auch wenn KevInside manchmal so klingt, meint er das nicht so. Ich glaube (so verstand ich es) es ging ihm nur darum das es doch faszinierend ist, gerade bei Reverb, wie viel anders Hardware doch nochmal klingen kann, wo die Pulginhersteller doch vollmundig erklären wie originalgetreu das alles klingt.
Wenn für dich alles gut klignt und funktioniert, nutz doch die plugins. Es ist als Hobbymusiker überhaupt nicht zu vertreten , für die letzten 5% besseren Klang , 5000€ extra auszugeben. Es sei denn man hat einen ausgesprochenes Faible für Klangdetails.
Allerdings möchte ich zu bendenken geben, wenn man in seiner Klangproduktionskette an vielen Stellen auf die letzten 5% verzichtet, das das in der Summe schon hörbar sein kann.
Mein Lieblingsbeispiel ist die hochgepriesene Fatso-Emulation von UA. Der Hardware-Fatso bewirkt in einigen meiner Tracks eine wirklich prominente Klangfärbung. Da fällt es extrem stark auf wie unterschiedlich die Hardware und das plugin klingen. Gerade wenn es in die Sättigung geht macht das plugin mehr Schaden als alles andere.
Da hat sich für mich die Investition* in die Hardware gelohnt.
*hallo @ganje Okay in dem Kontext?
Ich habe viele, viele Jahre kommerziell Musik produziert, damit auch richtig Geld verdient und Videos im TV. Meine Entscheidung diese Tätigkeiten zu reduzieren hat vor allem damit zu tun, dass für mich der kommerzielle Aspekt den künstlerischen Anspruch an die Musik verdorben hat. Unter diesem Aspekt hat "gute Musik" auch überhaupt nichts damit zu tun, ob ein Hall von einem bestimmten Gerät stammt oder nicht. Wenn der Song Scheiße ist, klingt er auch mit dem Lexicon scheiße.
Diese Diskussionen gibt es auch regelmäßig über Röhrenamps. Man definiert ein vermeintliches Original als das Maß aller Dinge und daran soll sich alles orientieren. Da spiele ich einfach nicht mit und das hat für mich auch nichts mit den letzten 5% zu tun. Mir ist es schlichtweg egal, ob ein Hall nach Lexicon klingt oder ein Tubeamp nach Dumble - das einzige Kriterium in meiner Musik ist, dass der Klang zu meinem Song und meinen Vorstellungen passt. Und wenn es dann ein billiges Gerät ist, muss das so sein.
Ich bin im wahrsten Sinne des Wortes "technologieoffen". Natürlich habe ich über 30 Jahre ein kommerzielles Qualitätsbewusstsein entwickelt, das sind aber bestenfalls Empfehlungen. Die Idee, dass man nur mit hochwertigem Equipment gute Musik machen kann, lehne ich einfach ab. Ich bin EXTREM WÄHLERISCH - aber auf eine andere Art und Weise.
Den SSL FlexVerb habe ich z.B. auch, gefällt mir nicht. Klassischer Fehlkauf. Die meisten Reverbs versagen bei Vocals oder Drums. Zumindest ist das meine Erfahrung. Bei richtig langen, intensiven Hallfahnen steigen viele auch aus. Bei Shimmering Reverbs bin ich auch zwiespältig. Valhalla, naja - Eventide, no way. Bleass gefällt mir noch am besten. Alles Geschmackssache. Wäre ja schlimm, wenn alle Maler die gleichen Farben und Pinsel verwenden.
Wirklich spannend fand ich zuletzt diese Convolution-Reverbs, weil das über den klassischen Tellerrand hinausgeht.
Da hatte ich mir den Kilohearts geholt und muss mich damit noch näher beschäftigen.