Das Maß aller Dinge immer noch Buchla + Pointi

Irgendwie scheinst du, dich an Ereignissen, die dir selbst viel bedeuten, hochzuschaukeln. Der für dich historische Termin, ist für mich als relativen Neuling in der Synthesizertechnik, die mich mehr als alles andere, ja sogar mehr als Musik interessiert, unbedeutend. Die Übergabe des historischen Vocoders von der einen Hand in eine andere tangiert mich auch nur perifär, solang das Werkzeug nicht in meine Hände geht. Die drei Hausmeistertypen kenne ich auch nicht und scheinen auch nicht von fundamentaler Wichitgkeit zu sein, um elektronische Musik zu mögen. So ein Hausmeistertyp ist auch Stockhausen.
Der war in den letzten 50 Jahren musikalisch sowas von irrelevant, dass diese Musik und deren Vertreter bis heute nicht wirklich populär geworden sind. Wichtige Kunst bewährt sich nach gewisser Zeit und wird populär und prägt die Kultur beachtlich.
Du verkaufts Stockhausen so, als wäre er der ultimative Wegbereiter der modernen elektronischen Musik, formgebend für die heutige Kultur, und wer ihn nicht kennt oder ihn gar nicht kennen lernen will, weil die Denkweise Stockhausens unnötig abstrakt und (vermutlich an sich selbst) hochgeschaukelt ist und die daraus entstehenden Kompositionen langweilig sind, hat hier nichts mehr zu sagen und möge das Buchla-Geblubber höchst wertvoll bewerten und sollte sich doch bitte intensiver über den Herrn S. , der und dessen Musik immer noch irrelevant für den Großteil elektronischer Musiker ist (ich nehme einfach mal den Forumsdurchschnitt als statistisches Beispiel), informieren.

Wenn das Wort Pointilismus fällt, fällt auch immer der Begriff Avantgarde. Diese ist jedoch der Zeit voraus und hängt nicht um ein halbes Jahrhundert in der Vergangenheit.
So entsteht bei mir der Gedanke, dass Stockhausen und sein Pointilismus für die Evolution der Kunst bis heute nicht von Bedeutung war. Vielleicht könnt ihr da ja was machen, dann könnt ihr euch später tatsächlich als Avantgarde bezeichnen und den Pointilism als aktuelle Kunstform verkaufen.
Avantgarde-Künstler waren ja stets zunächst Banausen und später populär. An so einer Weiche befindet sich der P-ismus wohl gerade, an der die Population euch Pointilisten als Banausen bezeichnet.

Wollte ich nur mal feststellen. Was für den einen etwas ganz großes ist, ist für den nächsten einfach irrelevant und uninteressant.

Auch mal ganz große Kunst gewesen: La Fountain von Richard Mutt (aus der Künstlergruppe um Marcel Duchamp)
Marcel-Duchamp.web-500x594.gif

Höchst irrelevant für zeitgenössische plastische Kunst. Heißt nur, dass man zu jeder Zeit auch mit Scheiße populär werden kann (Vergleich Bohlen und so).

Fazit: Stockhausens Theorien von Musik interessieren mich nicht weiter. Das Lesen seiner Formulierungen ist ermüdend, und senkt auch ganz schnell den guten Willen, sich weiter damit zu befassen, um für dich eine Diskussionsgrundlage zu schaffen. Das ganze Gerede drum herum wird von Stockhausen spannender als die eigentliche Musik gemacht. Irgendwie viel Lärm um nichts.

an Dirk:
Nichtgefallen ist die gesundeste Diskussionsgrundlage. Artet leider immer in solchen Bashings und Threadschließungen und Abtrennungen aus, wenn sich die Diskussion in Streit verwandelt.
Sich dem gegenüber zu verschließen, weil er deine Voraussetzungen für eine Diskussion nicht erfüllt, bezeugt nur dein Unvermögen als diskutierende Partei.
Zitat:
Elektrokamerad schrieb:
sonst Arschlecken
 
das ist die schönste art Buchla zu sich zu nehmen!! meine meinung/geschmack...richard ist großartig! danke fürs vid.
 
Neo schrieb:
Darf ich nochmal auf einen Punkt zurück kommen der hier nur zaghaft angerissen wurde
(vielleicht aus gutem Grund ?) ?
Kann man überhaupt mit einem Modular Musik machen ? Ich meine so Sachen mit Melodie, Rhythmik usw., also weit weg von Avangarde, Kunst und ähnlichem.
:
die frage macht soviel sinn wie zu fragen ob man mit einer geige eigentlich richtig musik machen kann nachdem man 200 anfänger mit ner geige gehört hat.
 
Risiko Patienten schrieb:
Pointilismus fällt, fällt auch immer der Begriff Avantgarde

1. es heißt pointillismus
2. ob und wann der frühe impressionismus - dazu zählt der pointillismus - zur avantgarde gehörte brauchen wir hier gar nicht zu besprechen. denn mit den versuchen der individueller klangforschung von peter hat der pointillismus überhaupt nichts zu tun. nichtskönnen verbessert sich durch üben, nicht dadurch dass man behauptet, man gehöre einer kunstrichtung an. zumal richtung der bildenden kunst des 19. jahrhunderts.
 
Im postmodernen Zeitalter und der damit verbundenen Optionierung sämtlicher künstlerischen Werte- und Regelsysteme ist deren Beherrschung und Transzendenz, Ziel aller früheren künstlerischen Bestrebungen, aufgrund derer beliebigen Austauschbarkeit, bedeutungslos geworden. Auch eine Beherrschung und Transzendenz der dazu dienenden Medien wird durch die geometrische Geschwindigkeit des technologischen Wachstums zunehmend sinnlos.
Alldies wäre nicht passiert, wenn die westliche Musik nicht dem krankhaften westlichen Fortschrittsgedanken und dem dazugehörenden gesellschaftlichen Profilierungsimperativ zum Opfer gefallen wäre. Schönberg hat schliesslich das 12-Ton-System nur erfunden (denn es ist eine reine Erfindung und dazu auch keine sonderlich geistreiche), weil er keinen anderen Ausweg sah um aus dem Schatten Wagners hervorzutreten um auch einen Platz an der Sonne zu haben. Dass er somit den Serialismus begründet hat, ist unwichtig. Das wahrlich Wichtige ist (und deshalb wird es immer übersehen), dass er damit den Startschuss gegeben hat für die Optionierung musikalischer Regel- und somit Wertsysteme.
Somit ist heutzutage derjenige ein Künstler, der einer durch denselben Umstand kulturell desorientierten Gesellschaft sein willkürliches subjektives Regel-/Wertsystem am überzeugendsten aufschwatzen kann. Rhetorik und Selbstinszenierung rückt an erste Stelle, und die beherrschte Herr Stockhausen exzellent.
 
fab schrieb:
Risiko Patienten schrieb:
Pointilismus fällt, fällt auch immer der Begriff Avantgarde

1. es heißt pointillismus
2. ob und wann der frühe impressionismus - dazu zählt der pointillismus - zur avantgarde gehörte brauchen wir hier gar nicht zu besprechen. denn mit den versuchen der individueller klangforschung von peter hat der pointillismus überhaupt nichts zu tun. nichtskönnen verbessert sich durch üben, nicht dadurch dass man behauptet, man gehöre einer kunstrichtung an. zumal richtung der bildenden kunst des 19. jahrhunderts.

:supi: :supi: :supi:
ist ja selten hier das mal was so schön auf den Punkt gebracht wird.
 
hm, also ich finde den Begriff Pointillismus angebracht für kurze, punktartige Klangfolgen, die keinem deutlich vorhersehbarem Schema folgen. Aus den einzelnen Punkten ergibt sich (vielleicht) ein Gesamtbild, eine Gesamtstimmung. Wird in der klassischen Musik auch gebraucht (z.B. Pizzicati), dieses Wort.

Aber solche Ausdrücke werden auch als elitär und unangemessen empfunden, vor allem wenn sie für nichtkomponierte Elektronikspielereien benutzt werden. Also ich werde meine Sachen niemals als pointillistisch bezeichnen, alleine aus diesem Grund. Wenn es dann jemand anders sagt, ist in Ordnung. :)

Die "Künstlerscheisse" in dem Bild oben ist allerdings der Höhepunkt der Kunstverarschung.
 
fab schrieb:
denn mit den versuchen der individueller klangforschung von peter hat der pointillismus überhaupt nichts zu tun.
Dass ich das anders eingeordnet habe, liegt an den vielen fachbezogenen Beiträgen und teils der Threadüberschrift. Und auch an meinem Unvermögen, mich weitergehend über etwas zu informieren, dass sich mir als staubtrocken präsentiert.
 
also meine mucke ist voll van gogh style - zum ohren abschneiden - MUAHAHAHAHAHA !!!!! :fawk:
 
tim schrieb:
Somit ist heutzutage derjenige ein Künstler, der einer durch denselben Umstand kulturell desorientierten Gesellschaft sein willkürliches subjektives Regel-/Wertsystem am überzeugendsten aufschwatzen kann. Rhetorik und Selbstinszenierung rückt an erste Stelle, und die beherrschte Herr Stockhausen exzellent.
Hmm, spannender Aspekt! Für mich sind Regelsysteme (egal welcher Art, das kann auch was ganz Unkompliziertes wie die Inspriration durch's Landleben in Beethovens Sechster sein) eigentlich immer ein Werkzeug für den Künstler. Hilft, um etwas zu schaffen, das einen inneren Zusammenhang und Logik hat und dann musikalisch etwas sagt. (Außermusikalische Inhalte sind Beiwerk, hoffentlich nicht allzu störend :lol: )
Aber die Regeln sind niemals substanziell relevant für das erzeugte Musikstück selbst oder den, der's hört. Wenn Du nicht weißt, dass die Sechste Beethoven "vom Landleben handelt" (tut sie auch gar nicht), ist sie aber immer noch ein phantastisches Stück Musik. Regeln sind immer nur für den relevant, der sie als sein "Tool" (wie andere Tools auch, z.B. Modularsynthesizer) verwendet.

Andreas
 
Wir diskutieren hier ja quasi ohne Ziel und um der Sache willen, deshalb gibt es solche Diskussion wie diese überhaupt. Der Rest macht was anständiges und räumt den Wald auf oder macht Brötchen. Oder macht halt Musik ohne Forum, soll ja gehen, aber bin mir nicht sicher.
 
Moogulator schrieb:
Wir diskutieren hier ja quasi ohne Ziel und um der Sache willen
Na ja, nicht ganz. Es wird ja immer mal wieder heftig über Dinge wie den Pointilismus diskutiert, aber eigentlich ist das ja nur ein Tool, das - in diesem Fall für Peter Uerz - offensichtlich nützlich ist, um seine Musik zu machen. So wie viele andere Tools oder Regelsysteme auch. Gut so! Ich halte das aber nicht für weiter diskutierbar, weil's für mich als Hörer zwar durchaus interessant ist, aber ob ich's weiß/kenne oder nicht, die Musik, die ich höre nicht verändert.
Andreas
 
Der Urheber des Themas ist aber nicht mehr aktiv. Der Rest ist der Infoteil, also wieviele VCOs hat der Minimoog und welche Electribe für Trance und wie mache ich den lustigen Sound bei Kommando Kastenbrot. Diese Familiensachen sind schon nett, da entstehen ja auch schonmal Treffen und Jams und so und dann wird das plötzlich ganz nett, da lernen auch viele scheinbar laute Leute hier kennen und haben sich lieb.
 
AndreasKrebs schrieb:
Aber die Regeln sind niemals substanziell relevant für das erzeugte Musikstück selbst oder den, der's hört. Wenn Du nicht weißt, dass die Sechste Beethoven "vom Landleben handelt" (tut sie auch gar nicht), ist sie aber immer noch ein phantastisches Stück Musik. Regeln sind immer nur für den relevant, der sie als sein "Tool" (wie andere Tools auch, z.B. Modularsynthesizer) verwendet.
Heutzutage eben nicht mehr. Nicht selten halten zeitgenössische Komponisten vor der Aufführung eines neuen Werkes einen Vortrag über dessen Aufbau, Mechanismen, Regelkomplexe, Absichten. Ohne dies hört das Publikum u.U. garnicht um was es geht, bzw. kann sich nicht einbilden zu hören um was es geht (und dabei genüsslich elitäre Posen reissen) -und bringt entsprechend keine Wertschätzung entgegen. Meist sind es solche Erläuterungen die im Zuhörer überhaupt die Bereitschaft erwecken, das anschliessend Gebotene überhaupt als Musik wahrzunehmen. :lol:

Ein alter Hut, aber trifft ins Schwarze:
 
Elektrokamerad schrieb:
Finde ich neben Stockhausen auch großartig.

:lol: :rofl:

Rammstein zu Oomph!
verhält sich wie
Modern Talking zu Fox the Fox
verhält sich wie
Scooter zu Ultra-Sonic:



History repeating.

Inzwischen hat sich der Uertz (mal wieder?) abgesetzt, tze, tze. War mir eh ein bisschen unkommunikativ der Kerl, antwortete weder in Threads, noch in PNs. :roll:
 
tim schrieb:
Nicht selten halten zeitgenössische Komponisten vor der Aufführung eines neuen Werkes einen Vortrag über dessen Aufbau, Mechanismen, Regelkomplexe, Absichten. Ohne dies hört das Publikum u.U. garnicht um was es geht, bzw. kann sich nicht einbilden zu hören um was es geht (und dabei genüsslich elitäre Posen reissen) -und bringt entsprechend keine Wertschätzung entgegen.
Spontan gesagt: dann machen die eigentlich Lyrik (mit Begleitmusik) - und wissen es nur nicht. Aber damit mache ich's warscheinlich zu einfach? Ist ja durchaus manches der Erläuterungen interessant, und bei vielen Dingen hat's mir dann Interesse geweckt und überhaupt die Möglichkeit gegeben, dass ich mich darauf einlasse. Mich interessiert auch immer, wie hat der Mensch denn gelebt, was waren seine Träume, Umfeld, usw. Aber alles das war nie substanziell für die Musik (bzw. Bild, Skulptur, usw.)
Andreas
 
reinste drecksschwein = übler wohltäter = topfenneger = mannweib = süßsauer = hoch&tiefbau

der größte zwerg der welt
 
tim schrieb:
Heutzutage eben nicht mehr. Nicht selten halten zeitgenössische Komponisten vor der Aufführung eines neuen Werkes einen Vortrag über dessen Aufbau, Mechanismen, Regelkomplexe, Absichten. Ohne dies hört das Publikum u.U. garnicht um was es geht, bzw. kann sich nicht einbilden zu hören um was es geht (und dabei genüsslich elitäre Posen reissen) -und bringt entsprechend keine Wertschätzung entgegen. Meist sind es solche Erläuterungen die im Zuhörer überhaupt die Bereitschaft erwecken, das anschliessend Gebotene überhaupt als Musik wahrzunehmen. :lol:

Stockhausen, Beuys, Hurz, Till Eulenspiegel :mrgreen:
 
Entartete Kunst, entartete Musik
Neger Musik
Kirchner, Bleyl, Heckel, Schmidt-Rottluff - alles deformiert, jüdisch
Picasso - Nase an der Backe
Neue Musik - keine Melodie, kein Rhythmus
Hindemith, weg damit
Stockhausen und Beuys verarschen die Leute
Das kann doch jeder

Wenn das der Führer wüsste!
 


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