Der schönste Sinus?

Alle Gegenstände, die vibrieren, haben immer auch Obertöne, in Vielfachen des Grundtons.

Und dadurch entstehen quasi Überlagerungen von mehreren Sinusschwingungen.

Und durch „Materialheterogenitäten“ des schwingenden Materials, sind die Schwingungen auch nie wirklich sauber, sondern immer ein wenig verzerrt.

Das alles ist aber im Grunde auch ein wenig ein gewünschter Effekt. Denn so entsteht ein Klang, der immer auch ein wenig anders ist. Und der dann bei Synths mit allerlei Methoden „nachgeahmt“ wird. Nur deshalb haben die ja tausende Knobs zum dran rumdrehen ;-)
 
Es gibt in der Natur keine perfekten, reinen Sinustöne. Nirgendwo und nie. Übrigens ebenso wenig wie ein perfektes Rechteck oder einen perfekten Sägezahn.
klar, nach der Definition gibt es in der Natur quasi keine mathematisch reinen Schwingungen, egal welcher Art. Ist alles mehr oder weniger mit harmonischen oder inharmonischen Obertönen, Untertönen oder Noise belastet. 🤷‍♂️
Aber wo gibt es in der Natur überhaupt "Perfektion", und was ist Perfektion überhaupt?
 
Was für ein fetziger, nerdiger Thread, wo man mal in aller Ruhe über Sinusschwingungen nachdenken kann :)

Hatte das ja schon mal genannt: Fast perfekte Sinusschwingungen kommen im Lauf der Himmelskörper vor. Das so im Bereich bis zu einigen hunderttausend Jahren. Der Mond dreht sich um die Erde und an unserem Horizont wird diese Schwingung sichtbar.

Grund, ist, dass die Himmelskörper im allgemeinen so groß sind, dass Störungen der Schwerkräfte verschwindend gering sind. Also die Überlagerungen nicht mehr ins Gewicht fallen. Das ist um sehr viele Größenordnungen kleiner. Und eine Atmosphäre, wie auf der Erde, die alles streut und verwirbelt, gibts im All auch nicht.
 
Fast perfekte Sinusschwingungen kommen im Lauf der Himmelskörper vor. Das so im Bereich bis zu einigen hunderttausend Jahren. Der Mond dreht sich um die Erde und an unserem Horizont wird diese Schwingung sichtbar.
das wackelt doch auch immer ein wenig durch diverse Einflüsse (andere Himmelskörper, Gezeiten, geologische Vorgänge, Staub, Sonnenwind, andere Strahlungsquellen etc.). Ist natürlich immer die Frage, ab welcher Signal to Noise Ratio man von "perfekt" sprechen möchte. Aber ok, "fast perfekt" würde ich hier gelten lassen. ;-)
 
Es gibt mind. 2 Ansätze
1) wirklich "Klang" - denn die meisten Menschen empfinden so etwas unterschiedlich - und idR. sind die dann nicht mathematisch
2) Mathematisch schön würde bedeuten, dass 1) nicht unbedingt gilt.

Schönheit der Mathematik : Fakultät für Mathematik, Informatik und  Naturwissenschaften : Universität Hamburg

Welche Option ist gemeint?
Oder eine dritte?
Oder wie "ich" das empfinde?
Oder wie eine große Menge Menschen es mehrheitlich empfinden?

Natur - diese Art von Schönheit ist auch auf jeden Falle interessant. Wie man das misst oder feststellt, wüste ich aber nicht. Kenne aber auch Leute, die sogar ganze Musik nach soetwas ausrichten.
 
Noch einmal: Es gibt in der Natur keine perfekten, reinen Sinustöne. Nirgendwo und nie. Übrigens ebenso wenig wie ein perfektes Rechteck oder einen perfekten Sägezahn.
Vielleicht geht deswegen so die Sonne auf wenn man das in einem Synth hört?
 
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Bei der Kurve ist die Signal to Noise-Ratio aber deutlich schlechter, als man das für "perfekt" erwarten dürfte. ;-)
Aber natürlich hat handgemalt auch immer einen besonderen Charme - genau wie Vinyl im Vergleich zur CD.
 
Vielleicht geht deswegen so die Sonne auf wenn man das in einem Synth hört?
Hm. Ich finde, dass die Annäherungen an reine Schwingungsformen fast immer nicht so gut klingen. Dafür gibt es Waveshaper für den Sinus und das Dreieck und Filter für den Sägezahn, das Rechteck und den Puls. Bei ersteren addiert man Obertöne dazu, damit es gut klingt, bei der zweiten Kategorie nimmt man welche weg. Additive vs. subtraktive Synthese, wobei jetzt wieder diejenigen kommen werden, die behaupten, dass additive Synthese etwas ganz anderes wäre als das einfache Anreichern eines Sinus mit Obertönen durch einen Waveshaper ... aber na ja ... :) ...
 
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Aber wo gibt es in der Natur überhaupt "Perfektion", und was ist Perfektion überhaupt?
(Sorry etwas Offtopic)

Für mich in der Mathematik. Das ist ja das Irrationale in dieser Welt, die scheinbar darauf aufbaut, aber doch in allem eine Restunschärfe in Form von Rauschen existiert.

Außerdem für mich in Form der Naturgesetze. Wer mal die Folge(n) von Alpha Centauri gesehen hat, wo er erklärt was passiert, wenn man an gewissen Naturkostanten nur ein kleines bißchen drehen würde und wie dann alles in sich zusammen fallen würde. Man kann praktisch nirgendwo etwas ändern, sonst funktioniert das ganze System nicht mehr.

Also diese Harmonie all der verschiedenen Kräfte, Gesetze und Mechaniken .. das geht alles weit über unser Vorstellungsvermögen hinaus.

Der Schöpfer hat irgendwann mal einen Stein ins Wasser geworfen und was wir sehen sind all die Wellen auf der Oberfläche. An manchen Stellen bilden sich Strudel, an anderen Wellen, nichts perfekt. Weil er den Stein nicht in perfektem Winkel rein geworfen hat und dazu hatte er noch unregelmäßige Kanten :)
 
Welcher Polyphone Synth hat Eurer Meinung nach den schönsten Sinuston? :) - denn obwohl physikalisch ja eigentlich Quatsch klingen die Sinui (?) ja nicht immer gleich…
Ontopic: Zählen da auch die schönsten Filterresonanzen dazu bei Synths, die keinen Sinus haben ?
 
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Bei der Kurve ist die Signal to Noise-Ratio aber deutlich schlechter, als man das für "perfekt" erwarten dürfte. ;-)
Aber natürlich hat handgemalt auch immer einen besonderen Charme - genau wie Vinyl im Vergleich zur CD.
Das ist eine Fibunacci Folge - das hat mit Sinus nichts zu tun. Es ging da nur um den Schönheit-Satz.
Hätte auch eine Pasta-Art sein können - Kinder kommt rein, lecker Fibunacci mit Tomatensauce!
 
Der hieß aber Fibonacci aka Leonardo Bonacci. Fibunacci hört sich ein wenig nach "FInanzBUchhaltung Nacci" an ... :)

Laut dem Video, das hier gerade lief, ist der Döpfer A-110-4 mit seinem Quadratur-Oszillator ein Kandidat für den schönsten Sinus. Keine Ahnung, kann stimmen, oder auch nicht. Ist aber ein Kandidat für mein Rack.
 
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Das ist eine Fibunacci Folge - das hat mit Sinus nichts zu tun.
Schon klar, aber die sieht etwas eckig aus, nicht mathematisch exakt. ;-) und darum gings ja zuvor auch beim Sinus, dass der in der Natur nie ganz ideal vorkommt - quasi wie handgezeichnet.
 
Hm. Ich finde, dass die Annäherungen an reine Schwingungsformen fast immer nicht so gut klingen. Dafür gibt es Waveshaper für den Sinus und das Dreieck und Filter für den Sägezahn, das Rechteck und den Puls. Bei ersteren addiert man Obertöne dazu, damit es gut klingt, bei der zweiten Kategorie nimmt man welche weg. Additive vs. subtraktive Synthese, wobei jetzt wieder diejenigen kommen werden, die behaupten, dass additive Synthese etwas ganz anderes wäre als das einfache Anreichern eines Sinus mit Obertönen durch einen Waveshaper ... aber na ja ... :) ...
Ja, da ist schon was dran, leichte Abweichung von der mathematisch perfekten Form bringen das Interessante hervor.

Ja, einen idealen Sinus kann man ja verbiegen, verzerren und was weiß ich nicht noch alles, egal ob nun Digital oder Analog. Was da nun den "schönsten" Sinus hervorbringt? Keine Ahnung, da ja auch Schönheit im Auge des Betrachters liegt und somit der Thread nie eine allgemeingültig Antwort auf die Frage bekommen wird
 
Man könnte zum Thema ja noch erwähnen, dass so einige Synths den Sinus eher als Dreieck anboten, da das Dreieck im Spektrum und von den Oberwellen her sich kaum vom Sinus unterscheidet.
Ein schönes Beispiel, wie wenig aussagekräftig so eine Zeitansicht der Wellenform ist.

Genauso bei den anderen Grundwellenformen, wo sich hier ja reihenweise Diskussionen um unterschiedliche Ansichten drehen, bei denen der einzige Unterschied das Fehlen an Grundharmonischen ist, also Hochpasscharakter eines Synths oder Eingang des Interfaces o.ä.
 


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