Wenn ich einen Algorithmus brauche um Reichweite zu kriegen, dann haben andere diesen auch, und es entscheidet trotzdem wieder, ob ich guten Content habe oder nur Zeugs das keinen interessiert. Auf jeder Plattform. Wenn ich mich nett unterhalten will kann ich das irgendwo im Fediverse, und wenn die Instanz dicht macht dann kann ich das irgendwo anders im Fediverse weiter machen.
Auch auf Facebook oder X musst du Leuten folgen wenn du was sinnvolles haben willst, sonst spült nur die Müllwelle über dich.
Also erst einmal sind die Algorithmen von FB und Mastodon (die nehme ich jetzt mal stellvertretend) sicherlich überhaupt nicht die gleichen. Und selbst wenn, darum geht es mir auch gar nicht. Wenn ich eine solche Plattform, meinetwegen als Open Source, entwickle, dann möchte ich ja explizit, dass sie andere auch haben. Kritisch sehe ich hierbei aber Zersplitterungen, die der Szene eher abträglich sind.
Und guter Content ist nochmal ein ganz anderes Thema. Den gab es ja zu Anfang auf FB sicherlich auch nicht, das ist also eher so eine Durchhalte- und Kapital-Geschichte? Da werden die mit viel Geld dahinter vielleicht immer im Vorteil sein? Keine Ahnung, FB war auch mal unbedeutend. Anfangs benötigt es immer sehr gute Argumente für einen Wechsel bei Platzhirschen. Aber gab es ja auch schon mehrfach in der Geschichte. Keine Ahnung. Vielleicht wird es irgendwann auch mal beim letzten User angekommen sein, dass „geschlossene Systeme“ für ihn eben auch oftmals mehr Probleme machen als bisher angenommen (siehe jetzt z. B. Win11 als Beispiel: Nicht jeder benötigt superschnelle Hardware, die meisten wollen aber ein relativ sicheres OS mit Bugfixes).
Jetzt bist du aber bei Webseiten die Infos liefern und nicht mehr bei social media für Unterhaltungen.
Ich bin mir noch gar nicht so sicher, ob diese Unterscheidung überhaupt so sinnvoll ist. Eigentlich geht es vielmehr um Daten mit kurzer Karenzzeit, welche mit längerer Karenzzeit, welche, die veralten, weil etwas Neueres daraus entsteht, und welche, die man gar nicht verlieren möchte (Projekt Gutenberg oder Musik zum Beispiel), unabhängig davon, wo und wieso. Das hat sich nur so eingebürgert bisher mit den Trennungen.
... Dass die irgendwann mal aufhören zu existieren liegt doch in der Natur der Sache. Irgendeiner betreibt sie und der hat vielleicht keinen Bock mehr. Gilt für
Heimatkundler und für Briefmarkensammler aber auch für Fediverse-Instanzen. Wenn ich eine Info wirklich dauerhaft zur Verfügung haben will, dann muss ich das eben runterladen und bei mir archivieren. Ich habe schließlich kein Recht darauf, dass mir Hans-Günter seine Sammlung gebrauchter Saxophonblättchen dauerhaft im Internet zur Verfügung stellt.
Auch die großen Sachen wie archive.org kann mal das Geld ausgehen oder sie werden verklagt wegen Urheberrecht und müssen dichtmachen.
X und Facebook sind da anders, weil damit Milliarden verdient werden. Das gibt keiner auf nur weil er grade keinen Bock mehr hat, dann verkauft er das eben an den nächsten.
Das liegt ja vor allem am derzeitigen Aufbau, dass Hans-Günther tatsächlich dafür verantwortlich ist, es zur Verfügung zu stellen und am Ende auch die Domain zu bezahlen. Das muss ja nicht immer so bleiben. Es wäre ja durchaus denkbar, bei den explodierenden Speichergrößen, dass man irgendwann sagen kann: „Mein digitales Erbe geht in die Allgemeinheit über, weil zum Beispiel interessante Informationen vorhanden sind.“
Und zwischen der Briefmarkensammlung zu Hause und etwas, was auf die Website kommt, sehe ich auch einen großen Unterschied. Sicher kann die Website auch Briefmarken enthalten. Das wären dann Daten, die nach Hans-Günthers Ableben vermutlich auch weg können, oder auch nicht, das möchte ich nicht beurteilen. Das könnte ja H.-G. selbst tun irgendwann.
Architekturen werden kleiner und das reine Online-Archiv kostet nichts mehr, Speicher genauso wenig, es sei denn, man nimmt endlos Videos auf. Auf die möchte vermutlich zu 90 Prozent auch niemand sehen, bei privaten nach 6 Jahrzehnten sowieso nicht. Verfallsdaten. Die genialen, von dir selbst geschriebenen Musikstücke, die kein Label gefunden hat, aber eine eingeschworene Fangemeinde haben. Aber vielleicht schon.
Ja, aber wie? Finde die Lösung, und du wirst reicher sein als Musk und Bezos zusammen.
Wenn es mir hauptsächlich darum ginge, im Leben, wäre ich
1. nicht hier
2. würde vermutlich keine Musik machen.
Aber kritisch hinterfragen tue ich trotzdem ganz gerne,
Die Nerd haben das genauso programmiert wie sie das wollten. Und warum sollte das Hauptziel sein, da Nutzer hinzubekommen? Du kannst Mastodon auf einem Raspi hinter deiner Fritzbox betreiben als einziger Nutzer deiner Instanz und dich trotzdem mit Tausenden Leuten unterhalten.
Das ist ja das schöne am Fediverse. Der Betreiber einer Instanz hat nichts davon, wenn da viele Leute drauf sind. Und wenn sich kein Geld damit verdienen lässt dann sind auch die negativen Aspekte des Geldverdienen weniger vertreten.
Der technische Teil ist mir klar. Der interessiert mich hierbei auch nicht. Mir geht es hier um Gedanken, Denkweisen, Denkanstöße, Neudenken, Alternativen zum Bestehenden in freier, offener, langfristiger, wo sinnvoll etc.
Ich weiß, was da ist. Ich sehe, dass es 2–3 Platzhirsche gibt und der Rest nicht aus den Puschen kommt, also im Vergleich, zahlenmäßig, nicht qualitativ. Schade, muss irgendwie besser gehen.