Akai MPC4000

Offenbar war der Originalprozessor der weißen 4000 nimmer verfügbar, der Nachfolger XScale wurde von Intel und Marvell hergestellt, 2006 aber von Intel an Marvell komplett verkauft. Wird wohl einer von diesen gewesen sein ...
 
MPC4000 vs. MPC5000

microbug schrieb:
die 5000 aber handelsübliche von Ti verwendet, und davon nur 2 Stück.
Ich habe, wie gesagt, im SM drei Stück gezählt: "Main", "Voice", "Recording":

viewtopic.php?f=72&t=83587&p=921468&#p921468
viewtopic.php?f=5&t=79386&p=921514#p921514

D.h. für die Synth-Abteilung ist wohl nur ein DSP zuständig, und reicht für ca. 64 Sample-Stereo-Stimmen oder für ca. 24 VA-Stimmen, wobei jede VA-Stimme bis zu 3 OSC's enthalten kann.

Zu den MPC5000-Wandlern habe ich hier was geschrieben:

viewtopic.php?f=5&t=39222&p=921504#p921504

24 bit / 192 kHz. :mrgreen:
(Cirrus Logic)

MPC4000 hat wohl auch 24 bit / 192 kHz Wandler, allerdings von TI (PCM1730). Auch OpAmps sind hier von TI (bzw. Burr-Brown).
 

Danke für die Audiofiles. Im Falle des zweiten Audiofiles (5000er) kann ich es mit einem Wort zusammenfassen "Au!".

Die 4000er ist eine hervorragende Produktionsmaschine, wenngleich ich denke, dass sie nicht das ist was Thomas sucht.

EDIT: Hatte beide, die weisse und die blaue 4k und mich danach durch die Folgegeräte gearbeitet, weil ja was neu ist auch besser ist - au contraire. Bin reumütig zur weissen zurückgekehrt. Die 3000er würde ich sofort zusätzlich verwenden, wenn sich der CardReader einbauen lassen würde und das mühsame SCSI (Startreihenfolge, Kabelstärke, etc.) umgangen würde.
 
MPC5000

Naja, es kommt darauf an, was man mit der MPC5000 machen möchte. Für elektronische Musik mit exaktem Timing ist sie nicht geeignet. Wenn ich bei einer minimalistischen Einspielung das Tempo auf Maximum (300 BPM) stelle, verschluckt sie sich, spielt nicht mehr weiter. Im obigen Test ist das Tempo auch bestimmt sehr hoch eingestellt. Die verbauten FPGA, die MIDI verarbeiten, sind auch nicht die schnellsten. Bei gemütlichen Tempi und handgemachter Musik ist die MPC5000 aber zu gebrauchen. Sie spielt halt jedes Mal ein bisschen anderes. ^^ Die Kiste ist zwar rein physikalisch groß, m.E. aber eher für minimalistisches Zeug zu gebrauchen. Und ich frage mich, wie es die MPC1000 schafft, die nur einen Prozessor hat. Die MPC5000 hat zwei FPGAs und drei DSPs.
 
Was natürlich gegen die MPC4000 spricht ist die Ersatzteilsituation. Im Prinzip ein weiteres Beispiel dafür, dass es nicht immer die Analogen sind, die in dieser Hinsicht Kopfzerbrechen bereiten. Natürlich gibt es einiges bei forat, mpcstuff e.a., aber das Display könnte ein Nadelöhr werden. Oder was meint microbug?

Gruss
Peter
 
Also rein vom "Was man mit der Kiste so machen kann"-Faktor würde ich die 1K und 2,5K nicht so schnell vor die Tür stellen.

Mit JJ OS(2)XL geht da schon echt brutal viel.
 
Re: MPC5000

The German Model schrieb:
Michael Burman schrieb:
Im obigen Test ist das Tempo auch bestimmt sehr hoch eingestellt.
120 BPM
Sage ich doch. :mrgreen:
Nee, habe inzwischen auch ca. 120 BPM ermittelt. ;-) Aber 16-tel bei 120 BPM wirken halt sehr schnell. :P
Für lässige Grooves, die ich vorhabe zu machen, wird das wohl nicht so relevant, bzw. evtl. sogar hilfreich sein. ;-)
Hier schon mal ein Beispiel bei 92 BPM:

play:

viewtopic.php?f=54&t=84208
Der Roll am Anfang ist ein ganzes Sample, danach alles MIDI mit einzelnen Noten auf der MPC5000.
Wenn bestimmte Noten nicht auf den Punkt kommen, dann sind sie halt so gesetzt. ;-) Es ist nicht alles strikt quantisiert. :P Bzw. die Bläser überhaupt nicht und sogar extra versetzt. ;-)
 
pmm schrieb:
Was natürlich gegen die MPC4000 spricht ist die Ersatzteilsituation. Im Prinzip ein weiteres Beispiel dafür, dass es nicht immer die Analogen sind, die in dieser Hinsicht Kopfzerbrechen bereiten. Natürlich gibt es einiges bei forat, mpcstuff e.a., aber das Display könnte ein Nadelöhr werden. Oder was meint microbug?

InMusic selbst hat ebenfalls einen Teileverkauf, liest sich aber so, als wäre der nur für Händler.

Das Display der MPC4000 ist ein 320x240 FSTN Grafik-LCD mit CCFL-Hintergrundbeleuchtung (braucht diesen Inverter) und ohne Controller, die Auflösung hat auch den Namen QVGA, da sie genau ein Viertel der VGA-Auflösung bezrät.Im Original stammt es von Seiko und nennt sich G321EV5. Die in der 4000 verwendete MCU, der schon benannte StrongARM von Intel, hat bereits einen LCD-Controller eingebaut, um Bauteile für PDAs etc. zu sparen.
Die Ansteuerung erfolgt 4Bit Parallel mit Zusatzleitungen und 3 Versorgungsspannungen. Solche Module gibt's reichlich auf dem Markt. Die meisten allerdings mit eingebautem Controller, das kann man hier nicht brauchen. Ich habe aber auch welche ohne Controller gefunden, zB das DEM320240B bei Schukat.

Die Schnittstelle ist bei diesen Dingern mehr oder weniger identisch, allerdings können sich die Anschlüsse unterscheiden, sodaß man da evtl. anpassen muß, ebenso sollte man auf die Spannungen achten. Einen 1:1 Austausch hab ich auf die Schnelle nicht gefunden, den dürfte es aber mit Sicherheit geben. QVGA-Displays spielen im Consumerbereich inzwischen kaum mehr eine Rolle, in Steuerungen etc. werden sie aber nach wie vor eingesetzt.

Der CPU-Block der MPC4000 ist mit dem Z4 und Z8 identisch, die FPGAs und CPLDs handelsüblich, wenn auch ohne das spezifische Programm drin. Der einzige Spezialchip ist der Voice LSI, der mal wieder aus dem Baukasten von Fujitsu stammt.
Erstaunlich genug, daß in der 4000 FPGAs und CPLDs drinstecken, das ist sehr unjapanisch, die lassen sich lieber Spezialchips backen statt solche programmierbaren Logikbausteine zu nehmen. Diese Spezialchips haben den Vorteil, daß man sie bestückt und fertig, FPGA und CPLD müssen erst noch programmiert werden, dafür kann man deren Programmierung aber auch dynamisch ändern, zumindest bei einem FPGA. Bei der MPC4000 ist zB die IDE-Schnittstelle mit dem FPGA gelöst, außerdem laufen sämtliche Ansteuerungen und Decodierungen der Peripherie darüber, das spart die ganzen Einzelbauteile ein. Auch der für die dynamischen RAMs nötige Refresh wird durch den FPGA erledigt.

Michael, zum Thema FPGA: damit kann man einen kompletten 8bit-Prozessor bauen, der schneller als sein Original ist, und die waren für MIDI schon immer schnell genug. Der FPGA der MPC5000 verarbeitet zudem kein MIDI, sondern er verteilt die nur 2 MIDI-Ausgänge der CPU auf die 4 Ausgänge der MPC und ersetzt somit die Gatter, die das bei anderen MPCs erledigen. Bei der MIDI-Ausgabe wird dann durch den Prozessor per Zusatzleitung mitgeteilt, auf welchem Ausgängen die Daten erscheinen sollen, und das entsprechende Gatter im FPGA schaltet das dann entsprechend um bzw geht auf beide gleichzeitig. Bei der 4000 gibt's vom Prozessor her sogar nur einen MIDI-Strang, der dann durch Gatter im FPGA auf die 4 Ausgänge bzw zwei Eingänge geroutet wird, wobei bei der 4000 offenbar ein kompletter UART (serieller Schnittstellenbaustein) im FPGA für den MIDI-Eingang realisiert wurde - auch das geht, siehe Beispiele im Netz.

Verzögerungen bei der MIDI-Verarbeitung sind nie ein Problem der Hardware, sondern immer eine Softwaresache. Man schaue sich mal dem Aufbau von MIDI-Patchbays wie PMM-88 und Waldorf MIDIbay an. Die PMM-88 stammt von 1988 und basiert auf einem 6502-Prozessor mit Peripherie auf dem Stand von damals. Wenn man sich anschaut, was die alles kann und ohne irgendwelche Verzögerungen, ist das doch deutlich. Gleiches gilt für die Waldorf MIDIBay. Die kann zwar weniger, aber hat dafür mehr Ports und basiert ebenfalls auf Hardware, die dem Stand der 80er Heimcomputertechnik entspricht: Z80 Prozessor und entsprechende Peripherie.
Dicker Unterschied: Bei der MIDIbay werden alle MIDI-Ports gemultiplext und auf 2 Schnittstellenbausteine geführt, wärhrend die PMM-88 für jeden der 8 Ports einen solchen Baustein hat. Warum? Die MIDIbay kann nur 2fach mergen, die PMM dagegen 8fach. Die Schnittstellenbausteine haben nämlich einen Pufferspeicher für ein- und ausgehende Bytes, was genau dafür ja gebraucht wird.

Deinen Einwurf mit der Geschwindigkeit des FPGAs und MIDI solltest Du daher lieber nochmal überdenken :)
 
AKAI MPC5000

microbug schrieb:
Deinen Einwurf mit der Geschwindigkeit des FPGAs und MIDI solltest Du daher lieber nochmal überdenken :)
Ach, das habe ich nur gesagt, weil ich im Datenblatt gesehen habe, dass es in der gleichen Familie viel schnellere Chips gibt. :lol:

Ich kenne mich mit dem Zeug ja nicht aus, sondern kann gerade mal ein paar Bauteile und Leitungen im Plan erkennen. ;-) Habe mich im Schulalter für Elektronik interessiert, es aber nicht weiter verfolgt, insb. nachdem ich fertige Computer bekommen habe. ;-)

Ich suche halt nach dem Hacken in der MPC-Hardware, um zu verstehen, warum AKAI die Software nicht weiter entwickeln wollte. Die Kiste könnte viel mehr und besser, wenn es nicht an der Hardware liegt. Ok, ein kleines Display. Trotzdem könnte man es besser ausreizen. :? Selbst das, was implementiert wurde, ist nicht zu Ende programmiert. :twisted:

Andere Hersteller pflegen ihre Produkte. Selbst Yamaha stellt für den Motif XF neues Klangfutter zur Verfügung, um das Produkt am Leben zu erhalten. Da könnte AKAI z.B. auch mal FM-Synthese für die MPC5000 nachliefern. War sogar im Fusion schon drin. Und was machen die stattdessen? Dieselbe minimalistische Scheiße als günstigere Renaissance rausbringen. :twisted:
 
Eines der Postings, das ich mir ausdrucken muss. Danke Dietmar.

Das Service Manual habe ich schon einmal und ebenso ein Backup (Ersatzteillager).

Gruß,
Peter
 
Ich finde es liegt eine gewisse Tragik in dem Gedanken, dass es "die perfekte Hardware MPC" nicht gibt, und nie geben wird.

Für mich wäre das eine MPC mit der Funktionalität von JJ OS2XL gepaart mit der Prozessorpower von Geräten wie dem Octatrack (oder evtl auch der 5000er?) , um mal ein paar Effekte intern im Gerät zu haben.
 
Steril707 schrieb:
Also rein vom "Was man mit der Kiste so machen kann"-Faktor würde ich die 1K und 2,5K nicht so schnell vor die Tür stellen.

Mit JJ OS(2)XL geht da schon echt brutal viel.
je nach arbeitsweise lässt ne 1kJJ die 4k alt aussehen.....bei meiner ist das so.
....denke aber immer öfter das die 1k kacke tönt......grüssli an TomF :lol:

stell mir jetzt die 4k nochmals hin und probiers noch mal.
.......war ja sommer als ichs versuchte...., jetzt ists dann winter.....vielleicht werden wir noch freunde

wobei wenns ums choppen geht die 4k nie gegen JJOS2XL ankommen wird.
der ganze workflow, nur schon audio schneiden ist IMHO, ......kann sein das ich mich irre,......steinzeit.
die 1kJJ ist bei weitem nicht perfekt, aber bislang das für mich ausgereifteste gerät.....oder ich sag mal:
näher am musiker dran wie alles andere was ich hatte ( war aber nicht so viel )
im JJOS2XL allein stecken einfach jahre drin.......merkt man.
 
Steinzeit vielleicht nicht, aber in der Hinsicht schon eher Bronzezeit, da hast Du schon recht.
 
also ich resümiere mal etwas ironisch:


das fazit ist dass man eigentlich mit keiner mpc je was anfangen konnte - die eine sind kaputt, die anderen untight, der klang ist entweder retro oder hifi und die pads sind zu hart oder zu weich - LOL

und spätestens wenn man weiss was in der 5k verbaut ist - und das das von alesis ist hat man sowieso keinen bock mehr - LOL


mfg


ich hab jetzt ja richtig bock auf meine mpc 4k .... :lollo: ...natürlich jenes modell das angeblich so mir nichts dir nichts den geist aufgibt


wobei nochmal die frage: WO ist das denn bitte seriös erhoben?
ich hatte zu den thema (anderes gerät) ja eben neulich ein sehr aufschlussreiches gespräch mit achim lenzgen...
als ich iohm erzählte was ich über das gerät über die jahre nicht alles gelesen hatte hat er sich nur gewundert und gesagt dass sich das aus der reparatur praxis nicht bestätigen liesse - ergo - ein paar leute haben mit ganz wenigern geräten pech (oder bauen scheisse ?) und dann wird das zig fach im netzt zelebriert, vermehrt, weitergegeben etc...

ich hatte das ja bei dem anderen gerät auch so gemacht - das ganze hören-sagen hatte ich ja für glaubwürdig gehalten und es dann selber auch weitererzählt.

mfg
 
PanKowski schrieb:
tom f schrieb:
ich hab jetzt ja richtig bock auf meine BLAUE mpc 4k .... :lollo:


Ja Ja !! Ist ja schon gut !

Wenn das jetzt ein Wink mit dem Zaunpfahl sein sollte ..

lol


:)


NEIN - gar nicht ! keine sorge...

es geht nur um das obige zerpflücken von ner ganzen geräteserie die mit allen modellen für viele geile tracks gesorgt hat.
...wobei "so kann ich nicht arbeiten" ist ja fast mein lieblingsspruch - aber man muss auch mal die kirche im dorf lassen.

viele geile tracks würden mit ensoniq samplern & sequencern gemacht - DIE sind untight - LOL (und nichtmal bei denen fiele mir das sonderlich auf)

mfg
 
Ich hab viele Songs mit den Ensoniq Sequencern gemacht. ASR und VFX im Sync. Ist mir nie aufgefallen und hat mich somit nie gestört.
Da kämpfe ich momentan am PC mehr mit den Problemen mit Latenz und das manche ARPs nicht richtig mitlaufen.
Und hatte ja auch kurz eine MPC5000. Das sie vielleicht nicht so tight ist konnte ich mit meiner Arbeitsweise aber nicht vernehmen bzw. hab nix gemerkt.
 
Ironie hin oder her: Wenn man Pro und Contra sowie persönliche Meinungen zu Geräten austauscht, ist doch absehbar, dass i. d. R. konträre Positionen denkbar sind, oder? Und wenn man einen Timing-Test macht und ein Ergebnis dabei rauskommt, dann kann man das zur Kenntnis nehmen, ohne sich den Spaß verderben zu lassen.

Bewertungen kann man zudem zeitlich einordnen. Eine MPC60 bspw. war seinerzeit eine Innovation. Heute ist das eine rudimentäre Maschine, mit der man immer noch Musik machen kann. Aber das kann man mit einer MPC Renaissance, NI Maschine, Ableton Live auch. Es kommt halt darauf an, was man machen und erreichen möchte.

Die MPC3000 war eine konsequente Weiterentwicklung. Möglicherweise nach damaliger Auffassung ein echter Quantensprung. Ich bin sicher, dass nur wenige Leute die MPC60 behalten wollten. Heute, mit dem ganzen historischen Hip-Hop-Kontext im Gepäck, diskutiert man darüber, welche der beiden die besser klingende MPC ist.

Mit der MPC4000 hat es Akai übertrieben. Sie kam zu einem Zeitpunkt, ab dem der Trend in Richtung Computer ging. Viele Anwender haben die hohen Kosten gescheut, so wie heute darüber diskutiert wird, ob rund 1.000 Euro für eine NI Studio angemessen sind. Und erst seitdem klar ist, dass Akai keine Hardware-MPC mehr baut und die MPC4000 in Teilbereichen immer noch Up-to-Date ist, kommt ihr wieder vermehrt Interesse zu. Langsam steigen die Preise, nachdem die Dinger in den USA zeitweise für 400 Dollar gehandelt wurden.

MPC1000, 2000 und 2500 waren und sind immer schon die Billigableger gewesen. Sie sind einfach nur viel populärer und verbreiteter, weil sie billiger zu haben waren. Die 5000er wurde angeblich als 3500 entwickelt. Ich denke, das wäre – zusammen mit etwas mehr OS-Pflege – die richtige Bezeichnung gewesen und ein sehr gutes Produkt geworden.

Ich jedenfalls habe heute die MPC5000 mal wieder angeschlossen, ein paar Samples von der Festplatte geladen, ein paar verwurstete Samples vom iPad aufgenommen und viel Spaß damit gehabt. Dass ist es letztlich auch, was die Dinger auszeichnet: Irgendwie kommt immer etwas Brauchbares dabei raus, wenn man mit den Kisten arbeitet, statt sich über technische Details den Kopf zu zerbrechen. Wer sich etwas einarbeitet, kann auch heute noch ganze Performances damit hinlegen und produzieren. In Teilbereichen braucht man i. d. R. etwas mehr Zeit und zusätzliches Equipment. Hier haben Maschine, Renaissance/Studio oder Push/Ableton die Nase vorne.

Wie auch immer: Die MPC's werden irgendwann im Musical Instruments Museum stehen, so wie heute der Minimoog, der Jupiter 8, die TR-808 oder auch die SP1200. Ob man die heutigen Controller ausstellen wird: Ich denke eher nicht.
 
Michael Burman schrieb:
Ich suche halt nach dem Hacken in der MPC-Hardware, um zu verstehen, warum AKAI die Software nicht weiter entwickeln wollte. Die Kiste könnte viel mehr und besser, wenn es nicht an der Hardware liegt. Ok, ein kleines Display. Trotzdem könnte man es besser ausreizen. :? Selbst das, was implementiert wurde, ist nicht zu Ende programmiert. :twisted:

Schätze mal, daß da gewisse andere Kreise drüber entschieden haben, wie aus einem Projekt, das bei Alesis noch AC35 hieß, dann eine MPC5000 wurde. Ich vermute, es war eine abgespeckte oder Nachfolge der Fusion geplant, bis einer auf die Idee kam, das alles zusammenzuwürfeln und als MPC rauszubringen.

Die Hardware jedenfalls ist sehr üppig, da ließe sich weitaus mehr rausholen, jedenfalls mit einer vernünftigen Firmware. Sowas scheint offenbar schwierig zu sein, jedenfalls im Firmenumfeld.


Andere Hersteller pflegen ihre Produkte. Selbst Yamaha stellt für den Motif XF neues Klangfutter zur Verfügung, um das Produkt am Leben zu erhalten. Da könnte AKAI z.B. auch mal FM-Synthese für die MPC5000 nachliefern. War sogar im Fusion schon drin. Und was machen die stattdessen? Dieselbe minimalistische Scheiße als günstigere Renaissance rausbringen. :twisted:

Akai bzw InMusic könnte vieles, wollen aber offenbar nicht.

Yamaha ist kein besonders gutes Beispiel, gerade die Motif nicht. Dort wird das Potential einer sehr aufwendigen Hardware durch eine schlamperte Firmware verschenkt. Linux als Basis mag ja seine Vorteile haben, aber diejenigen, die die Motif-Firmware stricken, haben von Embedded Linux offenbar keinen Schimmer, denn auch da, und gerade da, reicht es eben nicht, sich einen Kernel zu schnappen und ihn zu kompilieren, man muß ihn auch auf die Maschine wirklich anpassen und optimieren. Die kleineren Mo, MoX und MoXF sind da die deutlich bessere Wahl, hier ist die Abstimmung der Firmware auf die Hardware deutlich besser geraten und das Preis-Leistungsverhältnis ist besser.

Ich verstehe eh nicht, warum gerade die Japaner bei jeder neuen Gerätefamilie alles neu machen müssen, so ein Quatsch. Die grundlegenden Dinge sind doch bei einem Synthi immer die gleichen: Auswertung von MIDI-Noten oder Tastendrücken und Ausgabe eines Klanges. Dazu schreibt man sich ein einziges Mal ein ordentliches, variables OS und verwendet das in allen Geräten, fertig. So etwas wie das MIOS von TK's MIDIBox. Ebenso beim Bedienkonzept. Einmal richtig entwickelt und als Standard bei allen seinen Geräten implementiert. Kenne ich so höchstens von den US-Herstellern wie EMU, Ensoniq und vor allem Kurzweil. Als C-Source ist sowas auf jedem beliebigen Prozessor kompilierbar.

Bei den US-Herstellern wie EMU wurde zB für die abgespeckten Versionen der großen Geräte die gleiche Platine benutzt, nur eben nicht komplett bestückt. Ensoniq verfuhr ähnlich, so sind ja die Synthesizer allesamt aus den jeweiligen Samplern abgeleitet und teilen sich die Hardwarebasis, schrieb ich schon an anderer Stelle.

Daß ein japanisches Gerät FPGAs und CPLDs nutzt, ist ungewöhnlich, spricht für amerikanischen Einfluß.

Auf dem Board der MPC4000 gibt es 2 Signale am Prozessor, die zwischen Z4/Z8 und MPC etwas umschalten, hab nur noch nicht raus, was da geschaltet wird, möglicherweise die Verwendung der Prozessorplatine in einer der beiden Geräte. Muß ich mal mit dem Servicemanual der Z-Modelle vergleichen, falls ich eins finde.

Hab's gefunden, steht im Servicemanual der 4000. Das CPU-Board ist demnach für beide Geräte identisch, man muß für den Gerätewechsel aber den Bootblock überschreiben, dann kann man auch das jeweilige OS aufspielen. Der Test der CPU-Platine der 4000 erfolgt nämlich in einem Z-Sampler.
Jetzt wird auch klar, was Akai mit problematischen blauen 4000ern macht: CPU-Board aus dem Z rein und fertig.

Die Probleme der blauen 4000er sind im Netz nachlesbar: ständige Fatal Errors, weil irgendwas bei der Hardware klemmt.
 
Re: AKAI MPC5000

The German Model schrieb:
Ich antworte trotzdem mal auf den Text, der da ursprünglich stand. :D

Wenn ich mir als Laie die Schaltpläne der MPC5000 so anschaue, so kann ich dort schon die Leidenschaft des Hardware-Entwicklers erkennen. ;-) Sieht für mich einfach geil aus. :P Das Display wurde ihm bestimmt aufgezwungen. Er hätte bestimmt lieber was besseres verbaut, Alesis hatte aber wohl zu viele Fusion-Displays über, nachdem das Produkt eingestellt wurde.

microbug schrieb:
Ich vermute, es war eine abgespeckte oder Nachfolge der Fusion geplant, bis einer auf die Idee kam, das alles zusammenzuwürfeln und als MPC rauszubringen.
Was da im Vorlauf geplant war, könnte ich jetzt nicht sagen, Software-mäßig hat die MPC5000 aber eigentlich so gut wie nichts mit der Fusion gemeinsam. Zumindest nach außen hin, ohne den Code zu kennen oder z.B. die Filter klanglich verglichen zu haben usw. Die Hardware-Architektur ist aber so flexibel, dass man da schon mehr hätte implementieren können. Aber die Zielgruppe war eine andere: Drum-Sampler + VA-Synth sollten reichen! So war das Konzept. Erst viel später wurden Keygroups nachgereicht. FM-Synthesizer usw. wären zwar technisch möglich, wirtschaftlich aber nicht sinnvoll. Die MPC5000 ist zwar eine Desktop-Workstation, wurde als solche aber nicht wahrgenommen. Bei der MPC4000 war das irgendwie deutlicher zu sehen. Aber auch die wollten und konnten sich nur wenige leisten. Sie war sehr teuer, und die Software war am Anfang auch ziemlich buggy. Das versaut schon mal die ersten Tests in der Fachpresse. Jetzt wo sie gebraucht relativ günstig auf dem letzten Software/Firmware-Stand zu haben ist, fällt die Bewertung auch anders aus. Die MPC5000 fand ich zum ursprünglichen Preis auch zu teuer dafür, was sie kann.

The German Model schrieb:
Die Geschichte mit Roger Linn ist interessant. Vielen Dank für den Link. Wäre auch eine Erklärung für die Renaissance. Vom Konzept her genügend anders, um die Lizenz-Frage endlich vom Tisch zu bekommen. :twisted:

microbug schrieb:
Die kleineren Mo, MoX und MoXF sind da die deutlich bessere Wahl, hier ist die Abstimmung der Firmware auf die Hardware deutlich besser geraten und das Preis-Leistungsverhältnis ist besser.
Wenn du dir diese Kisten mal ganz genau anhören würdest, also mal wirklich auf die Synth-Ebene gehen und hören würdest, wie Transposition, Modulationen usw. klingen, dann würdest du ganz anders darüber urteilen. Die Algorithmen stammen offenbar von Low-Budget-PSR-Tischhupen. Aber das ist nur meine Einschätzung. Ich habe hier einen MOX6 stehen, und der klingt einfach nach nichts. Wenn ich die MPC5000 laufen lasse und dazu was auf dem MOX6 spiele: Der MOX6 kann sich klanglich nicht durchsetzen und funktioniert nur für unauffällige Hintergrund-Klänge. Auf dem Papier mag er zwar gut aussehen, klanglich ein Looser. Ein paar Gitarren-Sounds sind gut. Aber dafür holt man sich doch nicht so eine Kiste. Oder doch? ^^ Ich behalte ihn noch, weil er die MPC5000 auf 4 MIDI-Kanälen ansprechen kann. Wenn man auf der MPC5000 mehrere Tracks auf ein MIDI-Ch stellt, reagiert nur der erste Track auf Pitch Bend. So kann ich keine geschichteten Klänge mit Pitch Bend Einsatz spielen. Mit dem MOX6 kann ich auf der MPC5000 4 Klänge mit Pitch Bend Einsatz spielen. Und vielleicht sample ich doch noch ein paar Samples vom MOX6 ab. Deshalb steht er noch hier.
 
The German Model schrieb:
Ironie hin oder her: Wenn man Pro und Contra sowie persönliche Meinungen zu Geräten austauscht, ist doch absehbar, dass i. d. R. konträre Positionen denkbar sind, oder? Und wenn man einen Timing-Test macht und ein Ergebnis dabei rauskommt, dann kann man das zur Kenntnis nehmen, ohne sich den Spaß verderben zu lassen.

Bewertungen kann man zudem zeitlich einordnen. Eine MPC60 bspw. war seinerzeit eine Innovation. Heute ist das eine rudimentäre Maschine, mit der man immer noch Musik machen kann. Aber das kann man mit einer MPC Renaissance, NI Maschine, Ableton Live auch. Es kommt halt darauf an, was man machen und erreichen möchte.

Die MPC3000 war eine konsequente Weiterentwicklung. Möglicherweise nach damaliger Auffassung ein echter Quantensprung. Ich bin sicher, dass nur wenige Leute die MPC60 behalten wollten. Heute, mit dem ganzen historischen Hip-Hop-Kontext im Gepäck, diskutiert man darüber, welche der beiden die besser klingende MPC ist.

Mit der MPC4000 hat es Akai übertrieben. Sie kam zu einem Zeitpunkt, ab dem der Trend in Richtung Computer ging. Viele Anwender haben die hohen Kosten gescheut, so wie heute darüber diskutiert wird, ob rund 1.000 Euro für eine NI Studio angemessen sind. Und erst seitdem klar ist, dass Akai keine Hardware-MPC mehr baut und die MPC4000 in Teilbereichen immer noch Up-to-Date ist, kommt ihr wieder vermehrt Interesse zu. Langsam steigen die Preise, nachdem die Dinger in den USA zeitweise für 400 Dollar gehandelt wurden.

MPC1000, 2000 und 2500 waren und sind immer schon die Billigableger gewesen. Sie sind einfach nur viel populärer und verbreiteter, weil sie billiger zu haben waren. Die 5000er wurde angeblich als 3500 entwickelt. Ich denke, das wäre – zusammen mit etwas mehr OS-Pflege – die richtige Bezeichnung gewesen und ein sehr gutes Produkt geworden.

Ich jedenfalls habe heute die MPC5000 mal wieder angeschlossen, ein paar Samples von der Festplatte geladen, ein paar verwurstete Samples vom iPad aufgenommen und viel Spaß damit gehabt. Dass ist es letztlich auch, was die Dinger auszeichnet: Irgendwie kommt immer etwas Brauchbares dabei raus, wenn man mit den Kisten arbeitet, statt sich über technische Details den Kopf zu zerbrechen. Wer sich etwas einarbeitet, kann auch heute noch ganze Performances damit hinlegen und produzieren. In Teilbereichen braucht man i. d. R. etwas mehr Zeit und zusätzliches Equipment. Hier haben Maschine, Renaissance/Studio oder Push/Ableton die Nase vorne.

Wie auch immer: Die MPC's werden irgendwann im Musical Instruments Museum stehen, so wie heute der Minimoog, der Jupiter 8, die TR-808 oder auch die SP1200. Ob man die heutigen Controller ausstellen wird: Ich denke eher nicht.

Tom fs Posting habe ich so interpretiert, dass da ein "ziemliches Augenzwinkern" dabei war und ich fand seine conclusio amüsant.

Dass die MPCs mit dem JJOS eine deutliche Aufwertung erfahren haben, zeigt dass "AKAI", aus welchen Gründen auch immer, ziemlich nachgelassen hat. Was jetzt nicht dahingehend interpretiert werden soll, dass das OS der MPC4000 perfekt ist. Fakt ist aber für mich, dass es mit den MPCs einfach eine unheimliche Freude ist Musik zu machen. Audio im Fokus.

Kann Deinem Posting nur zustimmen.

Gruss,
Peter
 
pmm schrieb:
Tom fs Posting habe ich so interpretiert, dass da ein "ziemliches Augenzwinkern" dabei war und ich fand seine conclusio amüsant.
:nihao:

Mit seiner Einstellung hat er eine echte Chance, mit der MPC4000 viel Spaß zu haben. Ich wünsch's ihm :verliebt:
 
Dass "Tightness" überbewertet wird finde ich auch. klar sollte es nicht komplett dahinhumpeln, aber meistens dreht es sich doch wirklich nur um millisekunden.

Da ist mir ein Gerät wichtiger, was mich kreativ beflügelt durch seinen Workflow.


Was "Die perfekte MPC" angeht, die Dinger wie sie heute sind ja schon recht nah dran.
Eine 2500 mit JJOSXL und dem dicken Display lässt ja kaum noch was zu wünschen über in der Hinsicht.

Weil ich halt auch immer älter und "musikmachfauler" werde: Mein Traum wäre es halt, mit der MPC nen kompletten Track zu bauen, rauszulassen, fertig... Da fehlt einfach noch der ein oder andere Effekt im Gerät.

Aber Tom Flair hat schon recht, irgendwas über was man nörgeln kann ist immer... :D
 
Ja genau das war auch der Grund warum ich mal kurz eine MPC5000 hatte. Ich wollte Damit meine Tracks komplett erstellen. Das klappte aber nicht weil mir einfach Sounds fehlten die mir z.b. VST Plug ins super liefern und abgesampled nicht mehr gut klingen weil zu steril.
Das man in so eine Kiste aber eine richtig fette Synth Klangerzeugung mit FM und vielen Rom Sounds nicht mehr bezahlbar und für viele auch nicht wichtig ist denke ich mir auch.
Daher hab ich mir ja auch mal den neuesten Motif angeschaut. In der Hoffnug wirklich alles mit einer Kiste zu machen. Na ja, Komentare überflüssig. :doof:
Da ich anscheinend eh nicht vom PC wegkomme wird es vielleicht eine Maschine Studio. Aber natürlich erstmal abwarten.
 
ja - oben war das natürlich ironisch :)

was mir gerade etwas schräg einfährt ist dass ich nun in den letzten tagen (dank daw sequencer update, ssd update und kompletter neuinstallation)
eine absolut tadellose midi/audio/computer performance habe (SO wie ich das aus den späten 90ern mit logic, audiowerk und unitor 8 in erinnerung hatte)

es bestätigt (zum glück) diese langjährige gefühl das bei meine daw setup irgendwas unrund lief - denn ich hatte so gut wie NIE in den letzten jahren sonderlich spass am rechner und auch das recorden von midi war wirklich frustrierend (loops liefen auseinander zu audio, metronom hakte, alles klang TATSÄCHLICH schwammig im timing .. etc...)

na und jetzt denke ich mir: endlich geht es so wie es soll (es muss wohl an den diversen versionen von sonar gelegen haben) und "eigentlich" habe ich kaum noch das bedürfnis die mpc einzusetzten - obwohl ich mich schon auf das teil freue - LOL

verrückte welt
 
Michael Burman schrieb:
Wenn du dir diese Kisten mal ganz genau anhören würdest, also mal wirklich auf die Synth-Ebene gehen und hören würdest, wie Transposition, Modulationen usw. klingen, dann würdest du ganz anders darüber urteilen. Die Algorithmen stammen offenbar von Low-Budget-PSR-Tischhupen. Aber das ist nur meine Einschätzung. Ich habe hier einen MOX6 stehen, und der klingt einfach nach nichts.

Schon seltsam, am anderen Prozessor kann das nicht liegen, der steuert ja nur, und hat eigentlich genug Dampf. Die Engine, also der Klangerzeugungschip, ist bei MOx und Motif identisch, innherhalb der jeweiligen Generation jedenfalls, außer daß man im Motif halt 2 davon hat.

Ich weiß aber, was Du meinst. Bei den japanischen Digital-Kisten gehen mir schon die Werkssounds auf den Keks, sind höhenbetont wie sonstwas und im Arrangement nicht zu gebrauchen. Wurden oft mit massivem Griff in alle Trickkisten programmiert, um die Schwächen der Klangerzeugung zu überdecken. Wenn man dann selbst Hand anlegt, wirds schnell frustig, weil es, wie Du schön schreibst, nach nichts klingt.

Ich bin da schon recht früh verdorben worden. Nachdem hier Anfang der 90er ein D-110 lange leihweise rumstand, der durchaus nett klingen konnte, fiel meine Wahl vom Sound und Budget her auf einen Ensoniq SQ-R: der klang einfach warm und druckvoll, die Effekte zudem edel. VFX light sozusagen, ohne dessen Abstürze. Frag mal tom f, der wird das bestätigen, hat er doch gerade die alten Ensoniqs für sich entdeckt. Hab danach nochmal einen Roland ausprobiert: JV-1080 (meine persönliche Haßkappe, weil einem dessen Werkssounds aus jeder zweiten Produktion entgegenschallten). Stand hier lange rum und flog dann schließlich zugunsten eines Ensoniq TS-10 raus, der mir schon beim Probespielen ein Grinsen aufs Gesicht zauberte, genau wie der Emu Vintage Keys. Die einzigen digitalen Japaner, die sich hier eine zeitlang gehalten haben, waren Kawai K5 und Yamahas FM-Kisten, also DX7II und TQ5.

Nach meinem Wiedereinstieg in 2010 hab ich wieder einen Bogen um die Japaner gemacht und landete über Emu und Novation schließlich bei Kurzweil, dem eine MPC2k XL als Sequenzer zur Seite steht. Der DX7II steht inwzischen ungenutzt im Case und darf sich bald ein neues Zuhause suchen - so kanns gehen.

Vielleicht bist Du ja auch mit dem amerikanischen Sound besser bedient :)
 


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