Sollte ja auch kein Vorwurf sein

sondern merh so als Ansporn - villeicht etwas unglücklich formuliert.
2 Brothers on the 4th floor - Fairytales (1996)
Ich habs im Prinzip auch fast 25 Jahre ignoriert. Aber dass es nicht wie bei jedem Genre auch Gereperlen gibt, wäre irgendwo doch auch gelogen. Und ebenso wäre es gelogen, zu sagen, dass man damals alles mitbekommen hat. Jetzt, wo ich 25 Jahre später wieder einen Zugang dazu gefunden habe machen natürlich die Sachen, die von damals unentdeckt blieben besonders Spass - oder eben solche, die man sowas von in Vergessenheit gerieten ließ.
Aber schau mal über den Tellerrand - vor allem über den Deutschen Richtung Holland.
Das Genre und die benachbarten Subgenres des Hardcore in allen seinen Varianten erfährt wieder ein grandioses Comeback derzeit - das ging so vor knapp 5 Jahren los würd ich mal orakeln und scheint sich von Jahr zu Jahr zu steigern. Auch modisch geht's voran - bzw. zurück. Ich glaub die entsprechenden Stores hatten noch nie solche Umsätze wie derzeit. Es ist aus deutscher Perspektive vielleicht auch schwerer nachvollziehbar, wie sich die Szene dadrüben entwickelt, jedenfalls wirkt es alles viel offener und irgendwie auch chaotischer.
Es gibt eine sehr lebhafte aktive Szene einer völlig neuen Generation, die sich aber eben auf jene musikalischen Wurzeln immer stärker konzentriert. Es gibt diverse Zusammenarbeiten mit Künstlern der alten Garde und der Sound wird langsam wieder eträglicher, nachdem es über viele Jahre immer überspitzter wurde- die Leute scheinen's zu mögen - aber musialisch kam man eben nicht mehr wirklich auf seine Kosten. Da hat sich denke ich ein klein wenig etwas in eine positive Richting entwickelt udn man ist wieder offener für den eigentlichen Spirit der '90er.
Gealtert ist hier garnichts und niemand. Schau dir die Typen (sowohl die Hörer als auch die Künstler) der Szene an - die sehen fast alle noch immer genauso aus wie damals. Und sich sinniere mal, dass da 1:1 mit der Musik zutun hat.
Ne alte Thunderdome zieh ich mir natürlich auch rein. Das ist ja eben das Tolle an den 90'ern - die musikalische Bandbreite war enorm. Und toll waren auch die fließenden Genre-Übergänge. Deshalb fällt es mir auch so unglaublich schwer, mal ne vernünftige Youtube-Playlist aufzubauen und zu kurieren. Immer haste Genre-Grenzfälle dabei, wo man eigentlich den Track wieder in eine andere Gruppe packen müsste, aber er passt auch ganz wunderbar in die erste. Dilemma. Ich kann garkeine wirkliche Grenze zw. Techno, Hardcore, Gabber, Happy-Hardcore und Euro-Dance ziehen.
Aber genau das macht mir wohl auch so viel Spass - sich eben damit zu beschäftigen.
Und für musikalischen Input bin ich immer dankbar, auch wenn er mir nicht gefällt.