm, ja, es lässt sich natürlich nicht 100%ig übertragen. Sehen und Hören sind auch unterschiedliche Sinne, man kann sich Farben und Formen gut vorstellen, man kann Objekte vor dem geistigen Auge aufbauen und transformieren. Man kann Gesehenes in der Erinnerung aufrufen, man kann quasi vor und zurückspulen.
Alles was man sieht wird im Gehirn aber auch gefiltert, man sieht quasi eine Vorstellung.
Hören ist eine viel direktere Sache (und viel flüchtigere Erfahrung), es kommt direkt an und und löst direkt etwas in dir aus, und dann ist es quasi weg.

Ich wollte dir auch eigentlich nur verdeutlichen welchen zusätzlichen Aufwand Vielleicht macht es mehr Sinn, wenn wir noch was dazukommt; Man kann Farben draussen so sehen, wie sie sind. Galerien wären dann z.B. draussen, Kunstinteresssierte würden sich Bilder an der frischen Luft anschauen, aber wenn du draussen Skizzen anfertigst hast du zuhause wieder das Problem mit Verfälschungen.
 
Zuletzt bearbeitet:
unterm Strich ist eine gute Raumakustik und optimierte Abhörsituation wie ein Werkzeug zu sehen. Man kann auch sicherlich mit einem 1-Cent-Stück eine Schraube in die Wand bekommen, mit einem gutem Akkuschrauber und guten Bits gehts nur wesentlich leichter und schneller. Wie aber mit allen Werkzeugen gilt: A fool with a tool is still a fool...
 
Das ist zu pauschal.
Mag sein, aber im Grunde stimmt das schon so.
Wenn ich mir all die fast schon eckigen Produktionen so anhöre dann wird mir oft schlecht. Vor allem wenn auf der Summe ein Kompressor zu heftig werkelt. Wenn man das hört ist es eben zu viel.
Auf Sunshine-Live.de hör ich gelegentlich bei Trance rein was es da so neues gibt. Nach 2 Minuten dreh ich das wieder ab...kann man ja nicht mehr hören diese Ohrenschredderei.
 
Mag sein, aber im Grunde stimmt das schon so.
Wenn ich mir all die fast schon eckigen Produktionen so anhöre dann wird mir oft schlecht. Vor allem wenn auf der Summe ein Kompressor zu heftig werkelt. Wenn man das hört ist es eben zu viel.
Auf Sunshine-Live.de hör ich gelegentlich bei Trance rein was es da so neues gibt. Nach 2 Minuten dreh ich das wieder ab...kann man ja nicht mehr hören diese Ohrenschredderei.

Die Masse hört es gerne. Sonst würde es nicht im Radio laufen .
 
Die Masse hört es gerne.
Ja, das haben schon vor weit über 10 Jahren Leute gesagt, die am Hebel sitzen. Aber mich hat noch keiner gefragt. Dich etwa?
Vernünftige Kompressionen sind schon ok, aber wie zuvor schon geschrieben: wenn man das hört ist es zuviel. Bis auf einige wenige Ausnahmen wie pumpende BD zum Beispiel.
 
Trance ist seit 2008 extrem auf absteigendem Ast... haha, von wegen das wollen die Leute hören :D
 
Zur ursprünglichen Frage:
"Eigentlich" ist mir die Abhörsituation schon wichtig, aber andererseits bin ich zu geizig, hunderte von Euros für marginale Verbesserungen auszugeben, zumal gerade vernünftige Bass-Absorber auch noch Platz weg nehmen, den ich nicht übrig habe.

Inzwischen bin ich aber am überlegen, ob ich in meinen "Studio" / Bastelzimmer nicht zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen könnte.
Ich habe da einige offene Regale, die einfach liederlich aussehen.
Da könnte ich statt Türen so komische hölzerne AbFuser Akustikpaneele davor machen.
Das bringt ein bisschen was und schafft nebenbei noch einen gewissen Eindruck von Ordnung.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
das geheimnis ist nicht DIE super abhöre, sondern eine kombination aus mehreren mittelwertigen abhören.

kopfhörer, küchenradio, auto, lautsprecher und der wc-test ;-)

der größte teil der musik hörer benutzt keine hochwertige abhörumgebung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eingangsfrage: Die Abhörsituation ist für mich sehr wichtig, weil es für einen vernünftigen Mix entscheidend ist das vorhandene Material so unverfälscht wie möglich zu hören.
 
Ich gebe mir auch viel Mühe mit dem Raum.
Meine Herangehensweise:
1. Raum killen! D.h. soviel absorbierendes Material rein wie geht. Materialmix egal, Hauptsache viel. Habe hier in den Ecken Sonorock ansonsten Wände und Decke mit Basotect und anderen Akkustikschaumstoffen. Vor dem Fenster Akustik Vorhänge.
2. Aufstellung der Monitore und Abhörpostion innerhalb des machbaren optimieren. Fokus dabei auf Umgehung der Druckmaxima-/minima der Raummoden sowie Symmetrie um ein möglichst sauberes Stereobild zu bekommen.
3. Viele Messungen machen (mit REW). Hierbei ist es sinnvoll nicht an genau einem Fleck zu messen, sondern viele Messungen im Bereich der Abhörposition. Also so meinetwegen innerhalb eines Rechtecks von seitlich 30 cm und nach vorne/hinten 50 cm das Messmikro leicht zu verschieben und dann so ca. 20 - 30 Messungen machen und daraus den Mittelwert nehmen (diese Funktion bietet REW). Hieraus lässt sich dann ganz gut eine EQ Kurve für den Feinschliff des Frequenzgangs ableiten. Ich empfehle dafür einen externen EQ (Mini DSP oder sowas) oder Monitore mit integriertem EQ (haben meine KSD). Das ganze muss natürlich immer auch mit den eigenen Ohren verifiziert und ggfs. optimiert werden.

Einen Raum zu Überdämpfen geht meiner Erfahrung nach quasi nicht. Es steht ja immer auch noch ein Haufen Zeug drin, also Schreibtisch, TFTs, Synthesizer, Outboardracks, etc. Das reflektiert genug. Wobei ich so wirklich sehr trockenen Räume auch angenehm finde. Es soll aber Leute geben, die das nicht so mögen. Ist vielleicht auch Gewöhnungssache.
Ich bekomme bei mir jedenfalls sehr gleichmäßig knapp unter 100 ms Nachhallzeit bis ca. 40 Hz hin. Darunter wird es dann länger.
Frequenzband sieht aktuell so aus (Average mit EQ):
2022-03-06-KRK+EQ_avg.jpg

Ganz unten bei 30 Hz ist eine Raummode in Längsrichtung, bei 110 Hz die Boden-/Deckereflektion, im Mitten- und Höhenbereich dann die Reflektionen des Schreibtischs, die für die Welligkeit sorgen. Ich glaube nicht, dass ich hier noch viel mehr optimieren kann. Aber so kann man schon ganz gut arbeiten und mein System übersetzt meistens sehr gut auf andere Systeme.
 
@ARNTE sind Nachhhallzeiten unter 100ms nicht zu kurz?
Ich habe mich an Zeiten zwischen 200 und 400ms orientiert. Alles andere klingt für mich zu trocken.
Ich gebe mir auch viel Mühe mit dem Raum.
Meine Herangehensweise:
1. Raum killen! D.h. soviel absorbierendes Material rein wie geht. Materialmix egal, Hauptsache viel. Habe hier in den Ecken Sonorock ansonsten Wände und Decke mit Basotect und anderen Akkustikschaumstoffen. Vor dem Fenster Akustik Vorhänge.
Wie Du schreibst: „Viel hilft viel„ passt aus meiner Sicht nicht, da doch der Raum sonst tot ist und der Klangeindruck unnatürlich wird!?
Materialmix „egal“ sehe ich auch anders… in den Ecken hilft natürlich „viel“. Ansonsten denke ich eher im vorderen Bereich an sinnvollen Stellen Absorber und hinten eher Diffusor.
 
@ARNTE sind Nachhhallzeiten unter 100ms nicht zu kurz?
Ich habe mich an Zeiten zwischen 200 und 400ms orientiert. Alles andere klingt für mich zu trocken.

Wie Du schreibst: „Viel hilft viel„ passt aus meiner Sicht nicht, da doch der Raum sonst tot ist und der Klangeindruck unnatürlich wird!?
Materialmix „egal“ sehe ich auch anders… in den Ecken hilft natürlich „viel“. Ansonsten denke ich eher im vorderen Bereich an sinnvollen Stellen Absorber und hinten eher Diffusor.
Ich hatte es ja schon erklärt. Im Raum steht genug Zeug rum das reflektiert. Den Raum selbst möglichst Schalltot machen ist also aus meiner Sicht der beste Ansatz. Zumindest für Abhörräume. Für Recording kann ein schöner Raumklang sinnvoll sein. Beim Abhören ist aus meiner Sicht GAR KEIN Raumklang am sinnvollsten. Mit "natürlich" oder "unnatürlich" hat das imo nichts zu tun sondern nur mit Veränderung des Signals, dass aus den Lautsprechern kommt. Ich vertraue einfach mehr auf meine Lautsprecher, dass diese den Klang der Realität entsprechend wiedergeben. Jeder Einfluss vom Raum verändert das und erschwert dadurch die Übersetzung auf andere Systeme.
Bei der Angabe der genauen Nachhalldauer kommt es natürlich auch immer darauf an was genau man meint. Also nach welcher dB Absenkung man von "Ruhe" redet. Hier gibt es aus meiner Sicht auch keine wirklich feste Vorgabe, da das auch wesentlich von der Abhörlautstärke, Grunddnoisepegel, etc. abhängt. Bei meinen 100 ms habe ich ca. 30 dB weniger.
 
@ARNTE
Gibt es dann nicht irgendwann, wenn der Raumklang zu wenig Nachhallzeit hat, auch physikalische Probleme mit Wellen?! Mir hat mal jemand der Räume klanglich optimiert erklärt, dass ab einen Punkt Lautsprecher Wellen anregen obwohl andere Frequenzbereiche schon zu früh abgeklungen sind… Nagel mich nicht fest wie genau das abläuft, aber es klang total nachvollziehbar. :D
 
@ARNTE
Gibt es dann nicht irgendwann, wenn der Raumklang zu wenig Nachhallzeit hat, auch physikalische Probleme mit Wellen?! Mir hat mal jemand der Räume klanglich optimiert erklärt, dass ab einen Punkt Lautsprecher Wellen anregen obwohl andere Frequenzbereiche schon zu früh abgeklungen sind… Nagel mich nicht fest wie genau das abläuft, aber es klang total nachvollziehbar. :D

Bei Schallabsorption geht es ja darum die Schallwellen - also im Grunde sich bewegende Moleküle der Luft - durch Reibung abzubremsen. Die Bewegungsenergie wird dabei in Wärme umgewandelt.
Problematisch wäre höchstens, wenn man nur einen bestimmten Frequenzbereich bedämpft. Das kann schnell passieren, wenn man alles nur mit dünnen Absorbern vollhängt. So lange man aber einfach möglichst viel und auch mit ausreichender Dicke und gutem Absorptionskoeffizient macht, kann im Grunde nichts schief gehen.
 
Den Raum selbst möglichst Schalltot machen ist also aus meiner Sicht der beste Ansatz.
Das ist dann halt dein individueller Ansatz.
Im professionellen Bereich gibt es dafür Normen.
Sich diese mal anzuschauen, wenn man seine Akustik optimieren will ist sicher auch kein Fehler.
Letztlich wird aber jeder nach seiner Façon glücklich.

 
Bei der Angabe der genauen Nachhalldauer kommt es natürlich auch immer darauf an was genau man meint. Also nach welcher dB Absenkung man von "Ruhe" redet. Hier gibt es aus meiner Sicht auch keine wirklich feste Vorgabe, da das auch wesentlich von der Abhörlautstärke, Grunddnoisepegel, etc. abhängt. Bei meinen 100 ms habe ich ca. 30 dB weniger.
Wie @Würze schon geschrieben hat: Doch, da gibt es klar definierte Standards, an denen man sich orientieren kann. Bzgl. Abhörlautstärke und Grundnoiselevel: Wenn ich meinen Raum messe, dann nutze ich höhere Pegel, damit mein Noisefloor die Messung nicht so stark beeinflusst (wenn ich Messungen mache, dann versuche ich zw. 85 und 90 dB an der Abhörposition einzustellen). Mit der Akustik des Raums hat das aber herzlich wenig zu tun... die Audiowellen werden ja nicht langsamer, wenn ich leiser drehe oder schneller, wenn ich lauter drehe, und wir reden hier ja erstmal von Nachhallzeiten. Wenn wir das gleiche Verständnis von Deinen Nachhallzeiten haben wollen, dann poste hier doch Dein Waterfall oder Spectrogram von Deiner Messung, das sollte recht eindeutig sein.

Problematisch wäre höchstens, wenn man nur einen bestimmten Frequenzbereich bedämpft. Das kann schnell passieren, wenn man alles nur mit dünnen Absorbern vollhängt. So lange man aber einfach möglichst viel und auch mit ausreichender Dicke und gutem Absorptionskoeffizient macht, kann im Grunde nichts schief gehen.
Natürlich sollte ich Frequenzspezifisch behandeln, je nachdem, wo ich in meinem Raum Probleme habe. Ziel sollte es primär sein, eine gleichmäßige Nachhallzeit über den gesamten Frequenzbereich zu bekommen, ein gerader Frequenzverlauf ergibt sich daraus dann oft von selbst. Einfach nur viel von irgendwas in den Raum stopfen ist hierbei nicht unbedingt zielführend, da unterschiedliche Materialien bei unterschiedlichen Dicken auf unterschiedliche Frequenzen wirken. Hierfür gibt es Rechner, mit denen man sehr genau ermitteln kann, welches Material in welcher Dicke für welche Frequenz am besten wirkt. Als Beispiel wäre hier AFMG SoundFlow genannt.

Wenn das, was Du bei Dir gemacht hast, für Dich funktioniert, dann ist das super! Stell das doch aber bitte nicht als allgemein gültigen Weg dar, der in jedem Fall bei jedem funktioniert. Ich bin ganz weit davon entfernt ein Profi im Bereich Akustik zu sein, aber was ich verstanden habe ist: Es gibt nicht diesen einen Weg zur Raumoptimierung, Raumakustik ist ein komplexes Thema, wenn man es richtig angehen will (siehe ebu Normen), jeder Raum ist anders, hat seine eigenen Problemzonen und damit auch seinen eigenen individuellen Weg, wie man das optimieren kann.
 
Also wir sind uns einig, dass jeder so gut für sich zurecht kommen soll wie er mag. Prima.

Meine Erfahrung ist, dass die ganzen Rechner im Grunde für die Katz sind, da die Situation (das Modell) in dem die funktionieren NIEMALS vorliegt. Die Abweichungen vom Modell zur Realität sind so groß, dass die Modellbildung im Grunde keinen Sinn ergibt. Das gilt für Raummodenrechenr genauso wie für die Absorptionsdiagramme. Es gibt einige professionelle Vergleichsmessungen die für dasselbe Absorbtionsmaterial in unterschiedlichen Räumen Unterschiede im Absorbtionskoeffizienten von 60% zeigen. Da macht eine zielgerichtete Planung praktisch keinen Sinn mehr. Auch die Raummodenrechner gehen von Wänden aus, die den Schall zu 100% reflektieren. Das gibt es fast nie.

Was hilft ist der von mir gemachte Ansatz. Mit der Beachtung einiger weniger Grundregeln kommt man da ohne großes Brimborium zu guten Ergebnissen.
- zuerst Positionierung der Abhöre und Abhörposition optimieren
- dann den Raum so gut wie möglich "ausschalten" mit viel und dicken Absorbern (vor allen in den Raumecken so dick wie machbar). Dabei darauf achten, dass die Symmetrie erhalten bleibt (also links und rechts der "Monomitte" möglichst dasselbe machen)

Ich stehe mit diesem sehr pragmatischem Ansatz übrigens keineswegs alleine da. Jesco vertritt einen ähnlichen (okay...hier und da vielleicht ETWAS differenzierter ;-) ) und hat insgesamt eine sehr vernünftige und sinnvolle Sichtweise auf das Thema.
Lohnt sich auf jeden Fall bei ihm rein zu gucken: https://www.youtube.com/c/AcousticsInsider
 
Achja, hier noch ein aktueller Wasserfall (1/3 smooth):
Anhang anzeigen 132417
Glückwunsch zu diesem Ergebnis, das sieht bis 70Hz runter doch sehr gut aus! Unter 70Hz hast Du aber scheinbar noch so einige Probleme, trotz "viel hilft viel". Ich hab mal ein Wasserfall meiner letzten Messung erstellt, dass Deinen Einstellungen entsprechen sollte (1/3 smoothing, SPL 100 -50):
Waterfall.png
In den höheren Frequenzen komme ich nicht ganz so weit runter, unter 70Hz ist es allerdings bei mir deutlich ruhiger. Fairerweise muss ich sagen, bei meinen Boxen ist laut Datenblatt offiziell bei 42Hz (+/- 3dB) Schluß (Tannoy Reveal 802), Du scheinst nen Subwoofer oder Fullrange-Monitore zu haben, da Du ja deutlich weiter runter kommst. Meine dicksten Absorber sind an der Rückwand und 43cm dick, bei den Seitenabsorbern bin ich bei 26cm, Decke ist auch max. 26cm, Vorderwand ist nichts (auch nicht die Ecken), weil Fenster. Bei mir wurde alles bewusst gemessen und geplant (nicht von mir, das hab ich einen Profi machen lassen!) und ich bin froh drum, dass nicht alles massiv dichtgekleistert ist, da ich einen relativ kleinen Raum habe. Etwas Optimierungspotential hab ich hier noch, da das letzte Wort bzgl. Boxenposition noch nicht gesprochen ist. Diesbezüglich sehe ich das auch anders als Du: Eine optimale Boxen- und Abhörposition vor der Behandlung zu suchen ist Zeitverschwendung, da Du ja durch die Behandlung die Akustik in Deinem Raum ja noch komplett änderst. Am Anfang eine Symetrische Aufstellung wählen, die ganz grob dem entspricht, wie es später sein soll reicht aus. Und diese sollte auch während des Umbaus beibehalten bleiben, damit man Vergleichsmessungen machen kann und beurteilen kann, was sich geändert hat. Boxenschieben ist dann am Ende zum Finetuning angesagt.
 


Neueste Beiträge

News

Zurück
Oben