Ich bin in Sachen MIDI (und auch sonst...) ziemlich Vista-phobisch™.
Ich selbst habe sehr gute Erfahrungen mit dem ESI (vormals: Egosys) Wamirack gemacht. Ich schätze mal (wenn man auf das blöde Vista verzichten kann), dass man mit vielen alten Midiman- und M-Audio-Interfaces sehr gute Erfahrungen machen wird. ESI halte ich ebenfalls für brauchbar, allerdings kann ich nicht deren aktuelle Produkte einschätzen. Soweit ich weiß, gab es zu XP-Zeiten eine Zusammenarbeit zwischen Microsoft und diversen Herstellern von MIDI-Interfaces.
Mein Eindruck ist, auch in Bezug auf die verkrüppelten Multiclient-Fähigkeiten, dass Microsoft sein Businessmodell knallhart durchgezogen hat, und - sagen wir mal - eine "nutzer"freundliche Vereinheitlichung durchgedrückt hat, bei gleichzeitiger Beratungsresistenz in Hinblick auf die Anregungen seitens von Geräteentwicklern. Wenn man so will, dann ist das vielleicht immer noch gut gemeint, aber es ist in meinen Augen ein beachtlicher Schritt in Richtung Apple, wo man den Entwicklern auch gerne sehr strikte Vorgaben macht.
Egal, ob es vom Endergebnis her sinnvoll ist.
Vielleicht aber bin ich in Sachen Branchentratsch nicht auf dem neuesten Stand, und Microsoft hat in der aktuellen Vista-Variante Zugeständnisse an die Treiberhersteller gemacht. Kann ich mir aber irgendwie nicht vorstellen. Die Zeiten, wo man bei Microsoft mit voller Inbrunst und Schweißflecken am Hemd "<i>Developers! Developers! Developers</i>" gekeucht hat, sind lange vorbei.
Meine Meinung:
<b>Vista ist für MIDI kagge.</b>
(Das ist mein bescheidener Wissens- und Misstrauensstand - und ich wünschte, ich wüsste zur großen Vista-MIDI-Frage mehr als nur ein paar wenige Brocken, die ich hier angedeutet habe. Wer Timingmessungen machen mag, den möchte ich nicht davon abhalten. Ich behaupte mal ganz frech und wette sogar darauf: Ein olles und einigermaßen zuverlässiges 4-I/O-MIDI-Interface funktioniert zusammen mit Windows 98SE auf einem ollen Celeron 600 <i>stabiler und mit geringeren Timingschwankungen</i> und einem geringeren Zufallseinfluss hinsichtlich der Anordnung einzelner MIDI-Ereignisse im MIDI-Datenstrom - als z.B. ein "modernes" USB-MIDI-Interface zusammen mit VISTA. Aber bitte, bevor ein abmahnwütiger Sykophant im Auftrag von Microsoft hier über das Forum herfällt: Das alles ist von meiner Seite eine selbstredend haltlose und inkompetente Spekulation. Allenfalls ein Einzelergebnis. Ich distanziere mich also ausdrücklich von meiner Meinung, ganz besonders aus rechtlichen Gründen, und fordere jeden Nutzer auf, der sich die Mühe machen möchte, selbst Messungen vorzunehmen. Aus Schaden wird man klug. Übrigens, eine ganz gute Methode könnte es sein - und ist es nach meinen Erfahrungen -, falls man jemanden kennt, der tatsächlich über ein absolutes Gehör verfügt und sehr timingsicher ist, dass man den mal genauer hinhören lässt. Es ist ganz erstaunlich, was solche Leute noch hören, auch in Hinblick auf Timingschwankungen. Ein guter Orchestermusiker kann die Notwendigkeit für MIDI-Timing-Messunngen reduzieren. Was übrigens auch ganz lustig sein kann, wenn man meine Andeutungen und Behauptungen überprüfen will: Man fertige sich im ersten Schritt eine MIDI-Datei mit einem Wust an MIDI-Daten an, lässt diese laufen und nimmt parallel dazu etwas auf. Das Erstaunliche daran ist: Je nach Computersystem und Interface/Treiber/BS/Sequencer-Kombination wird diese Datei ziemlich anders wiedergegeben, mal mit größeren Stolpereien, mal mit kleineren. Das mag natürlich eine Extrembedingung sein, aber meiner Erfahrung wiederholen sich die Probleme i.d.R. auch "im Kleinen".)