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Analoge Synthesizer haben ausgedient..

  • #211
Man muß sich doch nur einmal beispielsweise in Erinnerung rufen, was Jean Michel Jarre damals alleinig mit einer lappigen Eminent Orgel und einem Smallstone Phaser für melodische zeitlose Klanggebilde geschaffen hat (1976 Oxygéne).

Für die Schaffung spezieller Klänge sind also keine neuartigen, innovativen Synthesizer, sondern nur die passenden (mitunter kaskadierten) Effektgeräte und deren intelligente harmonische Anwendung erforderlich.

Und allgemein sollte man sowieso, anstatt endloser jahrelanger Synthesizervergleiche, die in der Regel von äußerst schmerzhaften "Sound-Demos" unterstrichen werden, danach trachten, endlich MUSIK zu produzieren, bei der es einem NICHT sofort den Magen umdreht.

Auf dem Synthesizer-, Sampler- und Effektgeräte-Sektor haben wir bereits seit Jahrzehnten ungefähr 1000 Mal so viel zur Verfügung, wie wir eigentlich benötigen würden.
Wir brauchen in Wahrheit also keine weiteren neuen innovativen Synthesizer, sondern sollten uns endlich SELBST INNOVATIV jenen unzähligen fantastischen Geräten widmen, die wir zwar bereits seit vielen Jahren besitzen, aber immer noch nicht wirklich genutzt haben, weil (gefühlt) jede Woche wieder "eine neue (Synthesizer-)Sau durchs Dorf getrieben" wird, die unsere gesamte Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt.
 
  • #212
so Ende 70er/Anfang 80er wirkten Synth Sounds auf mich auch noch eher kalt und metallisch.
interessant - zu der Zeit habe ich Jarre, Moroder, Cretu oder vielleicht auch Switched On Bach gehört, und fand es zwar "spacig", aber auch eher warm und comfy fürs Ohr. ;-)

Kommt aber vermutlich aufs Genre an - aber für Electro/Breakbeat oder Industrial hab ich mich zu der Zeit noch nicht so interessiert. Das "kälteste" was mir da untergekommen ist, war vielleicht Blue Monday von New Order, aber da spielen auch Drums und die Vocals eine große Rolle ...
 
  • #213
Was mich bisschen an der Entwicklung wundert, dass innovative Ideen der 90er nicht wirklich weiterentwickelt wurden.

Additive wie kawai k5000 oder sowas wie ensoniq fizmo bspw.

oft wird dann ähnliches in workstations mit untergejubelt, aber halbherzig, siehe bspw fm.

Dazu für mich eher von Nachteil, dass heute alles sehr hochaufgelöst klingt. Nicht dass das per se schlecht seit, aber es braucht halt Nachbearbeitung vor allem in Sachen Kontur, da fand ich das alte Zeugs solo zwar nicht besser, aber in Summe fügt sich altes Zeug besser zusammen.

Ausserdem so Attribute wie Punch oder "Holz" ist heute praktisch nicht vorhanden.

Wenn ich sowas wie mc303 und tr8s vergleiche, das sind schon Welten.

Finde es nicht immer passend, wenn der Output fast objektiv perfekt im Sinne der Wiedergabe ist, wie sich das im Mix verhält ist nochmal was anderes.

Oder Innovationen im Bereich der Sampler?
emu e4 eingestampft durch klanglich weniger interessante Alternative in Form der Plugins, wie halion oder kontakt. Die können zwar was, was der e4 nicht stämmen kann, klingen experimentell aber nicht so toll.

Vlt sollte man die Frage auch mal anders stellen, wieviel Innovation der einfachen Handhabung am PC zum Opfer fiel?

Nicht dass das Neue nichts böte, da gibts bestimmt Plugins die auf dem Papier genau das alles bringen, aber klanglich?

Andererseits kann es uU herausfordernd sein diese Welten zu verschmelzen, wenn man dennoch modern und den Hörgewohnheiten von heute entsprechend klingen möchte.
 
  • #214
was Jean Michel Jarre damals alleinig mit einer lappigen Eminent Orgel und einem Smallstone Phaser für melodische zeitlose Klanggebilde geschaffen hat
Tja, so unterschiedlich können die Geschmäcker sein. Beim Jean Michel seinen Phaserteppichen stelle ich immer gleich Eimer unter die Boxen, weil das Schmalz rausläuft.
Und bei Sounddemos bin ich äußerst dankbar, wenn eben nicht das 3567te "AnalogPad" und die "SynthBrass" runtergehobelt werden. Gibt halt auch welche, die mögen und produzieren noisige Sounds und Strukturen/Texturen.
 

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