Das Maß aller Dinge immer noch Buchla + Pointi

Elektrokamerad schrieb:
Entartete Kunst, entartete Musik
Neger Musik
Stockhausen und Beuys verarschen die Leute
Das kann doch jeder
Kirchner, Bleyl, Heckel, Schmidt-Rottluff - alles deformiert, jüdisch
Picasso - Nase an der Backe
Neue Musik - keine Melodie, kein Rhythmus
Hindemith, weg damit
Wenn das der Führer wüsste


ja - führer war eben alles besser
 
Elektrokamerad schrieb:
Das kann doch jeder
"Jeder ist ein Künstler."
-Joseph Beuys

"I have nothing to say, and I am saying it."
-John Cage

"In the future, everyone will be world-famous for 15 minutes."
-Andy Warhol

Wake up and smell the coffee! ;-)
 
Dann mal was kurzes, kann man sich besser merken:
"Erschiessen, sofort erschiessen!"
Charlie Chaplin - Der große Diktaror

Die Schlußrede ist scheiße!

 
Auswandern ist auch ne Lösung. Kann man sich das Verbuddeln sparen.
 
Elektrokamerad schrieb:
Auswandern ist auch ne Lösung. Kann man sich das Verbuddeln sparen.
Na du bist aber auch ein intoleranten kerl, erst willst du sie erschießen und jetzt sollen sie auswandern ? Sind doch schon tot und die Reihenfolge ist auch nicht stimmig.

Gibt ja auch noch sowas wie:"die Herren sind für mich so relevant wie das Liebesleben eines kartoffelkäfers".
Der darf aber von mir aus auch alles machen, was er meint machen zu müssen. Leben und leben lassen. Toll muß ich die Sachen der Herren deshalb ja nicht finden.
 
Ich bin mit der jüngeren deutschen Geschichte durchaus vertraut, und meinte es exakt so wie gesagt.
 
Risiko Patienten schrieb:
Hauptsache RGB-Filter. Die Druckmaschine hat unbestritten am meisten Wumms. Und hat sogar eine Tempoeingabe. Den Rhytmus der SM54 werde ich nie vergessen. Suppenteller_Suppenteller_Suppenteller.

Krass! Du bist, mit mir eingeschlossen, der vierte Mensch den ich kenne, der Druckmaschinen sprechen hört. Vor allem die GTO 52 konnte noch sprechen, die hat ständig andere Sachen gesagt, weil man da noch viel machen konnte mit Saug- und Blasluft. Vor ca. vier Wochen hat man bei uns 'ne neue CD 74 aufgestellt, die klingt scheiße. Ein monotones Rauschen, zum kotzen, aber die Farbzoneneinstellung ist doch komfortabler und auf Farbwerktemperierung und Vario möcht ich auch nicht mehr verzichten.
 
Nein, ihr seid nicht allein, allerdings übersetze ich das Gelaber der Maschinen nicht ins Deutsche, aber ihre Grooves werden übersetzt oder fanden auch schon Einsatz als Gesangsknaben in meinem Kleinchor.
 
Einmal konnte ich sie fast husten hören. Da ging erstmal nix mehr.

Die Werkfrischen fangen erst an zu sprechen, wenn sie etwas zu erzählen haben. Eine perfekt geschmierte Maschine, bei der noch alle Zähne greifen, wird erstmal nur ruhig surren. Das gibt sich aber mit der Zeit und ordentlich Puderung wieder. Dann kriegen auch die Schläuche wieder schön pfiff ;-)

Entschuldigt bitte den OT-Anteil, aber Fachsimpeln macht so viel Spaß.

Um die Kurve zu kriegen:
Ein Handwerk lässt sich regelrecht bis zur Perfektion erlernen! Es gibt Normen, Regeln, Kundenwünsche. Erzeugnisse eines Handwerks kommen sehr oft einem Kunststück recht nahe. Ein Meisterwerk.

Ist Musik aber ein Handwerk?
In dem es gilt, Richtlinien zu bewahren, und dem Kundenwunsch formell exakt zu entsprechen?
Mit dem es gilt, die Wirtschaft voran zu treiben?
Lässt sich die Theorie von Kunst und Musik :| überhaupt ausreichend aus Büchern erlernen, um zu sagen, für ein sicheren Status als Künstler benötigt es keinerlei Talent, sondern schlichtweg Bildung?

Ist ein Meisterwerk unbedingt eine Auftragsarbeit, oder entsteht solch ein Stück auch mal nur aus Spaß an der Freude?
 
Aber du hast mit deinem Post doch sehr schön herausgearbeitet, worum es doch eigentlich geht.
Entschuldigt bitte den OT-Anteil, aber Fachsimpeln macht so viel Spaß.

Ich würde dem frei nochmal mein dummdreistes "Ich liebe Musik" hinzufügen und als Rechtfertigung ausreichend finden, falls man die überhaupt braucht. Ich hoffe, dass niemand die Lust oder den Spaß verliert, nur weil einer seine Posts so tarnen kann als wären sie Anweisungen ;-)
 
Peter Uertz schrieb:

Das tut gut das ab und an mal zu hören, reinigt die ohren, finde ich.

Absolut zeitlos!

Oh wow.

Ich sollte eigentlich nicht mehr überrascht sein, aber dann bläst es mich doch jedes Mal weg wenn ich sehe wie polarisierend der 200e hier in Deutschland wirkt. Ich habe eine Weile überlegen müssen, ob ich mich an dieser Diskussion beteiligen sollte.

Elektronische Musik kann heute (Gott sei Dank) sehr günstig erzeugt werden. Alles was es braucht ist ein Rechner und Software. Es gibt rational überhaupt keinen Grund im Synthi-Bereich noch Hardware zu besitzen. Innerhalb eines Mixes ist niemand mehr in der Lage zu hören ob ein spezifischer Sound von Hardware oder Software erzeugt wurde, was im direkten Vergleich vielleicht noch möglich ist.

So. Jetzt hab ich’s gesagt.

Es geht um die Emotion, die eine Maschine auslöst und ihre spezielle Haptik und ich kann verstehen wenn manche Nutzer eine bestimmte Magie mit ihren Instrumenten verbinden.

Warum wollen Menschen einen VCS3, einen JP8, einen CS-80, einen VP330, einen DX-1, einen VP-1, einen 200, ein Riesenmodularsystem usw. Die Liste ist beliebig erweiterbar. Warum geben Menschen Geld für Instrumente aus, ohne auch nur die geringste Chance jemals musikalischen Erfolg zu haben um die Investition zu rechtfertigen?

Ich kann Leute verstehen die eine bestimmte 63er Telecaster brauchen, auch wenn Telecaster für meine Ohren alle gleich klingen und ich für 25000€ etwas anderes kaufen würde. Ich finde das alles ok, solange Leute mit ihren Instrumenten etwas machen und nicht der Sammlerwut verfallen sind oder Prestigeobjekte brauchen.

Ich finde es auch ok, wenn Menschen Meinungen haben. Ich finde es auch ok, wenn Menschen ein Mindestmass an Umgangsformen untereinander pflegen.

Nach objektiven Kriterien ist der Buchla 200e natürlich überteuert. Das Preis/Leistungsverhältnis ist außerirdisch, die Dokumentation ist schlecht, der Service ist schlecht und einige Module stecken immer noch voller Fehler. Die Kommunikation mit dem Unternehmen ist stark von Don Buchlas Tagesverfassung abhängig. Die Elektronik selber ist gut verarbeitet, verwendet aber nur Standardkomponenten. Das Problem dieser Maschine hängt mit Buchlas Entscheidung zusammen über die Hardware ein Softwarelayer zu legen, ohne sicher der Konsequenzen bewusst zu sein oder moderne Methoden für Entwicklung und Kundenmangement zu verwenden. Und an einigen Stellen gibt es echte Designbugs einzelner Module was mit der Entscheidung zusammenhängt auch Hybridmodule zu entwickeln. Bei manchen Modulen ist an der Schnittstelle zwischen digital und analog die Auflösung der AD/DA-Konversion schlichtweg nicht ausreichend.

Den Sound des 200e muss man mögen und selbst dieser Sound ist in Reaktor abbildbar. Wenn Leute viel Geld ausgeben um damit nur Geräusche zu erzeugen ist das für mich ok. Wenn Leuete sich damit wirklich auseinandersetzen um Musik zu machen ist das auch ok. Wenn wir nicht definieren können was Musik ist ist das für mich ok. Wenn für mich ein Geräusch ist was für andere Musik ist, ist das für mich ok.

Und trotzdem werden der 200e und ich langsam Freunde. Und im Gegensatz zu dem was viele Leute denken lässt er sich auch tonal spielen:

 
@Worsel: Schönes schräges Ding. Wie schon geschrieben, würde ich sofort bei voller Portokasse einen 200e kaufen. Ich bin mir sehr sicher, daß bei mir irgendwann eine Kombination aus 250,261,266,281,282,292 und 222 stehen wird. Ich spare schon!
 
Worsel schrieb:
Es gibt rational überhaupt keinen Grund im Synthi-Bereich noch Hardware zu besitzen. Innerhalb eines Mixes ist niemand mehr in der Lage zu hören ob ein spezifischer Sound von Hardware oder Software erzeugt wurde, was im direkten Vergleich vielleicht noch möglich ist.
Zeige mir einen digitalen VA-Algorithmus (egal ob soft oder hard), der bei Kombination von Hardsync und kräftiger FM mit steilflankigen Wellenformen kein Aliasing erzeugt, von Filter-FM, Hardclipping-Sachen ganz zu schweigen. Das hört man auch im Mix. Ich zumindest.

Es geht um die Emotion, die eine Maschine auslöst und ihre spezielle Haptik und ich kann verstehen wenn manche Nutzer eine bestimmte Magie mit ihren Instrumenten verbinden.
Du hast das Stichwort genannt: "Instrument". Deine Argumentation stellt dieses mit dem Begriff "Klangerzeuger" gleich, und das ist eben der Knackpunkt. Definiert sich ein elektronisches Instrument lediglich über die Klänge die es erzeugt, oder auch über das User-Interface womit man an diese rankommt? Extremstes Beispiel: Das Theremin. Das ist rein als Klangerzeuger betrachtet nur ein einziger Oszillator und VCA. Ist jemand der sowas in Hardware kauft irrational? ;-)

Warum wollen Menschen einen VCS3, einen JP8, einen CS-80, einen VP330, einen DX-1, einen VP-1, einen 200, ein Riesenmodularsystem usw. Die Liste ist beliebig erweiterbar.
Ich habe letzten Herbst ein analoges Modularsystem gekauft, und zwar aus reiner Notwendigkeit. Es gab nichts anderes was das konnte was ich gesucht habe, und zwar von klanglichen Gesichtspunkten her (s.o.) wie auch in Performance-Aspekten. Ich finde es gibt durchaus sehr rationale Gründe, sowas zu kaufen.

Warum geben Menschen Geld für Instrumente aus, ohne auch nur die geringste Chance jemals musikalischen Erfolg zu haben um die Investition zu rechtfertigen?
Das könnte sich jeder klassische Pianist fragen der nicht Aussicht auf eine Weltkarriere hat. Der stellt sich wenn möglich aber trotzdem gern einen Steinway in den Übungsraum. Warum? Weil er einen Grossteil seines Lebens an diesem Instrument verbringt.
 
Und im Gegensatz zu dem was viele Leute denken lässt er sich auch tonal spielen:
das viele denken ein modular allgemein läßt sich nicht tonal spielen, hat viel damit zu tun, das 95% aller Sound und Videobeispiele atonales rumgeeiere ist. Mich fazinieren Modularsynths eigentlich sehr, aber ich habe nur Geräte die ich nutze und die für mich auch sinnvoll sind. Bei einem Modularsynth wäre ich mir da nicht sicher, schon garnicht wenn ich die vielen Beispiele höre. Wenn, dann würde es aber sicherlich kein Buchla, auch wenn der verschärtf aussieht. :)
Aber danke für die Demo, die zwar auch schräg ist, aber wenigstens von meinem Hirn sofort als Musik identifiziert wurde, was hier im Forum immer seltener wird.
 
Q960 schrieb:


jetzt weiß ich, weshalb das teil so teuer ist....
die vocalsynthese klingt ja supergeil.
fast wie echter gesang.
wahnsinn, wie bekommt man denn sowas hin?
besser als jede software....hammer.
 
Worsel schrieb:
Elektronische Musik kann heute (Gott sei Dank) sehr günstig erzeugt werden. Alles was es braucht ist ein Rechner und Software. Es gibt rational überhaupt keinen Grund im Synthi-Bereich noch Hardware zu besitzen. Innerhalb eines Mixes ist niemand mehr in der Lage zu hören ob ein spezifischer Sound von Hardware oder Software erzeugt wurde, was im direkten Vergleich vielleicht noch möglich ist.

So. Jetzt hab ich’s gesagt.


daß mag ja DEINE ansicht sein - für mich stellt sich das ganz anders dar - und ich habe genug software - weder klanglich noch von der praktikabilität gereicht mir diese grundsätzlich zu dem was ich von hardware rausbekomme...

ebenso eine allerweltsaussage wie deine - so. jetzt habe ich es gesagt ;-)

mag sein daß du findest ein vst polysix oder monoply klingt wie die hardware - leicht zu verifizieren daß das nicht stimmt...

mag schon sein daß man im mix das nicht mehr hört - aber will man das? ich esse auch lieber lachs als lachsersatz auch wenn ich den unterschied in der sahnesosse kaum merke ... da gehts um ne einstellung... ich will auch keine gefälschten markenklamotten - keien reine aroma suppe - keinen falschen orgasmus von der freundinn vorgespielt bekommen usw..usw...
und das klingt ja so als wären die emulationen 100% originalgetreu - aber sie sind nichtmal das :)


mfg
 
Worsel schrieb:
Elektronische Musik kann heute (Gott sei Dank) sehr günstig erzeugt werden. Alles was es braucht ist ein Rechner und Software. Es gibt rational überhaupt keinen Grund im Synthi-Bereich noch Hardware zu besitzen.
für grooveproducing und überhaupt rhytmische strukturen aller Coleur gibts aus meiner sicht nichts was im moment mit nem modular mithalten kann.
ganz neben der disskusion ob software klanglich mithalten kann.



ansonsten merci fürs posten worsel
 
Otto Normalverbrauch schrieb:
Risiko Patienten schrieb:
Hauptsache RGB-Filter. Die Druckmaschine hat unbestritten am meisten Wumms. Und hat sogar eine Tempoeingabe. Den Rhytmus der SM54 werde ich nie vergessen. Suppenteller_Suppenteller_Suppenteller.

Krass! Du bist, mit mir eingeschlossen, der vierte Mensch den ich kenne, der Druckmaschinen sprechen hört. Vor allem die GTO 52 konnte noch sprechen, die hat ständig andere Sachen gesagt, weil man da noch viel machen konnte mit Saug- und Blasluft. Vor ca. vier Wochen hat man bei uns 'ne neue CD 74 aufgestellt, die klingt scheiße. Ein monotones Rauschen, zum kotzen, aber die Farbzoneneinstellung ist doch komfortabler und auf Farbwerktemperierung und Vario möcht ich auch nicht mehr verzichten.

Und so'n alter Tiegel erst. Auf der richtigen Geschwindigkeit macht der n fetten reggea riddim..
Für Techno bitte nen Sammelhefter..
 


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